Der Tag begann wie jeder andere, ganz gewöhnlich also.
Frodo führte ein meist glückliches und fast normales Leben mit seinem Onkel Bilbo. Dieser erzählte ihm oft von seinen Abenteuern mit den Zwergen: wie sie den Trollen entkamen, aus den Kerkern des Waldlandreiches flohen und schließlich sogar den Drachen getötet hatten. Frodo hörte ihm gern dabei zu und insgeheim wünschte er sich auch ein Abenteuer. Es mussten nicht unbedingt Trolle oder Drachen darin vorkommen, aber es sollte sein Abenteuer sein.Und hätte er gewusst, dass sein eigenes Abenteuer an diesem Tag beginnen würde, dann wäre vielleicht alles ganz anders gekommen...
"Guten Morgen, Herr Frodo!", hörte er Sam rufen, der bereits auf den Beinen war, um sich um den Garten zu kümmern. "Ich werde heute das Gras schneiden."
"Danke, Sam", gab Frodo zur Antwort und lächelte ihm zu. Obwohl Sam eigentlich nur sein Gärtner war, hatten die beiden schnell Freundschaft geschlossen.Heute wollte der junge Hobbit einen Spaziergang machen. Er hatte etwas Proviant in einem Beutel auf seinem Rücken und einen Wanderstock in der Hand. Vielleicht würde ihm ja etwas Interessantes begegnen, Elben zum Beispiel.
Fröhlich lief er los, mit federnden Schritten über die sanften Hügel des Auenlandes und schließlich in Richtung eines kleinen Wäldchens.
Dort legte er eine Pause ein. Er setzte sich ins Moos, aß und trank etwas und lauschte dem Vogelgezwitscher.
Doch da hörte er auf einmal ein anderes Geräusch. Es klang nicht wie ein Vogel, eher...
Frodo wusste nicht, woran es ihn erinnerte, doch auf jeden Fall war es ein seltsames Geräusch.
Sollte er nachsehen, was es war? Nun, es könnte ja gefährlich sein, doch vielleicht war dort auch jemand, der Hilfe brauchte, und dann wäre es doch unhöflich, einfach wegzugehen.
Also stopfte der Hobbit seine Sachen zurück in den Beutel, nahm den Stock und rannte in die Richtung, aus der das Ding zu hören war.
Und dann sah er es.
Es war groß und blau und fast viereckig, doch es wirkte nicht wirklich gefährlich.
"Was mag das wohl sein?", dachte Frodo verwundert.
Das unbekannte Objekt schien eine Tür zu haben, möglicherweise war jemand in seinem Inneren.
"Hallo?", rief der Hobbit laut. "Ist da jemand?"
Zu seinem Erstaunen öffnete sich die Tür und eine Gestalt trat heraus. Bevor Frodo einen Blick auf das Innere des blauen Kastens erhaschen konnte, hatte sich die Tür auch schon wieder geschlossen.
"Hallo! Wer bist du?"
Frodo klappte der Mund auf. Vor ihm stand ein Mann - oder war es ein Elb? - der ihn neugierig ansah und äußerst merkwürdige Kleidung trug. Er hatte braune Haare und hielt ein seltsames Gerät in der Hand, an dessen Ende ein grünes Licht leuchtete.
"Mein - Mein Name ist Frodo Beutlin", brachte der Hobbit schließlich hervor. Dann platzte er heraus: "Seid Ihr ein Elb?"
"Ein was?"
"Ein Elb."
"Was ist ein Elb?"
Wenn dieser Fremde nicht wusste, was ein Elb war, dann konnte er wohl auch keiner sein.
"Woher kommt Ihr?", fragte Frodo weiter. Jetzt war seine Neugier geweckt.
"Das ist schwierig zu beantworten. Meine Heimat ist der Planet Gallifrey." Der Mann sah sich um und dann auf Frodo hinunter. "Frodo Beutlin, kannst du mir eine Frage beantworten?"
Der Hobbit nickte.
"Wo bin ich hier?"
"Ihr seid im Auenland. Hier in der Nähe ist Hobbingen. Etwa eine Meile entfernt", antwortete er.
"Auenland? Wo liegt das?"
Frodo runzelte die Stirn. Dieser Fremde musste wahrlich von weit her kommen. "In Mittelerde."
"Mittelerde, na klar!", rief er. "Natürlich..."
"Und was macht Ihr hier?", fragte Frodo.
"Eigentlich wollte ich gar nicht hier landen, es muss wohl irgendwas defekt sein", gab der Mann zu und lehnte sich an das blaue Ding hinter ihm.
"Gehört das Euch?", wollte der neugierige Hobbit wissen.
"Die TARDIS? Oh, naja, gewissermaßen schon. Sie ist eine Maschine, mit der ich durch Raum und Zeit reisen kann. Willst du sie sehen?" Der Fremde blickte ihn erwartungsvoll an.
"Ich sehe sie doch schon", sagte Frodo verwirrt.
"Ich meine, von innen."
Der Hobbit überlegte. Sollte er diesem Mann trauen? Eigentlich sah er ja nicht besonders gefährlich aus. Und irgendwie war Frodo gespannt, was sich in dieser blauen - wie hatte der Mann sie genannt? - TARDIS verbarg.
"Gut. Nur noch eine Frage: Wie ist Euer Name?", sagte er.
"Man nennt mich der Doctor", antwortete der Fremde und grinste ihn an. Dann verschwand er im Inneren der blauen Kiste und hielt Frodo die Tür auf.
Einen Moment zögerte der Hobbit, doch dann streckte sich ihm eine Hand entgegen und er ergriff sie kurzentschlossen. Er wurde in die TARDIS hinein gezogen - und traute seinen Augen nicht.
Wie war das möglich? Sie war... sie war doch von außen viel kleiner gewesen!
"Seid Ihr ein Zauberer?", fragte er ehrfürchtig, noch immer die Hand des Doctors haltend.
Dieser lachte. "Ein Zauberer? Nein. Ich bin ein Timelord."
Frodo wusste nicht, was ein Timelord war, aber nachdem er das Innere der TARDIS gesehen hatte, stellten sich ihm ganz andere Fragen.
"Was kann man damit machen?" Überwältigt ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Eine Treppe führte zu etwas wie einem... Tisch?, auf dem sich viele verschiedenfarbige Geräte befanden. So etwas hatte der Hobbit noch nie gesehen.
"Man kann durch Raum und Zeit reisen", sagte der Doctor lächelnd und zog Frodo, der seine Hand nicht loslassen wollte, die Treppe hinauf. "Na, was sagst du?"
"Das...das ist..." Begeistert sah Frodo den Doctor an und war auf einmal sehr froh, dass er heute einen Spaziergang gemacht hatte. Sonst hätte er all das nie zu Gesicht bekommen. "Unglaublich!"
Der Doctor grinste ihn an und wuschelte ihm dann kurz durch das lockige braune Haar.
"Tut mir leid, das musste ich tun. Du bist ziemlich niedlich."
"Kein Problem", lachte Frodo, der ein bisschen das Gefühl hatte, er würde schweben. Das alles erschien ihm so unwirklich und doch so schön, dass er, wäre es ein Traum, nie mehr erwachen wollte.
"Nun denn, Frodo Beutlin... was willst du sehen?"
Ein breites Lächeln erschien auf dem Gesicht des Hobbits, als er vor Aufregung die Hand des Doctors drückte und rief: "Alles!"Und das war der Tag, an dem Frodo Beutlin aus dem Auenland als erster und letzter Hobbit die Wunder des Universums bestaunte. Er wusste, dass er seinen Kindern und Enkelkindern später viel zu erzählen haben würde - denn das war sein lang ersehntes, eigenes Abenteuer.
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Mitten im OS hab ich plötzlich angefangen, die beiden wirklich zu shippen...🤔😂
Auch wenn ich irgendwie nicht so ganz zufrieden mit dem Oneshot bin, aber naja.Als nächstes nehme ich mir wahrscheinlich Gandledore oder Cedriarty vor xD
Man liest sich,
Eure sweetymuffin234😂
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♡ Oneshots ♡
Short Story"Ist das nur eine Geschichte oder ist das wirklich passiert?" "Alles, was je erzählt wurde, ist wirklich passiert. Geschichten sind unsere vergessenen Erinnerungen." Oft sind es Zitate wie diese, die mich zu meinen Kurzgeschichten inspirieren, welch...