Kapitel 53

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Ashtons Sicht

Ich fahre James hinterher und biege dann mit ihm und Ed auf dem Beifahrersitz in die Einfahrt. Im Moment bin ich noch lieber hier, was zum Großteil an Lyra liegt, aber auch daran, dass sich bei uns Zuhause alles nur noch um Baby und Hochzeit dreht und ich mich jeden Tag gleichermaßen mit Ven und Heidi rumschlagen darf. Mein Vater tut mir richtig leid und ich mache mir mal wieder Vorwürfe deswegen, dass ich ihn irgendwie dazu gebracht habe, auf das alles einzugehen. Aber wie komme ich da wieder raus, ohne vors Gericht oder sogar in den Knast zu wandern? Sollte ich wirklich auf Lyra hören und mit meinem Dad reden?

Als ich einparke, versuche ich all die Sorgen zu vergessen, einfach weg zu schließen, was aber erst ganz klappt, als ich mein schlafendes Mädchen draußen auf einer Liege sehe. Sie muss beim Lesen eingeschlafen sein, denn das Buch liegt noch mit dem Rücken in die Luft auf ihrer Brust. Sie sieht bezaubernd aus, wie sie da so liegt. „Sie sieht aus, als würde sie eine Abkühlung wollen.", meint Ed grinsend und flüstert mir extra ins Ohr, damit sie nicht wach wird. Eigentlich habe ich nichts gegen die Idee, aber sie trägt bestimmt die Pumpe. Also schleiche ich still zu ihr und wecke sie sanft mit Küssen auf die Wange, während ich meine Hand unter ihr Kleid schiebe. Langsam aber sicher, werde ich in Pumpe Abmachen, genauso gut, wie in BH aufhaken. Es könnte vielleicht etwas pieken, weil da ja eine kleine Nadel dran ist, aber sie beschwert sich nicht und schmiegt sich an meine Lippen, während ich ihr geschickt alles abnehme und dann auf die daneben stehende Liege werfe. Wir sind schon dabei uns richtig zu küssen, da nehme ich sie hoch und Ed nimmt, wie schon einmal ihre Fußgelenke. „Das ist gemein! Ihr seid richtige Wichser!", schreit sie und zappelt. „Dann schlaf das nächste mal nicht hier draußen ein, so ist das ja wie eine Bitte, dich in den Pool zu schmeißen.", erklärt Ed und wir werfen sie ins Wasser.

Ich gehe in die Hocke am Rand, um genau über ihr zu sein, wenn sie nach Luft atmend aus dem Wasser taucht. Sie trägt keine Schminke, deswegen kann auch nichts verlaufen und so sieht sie noch viel schöner aus mit den kleinen Tropfen, die ihr von den geschwungenen Wimpern tropfen. Sie bleibt am Rand im Wasser stehen und streckt die Hände nach mir aus, aber nicht nach meinen Händen, sondern nach meinen Wangen und ich gebe nach, um mir einen feuchten, schmatzigen Kuss einzuholen, den Ed mit einem seltsamen Kehllaut bemerkt, aber er geht nicht weg. Dann zieht sie mich so sehr zu sich, dass ich plötzlich das Gleichgewicht verliere und ein versehentliches in Wasser Plumpsen noch grade so in einen guten Köpper verwandeln kann. Mit meinen Sportklamotten tauche ich ins erfrischende Wasser ab und als ich auftauche, ist Lyra schon draußen, um Ed eine feste Umarmung zu geben in ihrem klatschnassen Kleid, das langsam durchsichtig ist. „Du bist kalt!", beschwert sich Ed und Lyra lacht, als sie es endlich schafft auch Ed ins Wasser zu befördern.

Ihr nächstes Opfer steht schon in der Glastür. James steht da mit einem Glas Wasser in der Hand und schüttelt den Kopf, als Lyra mit offenen Armen auf ihn zugeht. „Hey, ich habe dich nicht ins Wasser geworfen!", versucht er sich zu verteidigen, lässt sich aber von seiner Schwester in die Arme schließen. Sie schnappt sich sein Glas und schüttet es ihm über den Kopf. „Guck mal, jetzt bist du eh schon nass.", sagt sie und ich kann das Grinsen in ihrer Stimme hören. James gibt nach und springt, wie sie mit Anlauf in den Pool. Nach ein paar Minuten des Spritzens und Unterdöppen, halten wir alle inne und Lyra drückt sich aus dem Wasser um an Rand Platz zu nehmen. „Ihr braucht mal sowas wie Wasserpistolen, dann macht das mehr Spaß. Euch in den Pool zu werfen ist viel zu einfach."

„Wir haben welche. Im Poolhaus." Ihre Augen weiten sich. „Ihr seid echt dämlich, dass ihr die nicht benutzt."

„Ich habe die Dinger nicht angerührt, seitdem ich aus der Grundschule raus bin.", bemerkt Ed. „Wofür ist man denn bitte ein Kind, wenn nicht um andere mit Pistolen nass zu machen?", fragt sie lächelnd und setzt ihre Hände neben ihrem Körper ab. „Hast du denn als Kind mit Wasserpistolen rumgespielt?", fragt Ed prüfend und sie schüttelt den Kopf. „Aber wir haben Flaschen oder Eimer genommen. Funktioniert auf nahe Distanz genauso gut."

Das Spiel Mit Hass Und Liebe |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt