"Expecto Patronum!"
Ein paar helle Nebelfäden zischten aus der Spitze des Zauberstabs hervor, doch sie verpufften sofort wieder.
"Du musst es anders machen, John. Konzentrier dich ganz auf ein glückliches Erlebnis.", riet ihm Sherlock.
"Wenn das so einfach wäre!", seufzte der Arzt und beobachtete, wie eine silberne Gestalt aus dem Zauberstab seines Freundes hervorbrach. Sie sprang mit großen Sätzen in die Luft und tollte um Sherlock herum. John brauchte einen Moment, bis er das Tier erkannte: es war ein Otter. Er sah wunderschön aus.
"Wie schaffst du das? Bei mir ist es immer nur ein Nebel ohne Gestalt." John wandte seinen Blick von dem silbern funkelnden Otter ab und sah Sherlock an.
"Ich denke an etwas Glückliches. Dann ist es ganz einfach.", sagte er und trat einen Schritt näher.
"Wenn du es genau wissen willst: Ich habe an dich gedacht.", flüsterte er und zog John zu sich heran. Ihre Lippen trafen sich in einem innigen Kuss und der Arzt schlang beide Arme um Sherlock. Er brauchte keine Magie, um zu wissen, wie sehr er ihn liebte.
Der Patronus schwebte um sie herum und tauchte die beiden in ein helles, silbriges Licht, doch das bemerkten sie nur am Rande.
Nach einer Ewigkeit lösten sie sich voneinander und sahen sich mit glühenden Wangen an.
John zog seinen Zauberstab und konzentrierte sich ganz auf Sherlock. Er schloss die Augen und konnte ihn vor seinem geistigen Auge sehen; seine helle Haut und die dunklen Locken, die markanten Wangenknochen und der schwarze Mantel, den er immer trug. Unwillkürlich fing er an zu lächeln.
"Expecto Patronum!", sagte er mit fester Stimme und schlug die Augen auf.
Etwas Silbernes brach aus seinem Zauberstab hervor. Doch diesmal war es nicht nur gestaltloser Nebel, sondern ein klar erkennbares Tier.
"Ein Igel. Passt zu dir!", stellte Sherlock lächelnd fest.
John beobachtete staunend, wie sein Patronus glücklichlich herumtobte und sich dann zu Sherlocks Otter gesellte. Sie huschten im Kreis herum und schienen ein Spiel zu spielen, das nur sie verstanden.
Fasziniert sahen John und Sherlock ihnen zu. Der Detektiv griff sanft nach der Hand seines Freundes und hielt sie fest.
"Die sind schon toll, nicht?", sagte John leise. "Und irgendwie bringen sie Hoffnung."
Wenn er die silbernen Tiere ansah, hatte er das Gefühl, sie würden Zuversicht ausstrahlen und ihm ein sicheres Gefühl geben.
"Deswegen habe ich an dich gedacht. Weil du mir Hoffnung schenkst. Sogar, wenn es eigentlich keine mehr gibt.", flüsterte Sherlock. John drückte seine Hand und lehnte sich an ihn.
Die Patroni glitten ohne einen Laut durch die Luft, tollten weiter herum und schienen genauso glücklich zu sein, wie John und Sherlock, die nah beieinander standen und ihnen zusahen.
Sie konnten die Magie spüren, die ihre Zauber erschaffen hatte - sie steckte tief in ihren Herzen.
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Ja, es ist nicht besonders lang, aber ich fand diese Vorstellung einfach voll süß☺
(Sowas entsteht, wenn man schlafen soll, aber plötzlich diese Idee hat und einfach schreiben MUSS. Kennt ihr das?)
Wattpad wollte mir erst weismachen, ich hätte noch kein Buch veröffentlicht, aber jetzt ist (vorerst) alles wieder in Ordnung.
Also, man liest sich,
Eure sweetymuffin234💙
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♡ Oneshots ♡
Short Story"Ist das nur eine Geschichte oder ist das wirklich passiert?" "Alles, was je erzählt wurde, ist wirklich passiert. Geschichten sind unsere vergessenen Erinnerungen." Oft sind es Zitate wie diese, die mich zu meinen Kurzgeschichten inspirieren, welch...
