Insomnia (Johnlock)

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Irgendwann hab ich mal das hier gefunden:

Und ich dachte mir: Wie toll wäre das denn gewesen?(Ich meine, ich finde das Ende von Staffel vier, also die letzte Szene, auch so perfekt, aber das hier wäre auch echt passend gewesen

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Und ich dachte mir: Wie toll wäre das denn gewesen?
(Ich meine, ich finde das Ende von Staffel vier, also die letzte Szene, auch so perfekt, aber das hier wäre auch echt passend gewesen.)

Deswegen habe ich einen kleinen Oneshot daraus gemacht.
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Staub wirbelte auf und erschwerte das Sehen. Stimmen brüllten durcheinander, schrien Befehle und Hilferufe in verschiedenen Sprachen, sodass ihre Rufe miteinander verschmolzen und man überhaupt nichts mehr verstehen konnte. Überall war das Entsichern von Waffen zu hören, Schüsse knallten durch die Luft, nirgends gab es Deckung -
Hinter einer niedrigen Steinmauer kniete ein Militärarzt und versuchte, einen Freund am Leben zu halten. Es war hoffnungslos, die Kugel hatte seinen Brustkorb durchdrungen, er würde es nicht überstehen -
Etwas schlug neben ihm in der Mauer ein und Steinsplitter flogen durch die Luft. Irgendwo in dem Durcheinander aus Rauch und Steinen konnte er einen Feind ausmachen und richtete sich mühsam auf - hob seine Waffe - versuchte, das schmerzvolle Stöhnen seines Freundes auszublenden, dem er nicht helfen konnte -
In diesem Moment ertönte hinter ihm eine donnernde Explosion. Das Geräusch hallte in seinen Ohren, während die Druckwelle ihn zu Boden warf. Sein Mund war trocken und voller Staub, er rang um jeden Atemzug, nicht imstande, Befehle zu geben oder zu empfangen. Jemand trat auf seinen Arm, ob Freund oder Feind, wusste er nicht. Erneut knallte irgendetwas und sein Kopf wurde fest auf den steinigen Boden gedrückt.
Bitte, Gott, lass mich leben, dachte er. Von irgendwo her vernahm er seinen Namen und stemmte sich tapfer auf, doch -
Ein Schuss. Noch einer.
Es war seltsam, auf einmal schien er die Balance zu verlieren und seine Sicht verschwamm. Panik durchfuhr ihn, als er kraftlos zu Boden sank.
Nein. Nein. Nicht jetzt. Er wurde gebraucht. Nicht jetzt -

John schreckte aus dem Schlaf. Er saß aufrecht in seinem Bett und blickte sich orientierungslos in dem kleinen dunklen Zimmer um.
Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb und seine Atmung ging schnell und stoßweise.
Dennoch brauchte es diesmal nur ein paar Augenblicke, bis ihm seine Situation bewusst wurde.
Erschöpft ließ er sich zurück in das Kissen fallen. Er hatte schon wieder einen Alptraum gehabt. Jede Nacht war es bisher so gewesen - jede Nacht, seit er nach London zurückgekehrt war.
Verzweifelt rieb er sich die Augen und bemerkte, dass sein Oberteil schweißnass war.
Er hatte die Ereignisse hinter sich lassen wollen, um ein neues Leben zu beginnen - doch wie sollte ihm das gelingen, wenn ihm sein Unterbewusstsein Nacht um Nacht erneut die schrecklichen Bilder ins Gedächtnis rief?
Er konnte das nicht länger aushalten - den ganzen Tag über rein gar nichts zu tun und nachts den Krieg wieder und wieder zu durchleben. Aber wie sollte er sich davon ablenken, wenn in seinem Leben nichts passierte?
Seufzend drehte er sich auf die andere Seìte, sodass sein Blick zur Wand gerichtet war.
Es würde eine weitere schlaflose Nacht werden.

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Staub wirbelte auf und erschwerte seine Sicht. Weiter als drei oder vier Meter konnte er nichts mehr erkennen - was direkt vor ihm lag, dafür umso besser. Gefallene Soldaten, die man einfach hatte liegen lassen; im Moment gab es nicht die Zeit, sie fortzuschaffen. Er hatte mehrere von ihnen gekannt und auch gemocht. Und nicht einmal die Zeit gehabt, ihnen Lebwohl zu sagen.
Er versuchte, die Augen zu schließen, doch es bewirkte lediglich, dass andere Bilder des Schreckens an ihm vorbei zogen.
Ein Mädchen, allein in einem Flugzeug, das auf die Erde zu raste, auf eine Stadt.
Ein tiefer Brunnen, in den er hinab zu fallen schien, endlos, ohne je aufzukommen.
Knochen, auf dem Grund des Wassers gefunden.
Ein Mann mit leeren Augen, der sich selbst den Todesstoß versetzt hatte.
Er selbst, wie er durch steiniges Gelände rannte, heißer Atem in seinem Nacken -

John fuhr aus dem Schlaf. Unbewusst musste er sich aufgesetzt haben, denn er starrte an die Wand des Schlafzimmers. Sein Herz pochte wild und Angst durchflutete ihn - er hatte wieder einen Alptraum gehabt. Nach Monaten ohne die Träume hatte er geglaubt, sie endlich losgeworden zu sein, doch er hatte sich getäuscht. Er hasste es, dass ihm die Bilder noch immer solche Angst einjagten.
Schwer atmend wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Wie sollte er es je schaffen, diese Träume loszuwerden?
Da fiel sein Blick auf Sherlock, der neben ihm lag und tief im Schlaf versunken war. Beinahe sofort beruhigte sich sein Herzschlag und er nahm einen tiefen Atemzug.
Behutsam ließ er sich zurück aufs Bett sinken, darauf bedacht, seinen Freund nicht aufzuwecken.
Es spielte im Grunde keine Rolle, ob die Alpträume ihn je loslassen würden. Denn er wusste, jetzt hatte er Sherlock, der ihm helfen und ihn beruhigen konnte. Genauso, wie der ehemalige Militärarzt ihm half, wenn ihn die Geschehnisse in Sherrinford heimsuchten. Es gab keinen Grund mehr, sich vor den Träumen zu fürchten.
John schmiegte seinen Kopf an Sherlocks Rücken und schloss die Augen. Es dauerte keine Minute, bis er eingeschlafen war.

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