Aralas Oneshot (Herr der Ringe)

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Da sich itsmaja2007 einen Aralas Oneshot gewünscht hat, habe ich noch einen aus den Tiefen meiner Entwürfe gekramt. Und hier ist er.



Es war Nacht, die Gefährten rasteten unter einem Felsvorsprung.
Legolas lag wach, während alle anderen schliefen. Nun, außer Aragorn, der Wache hielt.
Die Gedanken des Elben waren im Moment bei ihm. Schon seit sie sich in Bruchtal wiedergesehen hatten, erst vor ein paar Wochen, war erneut dieses Gefühl in ihm aufgeflammt. Legolas wusste nicht damit umzugehen, doch was er wusste, war, dass er sein Herz an Aragorn verloren hatte und nichts dagegen tun konnte. Und das war noch nicht alles, was den Waldläufer betraf...
Erinnerungen kehrten zurück, mit jeder Sekunde, die er ihn ansah, wurden es mehr.
Aragorn war nur ein paar Meter entfernt. Er konnte so einfach zu ihm gehen...
Tu es nicht., sagte eine Stimme in ihm.
Er stand auf und lief zu Aragorn.

Aragorn hielt Wache. Er saß da, an einen Stein gelehnt, und blickte in die Nacht hinaus.
Plötzlich trat jemand eben ihn. Er erkannte Legolas. Der Elb war völlig lautlos gekommen.
"Du solltest schlafen.", sagte Aragorn leise. Er wusste nicht wirklich, warum er das tat.
Legolas schüttelte nur den Kopf. Er setzte sich neben ihn und schwieg eine Weile. Aragorn tat es ihm gleich. Er bemerkte, wie nah sie sich waren, und fühlte sich unwillkürlich an damals erinnert. Er hatte sich doch geschworen, es zu vergessen!
Nach einer Weile wollte er gerade etwas fragen, als Legolas sich zu ihm lehnte und plötzlich die Lippen des Elben auf Seinen lagen. Er hatte keine Ahnung, wie das passiert war.
Zu überrascht um irgendetwas zu tun, verharrte Aragorn reglos, während seine Gedanken durcheinander wirbelten. Er merkte, dass er den Kuss genoss, auch wenn er nur sanft und vorsichtig war. Aber er hatte sich gesagt, dass es vorbei war, dass er Legolas nicht mehr liebte. Doch war das wirklich noch so?
Nach ein paar Sekunden löste sich der Elb wieder und sah etwas schockiert über sich selbst aus.
Nach einem Augenblick hatte er sich gefasst und murmelte: "Es...es tut mir leid. Ich wollte nicht...ich konnte mich nicht zurückhalten."
In dem Augenblick, als er in Bruchtal auf Aragorn getroffen war, hatten seine Gefühle ihm überrollt. Ihm war klar geworden, dass er den Waldläufer liebte, und nicht wieder, sondern immer noch. Damals, als sie sich getrennt hatten, weil ihre Beziehung nicht mehr funktionierte, was nicht nur an ihnen lag, sondern auch daran, dass es schwer fiel, sie geheimzuhalten, hatte er gedacht, es wäre ein für alle mal vorbei. Doch er hatte sich getäuscht, und wie. Aber er war sich auch sicher, dass der Waldläufer seine Gefühle nicht mehr erwidern konnte.
Er entfernte sich noch ein Stück.
Doch Aragorn hielt ihn zurück. "Nein, Legolas. Du...ich..." Er wusste nicht mehr, was er sagen wollte. Er wusste auch nicht mehr, was er fühlte. Überhaupt wusste er in diesem Augenblick gar nichts.
Beide schwiegen.
Schließlich nahm der Elb seinen Mut zusammen und sagte: "Ich weiß nicht recht...die ganze Zeit, die wir getrennt waren...ich habe dich vermisst. Doch ich wollte es nicht wahrhaben. Damals trennten wir uns und meinten, unsere Liebe sei vorbei. Doch ich..." Er holte tief Luft. "Ich kann es vollkommen verstehen, wenn du dagegen bist, aber sollten wir es vielleicht...noch einmal versuchen? Und dieses mal ohne die Fehler, die wir beide gemacht haben?" In seinen Augen spiegelte sich die Hoffnung.
Aragorn saß reglos und stumm da. Wollte er das? Er wusste es nicht. Eine Weile war es still, dann flüsterte er: "Gib mir Zeit zum nachdenken."
Legolas nickte. In seinem Innern herrschte Chaos, doch er ging zu seinem Schlafplatz zurück, als wäre nichts gewesen.
Aragorn saß noch eine Weile so da, bis er Frodo weckte und dieser die Wachschicht übernahm.

Zwei Tage später, in denen Legolas und Aragorn nur wenig miteinander gesprochen hatten, war der Waldläufer zu einem Entschluss gekommen.
Sie liefen einen steinigen, aber noch einigermaßen ebenen Weg entlang, Legolas als letzter. Aragorn ließ sich zurückfallen und ging neben ihm. Bewusst war er langsam, sodass der Rest der Gefährten schon voraus wanderte. Die Hobbits unterhielten sich mit Gandalf, Gimli lief hinter ihnen und Boromir war auch nicht weit entfernt.
Aragorn senkte die Stimme zu einem Flüstern. "Ich habe mich entschieden."
Seine Gefühle, seine Liebe, hatten schließlich die Oberhand gewonnen. Auch er konnte es nicht mehr aushalten, in der Nähe des Elbenprinzen zu sein, während er ihn immer noch vermisste.
Er sah die Angst in Legolas' Augen und lächelte beruhigend. "Wir können es noch einmal versuchen, unserer Liebe eine zweite Chance geben. Und ich verspreche dir, diesmal wird alles gut. Ich werde dich nicht wieder verlassen, nie mehr."
Der Elb wollte erst etwas sagen, fand aber keine Worte und schwieg. So nickte er nur lächelnd, während seine Hand wie zufällig Aragorns streifte.

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