Zeitsprung
In den nächsten zwei Wochen kümmerte ich mich ausschließlich nur noch um Samu. Ich wich ihm kein einziges Mal von der Seite, denn das war genau das, was er gerade brauchte. Aber irgendwann mussten wir der Normalität wieder ins Auge blicken und ich musste wieder nach Hause fliegen. Es fiel mir schwer mich von Samu zu verabschieden, da ich ihn erst wieder zum Halbfinale sehen würde... 4 Monate... ohne ihn? Ich wollte gar nicht daran denken. Auch ihm fiel der Abschied ziemlich schwer, doch wir konnten nichts dagegen tun.
Als ich wieder zu Hause war, stand ich wieder vor dem normalen Alltagsstress. Jeden Tag Schule, Training und Lernen. Was das Ganze etwas weniger ätzend machte, waren die Videoanrufe mit Samu jeden Abend. Manchmal schalteten sich auch Michi und Smudo dazu und wir redeten zu viert. Die zwei Spaßvögel konnten mich aber auch immer aufmuntern... egal wie schlecht mein Tag war.
Mit Samu und den anderen beiden an meiner Seite überstand ich Tag für Tag und ehe ich mich versah, stand ich auch schon wieder mit meinem Koffer am Bahnhof und wartete auf den Zug nach Berlin.Endlich war es wieder soweit... als ich in den Zug einstieg und mich hinsetzte, wurde mir erstmal so richtig bewusst, was heute passieren würde. Ich befand mich auf dem Weg nach Berlin zum Halbfinale von the Voice of Class. Die Vorfreude in mir stieg immer mehr und obwohl ich noch 3 Stunden fahrt vor mir hatte, fing ich bereits an zu zittern vor Aufregung.
Bis zum Halbfinale waren es nochmal zwei Wochen, weshalb wir in dieser Zeit jetzt nochmal ordentlich proben müssen. Aber die Probezeit war mir völlig egal. Ich wollte einfach nur noch so viel Zeit wie möglich mit Samu verbringen.
Während der Zugfahrt konnte ich an nichts anderes mehr denken. Auch als ich endlich angekommen war und durch den Berliner Hauptbahnhof irrte, konnte ich kein einziges Mal aufhören zu grinsen. Bald konnte ihm wieder um den Hals fallen... meinem Riesen.
Vor dem Bahnhof wartete ich auf einen Shuttle Bus, welcher mich und ein paar andere Halbfinalisten zum Hotel fahren sollte. Als ich kurz nach rechts sah, um nach dem Bus Ausschau zu halten, fiel mein Blick direkt auf Philippe, welcher freudig zu mir rannte und mich umarmte. „Philippe!!! Wie geht's dir? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen!" „ich freue mich, dass wir uns endlich wiedersehen können! Mir geht's super... ich meine wir sind bald wieder in unserem zweiten zu Hause" zwinkerte er und stellte seinen Rucksack ab. „Ich bin wirklich gespannt auf die kommenden Wochen" „ich auch! Aber worauf ich noch gespannter bin... wie sehr sich die anderen verändert haben! Ich meine den Rest hab ich auch ewig nicht mehr Gesehen! Ich meine stimmt es, dass Yvonne sich die Haare gefärbt hat?" „wer hat dir denn das gesagt" lachte ich. „Kam im Fernsehen" antwortete Philippe und zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung aber kleiner Tipp von mir... glaub niemals das, was dir die Presse sagt" „du musst das wohl am besten wissen... ich meine die Presse hat dich ja nichtmal nach der the Voice Zeit in Ruhe gelassen" „ja da hast du recht... aber laut der Presse ist er wohl damals nach Deutschland geflogen um mich zu besuchen" lachte ich gespielt und wartete auf Philippes Reaktion, welcher auch einfach nur lachte und mit dem Kopf schüttelte.
Wir redeten noch ein paar Minuten, als auch endlich der Bus kam und wir neben ein paar anderen Leuten Platz nahmen. Während ich mich draußen mit Philippe unterhalten hatte, blickte ich dabei kein einziges mal aufs Handy, weshalb ich etwas schmunzeln musste, als ich auf Samu's Chat ging.
Es war zu süß, wie aufgeregt er war. Doch auch ich konnte während der ganzen Fahrt nicht mehr still sitzen.
Als der Bus endlich vor dem Hotel hielt, stürmte ich raus und schnappte mir meinen Koffer. Als ich zum Einfang rannte, sah ich bereits Yvonne, die gerade aus dem Hotel rauskam und mich zuwinkte. Ich konnte nichtmal richtig reagieren, da rannte ich auch schon an ihr vorbei. Mit dem Fahrstuhl fuhr ich in die zweite Etage und ehe ich mich versah, stand ich auch schon vor Zimmer 218 und hämmerte gegen die Tür. Als Samu die Te aufmachte, ließ ich meinen Koffer stehen und sprang ihn um den Hals. Es tat so gut ihn endlich wieder bei mir zu haben. Seine Nähe, sein Geruch, seine Berührungen... einfach ER. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe" nuschelte er in mein Haar. „Und ich dich erst!" flüsterte ich und löste mich aus der Umarmung. Er fing an zu lächeln, legte seine Hand auf meine Wange und küsste mich. In diesem Moment vergaß ich alles um uns herum und spürte nur noch Samu... mir war es egal, ob die Tür vom Hotelzimmer offen stand oder man uns vielleicht durch das Fenster hätte sehen können. Diesen Moment konnte mir niemand nehmen. Als wir uns wieder voneinander lösten und wir uns tief in die Augen sahen, lief mir eine kleine Träne die Wange herunter. Ich fing immer mehr an zu grinsen und schmiegte mich erneut an ihn. Er schloss seine großen Arme um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich glaube hier hat jemand seinen Koffer stehen lassen" hörte ich von draußen und schreckte zusammen. Doch als ich zur Tür guckte, fingen meine Augen erneut an zu strahlen. Michi und Smudo standen in der Tür, auf die ich natürlich sofort losrannte und beide gleichzeitig umarmte. „Ihr habt mir gefehlt, meine Chaoten" „gerade erst begrüßt und schon werden wir wieder als Chaoten abgestempelt?" lachte Smudo und löste sich aus der Umarmung, um Samu zu begrüßen. „Seid ihr doch auch oder nicht?" grinste ich gehässig und drehte mich zu den beiden. Auch Michi ging auf Samu zu und begrüßte ihn, nachdem er sich von mir gelöst hatte.
„Und was steht so an für heute?" fragte Smudo und blickte und erwartungsvoll an. „Wir haben uns gerade erst wiedergesehen, denkst du wir hatten schon die Zeit irgendwas zu planen" lachte Samu und guckte zu mir. „Naja ich denke wir sollten erstmal jeder richtig ankommen und den Abend heute entspannt ausklingen lassen... wir können uns ja für morgen was überlegen" sagte ich und bekam die Zustimmung von allen dreien. Dann verabschiedeten sich die zwei und ließen Samu und mich wieder alleine.
Mit einem Mal packte er mich, schmiss mich aufs Bett und legte sich daneben. „Du musst mir alles erzählen, was in den letzten vier Monaten passiert ist" grinste er und zog mich an sich ran. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lächelte. „Von der erwarte ich das gleiche Herr Haber".
Wir erzählten uns gegenseitig alles, was in den letzten Monaten passiert ist. Auch wenn wir uns manche Sachen schon am Telefon erzählt hatten. Es tat einfach viel besser ihn dabei anzusehen und seine Berührungen zu spüren. Mit der Zeit packte mich auch die Müdigkeit und meine Augenlider wurden immer schwerer. Irgendwann konnte ich mich auch schon nicht mehr darauf konzentrieren was er sagte und zu seiner tiefen Stimme ein.
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I Want You
FanfictionEmely, ein 16 Jähriges Mädchen fährt mit ihrer klasse nach Berlin auf „Klassenfahrt". Dies ist jedoch keine normale Klassenfahrt. Während der Zeit in Berlin lernt sie viele neue Leute kennen, die ihr in kürzester Zeit ziemlich schnell ans Herz wach...