Pov Jeon Jungkook
Sobald sich die Haustür hinter mir schloss, atmete ich erleichtert auf. Taehyung war gerade mit seinen Eltern auf dem Weg in die Stadt. Da Chanwoo und Sunhee bereits wieder am darauffolgenden Montag abreisen werden, wollten die beiden noch ein wenig Zeit mit ihrem Sohn und ihrer Enkelin verbringen, was natürlich verständlich war...
Um ehrlich zu sein war ich froh, dass die beiden einen Augenblick weg waren. In dieser Zeit konnte ich wenigstens ungestört mit meinen Hyungs reden, welche zu meinem Glück alle zuhause waren. Es war schliesslich auch Samstag.
Mit einem Seufzen lief ich ins Wohnzimmer, in welchem die restlichen fünf vor dem Fernseher lagen. So faul hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie sahen gerade irgendeinen Film, aber ich war bestimmt wichtiger als dieser, also konnten sie gut darauf verzichten. Ich brauch jetzt ihre Hilfe, sonst wird das nichts...
Ohne gross zu überlegen suchte ich in dem ganzen durcheinander die Fernbedienung, welche ich nach ein wenig forschen auch fand. Mit langen Schritten schlängelte ich mich durch dieses Chaos hindurch und schnappte mir die Fernbedienung, mit welcher ich auch gleich danach den Fernseher ausschaltete.
Kurz darauf bekam ich auch schon empörte Blicke geschenkt, welche mich aber eher weniger juckten. "Yah! Was soll die scheisse? Ich will meinen Film weitersehen.", wurde ich auch schon von Yoongi angemotzt. Ohne ihm jegliche Beachtung zu schenken, quetschte ich mich zwischen ihn und Jimin auf die Couch, worauf ich nur wieder ein paar Fluchwörter an den Kopf geworfen bekam. Undankbares Pack...
"Euer Jüngster braucht jetzt euere Hilfe. Ich bin euch doch bestimmt wichtiger als dieser Film, oder?", gleichgültig klimperte ich mit meinen Wimpern und sah die anderen mit einem provozierenden Lächeln an. Als Antwort bekam ich nur mehrere klägliche aufstöhner, was mich beleidigt die Arme vor der Brust verschränken liess. "Nein eigentlich gerade nicht...", murmelte Jimin leise vor sich hin und setzte sich richtig auf.
Sofort war ich ihm einen strafenden Blick zu, was er aber gar nicht mitbekam. Skeptisch liess ich meinen Blick durch die halb toten Menschen schweifen, welche sich mehr oder weniger beweglich aufrafften. "Was ist denn mit euch los? Möglicherweise sollten wir wirklich wieder mit dem Tanzen anfangen, das ist ja nicht auszuhalten mit euch.", meinte ich streng zu den fünf und zog eine Augenbraue hoch.
Nur auf Hobis und Jimins Gesichter konnte ich sehen, wie sie sich mit dieser Idee anfreundeten. Diese beiden sahen nämlich schon viel munterer aus und schenkte mir endlich meine wohlverdiente Aufmerksamkeit. "Das können wir wirklich mal machen. Vielleicht könnten wir bei unserem alten Entertainment fragen, ob sie einen leeren Raum für uns frei haben?", überlegte Hobi, worauf Jimin sofort einstimmend nickte.
Ein bitteres Lächeln legte sich auf meinem Gesicht ab. Schön wie sehr sich meine Hyungs um meine Probleme sorgten. Sicher war gar kein Problem, ist ja überhaupt nicht wichtig... "Wehe ihr macht das, dann seid ihr beide einen Kopf kleiner, klar?", grummelte Yoongi vor sich hin, was die anderen beiden nur zum Lachen brachte. Mürrisch warf er Jimin und Hoseok einen tödlichen Blick zu. Vor allem den Jüngeren nahm er genau ins Auge.
"Pass auf Park, bei dir wird es grössere Auswirkungen haben als bei dem da drüben. Also klappe jetzt." Beleidigt schnaufte Jimin Hyung auf und sah Yoongi wütend an. "So und du erzählst jetzt von deinem Problem, dann kann ich nachher in aller Ruhe meinen Film weiter schauen." Auffordernd blickte mein Hyung mich an, was mich seufzen liess.
"Es ist wegen Tae...", begann ich nun doch zögerlich und verschränkte meine Hände in meinem Schoss. Sofort lagen alle fünf Augenpaare auf mir, worauf ich sie nur ungläubig anblickte. Vielen Dank auch... Da sah man wieder wie viel ich ihnen bedeutete. Undankbare Idioten.
"Was ist mit Tae? Ist etwas passiert?", fragte mich nun Jin besorgt. Jetzt hatte ich wirklich die ganze Aufmerksamkeit auf mir, worauf ich sie nur komisch lächelnd anblickte. "Nein ihm geht es bestens. Ich bin der, welcher momentan Probleme hat...", quengelte ich leicht, worauf die anderen erleichtert aufatmeten.
"Ach so, wir dachten schon es wäre etwas schlimmes...", teilte mir Namjoon mit. Auf seine Worte hin warf ich ihm einen giftigen Blick zu. Hallo? Meine Probleme waren sehr wohl schlimm. Bemerkten sie nicht, dass ich halb am Verzweifeln war? "Hyung! Meine Probleme sind wichtig okay? Oder wollt ihr, dass ich nächstens krepiere?!" Fassungslos sah ich die anderen an, welche nur gleichgültig mit den Schultern zuckten.
"Eigentlich besteht dein Problem nur daraus, dass du immer noch Gefühle für Tae hast und schiss hast ihm diese zu beichten." Die anderen gaben auf Namjoons Worte hin, nur zustimmende Laute von sich. Hektisch fuchtelte ich mit meinen Händen herum. Warum verstanden sie den Ernst der Lage nicht?
"Nein nein, ihr versteht das nicht. Tae wird nämlich auf keinen Fall noch so dämlich gewesen sein wie ich und immer noch die gleich starken Gefühle haben. Natürlich ist da noch etwas, aber nicht mehr so stark wie früher." Als ich mit meinem kleinen Monolog fertig war, sahen mich die anderen mit einem Dein-Ernst-Blick an, was mich nur hilflos mit den Schultern zucken liess.
"Na ja, in dem Fall ist Tae der gleiche Idiot wie du...", kam es gleichgültig aus Hobi. Ein klägliches Seufzen kam aus mir, während ich mich in die Couch hineinwarf. "Warum seid ihr so?", gab ich beleidigt von mir und zog mir die Kapuze meines Hoodies über den Kopf. Manchmal hasse ich sie wirklich...
"Oh nein nein nein, mach jetzt nicht diesen...", meinte Jimin hektisch und zog mir die Kapuze vom Kopf. "Weisst du wie sehr ich eigentlich damals unter eurer Dummheit litt? Er wird meine Gefühle eh nicht erwidern... Wenn ich es ihm sagen werden, will er nichts mehr von mir hören... Ich werde unsere ganze Freundschaft zerstören..." Grimmig erwiderte ich seinen Blick, während er Tae und mich nachäffte. Warum habe ich nur so undankbare Freunde...?
"Omg ja! Das weiss sogar ich noch... Wehe ihr tut uns das noch einmal an. Tae hat mich damals auch mehrmals damit zugepflastert" Leicht wütend verzog ich meine Augen zu schlitzten und sah Hobi genau an. "Wenn ihr damals nicht alles so herausgezögert hättet, hätte das Ganze mit euch beiden überhaupt nicht so lange gedauert."
"Das stimmt gar nicht...", nuschelte ich leise in meinen Hoodie hinein und verschwand praktisch unter diesem. "Ich sag dir jetzt was du machen musst, okay?" Neugierig sah ich zu Jin, welcher mich fragend anblickte. Schnell setzte ich mich richtig hin und nickte auf seine Frage hin. "Am besten gehst du morgen mit ihm irgendwo hin. Ihr müsst euch einfach warm anziehen, dann spielt die Kälte auch keine grosse Rolle. Du kannst ja noch eine Decke und eine Thermoskanne mit warmen Kakao mitnehmen, welchen er so gerne hat."
Überlegend verarbeitete ich das gesagte, bevor ich wieder nickte. "Ihr könnt ja zu diesem Park in der Nähe gehen. Der mit diesem See, welcher im Winter immer gefroren ist." Na ja, schlecht fand ich die Idee nicht. Versuchen könnte ich es auf jeden Fall. Nur ob es wirklich so klappt wie ich mir das vorstellte, stand in den Sternen geschrieben.
"Am Sonntag sind zwar ein paar Menschen mehr im Park, aber ihr könnt euch ja einfach ein abgelegtes Plätzchen suchen." Mit mulmigem Gefühl stimmte ich dem ganzen zu. Ich war alleine schon durch diese Gedanken nervös. Aber es konnte doch nichts passieren...
"Mie könnt ihr ja auch mitnehmen, wenn es dir dann einfacher fällt.", beendete Jin seine kleine Idee, während ich leise seufzte. Nachdenklich stützte ich meinen Kopf auf meinen Handflächen auf. "Denkt ihr wirklich das funktioniert?", fragte ich sie noch einmal bedenklich, worauf ich fünf zustimmende Kopfnicker erhielt. Na gut, versuchen konnte ich es ja...
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Hello...🥰
Ich wollte euch nur kurz mitteilen, dass die Story noch etwa zehn Kapitel haben wird und ich sie dann auch abschliessen werde... Zu meinem Leid, aber ich will sie nicht noch mehr in die Länge ziehen. Ich bin momentan eh mehr als zufrieden mit dieser Story. Schon noch verrückt, dass wir schon bei Kapitel 70. sind😅😊
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Someone you loved / KookV
FanfictionEin junger Mann, welcher in seinem Leben scheiterte. Früher hatte er Liebe, Familie und Freunde. Was wollte man schon gross mehr? Doch in wenigen Augenblicken, kann alles was man sich einmal aufbaute, zerstört werden. Das Einzige was ihm noch blieb...