Kapitel 29

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Weiche Lippen berühren meine Stirn und eine Nasenspitze streicht meine Wange. „Wie spät ist es?", nuschle ich und liege tatsächlich immer noch an seiner Burst. „Es ist Sieben Uhr." Unterricht beginnt um Acht. „Warum hast du mich nicht um Sechs geweckt?", frage ich ihn und er antwortet in seiner rauen Morgenstimme. „Weil ich dachte, dass ich dich einmal faul sein lasse."

„Das darf aber nicht zur Gewohnheit werden." Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Wird es nicht." Gestern war ziemlich intensiv und ich hoffe, dass er weiß, wie viel es mich gekostet hat, ihm die Sachen zu erzählen, die ich ihm erzählt habe. Eine seiner Hände liegt hinten auf meinem Rücken und streichelt mir unter dem Shirt die Haut nah an meinem Hintern. Und als ich so in seinem Arm liege, die Vibration seiner Stimme spüre, die mich durchfährt, unsere Beine aneinander spüre und weiß, wie wenig seine Lippen entfernt wären, kriege ich plötzlich Lust auf mehr. „Um wie viel Uhr müssen wir raus?", frage ich und seine Hand legt sich auf meinen Arsch, als wüsste er, was ich denke. „Ich würde sagen Zehn Minuten haben wir noch." Das reicht mir.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und er runter zu mir. Der Kuss fühlt sich warm und heimisch an und treibt gleichzeitig mein Verlangen weiter. Ich schlage die Decke zurück und schwinge mich breitbeinig auf Ashs Hüften. Meinen Oberkörper beuge ich zu seinem runter und meine Hände wandern unter sein Shirt, um ihn zu fühlen. Wir treiben es immer weiter, er knetet meinen Hintern und knabbert auf meiner Lippe und als ich seine Latte unter mir spüre, die eine Morgenlatte oder aber meine Arbeit sein könnte, bewege ich meine Hüften automatisch. Ich reibe mich an ihm und wir beide müssen aufstöhnen. „Lyra, du bist sonst nie, um die Zeit noch in deinem Zimmer. Alles gut bei dir?" Selbst Edmonds Stimme stört mich nicht und ich mache ungestört weiter.

Ash dreht uns um und liegt schon zwischen meinen Beinen und würden keine Stofflagen zwischen unserer Haut liegen, wäre sein Penis an meinem Loch und würde daran pochen. Er ist es jetzt, der sich an meine Clit schmiegt und ich bin es, die leise und hoch aufstöhnt. „Mir geht's gut!", rufe ich mit versuchter Sicherheit, was kritisch wird bei Ashtons Einsatz von Hüften, Händen und Mund. „Ich-" Ich will ihn endlich von dieser Tür weg haben. „Ed, verschwinde! Es ist alles gut!" Schritte und als ich denke, er sei weg, lasse ich los und stöhne laut auf. Ich brauche noch ein paar wenige Minuten des Küssens.
Allein durch die Reibung zwischen mir und Ash komme ich und meine Fingernägel graben sich in den Stoff seines Oberteils. „Ja. Dir geht es wirklich gut." Ash lacht leise und ich gucke geschockt zur Tür. „Du Schwein! Verpiss dich!"

„Beeilt euch, Kinder.", sagt Ed durch die Tür und dieses Mal geht er wirklich. „Was ist bei dem schief gelaufen?"

„Kann ich dir nicht sagen." Ich schaue an uns herab und sehe, dass er noch nicht loslassen konnte. „Wir müssen.", sagt er und hält meine Hand auf. „Wie selbstlos von dir.", lache ich sarkastisch und er zwickt mich in die Seite. „Mach dich besser fertig, bevor ich dich den ganzen Tag hier behalte."

„Die Idee hat was." Kurz funkeln wir uns gegenseitig an. Überlegen, wie es wäre. Dann steigt er von mir. „Wir sehen uns unten." Ich nicke und er zieht sich die Jeans über, um dann aus der Tür im Flur zu verschwinden. So könnte ich gerne jeden Morgen aufwachen.

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„Also, was läuft da jetzt zwischen dir und Ashton?" Geschockt starre ich zu Li, die gegenüber von mir sitzt. „Was soll da laufen?", frage ich ganz unschuldig und beiße von einem Stück Gurke ab. „Nah erstmal schlägt er einen Typen im Club, der dich blöd angemacht hat und heute hat er dir vor dem Chemieraum über die Haare gestreichelt." Ich zucke mit den Schultern. „Na und?"

„Ashton Archer hält seine Affären geheim. Wenn er einem Mädchen über den Kopf streichelt, ist es als würde er es mit ihr mitten auf dem Flur treiben." Ich verziehe angewidert das Gesicht. „Ich bin nicht seine Affäre."

„Und was bist du dann für ihn?", fragt sie und wackelt mit den Augenbrauen. „Keine Ahnung." Das ist die Wahrheit. „Oh, ich bin sicher, dass du das weißt. Du willst es nur nicht sagen."
„Was will ich nicht sagen?", frage ich skeptisch. „Du bist seine Freundin. So richtiges Enemies to Lovers Ding.", erklärt sie grinsend. Kurz herrscht Stille. „Du spinnst.", sage ich kopfschüttelnd und sie kichert leise. „Ich habe recht!"

„Nein, hast du nicht!"

„Dann frag ihn.", fordert sie mit verschränkten Armen. „Was?"

„Frag ihn, dann wissen wir es." Ich schaue kurz zum langen Tisch, an dem Ashton mit seinem Team sitzt, neben ihm James und Ed und bei ihnen sitzen noch Charles und einen, den ich nicht kenne. „Nein, keiner fragt irgendwen was.", beschließe ich fest und Li kichert wieder so sicher. „Ich wusste es." Aber stimmt das wirklich? Wen interessiert das schon? Ist doch egal, was wir sind. „Lass es gut sein, es ist egal."

„Mhm, klar. Lass mich, mich doch für dich freuen. Wenigstens eine von uns hat einen Typen an der Angel." Der letzte Teil hört sich etwas beschlagen an. „Mit Pete läuft es wohl nicht so gut?"

„Der ist das Ödeste, was ich je getroffen habe. Null Personality. Da könnte ich mit einem Stein ausgehen und hätte interessantere Gespräche." Ich pruste leise los und verschlucke mich beinahe an meinem Wasser. „Ich besorg dir einen richtig schönen Stein.", biete ich ihr an und sie verdreht lächelnd die Augen. „Wie nett von dir."

„Dafür sind Freunde doch da, oder nicht?", necke ich weiter. „Pass auf, sonst hast du gleich eine Freundin weniger.", droht sie grinsend, was ihrer Drohung den Ernst klaut.

Auch der restliche Schultag verläuft gar nicht schlecht und selbst das Necken und die Anspielungen von Ed stören mich nicht. „Wir sehen und morgen, Lyra, richtig?", fragt mich Charles mit einem weißen Lächeln und ich nicke. „Muss"

„Komm schon, so schlimm ist es auch nicht.", sagt James und ich zucke mit den Achseln. "Es gibt Dinge, die ich lieber tun würde."

„Ich weiß welche.", ruft Ed rein und ich trete ihm dafür mit meiner Hacke auf die Zehen. „Reizend", kommentiert Charles mein verhalten und Ashton legt mir einen Arm um die Schulter, was mich fast dazu bringt, ihn auch auf den Fuß zu treten. „Ganz und gar." Ich und James machen gleichzeitig ein eher angewidertes Geräusch. „Creepy", merkt Li an. „Okay, viel Spaß oder was auch immer bei eurem Training.", wünsche ich allen Vieren und drehe mich unter Ashs Arm hervor. Zum Abschied streicht er mir wieder über den Kopf und wühlt damit sicher meine Frisur durch.

Zuhause werden erst die Hausaufgaben erledigt, dann tausche ich meine Uniform gegen einen Bikini aus und schreibe auf die Einkaufliste von Maria, die noch immer auf der Insel liegt, aber schon zum größten Teil eingekauft wurde, ein paar Zutaten für ein Pasta Gericht auf. Das schreibe ich auf mit einem bestimmten Hintergedanken. Ich mag Ashton, aber weder er noch ich können leugnen, dass er in ein paar Bereichen des Lebens vielleicht hinterherhingt, weshalb es ja nicht schaden kann ihm und auch den anderen beiden zu zeigen, wie man etwas kocht. Nach einer halben Stunde in der Sonne, entscheide ich mich oben in meinem Zimmer etwas zu lesen, wobei ich aber schnell einnicke.

Das Spiel Mit Hass Und Liebe |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt