Cuter Good Omens Oneshot

474 28 14
                                        

Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern seines Autos, als Crowley durch die Straßen Londons kurvte.
Sein Ziel war der Buchladen seines Freundes, mit dessen Besitzer er gestern leider eine Art Streit gehabt hatte.
Der Dämon musste zugeben, dass er über die Hälfte der Dinge, die er gesagt hatte, gar nicht so meinte - er war eben nur wütend gewesen.
Nun wollte er sich entschuldigen. Nachdem er die ganze Nacht wach gesessen und seine Worte bereut hatte, war ihm klar geworden, dass Meinungsverschiedenheiten nun mal dazu gehörten. Doch das Ganze so ausarten zu lassen, dass er am Ende rauchend vor Zorn aus dem Buchladen stapfte und nicht auf die Anrufe des Engels reagierte, musste einfach nicht sein. Er wollte doch nur ein Leben, das er nach seinen Wünschen verbringen konnte. Was hieß, mit seinem besten Freund. Obwohl er sich bei dieser Bezeichnung seit den Ereignissen mit der Fast-Apokalypse nicht mehr so sicher war. Der Moment, als er zwischen den brennenden Büchern gestanden und nach Erziraphael gerufen hatte, nur um festzustellen, dass niemand ihm antwortete, war auch der Moment, in dem er realisiert hatte, dass seine Gefühle für den Engel weitaus tiefer reichten, als er all die Jahre gedacht hatte.
Und deshalb wollte er ihre Freundschaft - oder wie auch immer man die Beziehung zwischen ihnen nannte - nicht an einer Kleinigkeit zerbrechen lassen.
Er gestand sich ein, dass er ihn in den letzten Stunden beinahe schon vermisst hatte, obwohl das eigentlich lächerlich war.
Doch nun würde er wieder mit ihm reden und sich für all das entschuldigen, das gestern passiert war, und alles würde wie vorher sein. Hoffentlich.

Beim Buchladen angekommen, stieß er die arme Tür etwas zu schwungvoll auf und rief: "Engel! Es tut mir leid! Was immer ich gesagt hab, ich hab's nicht so gemeint!"
"Crowley?", fragte eine Stimme und er sah Erziraphael, der an seinem Schreibtisch saß. "Oh! Das... das kommt etwas unerwartet, ich..."
Der Dämon hatte bereits die Rollläden heruntergelassen und das Schild an der Tür auf "Geschlossen" gedreht.
"Aber - ich wollte doch noch gar nicht schließen -", protestierte der Engel schwach.
"Doch, wolltest du."
Crowley sah ihn mit leicht schief gelegtem Kopf an. "Also, kommen wir zur Sache. Ich nehme alles zurück, was ich gestern gesagt habe. Und mit alles meine ich auch wirklich alles. Und... ja, verdammt, es tut mir leid. Okay?"
"Ich, ähm... was?"
Der Dämon seufzte. "Ich sagte gerade, dass es mir äußerst leid tut und ich alles tun werde, um das wieder gut zu machen, und ob du mir nicht verzeihen könntest, da ich..." Er hielt inne. "Engel?"
Eine Träne lief über die Wange seines Freundes, der ihm direkt in die Augen sah.
"Hab ich irgendwas falsch gemacht...?", fragte der Rothaarige so verwirrt, dass es beinahe lustig war.
Mit einem Mal stand Erziraphael direkt vor ihm. "Nein, hast du nicht. Nein, du... oh, Crowley."
Und mit diesen Worten zog er ihn in eine feste Umarmung. Crowley war dadurch nicht weniger verwirrt - im Gegenteil, sein Blick sagte nur so viel wie: Hilfe??? Was passiert hier?
Doch dann realisierte er, was der Engel gerade tat. Er umarmte ihn? Das war neu. Innerhalb der sechstausend Jahre, die sie sich kannten, hatten sie sich noch nie wirklich umarmt. Zumindest nicht... einfach so. Was wollte ihm Erziraphael also jetzt damit sagen?
"Engel, ist alles in Ordnung?", fragte er mit ehrlicher Besorgnis.
Der Blonde murmelte: "Alles bestens", und schniefte.
"Weinst du?", wollte Crowley erschrocken wissen und löste sich aus der Umarmung, um ihn ansehen zu können. "Engel, was ist los? Rede mit mir!"
"Es ist alles in Ordnung. Wirklich. Ich... ich bin nur froh, dass ich dich habe. Wirklich froh.", sagte der Engel leise.
Sollte das etwa ein indirektes Geständnis sein...? Doch Crowley wollte lieber nicht zu viel hinein interpretieren und fragte: "Aber wieso weinst du dann?"
"Das müssen wohl Gefühle sein.", erwiderte der Engel und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Instinktiv wischte Crowley ihm die Tränen fort, denn sie sollten nicht hier sein, sein Engel sollte nicht traurig sein. Sanft strichen seine Finger über Erziraphaels Wange und beseitigen alle Spuren, die darauf hinwiesen, dass er geweint hatte.
"Danke.", sagte der Engel leise und fügte dann hinzu: "Ich habe dir alles verziehen, Crowley. Egal, was du auch gesagt oder getan hast."
"Gut. Dann hat sich der Aufwand wenigstens gelohnt."
"Aufwand?"
"Ich habe die halbe Nacht damit verbracht, die richtigen Worte für eine Entschuldigung zu suchen und sie auswendig zu lernen. Dann wollte ich sie dir sagen und du... hast mich unterbrochen."
Wortlos zog der Engel den Dämon an sich und küsste ihn. Wenn es eins gab, das Crowley noch mehr überrascht hätte, dann das. Aber er musste zugeben, dass es ihm gefiel - ja, er mochte die Art und Weise, wie die Lippen des Engels seine berührten. So sanft, so zärtlich. Als gäbe es nur sie beide auf der Welt.
Er unterbrach den Kuss jedoch und meinte: "Sollten wir nicht zuerst essen gehen?"
"Crowley, wie oft sind wir in den über sechstausend Jahren schon gemeinsam essen gegangen?", entgegnete Erziraphael schmunzelnd.
Der Dämon sah ihn leicht verwirrt an und antwortete: "Dreihundert...achtundzwanzig Mal?"
"Du hast mitgezählt?" Der Gesichtsausdruck des Engels war eine Mischung aus Entgeisterung, halbem Lachen und Rührung. Er fasste sich jedoch schnell wieder und sagte: "Okay, aber meinst du nicht, dreihundertachtundzwanzig Mal sind genug, um-"
"Nö.", unterbrach Crowley nur. Und somit zog er seinen Engel aus dem Laden, um ein äußerst romantisches Dinner mit ihm zu genießen, das man wohl als ihr erstes Date bezeichnen konnte.

____________________________

FunFact 1: Ich hatte beim Schreiben einfach mehrere Lachflashs, als ich mir vorgestellt habe, wie die beiden das wirklich tun und vor allem wie sie die Sätze betonen würden😂😂😂

FunFact 2: Der Anfang, also bis zur Leerzeile, stammt eigentlich von einem komplett anderen Oneshot. Was soll ich sagen, darin wird Crowley getötet, aber es hat einfach gar keine Logik und so viele Fehler, dass ich es gleich verworfen habe. Der Anfang gefiel mir aber ganz gut und so habe ich ihn für diesen OS benutzt.

FunFact 3: Der Titel ist von LinchenMalfoy17, sie meinte, das würde den OS perfekt beschreiben😂😘

Gut, das war's😂

Ach nein, ich hab FunFact 4 vergessen, auch wenn er nicht zum Oneshot gehört: Ich habe neulich mal wieder Sherlock, "Die Hunde von Baskerville" geschaut.
Dr. Frankland sagt da zu Sherlock und John: "Sind Sie hinter diesem Höllenhund her?"
Ich dachte mir nur so: "Nein, ich glaube du verwechselt da gerade meine Otp's."

Man liest sich,
Eure sweetymuffin234😂💙

♡ Oneshots ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt