Scheiße. „Hör zu, Olivier. Da war wirklich was Ernstes, es tut mir leid. Das hatte nichts mit dir zu tun." Seine Miene wird etwas weicher, aber noch immer nicht so, dass ich sie angenehm finden würde. Als seine Hand sich zu meiner Hüfte bewegt, bereue ich es, hier in einem Flur auf der zweiten Etage zu sein, wo es viel zu ruhig ist. „Olivier-" Ich unterbreche mich selbst, als er mich mit seinem Körper an die Wand drückt. „Das bist du mir schuldig.", sagt er fast flüsternd und Panik durchfährt mich wie ein Blitz. „Lass mich los!", rufe ich und er legt mir eine Hand auf den Mund, der andere Arm legt sich um meinen Oberkörper und so schiebt er mich in den nächsten Raum rein. „Olivier! Lass mich los!" Ich währe mich und obwohl er stark ist, schaffe ich es, mich aus seinem Griff zu befreien und will aus dem Zimmer, aber er kommt mir zuvor und etwas piekst mich in meinen Schenkel durch die Hose. Es sind bestimmt irgendwelche Drogen. „Lass mich einfach gehen, bitte.", bitte ich ihn, aber noch hört er nicht. Sein Mund küsst alles an Haut, an das er kommen kann, während er mich mit dem Gesicht voran an eine Wand drückt. Als seine Zähne sich in meine Haut bohren, schreie ich auf und schubse ihn mit Kraft etwas zurück. Was gar nicht so einfach ist angesichts der Sache, dass ich ihm mit dem Rücken zugewandt bin.„Lass mich!"
Noch einmal unternimmt er einen Versuch, den er aber schnell aufgibt und dann macht er etwas, womit ich nicht gerechnet habe. „Das hätte auch anders ausgehen können, Süße, schade, ich war bereit." Was meint er?
Dann tut er es. Er geht. Er geht durch die Tür und bevor auch ich gehen kann, schließt er sie von außen ab. Ich schlage gegen die Tür und nach ein paar Minuten, weiß ich, was er mir gegeben hat.
Insulin. Zu viel. Viel zu viel. Und der zusätzliche Alkohol beschleunigt und verschlimmert alles. Mir wird langsam schwindelig und mein Herz beginnt schneller zu schlagen.Mein Puls beginnt zu rasen, kalter Schweiß läuft mir die Stirn entlang, mein Kopf dröhnt, als hätte den jemand weggeschossen und meine Hände, mit denen ich die Türklinke versuche zu öffnen, zittern enorm. „Hilfe!", rufe ich verzweifelt und stelle mich auf ein paar unangenehme Stunden in diesem Zimmer ein. „Lyra?" Es ist Li. „Li! Bitte, du musst die Tür aufkriegen!" Ich weiß nicht, wie lange meine weichen Knie mich noch halten werden und ich will es auch nicht herausfinden. „Warte..." Zwei Minuten später klackt das Schloss und die Tür geht auf. Ich achte gar nicht auf Li und taumle sofort zur Treppe und die herunter. „Lyra! Warte, doch!", ruft sie mir hinter her und braucht länger als ich, weil sie sich erstmal an Allen vorbei schieben muss. Dann werden ihre Rufe leiser und das Dröhnen in meinen Ohren lauter. Schwankend und mit einem Herz, dass gleich meine Brust zerreißt, lehne ich mich an eine Wand und gehe in die Hocke. Meine Hände und Kopf stütze ich an die Wand vor mir.
„Ey, Ash, ist das nicht die kleine Stripperin? Die präsentiert uns grade ihren Arsch!"
„Halt die Fresse, Mann!", zischt Ashton und im nächsten Moment spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. „Was machst du da?", fährt er mich an und ich schließe die Augen, um mir die Schmerzen und meine Angst wegzudenken. Dann kippe ich nach hinten, nur Ashs Hände halten mich. „Lyra?", jetzt fragt er besorgt. „Lyra, geht es dir gut? Was ist los?" Ich schaue hektisch mit meinen Augen umher und atme immer schneller. „Ash... mein Auto..." Er fragt nicht nach und schiebt seine Hände unter meinen schwachen, bestimmt zuckenden Körper.
„Ash! Ich habe dir ein Bier be-" Das war Ven, die offensichtlich nicht davon begeistert ist, dass mich grade ihr Ashton an Partygästen vorbei trägt. „Naw, hat die kleine Nutte ein Problem mit Alkohol?", Chaya.
„Verpiss dich, MacCollins.", Ashton.
Das weitere Klicken einer Tür und kalte Nachtluft umgibt meinen kalten Körper, der zu erfrieren und zu verbrennen droht im selben Moment. Meine Finger versuchen aus meiner Hosentasche meine Autoschlüssel zu ziehen, aber ich wackle zu sehr und auch diese Arbeit übernimmt Ashton. Er schließt das Auto auf, öffnet die Tür und setzt mich auf den Beifahrersitz. „Ashton! Was machst du da?", ruft James und kommt schnell zu uns.
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Das Spiel Mit Hass Und Liebe |✔️
RomanceLyra Green hatte keine einfache Vergangenheit. Ihre Mutter versuchte mit kleinen Jobs und zwielichtigen Freunden für ihre Tochter zu sorgen, was mehr oder weniger geklappt hat. Doch als nach dem Tod ihrer Mutter, plötzlich der Multimillionär Robin...