Kapitel 54

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Seufzend folge ich seiner Stimme und schließe die Tür, als ich sein Büro betreten habe. „Du hattest also Sex mit Lyra in der Schule." Wow. Das war direkt. Er fragt mich nicht mal, ob das stimmt, nimmt das einfach so hin. „Wir hatten keinen Sex in der Schule und das würde auch niemanden was angehen." Dad sitzt in seinem Stuhl, vor seiner Nase ein Glas Whiskey. „Ist auch nicht wichtig, was du da mit ihr gemacht hast, aber lass es."

„Du fängst jetzt auch damit an? Hatten wir so ein Gespräch nicht schon?" Er nickt. „Ja, aber da hatte Rob euch beiden noch nicht verboten, rum zu machen, sie war nicht mal hier."

„Wir machen nicht einfach rum.", widerspreche ich trotzig und er nickt wieder nur so komisch. „Ist schon klar, das erste Mal richtig verliebt sein ist schwer, aber mach es doch nicht noch schwerer. Ich weiß nicht, was Rob genau gegen dich als Freund hat, aber ich kann keinen Streit mit ihm gebrauchen."
„Ich bin dein Sohn, sollte die Beziehung nicht vor die Freundschaft gehen?" Ich erwarte keine Antwort, das ist eher sowas wie eine Unterstreichung meiner Worte. „Ja", gibt er irgendwie grübelnd zu. Ich schweige und betrachte meinen Vater. Sollte ich es ihm sagen? Ihm sagen, dass ich von Ven erpresst werde und dass wir was dagegen tun sollten, dass er sie nicht heiraten darf? Fuck, dann würde ich ihm doch nur noch mehr Probleme bereiten und Rob wird den Beweis haben, dass ich ein scheiß Zerstörer bin und kein guter Freund. Nach einer längeren Pausen, seufzt er und steht auf. „Robin hat es euch verboten. Meine Pflicht war es dich noch einmal daran zu erinnern, aber wenn du es für richtig hältst, dann wirst du nicht aufhören. Ich meine, wenn mein volljähriger Sohn ein Mädchen mit nach Hause bringt, kann ich ja schlecht Ausweise kontrollieren. Wenn ihr unterm Radar bleibt, habe ich also nichts falsch gemacht, weil ich es gar nicht wusste. Robin wird irgendwann einsehen, dass du es ernst meinst oder ihr nicht weh tust." Überrascht über die netten und vertrauenden und naja, sehr doppeldeutigen Worte meines Vaters muss ich schmunzeln und stecke die Hände in die Seitentaschen. „Danke, Dad" Verdammt, wie kann ich jetzt weiter machen? Früher hat es mich einen Dreck gekümmert, was mein Vater gesagt hat. Das Einzige, was ich da in erster Linie gefühlt habe war Wut, wegen Mum und Heidi, aber jetzt ist das anders und ich behandle ihn trotzdem nicht besser. „Und Junge, wenn du es nicht ernst meinst, dann such dir jemand anderen.", sagt er etwas grinsend und ich nicke. „Brauche ich nicht." Nach dem anfangs scheiße und dann doch ganz gutem Gespräch mit meinem Vater, wartet ein definitiv schlechtes Gespräch auf mich. Venelope wartet vor meiner Tür. „Sie hat dir also vergeben? Was hast du ihr erzählt? Hast du gelogen und gesagt, du hättest mich nie gebumst?" Sie steht genau im Türrahmen und fletscht ihre Zähne. „Sie weiß alles. Jetzt geh beiseite." Sie legt die Stirn in Falten. „Sie weiß also alles?"
„Sie verrät schon nichts."

„Oh, darum mache ich mir keine Sorgen, sie will bestimmt nicht mit einem Vergewaltiger schlafen." Ich balle die Fäuste. Dieses Wort dürfte es nicht in Verbindung mit mir geben. „Weißt du, ich habe überlegt, wenn du es besser als letztens macht, könnten wir unsere kleine Affäre doch noch etwas weiter führen." Ich schnaube auf. Es ist wohl kein Geheimnis, dass Ven mich attraktiv findet und mit mir schlafen will, aber wie sehr sie es will, unterschätze selbst ich noch. „Such dir ein anderes Opfer, Venelope." Sie stößt sich von dem Türrahmen ab und kommt einen Schritt auf mich zu. „Und wie wäre es, wenn wir noch einen Deal machen?" Sie glänzt mich an und grinst fies. „Du schläfst mit mir und ich sorge dafür, dass die Bilder von James und seiner kleinen Freundin verschwinden. Wäre das nicht was?" Sie streckt einen Finger aus, der auf meiner Brust landen würde, aber ich halte ihre Hand auf, bevor sie mich berührt. „Niemals", knurre ich und sie kichert los. „Was ein guter bester Freund du doch bist, Ashton." Ich lasse sie los, als sie zieht und sie geht, nachdem sie mir auf die Schulter geklopft hat. Vor Lyra hätte ich das Angebot angenommen, aber ich werde ihr nicht noch einmal so weh tun, niemals.

Lyras Sicht

Heute kann ich natürlich auch nicht mit Ashton joggen, da er wieder morgens Training hat und mit James kann ich auch nicht zur Schule, aber meine Gedanken darum, wie ich zur Schule komme, lösen sich auf, als ich unten stehe und Dad mir stolz mein neues Auto präsentiert. Es ist ein neues Auto, aber exakt das gleiche Modell. Ich umarme ihn dankend und verabschiede mich, dann rase ich zur Schule, wo ich neben dem rote Carpio von Li parke, die mich auch sofort empfängt. „Dieses Auto macht dich sofort um 100% hotter.", teilt sie mir beim Betreten der Schule mit. In der Schule verläuft alles normal und wie immer, wenn sich auch die Sticheleien um einiges verbessert haben, nur ein paar Mädchen aus Vens und Chayas Umkreis wagen es noch, mich anzumachen und ganz unangenehm ist es, als ich King auf dem Gang begegne, der mich ganz unschuldig und freundlich anlächelt. Er hält aber Abstand, was wohl an Edmond liegt, der mich durch die Gänge zur Mensa begleitet. Beim Essen sitze ich erst alleine mit Li, dann gesellen sich plötzlich auch Ashton, Edmond und Charles zu uns. „Und Li heute Abend schon was vor?", fragt Charles meine Freundin locker und ich versuche ihr mit meinem Gesicht zu sagen, dass sie drauf eingehen soll. „Ich habe Zeit, unter einer Bedingung." Ich und Ashton wechseln einen fragenden Blick. „Und der wäre?", fragt Charles grinsend und ich frage mich, wo seine Hand unterm Tisch grade genau liegt. „Du vögelst keine andere mehr, außer mir. Ich zeig dir Dinge, von denen du noch nichts weiß und du lässt dafür deinen Schwanz in deiner Hose." Mir kippt der Mund leicht auf und auch Charles scheint ziemlich überrascht, fasst sich aber und nickt nach kurzem Zögern. „Schön, Zouh, zeig mir was du kannst, was ich noch nicht weiß." Sie nickt und steht auf. „Jetzt?", frage ich völlig verdutzt. „Jetzt", bestätigt sie und Charles folgt meiner Freundin aus der Mensa aus dem Flur. Edmond prustet los und ich verstehe noch nicht ganz, was das grade war. „Die hat Charles bei den Eiern.", sagt Ashton grinsend und relativ trocken und Ed nickt eifrig. „Richtig schön fest.", stimmt er ihm zu. „Und glaubt ihr, der schafft das?", frage ich die zwei, die wohl zwei seiner besten Freunde sind. „Wenn er will, schafft der das schon.", versichert Ashton. „Nur, wenn die echt gut im Bett ist. Der hat Ansprüche, verstehst du?" Ich nicke einfach, weil ich echt nicht darauf aus bin, herauszufinden, was für Ansprüche der hat.
Nach der Schule habe ich dann noch Training bei Mian, von dem ich dann von der vierer Jungtruppe und Li abgeholt werde.

Das Spiel Mit Hass Und Liebe |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt