Dieser Oneshot gammelt schon seit Ewigkeiten in meinen Entwürfen herum und ich dachte, ich könnte ihn endlich mal hochladen.
Es ist tatsächlich mein erster Oneshot zu Die Tribute von Panem. Kennt das eigentlich jemand von euch?😂🤔
Naja, jedenfalls sind es die 74. Hungerspiele, nur aus der Sicht von Rue. Weil sie mein Lieblingscharakter ist.
Wer das Buch (nach dem ich mich eher richte) oder den Film noch nicht kennt: Es sind auf jeden Fall Spoiler enthalten xD
____________________________
Schon als mein Name am Tag der Ernte gezogen wurde, war mir klar, dass dies mein Todesurteil sein würde.
Und dennoch hatte ich die Hoffnung nie ganz aufgegeben, denn es gab etwas, wofür es sich lohnte, zu gewinnen: Meine Familie.
Meine kleinen Geschwister brauchten mich, und wie es meinen Eltern nach meinem Tod gehen würde, wollte ich mir gar nicht vorstellen. Wenn ich gewinnen würde, dann wären wir so reich, dass wir auch mit den anderen teilen könnten, ohne selbst zu wenig zu haben. Dann müssten wir nie wieder fürchten, zu verhungern.
Doch als ich das riesige Kapitol sah, begann meine Hoffnung zu schwinden. Die anderen Tribute waren allesamt älter und viel größer als ich. Doch ich war schnell und flink, und um mich zu töten, mussten sie mich erst einmal fangen.
Schon bei der Eröffnungsfeier merkte ich, dass das Kapitol nichts für mich war - es erschien mir viel zu bunt, zu grell und zu prunkvoll. Unsere kleine Hütte daheim genügte mir vollkommen.
Beim Training konzentrierte ich mich auf überlebenswichtige Dinge wie essbare Pflanzen finden oder Feuer machen. Waffen waren nicht mein Gebiet und ich versuchte erst gar nicht, eines der so riesig wirkenden Schwerter zu heben. Mit der Steinschleuder kam ich dagegen gut zurecht, etwas ähnliches hatten wir als Spiel zu Hause. Doch was würde mir eine kleine Schleuder im Kampf gegen einen Tribut mit einem Schwert nützen?
Im Einzeltraining beschloss ich, einfach meine Stärken zu zeigen, und hüpfte über die Trainingsgeräte, als würde ich fliegen. Wenn ich mir nur vorstellte, es wären die Bäume der Obstplantagen in Distrikt 11, war es ganz leicht.
Ich bekam eine sieben dafür, was mich ziemlich erstaunte.
Bei meinem Interview versuchte ich, stark zu wirken, doch es schien nicht zu funktionieren. Dennoch verwies ich auf meine Stärken und betonte, dass man mich nur wegen meines Alters keinesfalls abschreiben sollte. Ich wusste aber nicht, welche Wirkung das auf die Leute im Kapitol hatte und ob sie mir überhaupt glaubten.
Doch später kümmerte mich das überhaupt nicht mehr, denn es ging in die Arena. Seit mein Name gezogen wurde, hatte ich mich vor diesem Moment gefürchtet.
Die Glaskugel brachte mich nach oben in die Arena. Zu meiner Freude entdeckte ich einen Wald und beschloss, mir ein Bündel zu schnappen, das drei Meter neben mir lag, und dann schnell dorthin zu verschwinden. Dem Blutbad war ich nicht gewachsen.
Das Startsignal ertönte, ich griff mir das Bündel und sauste davon. Hinter mir waren bereits Schreie zu hören, doch ich hielt nicht an, bis ich tief im Wald war.
An die nächste Zeit erinnerte ich mich kaum. Ich versuchte, mir das Essen einzuteilen, und fand zum Glück einen Bach.
Dann, es war mitten in der Nacht, hörte ich ein Knistern und Knacken. Fast wäre ich von dem Baum gefallen, auf dem ich schlief, als ich sah, was sich näherte: eine Feuerwand.
Ich floh, so schnell ich konnte, doch ein brennender Ast traf mich am Arm. Trotzdem rannte ich weiter, hielt nicht an, bis ein kleiner Teich in Sicht kam.
Ich wollte mich schon hinein stürzen, als ich bemerkte, dass dort schon jemand war. Das Mädchen mit den dunklen Haaren aus Distrikt 12. Sie hieß Katniss, das wusste ich. Sie war diejenige, die sich für ihre kleine Schwester freiwillig gemeldet hatte. Und dafür bewunderte ich sie. Ich wusste nicht, ob ich mich anstelle meiner Geschwister freiwillig gemeldet hätte, wenn ich es könnte.
DU LIEST GERADE
♡ Oneshots ♡
Короткий рассказ"Ist das nur eine Geschichte oder ist das wirklich passiert?" "Alles, was je erzählt wurde, ist wirklich passiert. Geschichten sind unsere vergessenen Erinnerungen." Oft sind es Zitate wie diese, die mich zu meinen Kurzgeschichten inspirieren, welch...
