Ein Elb und ein Waldläufer.
Gefangen in einer Höhle voller Orks. Grausamer, blutrünstiger Orks, die sie als Folterinstrumente benutzen. Es gibt kein Entkommen aus diesem Ort. Was jedoch nicht heißt, dass die Hoffnung verloren ist - denn immerhin sind sie zu zweit. Und was Liebe alles gegen Schmerz ausrichten kann, würden sie auch bald erkennen…*
(Die Zusammenfassung sagt das meiste aus, wer es also nicht lesen will, tut es einfach nicht. Ihr werdet zu nichts gezwungen.
Und ja, es ist Aralas (Aragorn x Legolas.) Ich shippe das.
Und warum ich das schreibe/hochlade? Wahrscheinlich um zu beweisen, dass ich auch anders kann. Dass bei mir nicht immer alles friedlich sein muss. Dass der Schmerz auch mich nicht verschont. Und dass ich schon längst verrückt geworden bin. Joa.😂)
Der Geruch von Blut stieg ihm in die Nase. Ein ekelerregender Geruch.
Wie lange war er jetzt schon hier? Es mussten mehrere Stunden sein.
Die Orks hatten ihn erwischt, als er auf der Suche nach Legolas gewesen war. Sie hatten ihn tief in diese Höhle geschleppt und dann, zu seiner Verwunderung, einfach in eine Ecke gestoßen. Fliehen konnte er nicht, mehrere Orks standen ein paar Meter von ihm entfernt und hielten Wache, doch er begann, sich zu fragen, was sie eigentlich mit ihm vorhatten.
Aber noch mehr war er um Legolas besorgt. Sie hatten sich irgendwo verloren und er wusste nicht, wo sich der Elb nun befand. Er hoffte, dass die Orks ihn nicht fanden. Also, er hoffte es für die Orks.
Doch ein Gefühl der Angst, dass sie den Elbenprinz vielleicht dennoch überwältigen konnten, herrschte ebenfalls in ihm.
Er strich sich das dunkle Haar aus der Stirn. Die Orks standen schon die ganze Zeit nur tatenlos herum. Anfangs hatten sie sich um Aragorns Waffen gestritten, solange, bis eine der Kreaturen das Schwert des Waldläufers an sich gerissen und einem damit glatt den Kopf abgeschlagen hatte. Danach war Ruhe gewesen, und das bis jetzt.
Aragorn hatte bereits den Raum, zumindest mit den Augen, nach Fluchtmöglichkeiten abgesucht. Aber es war keine zu finden, außer der Türöffnung, die jedoch bewacht wurde.
Er war gerade am überlegen, ob er es wagen könnte, dem Ork neben ihm eine Waffe abzunehmen, die anderen rasch niederzuschlagen und zu fliehen, was zwar waghalsig, aber doch nicht unmöglich schien, als ein Brüllen aus der Ferne drang.
Noch mehr Orks. Sie kamen rasch näher, man hörte sie immer lauter.
Aragorn stand auf, ohne dass die Wachen vor ihm es bemerkten. Er machte sich bereit für das, was auch immer jetzt kommen würde.
Mindestens zehn weitere Orks betraten den Raum. Unter ihnen war einer, der von der Größe her alle anderen überragte, zweifellos der Anführer von ihnen. Er hielt ein langes scharfes Messer in der Hand, welches im Licht der Fackeln glänzte.
Eine ungute Vorahnung beschlich den Waldläufer.
Die Orks sprachen, nein, brüllten etwas in ihrer Sprache, die Aragorn nicht verstand, dann deutete einer auf ihn. Der Anführer nickte, was ein gemeinschaftliches Grölen der Orks auslöste.
Noch während sie lachten, schoss ein Pfeil aus der Türöffnung und direkt in den Rücken eines Orks, welcher schwankte und dann ganz umkippte.
Aragorns Herz pochte heftig. Er ahnte etwas, konnte jedoch nicht sagen, ob es ihm gefiel oder nicht.
Erst einige Sekunden später bemerkte auch der letze Ork den Mord. Sie drehten sich alle zur Tür.
Und aus dieser trat ein blonder Elb mit zornig funkelnden Augen, mehreren Dolchen am Gürtel und gespanntem Bogen.
"Legolas!", rief Aragorn aus einem Instinkt heraus. Der Elb warf ihm einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich wieder auf den Kampf. Er hatte seine beiden Zwillingsschwerter gezogen und trieb sie erbarmungslos in jeden Ork, der ihm in die Quere kam.
Aragorn sah zu und wollte einem nachstehenden Geschöpf gerade einen Dolch entwinden, als sich ein Messer vor seinen Hals schob. Er wich langsam zurück, bis er an die Wand stieß. Die Waffe wurde dicht an seinen Hals gedrückt und er atmete stockend.
"Elbling!", brüllte der Ork, der Aragorn angriff, und Legolas wandte sich zu ihm. "Ergib dich, oder er stirbt!"
Er drückte etwas fester zu und einzelne Blutstropfen traten hervor.
"Flieh!", schrie der Waldläufer, wobei noch mehr Blut hervorquoll.
Legolas erstarrte. Aragorn sah in seinen Augen, dass er nicht daran dachte, seinen Rat zu befolgen. Aber das konnte er nicht zulassen.
Der Ork drückte das Messer noch fester. Aragorn keuchte auf und flüsterte dann noch einmal: "Flieh. Le melin."
Legolas' Blick traf seinen.
Der Elb sah das Blut an seinem Hals. Der Ork würde ihn umbringen, wenn er sich nicht ergab.
"Lass deine Schwerter fallen!", befahl dieser und kümmerte sich nicht darum, ob Aragorn eigentlich noch lebte oder nicht.
Legolas erstarrte einen Augenblick, dann ließ er seine beiden Zwillingsschwerter los, welche klirrend zu Boden fielen. Sein Bogen landete daneben.
Doch der Ork machte keine Anstalten, Aragorn freizulassen. Stattdessen grinste er hämisch und wies seine Artgenossen an, die Waffen einzusammeln. Legolas sah zu Aragorn. Der Waldläufer atmete flach.
Ohne zu überlegen trat der Elb auf den Ork zu, der ihn mit dem Messer verletzte.
"Lass ihn frei.", zischte er.
Die Kreatur schaute zu ihm. "Was?", kam als Antwort, und dann erst: "Der hier. Ach."
Er nahm das Messer weg und entfernte sich ein Stück, um mit den anderen Orks zu reden. Aragorn erkannte, dass es der Anführer gewesen war. Er stützte sich an der Wand ab und hustete etwas Blut aus.
"Aragorn. Es tut mir Leid.", hörte er eine Stimme neben ihm.
"Du hättest nicht kommen müssen, Legolas.", flüsterte er zurück. Das letzte, was er wollte, war, ihn in Gefahr zu bringen.
"Ich belauschte eine Gruppe Orks und erfuhr, dass sie jemanden gefangen hatten. Mir war klar, dass du es sein musst und ich kam hierher. Und weißt du was..." Er beugte sich zu Aragorn vor. "Ich bereue es nicht."
Der Waldläufer wusste, was er vorhatte, und setzte kraftlos an: "Nicht hier..." Doch im nächsten Augenblick war er es, der seine Lippen auf die des Elben drückte.
Die Orks grölten im Hintergrund, Fackeln knisterten und es roch nicht gerade gut, doch das alles nahmen sie nicht mehr wahr. Auch, dass sie hier gefangen waren, war ihnen nicht mehr bewusst. In diesem Moment gab es nur sie beide.
Bis Legolas abrupt nach hinten gerissen wurde.
"Das lasst ihr schön bleiben.", knurrte ein Ork und sein Mund verzog sich zu einem bösen Grinsen. "Wir haben beschlossen, was wir mit euch vorhaben."
Der Elb und Aragorn wechselten den gleichen alarmierten Blick. Was auch immer die Orks im Sinn hatten, etwas gutes konnte es nicht sein.
"Bald werden wir gerufen, doch bis dahin brauchen wir einen Zeitvertreib. Und der...seid ihr." Der Ork deutete auf Legolas. "Elben sind gut zur Unterhaltung. Die sind zäh, halten lange durch."
Er hatte Unterhaltung gesagt, doch Legolas wusste, dass Folter es besser traf. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, doch er ließ sich nichts anmerken. Die Orks hatten gesagt, bald würden sie gerufen werden. Er musste nur solange durchhalten, bis das geschah. Doch wann war das? In einer Stunde, einem Tag?
Jemand zerrte ihn ein Stück zur Seite.
Die Orks diskutierten noch irgendetwas und fuchtelten mit ihren Messern herum. Legolas machte sich bereit auf das, was jetzt kommen mochte.
Aragorn lehnte an der Wand. Ihm war zumute, als könnte er sich selbst umbringen. (Aber dann doch lieber die Orks.) Es war alles seine Schuld. Nur wegen ihm war Legolas jetzt hier, und was sie gleich mit ihm machen würden, stellte er sich lieber nicht vor. Er blickte in das schöne, jetzt ernste Gesicht des Elben. Sie sahen sich an. Der Blick des Waldläufers war voller Reue und Verzweiflung. Er musste Legolas davor bewahren, doch wie?
Die Orks hatten sich anscheinend geeinigt und einer zückte sein Messer. Mit einem boshaften Grinsen näherte er sich dem Elb.
Und da fasste Aragorn einen Entschluss. Entschlossen trat er einen Schritt nach vorn und sagte mit fester Stimme: "Nein."
Er hielt inne, bis sich alle Orks zu ihm umgedreht hatten.
"Verschont ihn. Lasst ihn gehen." Er wich Legolas' Blick aus und sagte: "Nehmt mich an seiner Stelle."
Der Elb warf ihm einen warnenden Blick zu, doch Aragorn ignorierte das. Er sah zu den Orks, welche höhnisch lachten.
"Jaah, das hättest du gern. Doch wir mögen es, wir lieben es, wenn andere leiden...", zischte einer und wandte sich um. "Fangt an!"
Ein Brüllen erhob sich. Legolas stand ruhig da, obwohl sein Herz wie verrückt pochte. Dann fasste er einen Entschluss. Zu verlieren gab es hier nichts, mit Ausnahme von Aragorn. Als der Ork mit seinem Messer ausholte, lehnte er sich blitzschnell zur Seite und wich aus.
Die Kreatur funkelte ihn böse an. "Das hier ist für dich kein Spiel. Dafür wirst du bezahlen, und wie!"
Zwei Orks packten Legolas' Arme und hielten ihn fest. Er wehrte sich nicht, es war aussichtslos. Ohne sich zu regen stand er da, während der Ork das Messer erhob. Dann ritzte dieser langsam einen Schnitt über seine Stirn. Der Elb sog scharf die Luft ein, sagte aber nichts. Der Ork machte weiter mit seinen Wangen, das Blut floss über sein Kinn. Immer noch schwieg er tapfer, doch konnte nicht verhindern, dass ihm ein Stöhner entfloh. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
"Bluuut...Bluuuuuut...", murmelte der Ork zischend. Langsam wurde Legolas schlecht. Durchhalten, sagte er sich. Ich schaffe das, ich halte durch, für Aragorn!
Der Waldläufer hatte erst geblinzelt und dann die Augen geschlossen. Er konnte es nicht sehen, er konnte nicht mitansehen wie Legolas litt. Was die Orks mit ihm machten, war reine Qual, reine Folter. Und sie taten es nicht aus einem bestimmten Grund, sondern einfach aus Langeweile. Wie man so grausam sein konnte, wusste er nicht. Und ausgerechnet nahmen sie Legolas. Aragorn liebte ihn, seinen Elb, er liebte ihn mehr als irgendjemanden auf der Welt. Und es brach ihm das Herz, ihn leiden zu sehen und zu wissen, dass er der Grund dafür war. In seinem Inneren erging es ihm nicht besser als dem Elb.
Er öffnete vorsichtig seine Augen und zuckte zusammen. Legolas sah schlimm aus, Blut lief über sein Gesicht und tropfte auf seine Kleidung. Wie konnten sie ihm das antun?!
Die Orks johlten und brüllten. Der Elb schloss die Augen, als ihm die Tränen kamen. Er durfte keine Schwäche zeigen.
"Na?", schrie ein Ork in sein Ohr, sodass er erschrocken zurückzuckte. "Fühlst du ihn jetzt? Fühlst du...den Schmerz!" Legolas kniff die Augen zusammen. "So blutig, so bittersüß..."
Als er keine Antwort gab, rammte der Ork mit einem wütenden Schrei das Messer, welches schon vor Blut glänzte, in seinen Arm. Es hinterließ eine tiefe Wunde und der Elb keuchte schmerzerfüllt auf. Nur mit Mühe konnte er einen Schrei unterdrücken. Durchhalten, zwang er sich verbissen.
"Legolas!", hörte er Aragorn rufen. Er hob seinen Kopf und sah ihn an.
Eine solche Verzweiflung hatte der Waldläufer noch nie gespürt. In Legolas' Augen spiegelte sich der blanke Schmerz und es war, als würde Aragorn das gleiche fühlen. Wenn er nur etwas dagegen tun könnte!
Der Ork machte sich an den anderen Arm des Elben. Immer brutaler ritzte er in seine Haut, bis der Ärmel seines Oberteils in Fetzen hing und Legolas vor Schmerz aufschrie.
Lautes Gebrüll und Johlen kam von den Orks. Sie standen nicht still, während der Folter-Ork das blutgetränkte Messer demonstrativ hochhielt. Der Elb begann zu zittern. Die Orks, die ihn festhielten, hatten ihre Griffe gelockert, doch er dachte nicht daran, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Kraftlos und ohne jegliche Hoffnung stand er da, einfach das Schicksal über sich ergehen lassend.
An der anderen Seite des Raums zitterte auch Aragorn. Vor Wut oder Angst, er wusste es nicht. Tränen schimmerten in seinen Augen, unvergossen.
Nein, Nein, NEIN!, hörte er sich in seinem Innern immer wieder schreien.
Ein Ork drehte sich um. "Nein? So?"
Da wurde dem Waldläufer bewusst, dass er es laut gesagt hatte.
"Nein.", wiederholte er. "Tut ihm nichts! Macht mit mir, was ihr wollt, doch tut ihm nichts."
Der Ork wies auf Legolas, der mit schmerzverzerrtem Gesicht an der Wand stand, und meinte mit einem bösen Grinsen: "Das haben wir doch bereits."
Mit einem traurigen Blick schaute der Elb zu ihnen. Das war zu viel; Aragorn riss sich blitzartig von seinem Bewacher los. Er stürzte nach vorn, auf Legolas zu, doch ein harter Schlag auf den Hinterkopf ließ ihn zusammensinken.
"Aragorn!", rief der Elb erschrocken. Seine Stimme überschlug sich. Ihm durfte nichts passiert sein!
"Ist es noch nicht genug?", brüllte der Folter-Ork wütend, stieg über Aragorn hinweg und blieb vor Legolas stehen. Das Messer erhoben und mit Zorn in den Augen schlug er auf ihn ein.
Schon nach den ersten paar Mal taumelte der Elb zurück. Er stieß gegen die Wand und rutschte daran zu Boden.
Blanker Hass spiegelte sich in den Augen des Orks, als er sich hinunterbeugte und erneut mit dem Messer ausholte.
Doch bevor es Legolas traf, ertönte ein tiefes Horn.
Alle horchten auf. Die Orks packten ihre Äxte und Schwerter und gingen der Reihe nach aus dem Raum. Den Elb ließen sie einfach liegen und um Aragorn hatten sie sich sowieso nicht mehr gekümmert.
Als alle verschwunden waren, versuchte Legolas sich aufzusetzen. Bei jeder Bewegung schmerzte es und er stöhnte auf. Einen Augenblick lang wollte er sich einfach wieder fallen lassen und nie mehr aufstehen, doch dann sah er Aragorn, der regungslos auf dem Boden lag. Vorsichtig kroch er zu ihm.
"Aragorn", flüsterte er heiser. Seine Stimme machte nicht mehr mit.
Der Waldläufer reagierte nicht, er schien bewusstlos zu sein. An seinem Hals klebte noch immer das Blut der Wunde, es heilte jedoch schon.
Legolas hiefte sich ein Stück weiter, sodass er neben Aragorn lag. Er strich behutsam über sein Haar. Er wusste, dass der Waldläufer nicht tot war, doch wann er aufwachen würde, war noch ungewiss.
Eine Träne rollte seine Wange hinab. Der Elb griff nach Aragorns Hand und hielt sie fest. Blut tropfte herab und er seufzte auf. Irgendwann nickte er ein, nicht aus Müdigkeit, eher aus Erschöpfung und ein wenig Übelkeit.
Als er erwachte, war das erste, was er fühlte: Schmerz. Er öffnete widerwillig die Augen.
Noch immer war er in der Orkhöhle, doch direkt neben ihm war die Wand. Irritiert drehte er sich zur Seite - was nicht ohne einen Schmerzenslaut ging - und seufzte erleichtert auf.
Aragorn saß neben ihm. Er war aufgewacht, hatte vorsichtig einen Arm um ihn gelegt und sah ihn jetzt besorgt an.
"Legolas...", murmelte er. "Ich befürchtete, du wärst tot..."
Der Elb lächelte ihn an. "Nein. Die Orks haben...was auch immer getan, doch das bringt mich nicht so leicht um."
Mit zweifelndem Blick musterte Aragorn die tiefen Schnitte an seinen Armen, seinem Gesicht und an seiner Brust.
"Was haben sie mit dir gemacht, als ich bewusstlos war?", fragte er nach.
Legolas schwieg. Es ihm zu erzählen, hätte nur unnötige Besorgnis bewirkt. "Sie haben uns einfach liegen gelassen und sind davongerannt, denn ein Horn rief sie." Das war auch nicht ganz gelogen.
Beide schwiegen einen Moment. Legolas versuchte sich aufzurichten. Er hob langsam einen Arm und stöhnte vor Schmerz. Aragorn half ihm, sich aufzusetzen.
"Legolas. Kann ich etwas tun, um dir zu helfen? Ich...es ist meine Schuld..." Aragorn blickte verzweifelt auf ihn.
Der Elb sah ihn trotz seiner Lage mit einem warmen Lächeln an und versicherte: "Es ist nicht deine Schuld, Aragorn. Es war meine Entscheidung, hierher zu kommen."
Der Waldläufer schluckte und nickte. "Kann ich trotzdem etwas tun?", fragte er.
Ein leichtes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Elben. Er versuchte, näher an Aragorn heranzurücken. Sein rechter Arm protestierte mit einem stechenden Schmerz, doch er ignorierte es.
"Legolas?" Die Stimme des Waldläufers war nur ein Hauch, als er den Elbenprinz vorsichtig in seine Arme zog, darauf bedacht, es möglichst schmerzlos zu tun. Er strich ihm über die Wange und wischte etwas Blut fort. Er sah, wie Legolas die Augen schloss, beugte sich hinunter und berührte ganz sachte die Lippen des Elben mit seinen.
In diesem Augenblick vergaß Legolas all seine Schmerzen. Es war, als wären die Schnitte plötzlich verheilt. Ein angenehmes Kribbeln durchzog ihn und er wünschte sich, diesen Moment für immer festhalten zu können.
Als er langsam wieder die Augen öffnete, hauchte er: "Genau das kannst du tun, Aragorn." Er lächelte.
"Vielleicht...", fing der Waldläufer an, "Sollten wir aber, vorerst, versuchen hier herauszukommen. Die Orks sind weg, doch ich weiß nicht, wie lange noch." Mit einem besorgten Blick fügte er hinzu: "Und dass sie dich noch einmal foltern, darf ich nicht zulassen."
Der Elb nickte. Aragorn zog ihn vorsichtig auf die Beine und legte einen Arm um ihn.
"Laufen kann ich.", stellte Legolas fest. "Nur nicht kämpfen. Wir müssen es unbemerkt hinausschaffen."
Sie beeilten sich, durch die Öffnung in den nächsten Raum zu gelangen. Legolas wusste noch ungefähr, von wo er gekommen war, und sie suchten diesen Weg. Zum Glück begegneten sie keinen Orks, sie schienen sich alle irgendwo versammelt zu haben.
Sie glaubten schon, sie würden es schaffen. In der Tat befanden sie sich nahe eines Ausgangs, doch bis sie wirklich frei sein würden, dauerte es noch eine Weile...
(Es gibt noch einen zweiten Teil, der allerdings etwas kürzer und nicht mehr so "brutal" ist. Wenn ihr Interesse habt, lade ich ihn auch noch hoch.
*Der letzte Satz ist von LuminaraCipher 😘
Ach ja: Natürlich dürft ihr mich jederzeit dafür umbringen, was ich Legolas antue. Obwohl ich eigentlich schon selber beim schreiben gestorben bin...)
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♡ Oneshots ♡
Historia Corta"Ist das nur eine Geschichte oder ist das wirklich passiert?" "Alles, was je erzählt wurde, ist wirklich passiert. Geschichten sind unsere vergessenen Erinnerungen." Oft sind es Zitate wie diese, die mich zu meinen Kurzgeschichten inspirieren, welch...
