Kapitel 79

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„Ja, ich will."
...
„Ja, ich will."

Applaus bricht aus. Ich drücke Ashtons Hand fest. Harry und Heidi sind verheiratet.

Glückwünsche über Glückwünsche überkommen Heidi und Harry zu ihrer Vermählung und selbst Ashton, Edmond und Venelope werden beglückwünscht. Ich bin stets an seiner Seite und wir beide lassen uns von Ed immer mal wieder einen Shot reichen. Bis wir alle zusammen mit James angenehm beschwipst sind.
Ed drückt mir grade einen Shot Vodka in die Hand, den mir James sofort wegnimmt und selbst ext. „Was soll das?!"

„Na, ich muss auf dich aufpassen. Nicht, dass du dich noch betrinkst."
„Ha. Ha. Aber du oder was?"

„Na er wird auch nicht übermütig und horny, wenn er sich betrinkt.", kommt es trocken von Edmond. Die Kinnlade fällt mir runter. „So ein mieser Bastard.", fluche ich. Ed grinst zufrieden.
Er will zurückschlagen, aber sein Telefon klingelt und als er den Namen auf dem Bildschirm sieht, nimmt er tatsächlich ab. „Hey, Schnitte." Ich stoße lachend auf. „Schnecke?", wiederhole ich fragend an alle hier gerichtet, aber James zuckt nur unwissend mit den Achseln. Ed grinst noch breiter, als wohl die auf der anderen Leitung was erwähnt und geht dann mit großen Schritten von uns weg. „Komm mal mit.", sagt Ash plötzlich und nimmt mich wieder an die Hand. „Hey! Was soll das denn?" Er antwortet mir nicht und zieht mich in einen Gang, aus dem wir zu einer Tür kommen, die uns wiederum an die frische Lift bringt. Er zieht mich weiter an Hecken und Bäumen vorbei, bis er mich hochhebt und über ein Gebüsch trägt. „Ash, wohin willst du denn?!" Er lässt mich runter und geht weiter. Die Musik ist schon vor langem verstummt und dunkel ist es hier auch. Wäre ein super Ort, um jemanden umzubringen.

„Mach die Augen zu."
„Was-" Er geht hinter mich, legt mir seine Hand über die Augen und führt mich weiter. Er passt genau darauf auf, dass ich nicht stolpere, bis wir angekommen zu sein scheinen. „Aufmachen"

„Ash-" Ich schnappe leise nach Luft. Vor uns ist eine kleine Lichtung. Zwischen Bäumen hängen Lichterketten und direkt vor uns liegt ein kleiner runder See mit Steg. Auf dem dunklen glitzernden Wasser schwimmt ein kleines Holzboot und an einem Halen am Boot hängt eine leuchtende Laterne. Es ist traumhaft. Wie in einem Märchen. „Das ist wunderschön, Ash. Warst du das etwa?" Fragend drehe ich mich zu ihm nach hinten um. Seine Wangen sind leicht gerötet, wahrscheinlich vom Alkohol, aber ich bilde mir gerne ein, dass es wegen mir wäre. „Li hat mir geholfen." Natürlich hat sie das.

Zum dritten Mal nimmt er meine Hand. Dieses Mal jedoch ruhiger. Ich folge ihm lächelnd. Vom Steg aus hilft er mir in das Bot und setzt sich nach mir hinein. Ich muss mich erstmal an das schwenkende Gefühl gewöhnen.
Mit einem Paddel rudert er uns dann immer weiter in die Mitte des kleinen Sees. Gespannt schaue ich erst auf die Wellen, die er schlägt, dann immer weiter rauf, bis ich seinem Blick begegne.
Wir lächeln uns beide einfach an.
Als wir weit genug vom Land sind, legt er das Paddel weg und holt aus seiner Tasche zwei Dinge, die ich noch nicht sehen kann, da er sie sofort wieder hinter sich verstaut.
„Das ist ziemlich kitschig, oder?", fragt er nach und lacht unsicher. „Ja, wunderbar kitschig."

„Keine Sorge, ich prügle mich trotzdem noch.", sagt er schnell und bringt mich zum kichern. „Habe ich auch keine Sekunde dran gezweifelt."
Er holt die erste Sache hervor. Ein schön gedrehter Joint.

„Wenn du jetzt noch nh Flasche des Whiskeys hervorziehst, ist das der schönste Abend meines Lebens." Er zündet den Joint an und zieht als erster. Minuten sitzen wir in diesem Boot und ziehen an einem Joint. Durch die Nachtluft ziehen Ringe aus Rauch und der Geruch von Tabak und Gras fliegt an mir bei jedem kleinem Lüftchen vorbei.
Den Stummel verschwendet er nicht. „Rück zu mir." Ich rücke zu ihm. Er sitzt auf dem Brett im Boot, das als Bank dient und ich jetzt vor ihm auf dem Boden. Er beugt sich zu mir runter, die Hände zum Trichter geformt und den Joint dazwischen.
Dann pustest er und ich inhaliere mit geschlossenen Augen alles, was meine Lungen aufnehmen können. Als es endgültig mit dem Joint zu Ende ist, drückt er ihn einfach aus. Wir sind beide perfekt benebelt, was diesen Märchenmoment für mich nur noch besser macht.

„Ich liebe dich, Lyra. Danke." Ich frage nicht, warum er sich bedankt, ich weiß es. „Ich liebe dich.", antworte ich einfach. Unsere Lippen kommen sich langsam, wie in den gespannten Kussszenen in Filmen näher.
Wie auf Knopfdruck knallt es auf einmal. Wir beide gucken mit großen Augen zum Himmel auf, an dem es jetzt golden, rot, lila und blau leuchtet. Immer mehr Feuerwerkskörper werden in die Luft geschossen und regnen in verschiedensten Farben auf uns herab.

Er holt die zweite Sache hervor. Ein Ring. Ein Ring mit einem dunklen Stein in der Mitte, gefasst in Silber. „Gott, Ashton.", staune ich leise. Er greift nach meiner Hand. „Ein schöner Ring, für den schönsten deiner Finger."
Es stimmt. Der Ring sieht wunderschön aus und passt wie angegossen auf meinen Mittelfinger. „Keine Ahnung, wie du den Ring siehst, aber ich dachte das dunkle gefällt dir vielleicht." Ich nicke eifrig. „Es ist perfekt."
„Ich habe deinen Vater um Hilfe gebeten."
„Wobei?"
„Er hat ein Bild von deiner Mutter gefunden. In einer Zeitung vor Jahren aus ihrer Heimatstadt. Sie war im Fußballteam ihrer Schule, als sie 15 war. Auf dem Foto konnte man ihre Hände sehen und an ihrem Ringfinger, war genau so ein Ring. Ich habe ihn nachmachen lassen." Fast steigen mit Tränen in die Augen. Bevor es wirklich dazu kommen könnte, falle ich ihm um den Hals und küsse ihn. „Danke"

Unsere Köpfe ruhen aneinander. Die Wellen treiben das Boot. Die Lichter spiegeln sich im Wasser und das Feuerwerk verstummt. Es sind nur wir zwei.

Nur wir zwei.

Zwei verliebte Teenager irgendwo auf der Welt in einem Bott auf einem See unter einem Sternenhimmel.
Seine Hand legt er auf meine Wange. „Das mit dem Knutschen-"
Ich lehne mich zu ihm und stürze mich auf seine Lippen. „Dachte ich mir schon.", lacht er zwischen unseren Küssen. Ich nicke. Meine Hände versuchen schon beinahe nervös seine Knöpfe zu öffnen. Als die Hälfte auf ist, reicht es mir und ich widme mich gierig seiner Hose. „Langsam, Baby" Das Bott schwankt ein wenig, aber ich habe nicht vor mich zurück zu halten. Meine Lippen saugen an seinen, meine Hand massiert seine Beule. Er stöhnt dunkel, was mein Feuer weiter antreibt. Ich küsse ihn überall, ohne jegliche Hemmungen. Ich will ihm alles geben was ich habe. Doch das Boot ist wirklich etwas eng dafür. Er schnappt sich ein Paddel und zieht mich auf seinen Schoß, damit ich ihn beim Rudern weiter berühren und küssen kann.

Als das Boot andockt, hebt er mich, die sich noch nicht mit ihrem Mund von ihm gelöst hat, aus dem Boot und trägt mich über den Steg zum Beginn der Wiese. Vorsichtig legt er mich ab. „Keine Sorge, Li hält deinen Dad und James von hier weg." Daran hab ich gar nicht gedacht, aber die Information ist gut. Er schiebt den Stoff meines Kleides über meine Hüften und beginnt zu massieren. Meine Beine schlingen sich um seine Hüften. Mein Herz schlägt wild vor Liebe in meiner Brust und mit jedem Schlag kommt mir Ashton ein Stück entgegen.
Wir erfüllen die kalte Nacht mit unseren Atemzügen und Stöhnen. Diese Nacht gehört nur uns und wir einander.

Ash war vorbereitet, er wusste wie das enden würde oder hatte wenigstens den Wunsch. Er zieht ein Kondom aus seiner Innentasche seines Jacketts raus. Ich nehme ihm die Tüte ab und ziehe es ihm selbst über. Als er bereit ist, lasse ich mich wieder zurück fallen.
Er guckt an sich runter und dringt langsam in mich ein. Ich nehme ihn freudig auf, dabei stöhne ich genüsslich. Ich will dass wir uns so nahe sind wie es grade nur möglich ist, deshalb klemmen ihn meine Beine noch mehr ein und ich ziehe ihn wieder zu mir runter. „Ich liebe dich.", sagt er gepresst in mein Ohr. „Über alles."
Seine Stöße sind wie immer präzise und stark. „Ich liebe dich.", sagt er wieder und wieder. Seine Finger nehmen das Massieren meiner Clit wieder auf, während meine seine Haare durchfahren. „Ich liebe dich.", noch einmal und noch einmal bis wir gleichzeitig, zusammen kommen.
Unser eigenes Feuerwerk explodiert in mir.

In dieser Nacht gab es nur uns beide.
In dieser Nacht habe ich von uns geträumt.
In dieser Nacht war mir endgültig klar, dass er der Mensch ist, auf den ich 17 Jahre gewartet habe.

„Du hast den schlimmsten Tag des Jahres in den schönsten meines Lebens verwandelt."

Ende




Danke fürs Lesen.
Mit diesem Kapitel endet nun die Geschichte rund um Lyra und Ashton.
Das Buch, in welchem es um Edmond gehen wird, werde ich in den nächsten Tagen oder Wochen beginnen. Schaut also gerne in Zukunft auch vorbei.

Als Letztes möchte ich euch auch noch einmal die Paper Princess Reihe ans Herz legen.
Wer die Bücher kennt wird einige Parallelen zu diesem Buch bemerkt haben, also werden die euch bestimmt gefallen.

Danke
Eure Sofie :)

Das Spiel Mit Hass Und Liebe |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt