Kapitel 13

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Pov Jeon Jungkook

Am nächsten Morgen weckte mich Jin definitiv zu früh. Ich hatte diese Nacht nicht wirklich Schlaf abbekommen und dies wusste er auch. Aber er kam ja auf die ach so tolle Idee, mich um 9 Uhr morgens aufzuwecken, während er Mie im Arm hatte. Trotz dieser Nacht war die Kleine ziemlich munter.

Eigentlich dachte ich, den Schlafrhythmus, welchen ich vor Mie hatte, wäre komplett am Arsch. Doch jetzt wurde mir erst richtig klar, wie es ist keinen Schlaf zu haben und so kam es, dass ich nun um 10 Uhr morgens im Stadtzentrum von Seoul stand. Zu dritt stöberten wir durch die Baby- und Kinderläden der Stadt.

Wir hatten bereits einen Kinderwagen und ein paar Möbel für Mies Zimmer besorgt. Momentan sind wir noch auf der Suche nach Kleidern und ein paar Spielzeugen. Jin möchte nachher unbedingt noch ein paar Dekosachen besorgen.

Ich trottete den beiden lustlos hinterher, während ich zu meinem Glück auch noch alle Taschen tragen konnte. Eigentlich wäre es gar nicht so schlimm gewesen, wenn ich Mie auf meinem Arm gehabt hätte. Aber nein, Jin wollte sie diesmal unbedingt tragen.

Murrend folgte ich den Beiden in einen Kleiderladen, welcher nun auch doch meine Aufmerksamkeit auf mich zog. Fasziniert betrachtete ich die kleinen Kleider. Es gab alles Mögliche. Von Bodys über Röcke, Jacken und so weiter. Ich durchsuchte die Kleider, bis mir ein Overall auffiel, welcher ganz flauschig war. An der Kapuze waren zwei Teddyohren angenäht.

Winter Bear...

Als seine Stimme in meinem Kopf erschien, lies ich das Kleidungstück sofort los, welches wie Zeitlupe auf den Boden fiel und mit einem lauten Schlag aufknallte. Wie erstarrt sah ich auf den Overall herunter. Verdammt nochmal! Was war bitte mit mir los?!

Seit über einem halben Jahr habe ich keinen einzigen Gedanken mehr an ihn verschwendet und jetzt?! Jetzt war er mehr in meinem Kopf, als ich es überhaupt wollte. Ein wenig verzweifelt rieb ich mir meine Schläfe und schloss meine Augen. Denk verdammt noch mal an etwas anderes! Du kannst an alles denken, aber auf keinen Fall an diesen Mann!

"Koo? Alles gut bei dir?" Verwundert öffnete ich meine Augen und sah zu Jin, welcher inzwischen schon den Overall aufgehoben hatte. Leicht lächelte ich. "Sicher... Hast du schon etwas gefunden?" Stumm zeigte er auf den Kinderwagen, auf welchem sich mehrere Kleider türmten. Sprachlos öffnete ich meinen Mund und wollte irgendetwas sagen, aber ich bekam kein Wort heraus.

"Wie... wie hast du in so kurzer Zeit so viel gefunden?" Kurz schüttelte ich meinen Kopf. Warum fragte ich ihn das überhaupt? Eigentlich war es schon klar. Man kann mit Jin nicht in einen Kleiderladen gehen, ohne ihn mit gefühlt tausend Säcken zu verlassen. "Das ist süss, das nehmen wir auch.", meinte Jin zu mir und betrachtete den Overall.

Seufzend liess ich ihn dort stehen und ging auf die Suche nach anderen Teilen. Eine Zeit lang stöberte ich durch den Laden und schnappte mir ein paar Sachen. Ich nahm immer ein paar Grössen grösser, als Mie eigentlich hatte, da sie ja eh noch wächst. Mit einem T-Shirt, zwei Pullis und einem Body, ging ich zurück zu Jin.

Nachdem ich ihn gefunden hatte legte ich die Kleidungstücke auf den Wagen. "Gehst du schnell mit ihr raus? Sie quengelt schon die ganze Zeit." Sofort nickte ich und nahm sie ihm besorgt ab. Ich legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. Aus Reflex krallt sich Mie in meine Jacke. "Was hat sie denn?", fragte ich Jin und schaukelte sie leicht hin und her.

"Ich weiss es nicht. Vielleicht ist sie Müde oder es ist ihr zu laut.", antwortete er mir und gab mir ihre Jacke. "Ich geh noch schnell die Sachen bezahlen und dann komm ich nach..." Verstehend nickte ich und lief mit der Kleinen auf dem Arm, aus dem Laden hinaus. Draussen stieg uns die kalte Luft entgegen.

Ich setzte mich auf eine kleine Bank, welche ich vor dem Kleiderladen fand. Mies Jacke legte ich auf meinen Schoss, bevor ich Mie von meiner Jacke löste. Sofort begann die Kleine zu schluchzen. "Hey... nicht weinen.", flüsterte ich ihr behutsam zu, während ich ihr schnell die Jacke anzog und ihr eine Mütze überstülpte.

Nach dem alles erledigt war, drückte ich sie wieder an meinen Körper, worauf sie wieder ruhiger wurde. Nur noch ein paar vereinzelte Schluchzer waren zu hören. Mit der Kleinen auf dem Arm stand ich auf und lief ein paar Schritte hin und her. Immer wieder strich ich ihr beruhigend über den Rücken.

Als ich nach einer Weile nichts mehr von ihr hörte, sah ich verwundert zu ihr hinunter. Ihr Kopf lag auf meiner Schulter, während sie die Augen geschlossen hatte und sich mit ihren kleinen Fingerchen in meine Jacke krallte... Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, strich ich ihr sanft mit dem Daumen über ihre süssen Wangen. Ein kleines Kichern entwich mir. Da war wohl doch jemand müde...

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt