Kapitel 45

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Lyras Sicht

Mit einem kleinem Kater und fetten Knoten in den Haaren wache ich am Morgen auf und schleppe mich aus dem Bett, ins Bad, zum Kleiderschrank und runter. Heute geht der Unterricht etwas kürzer, weil das Spiel ist und sogar Uniformen müssen heute nicht getragen werden, stattdessen schmeißen sich alle in rote Kleidung, für den Schulsupport oder so. Ich trage Schwarz und Weiß. Mir geht es echt beschissen, wenn ich das so sagen darf und selbst Li hilft mir nicht krass. Sie ist meine beste Freundin und weiß fast über alles mit Ashton bescheid, aber trotzdem fehlt mir einfach was, was mich glücklich macht.

In der Schule bemühe ich mich zwar nicht mehr, habe aber trotzdem in alles Klausuren 100% bekommen, außer in Englisch, da nur 98%.

Der Schultag läuft ganz normal ab und nach der Schule mache ich auch nichts besonderes, außer laufen zu gehen, Aufgaben und mich dann fertig zu machen fürs Spiel, zu dem mich Dad schleppt, nachdem James schon über eine Stunde vorher abgehauen ist. Das traditionelle Essen wurde verschoben,  weil Heidi einen Termin beim Frauenarzthat und dafür bin ich ziemlich dankbar. „Versuch heute etwas netter zu Heidi zu sein.", sagt er mir kurz bevor wir aussteigen, sodass ich ihm darauf nicht mehr im Auto antworten kann. Schlau. Er denkt ich gehe einem Streit in der Öffentlichkeit aus dem Weg. Aber ich habe wirklich keine Kraft auf eine Diskussion, also nicke ich nur. Das Spiel ist ganz spannend und ich juble besonders Li zu, als sie ihren Auftritt hat und auch für James und Ed klatsche ich, nur für Ashton nicht. Mir wird das Spielchen langsam anstrengend, aber noch gebe ich nicht auf.
Als das Spiel endet gehe ich dieses mal von ganz alleine aufs Feld mit all den anderen Schülern, um unten erst Li zu umarmen und dann Charles, James und Edmond ein High Five zu geben. „Du versuchst mich also immer noch zu ignorieren?" Mein Schweigen ist die Antwort auf Ashtons Frage. „Komm schon, Baby." Zum Glück verziehen sich die Anderen grade zu ihrem Rest des Teams, sodass nur Li, ich und Ashton seine dämlichen Versuche hören. „Willst du den Kuss vom letztem Spiel nicht noch einmal wiederholen?", fragt er grinsend und bei der Erinnerung spüre ich dieses bekannte Kribbeln in meinem Körper. „Nein", sage ich so fest wie ich kann. „Du willst es. Wir wissen es beide." Er steht direkt vor mir. Ich könnte einfach auf ihn springen, mich um seinen Hals werfen und küssen. Und so viele Zellen in meinem Körper sagen mir, dass ich das auch tun sollte. Dass ich meine Sturheit fallen lassen sollte und endlich meinem Herzen, meinem Willen nachgeben sollte. „Nein. Oder sagen wir..." Meine Finger streifen seine Hand, meine Augen fixieren seine und mein Spiel geht weiter. „...sagen wir... nicht mit dir.", hauche ich und drehe mich um. Charles ist eine richtige Hure, der fickt alles, was laufen kann. Er hat sich sogar das Auto von Ashton geliehen, um eine flach zu legen, da wird er zu mir nicht nein sagen. Ich gehe mit großen Schritten auf Charles zu, werfe mich ihm um den Hals und springe, um meine Beine um seine Hüften zu klammern. Er reagiert sofort. Ohne zu fragen, legt er seine Hände auf meinen Hintern und hält mich so oben, während wir uns wild küssen. Die Jungs grölen und jubeln laut. Und er ist richtig gut. Kein Wunder, dass die Mädchen mit dem Rummachen und dafür Schlange stehen. Genau in dem Moment, in dem ich ihm meine Zunge in den Mund stecken will, werde ich gepackt und von Charles Arm gezogen. Das Gegröle hat ein Ende, als Ashton mich von Charles wegzieht und ihn böse anguckt. „Was soll das, Baker?", zischt er und Charles zuckt nur mit den Achseln. „Was sollte ich denn machen? Die hat mich angesprungen, ich kann sie schlecht fallen lassen."

„Das! Und es ist meine Sache, wen ich küsse!", fahre ich Ashton an und löse mich aus seinem Griff. „Du handelst grade viel zu impulsiv. Tu nichts, was du später bereuen wirst, Lyra."

„Ich bereue schon genug! Also Jungs, wer will sehen, was ein richtiger Striptease ist? Ich kann Sachen, von denen habt ihr nicht mal was gehört!" Es funkelt in ihren Augen und ich bin mir sicher, fast alle hätten eingeschlagen, nur halten alle ihre feige Klappe, als sie zu dem wütenden Ashton gucken, der neben mir steht. „Pussies", meckere ich und Li tut genau das, was ich im Sinn hatte. Ich lege ihr den Arm um die Schulter und beim Abgang küssen wir uns innig. Und von ihr reißt mich Ashton nicht weg. Das Gegröle und Gerede hinter uns ist noch lauter, als bei meinem Kuss mit Charles. Muss wohl der Traum eines jeden Jungen sein mit zwei heißen Mädchen rumzumachen. Unsere Münder lösen sich und ich zeige dem ganzen Team und Ashton den Mittelfinger, während Lis Hand auf meiner Arschbacke landet. Als wir außer Hör und Sichtweite sind, beginnen wir sofort laut los zu lachen. „Du bist eine fantastische Küsserin!", lobe ich Li, die ihre Hand aufs Herz legt. „Du bist auch nicht schlecht."

Das Spiel Mit Hass Und Liebe |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt