Jedes Mal, wenn ich Good Omens schaue, habe ich danach das Verlangen, wieder etwas dazu zu schreiben.
Dieses Mal ist es allerdings tatsächlich passiert xD
Dieser Oneshot spielt irgendwann danach und ist einfach nur Fluff, weil Crowley und Erziraphael das verdienen.
(Anmerkung: Das hier ist einfach das 99ste Kapitel in diesem Buch, heiliger Gandalf.)
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Es war ein ruhiger Abend in Tadfield.
Nichts vermochte die Idylle des Dorfes zu zerstören, auch nicht die Anwesenheit zweier übernatürlicher Wesen, die ganz in der Nähe einen Waldweg entlang schlenderten.
Vor einiger Zeit hatte an diesem Ort der Weltuntergang stattgefunden - oder besser gesagt, hätte er stattfinden sollen. An der Abwendung der drohenden Katastrophe waren die beiden Spazierenden nicht ganz unbeteiligt gewesen.
Nun hatten sie beschlossen, noch einmal nach Tadfield zurückzukehren, um zu sehen, ob sich etwas verändert hatte. Aber wie sie festgestellt hatten, war alles beim Alten und jegliche Spuren, die Fast-Armageddon möglicherweise hinterlassen hatte, längst verwischt. Dafür hatte ein gewisser Adam Young gesorgt, dem sie vorhin begegnet waren. Er hatte sorglos mit seinem Hund gespielt und Äpfel geklaut, so als wäre das Ende der Welt für ihn überhaupt nicht geschehen. Aber er war ein Kind; seine Gedanken drehten sich um ganz andere Dinge.
Erziraphael hielt es trotzdem für angebracht, sich bei ihm zu entschuldigen - immerhin hatte er den Jungen mit Feldwebel Shadwells Donnerbüchse umbringen wollen, um den Weltuntergang zu verhindern. Adam winkte nur ab und meinte, es gäbe überhaupt nichts zu verzeihen. Und er bemerkte, wie Crowley ihm zuzwinkerte, ehe der Engel und der Dämon ihren Spaziergang fortsetzten.
Der Weg führte an einer Wiese vorbei, die im goldenen Licht der Abendsonne ein perfekter Platz zum Entspannen sein musste. Das fanden offenbar auch Anathema und Newt, die sich dort auf einer Picknickdecke niedergelassen hatten. Neben ihnen brannte ein kleines Feuer.
Erziraphael blickte zu den beiden und überlegte, ob er ihnen winken sollte, entschied sich aber, sie lieber nicht zu stören. Während der Engel die zwei Menschen betrachtete, betrachtete Crowley Erziraphael.
"Newt, es wird langsam kalt, oder?", hörten sie Anathema sagen, während sie an der Wiese vorbeiliefen.
"Hier, nimm meine Jacke", kam die Antwort und sie sahen, wie er ihr seine Jacke um die Schultern legte.
Anathema lächelte ihn an.
"Ich liebe dich."
In Crowleys Kopf blieben ihre Worte hängen und er fragte sich, ob Menschen es tatsächlich auf diese Weise taten.
So sehr er Menschen auch bemitleidete und auf sie herab sah, darum beneidete er sie fast. Er wollte... er wollte daran teilhaben. Auf einmal überkam ihn ein heftiges Verlangen, dessen Grund er sich nicht erklären konnte. Er blickte zu Erziraphael hinüber, der mit entspannter Miene neben ihm lief. Sein (wie immer makelloser) beiger Mantel schien ein wenig dünn für die kühle Jahreszeit zu sein.
Crowley fragte sich kurz, ob Engel eigentlich überhaupt frieren konnten, verwarf den Gedanken aber. "Engel, ist dir kalt?", fragte er in bemüht beiläufigem Ton.
Erziraphael machte eine leicht irritierte Miene, die hinreißend anzusehen war. "Nein, eigentlich nicht. Ist irgendetwas, mein Lieber?", fragte er besorgt.
"Nein, nein", beschwichtigte ihn der Dämon. "Hab mich nur gefragt, ob du... meine Jacke brauchen könntest."
"Crowley, ist wirklich alles in Ordnung? Wollen wir nicht doch lieber zurück in den Buchladen fahren und, ich weiß nicht, ein paar Crêpes machen? Wie wäre es mit einer schönen Flasche Wein?"
Für einen Moment dachte Crowley, da wären Tränen in seinen Augen, Tränen der Rührung, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte. Er schluckte.
"Das - das klingt fantastisch, danke."
Es war nicht die Antwort, die er hatte hören wollen, doch das spielte keine Rolle; sein Engel vermochte es, ihn immer wieder auf die bestmögliche Art zu überraschen. Und genau deswegen... schätzte er ihn so. Die Worte wollten einfach nicht hinter seinen Lippen bleiben. "Ich liebe dich", platzte er heraus, sowohl perplex als auch aufrichtig.
"Ich liebe dich auch", sagte Erziraphael sanft. Für einen Moment verdrängte ein Lächeln die Sorge auf seinem Gesicht. "Aber ist denn wirklich alles in Ordnung? Bedrückt dich etwas?"
Crowley schüttelte den Kopf. Das glückselige Grinsen ließ sich nicht von seinem Gesicht wischen. Er vergrub die Hände in seinen Hosentaschen und genoss das wohlige Gefühl, das ihn erfüllte.
"Mir geht's gut, Engel."
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♡ Oneshots ♡
Cerita Pendek"Ist das nur eine Geschichte oder ist das wirklich passiert?" "Alles, was je erzählt wurde, ist wirklich passiert. Geschichten sind unsere vergessenen Erinnerungen." Oft sind es Zitate wie diese, die mich zu meinen Kurzgeschichten inspirieren, welch...
