Pov Jeon Jungkook
Nervös klopfte ich an der Tür zu Taehyungs und meinem Zimmer an. Ich war so verdammt aufgeregt, aber ich werde es jetzt hinter mich bringen. Ich wollte sein Lächeln wiedersehen, welches er in der letzten Zeit so oft auf den Lippen trug. Es war gerade meine Schuld, dass er nicht lächelte...
Ein weiteres Mal klopfte ich an, erhielt jedoch keine Antwort. War nicht noch Jimin bei ihm? Nach langem hin und her, in welchem sich immer noch nichts tat, drückte ich schliesslich die Türklinke hinunter.
Vorsichtig steckte ich meinen Kopf in das Zimmer und sah Tae und Jimin auf dem Bett sitzen. Neben ihnen Mie, welche mit den Fingern ihres Vaters spielte. Kurz schlich sich ein kleines Schmunzeln auf meine Lippen als ich dieses Bild so vor mir entdeckte... Durchgehend spürte ich die Augen der beiden Älteren auf mir, was mich immer nervöser machte.
"Ich wollte kurz mit Tae reden... Geht das?", fragte ich die beiden zögerlich und sah schliesslich von Mie zu ihnen. Ein kleines Seufzen entfuhr Jimin als Taehyung nicht den Eindruck machte irgendetwas zu sagen. Nur ein fast nicht sichtbares Schultern zucken bekamen wir von ihm.
Wie von selbst fielen meine Augen auf ihre verschränkten Hände, was in mir ein mulmiges Gefühl hervorrief. Verdammt Jungkook, du hast es dir mal wieder selbst verhauen... Ich musste das ganze unbedingt klären. "Bitte... nur kurz.", bat ich die beiden, worauf ich nur von Jimin eine wirkliche Reaktion bekam.
Taes Augen lagen nun durchgängig auf Mie, mich beachtete er überhaupt nicht mehr. Das hatte ich anscheinend verdient... Nach einem kurzen Moment der Stille, zog schliesslich Jimin seine Aufmerksamkeit auf mich, da er vom Bett runterkrabbelte. Mit einem letzten besorgten Blick zu Tae, lief er schliesslich in meine Richtung, bevor er vor mir Halt machte.
"Wehe du machst alles nur noch schlimmer, dann halte ich mich nämlich nicht zurück. Immerhin geht es hier um meinen besten Freund, verstanden?", streng sah er zu mir herauf, worauf ich nichts anderes darauf erwidern konnte ausser zu nicken.
Skeptisch nickte auch der Ältere einmal, bevor er schliesslich zögernd aus dem Zimmer lief und die Tür hinter sich schloss. Man sah ihm nur zu gut an, dass er Tae gerade nicht alleine lassen wollte... Darum rechnete ich es ihm hoch an, dass er mir kurz ein wenig Zeit mit ihm schenkte, denn ich wollte das alles wirklich klären...
Aufgeregt biss ich immer wieder auf meiner Unterlippe herum, während ich zögerlich zu Tae und Mie lief. Die beiden befanden sich immer noch in der Mitte des Bettes. Tae hatte sich anscheinend inzwischen umgezogen, da er in einer dicken Jogginghose vor mir sass.
Schliesslich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und setzte mich neben Tae auf das Bett. Jedoch hielt ich genügend Abstand, da ich ihn nicht bedrängen wollte. "I-ich wollte mich noch einmal bei dir entschuldigen...", stotterte ich ein wenig hilflos vor mich hin und spielte mit meinen Fingern herum.
"Es tut mir leid, dass ich so auf Ahri fokussiert war. Ich wusste doch, dass du sie nicht magst. Ich wollte immer so sehr, dass ihr euch irgendeinmal verstehen würdet. Aber ich wollte, dass du dich mit der früheren Ahri gut verstehst." Unwohl kaute ich auf meiner Unterlippe herum, bevor mir ein tiefes Seufzen entfuhr.
"Sie hat sich so sehr verändert, wahrscheinlich glaubst du mir das gar nicht aber sie war früher ein schüchternes Mädchen, welches solche Angst hatte, irgendetwas falsch zu machen." Unwohl erinnerte ich mich automatisch an die schöne Zeit zurück, welche ich einmal mit ihr hatte. Jedoch wird es nie wieder so sein, dies war mir nun klar...
"Ich will nur das du weisst, dass du einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bist. Wenn nicht sogar der wichtigste...", fuhr ich schmunzelnd weiter und sah auf die Bettdecke hinunter. "Selbst wenn ich wollte, ich könnte dich durch nichts und niemanden ersetzten, selbst wenn das möglicherweise in den letzten Stunden so rüberkam."
Zögerlich sah ich wieder zu Tae, dessen Blick aber immer noch auf Mie lag und ihr sanft über den Rücken strich. Erschöpft von dem Ganzen, legte ich mich neben ihn, worauf ich zu ihm hochsehen konnte. Stumm beobachtete ich ihn eine Weile und legte meine rechte Hand auf meinem Bauch ab.
"Ich wusste nicht, dass Ahri da auftauchen würde. Ich wollte einfach nur einen schönen Tag mit Mie und dir verbringen..." Schwer schluckte ich und rutschte ein wenig näher zu ihm, so dass meine Hand schliesslich auf seinem Knie Platz fand. "Ich wollte nicht, dass der Tag so endet, denn eigentlich habe ich mir alles anders vorgestellt."
"Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass es einer der schönsten Momente war, welchen ich je in meinem Leben hatte. Einfach weil du, aber auch Mie dabei warst.", nuschelte ich ein wenig schüchtern und sah von Mie zu ihm hoch. Angestrengt versuchte er noch immer zwanghaft meinen Augen auszuweichen....
"Ich habe wirklich jede einzelne Sekunde mit dir genossen und ich verspreche dir, dass so etwas nicht mehr vorkommen wird. Ich werde dir die Aufmerksamkeit schenken, welche du auch verdienst..." Traurig rappelte ich mich auf und setzte mich im Schneidersitz vor Tae hin.
"Ich will nicht, dass du wegen mir verletzt bist. Ich wollte dir wirklich nicht weh tun. Das wollte ich nie...", hauchte ich ihm, ein wenig Enttäuscht von mir selbst, zu. "Ich wollte dich doch beschützen..." Tief atmete ich durch und sah zu Mie, welche die Streicheleinheiten ihres Vaters genoss und friedlich vor sich hindöste. Unser kleines Mädchen...
Nach einer Weile, in welcher es einfach nur komplett still war, spürte ich plötzlich, wie sich zögerlich eine andere Hand mit meiner verschränkte. Überrascht sah ich auf unsere verschränkten Hände herab, bevor ich mit geweiteten Augen zu Tae sah. Seine Augen lagen aber immer noch fest auf Mie.
Jedoch erkannte ich eine kleine einzelne Träne, welche sich aus seinem Augenwinkel schlich. Sofort hob ich meine freie Hand und wischte ihm zärtlich diese Träne weg. Er sollte nicht weinen... nicht wegen mir...
"Ahri hasst mich...", erklang es schliesslich zögerlich aus Tae. "Sie hasst es, dass ich es damals war, welcher sich an deiner Seite befand. Sie konnte es nicht akzeptieren..." Ein kleines Seufzen entfloh meinen Lippen, worauf ich sanft seine Hand drückte. "Es spielt keine Rolle... Ahri spielt keine Rolle, vor allem nicht dann, wenn du dich in meinem Leben befindest. Du... ach scheisse... du weisst überhaupt nicht, was für eine grosse Bedeutung du für mich hast..."
"I-ich hab mich so verloren ohne dich gefühlt.", gab er leise zu, ohne mich jedoch anzublicken. Innerhalb von mehreren Sekunden beschleunigte sich mein Herzschlag. "Neben Ahri fühle ich mich immer so klein... als wäre ich ein nichts. Als würde ich überhaupt nicht existieren." Zögerlich sah Tae nun doch in meine Augen, worauf ich ihn sanft anlächelte. Seine Augen spiegelten pure Trauer, was mir ein stich in den Brustkorb versetzte. Er sollte nicht so von sich selbst denken...
"Du bist nicht nichts Tae... Bitte denk auf keinen Fall so. Du bist so unglaublich viel mehr..." Schmunzelnd drückte ich seine Hand noch einmal zart. Mein Herz klopfte schnell gegen meine Brust, was mich schier zum Wahnsinn brachte.
"Ich wollte dir heute etwas sagen, weisst du das noch?" Zögerlich nickte mein gegenüber, bevor er sich wieder auf Mie konzentrierte. "Ich wollte dir etwas Wichtiges sagen, dafür war eigentlich auch das Treffen.", gab ich schliesslich mit nervöser Stimme zu. "Und weil ich es nicht vorhin sagen konnte, möchte ich es dir jetzt sagen..."
Mit gerunzelter Stirn sah Tae wieder zu mir und blickte mich fragend an. Seine Augen zeigten mir, wie verunsichert er war und dass er Angst hatte. Angst davor, was ich gleich sagen würde...
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I'm so excited help 😬
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Someone you loved / KookV
أدب الهواةEin junger Mann, welcher in seinem Leben scheiterte. Früher hatte er Liebe, Familie und Freunde. Was wollte man schon gross mehr? Doch in wenigen Augenblicken, kann alles was man sich einmal aufbaute, zerstört werden. Das Einzige was ihm noch blieb...