Abschied

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Und mit dem lauten Tönen meines Weckers fing mein Kopf an zu brummen. „Oh fuck, Samu mach das scheiß Teil aus" „wessen Wecker ist es denn?" fragte er und hielt sich selbst sein Kissen über den Kopf. Mit noch geschlossenen Augen tastete ich nach meinem Handy und schaltete den Wecker aus. Wie gut die Stille aufeinmal tat. „Wir hätten nicht so viel trinken sollen, ich glaube nächstes mal halte ich mich ein bisschen zurück was das angeht" „Aja Herr Haber, das mal aus deinem Mund zu hören? Spätestens morgen hast du deine Einstellung dazu geändert" lachte ich und versuchte so langsam meine Augen zu öffnen um sie an das grelle Tageslicht zu gewöhnen. Mittlerweile war es schon 10 Uhr und ich hatte nur noch 2 Stunden. Der Augenblick rückte immer näher und ich fing an Samu jetzt schon zu vermissen. Als ich mich aufsetzte um ihn anzublicken fing er schlagartig an zu grinsen. „Ich liebe es wenn morgens deine Haare so verwuschelt sind" gab er von sich und stützte sich auf seinen Ellenbogen. Ich war mitten in seinen Augen vertieft. Wie kann man denn auch nur so wunderschöne Augen haben? Es waren gut 5 Minuten die wir damit verbrachten uns einfach nur anzustarren doch dann unterbrach ich das ganze und stand auf. Wir hatten kaum noch Zeit und dadurch, dass Stella, Paulin und ich noch zum Bahnhof laufen mussten zog ich nochmal 15 Minuten ab. „Gehen wir jetzt frühstücken oder erst später?" „wir gehen gar nicht, viel zu viel Zeitverschwendung und außerdem kann ich mir im Bahnhof auch noch was zu essen kaufen" „hm okay wenn du meinst" Schultern zuckend stand er auf und nahm den geraden Weg ins Bad. Während Samu unter die Dusche sprang, packte ich meine Koffer. Warum musste ich auch 3 von den Teilen mitnehmen? Durch das ganze Zeug was ich hier gekauft habe passte nichtmal alles in die Koffer rein. Am Ende hatte ich noch 3 Pullover und 2 T-shirt's in der Hand wo ich nicht wusste wohin. Vielleicht hatte ich mir auch eventuell zu viel von Samu seinen Klamotten eingepackt, also entschloss ich mich dazu, als kleine Gegenleistung ihm zwei Pullover von mir dazulassen. Jetzt musste ich nur noch den Hoodie und die T-shirt's verstauen. Eins der T-shirt's war von Samu, welches ich einfach anzog und den Hoodie, auch von Samu, zog ich darüber. Das letzte T-shirt stopfte ich in meinen Rucksack rein und schon war ich fertig mit packen. Meine Koffer sahen zwar so aus als ob sie gleich platzen würden aber immerhin passte alles rein.
Als Samu aus dem Bad kam waren es nur noch 1.30 Stunden. Er war schon komplett fertig, deshalb gingen wir auch direkt aus dem Zimmer und machten uns auf die Suche nach Michi und Smudo. „Wie lange bleibst du überhaupt noch hier?" „in 3 Tagen fliege ich zurück nach Finnland, wir müssen ihr noch so komisches Zeugs wegen dem Halbfinale drehen und alles abklären" „und mit Zeugs meinst du Interviews oder was?" „Ja so in der Art" „wir werden uns dann wahrscheinlich erst beim Halbfinale Wiedersehen oder?" „emely bist du verrückt? Das ist im Dezember! In fucking 8 Monaten, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich so lange ohne dich auskomme! Wir finden schon eine Lösung" „Ja hoffentlich, ich würde am liebsten direkt mit nach Finnland kommen." „ach Baby das geht leider nicht, ich glaube dafür bist du noch zu jung hm?" „zu jung um in ein anderes Land zu reisen aber mit einem berühmten Rockstar darf ich zusammen sein oder was?" „das darfst du nicht, das musst du" „Aja werde ich hier auch noch gezwungen?" „ich würde dich niemals zu etwas zwingen, wir sind doch hier nicht bei fifty shades of Haber" „ajaaaa sehr witzig"
„Hab ich mich gerade verhört oder habe ich wirklich etwas von fifty shades of Haber verstanden? Oh Gott emely du tust mir leid" hörten wir von hinten jemanden sagen. Als wir uns umdrehten blickte uns Thore mir hochgezogener Augenbraue an. „Ab wann hat du zugehört Thore?" fragte Samu entsetzt. „Ich hab nur fifty shades of Haber gehört, dann wollte ich euch freiwillig nicht mehr weiter belauschen. Ich lachte und schüttelte mit dem Kopf. „Thore das brauchst du nicht zu verstehen" „will ich auch gar nicht" würde Thore nicht von uns wissen, wären Samu und ich spätestens jetzt aufgeflogen.
„Emely ich hab gehört du musst heute weg?" „Ja so gut wie alle müssen doch heute weg" „Ja, hast recht. Wann kommt dein Zug" „leider schon um 12" „wow schon so früh?" enttäuscht blickte ich zu Thore und nickte. Samu schloss seine Arme von hinten um mich und legte sein Kinn auf meine Kopf. „Sie ist nicht die einzige die traurig deshalb ist" sagte er und küsste mich auf die Wange. „ich glaube wir alle werden das hier vermissen, für mich ist die The Voice Zeit die beste Zeit des Jahres, aber zum Glück gibt es ja The Voice of Germany, the Voice Kids, The Voice Oldies und jetzt noch The Voice of Class. Als das wird nie langweilig" „Emely, bei den anderen Formaten werde ich dich ganz schön vermissen. Ich meine mit wem soll ich in der Nacht reden wenn ich nicht schlafen kann? Mit wem soll ich abends kuscheln? Mit wem soll ich generell etwas machen wenn du nicht bei mir bist? Oh Gott es wird so langweilig werden und es tut jetzt schon verdammt weh" ich lehnte mich an ihn und diesmal war nicht er es der mir Zuversicht versprach sondern ich war die, die ihm dies versprach. „Wir werden das irgendwie schaffen, glaub mir. Ich kann auch zu den Finals oder so von The Voice of Germany kommen. Oder zu den Blind auditions, dann setze ich mich ins Publikum und wir können uns die ganze Zeit anstarren" „dann lenkst du den guten Herren aber glaube ich ganz schön vom Rest ab, der ist dann gar nicht mehr bei der Sache" „jaja ich bin Multitasking fähig" Thore und ich guckten uns an und fingen an zu lachen.
Nach einer viertel Stunde Plauderei mit Thore verabschiedete ich mich schweren Herzens schon von ihm und Samu und ich gingen zu Michi und Smudo. Direkt zur Begrüßung stürmte ich zu den beiden und umarmte sie. Auch die beiden Chaoten werde ich eine Zeit lang nicht Wiedersehen. Das war jetzt das letzte mal wo ich mit Ihnen reden kann, denn ich muss mich drinnen von Ihnen verabschieden. Nichtmal Samu kann mich zum Bahnhof bringen. Theoretisch könnte er es schon aber dann könnten wir uns nicht richtig verabschieden. Das gleiche mit Michi und Smudo.
In einer Stunde würde ich mit Stella und Paulin zum Bahnhof gehen. Ich hasse dieses Gefühl, ich will nicht von hier weg. Eine Dreiviertelstunde lang redete wir zusammen bis ich zum schmerzhaften Teil übergehen musste. Ich umarmte beide gleichzeitig, Smudo zu meiner Rechten und Michi zu meiner linken. „Emely du bist und mehr ans Herz gewachsen als alles andere und du hast uns den Aufenthalt hier noch amüsanter gemacht als er schon ist. Wir werden dich beide so krass vermissen und hoffen, dass wir uns wirklich so schnell wie möglich wieder sehen" „oh man... ich vermisse euch jetzt schon! Es wird so eine Umstellung für mich sein über den Tag zu kommen ohne eure sinnlosen Kommentare und Witze. Ich werde alles hier vermissen und am meisten Samu und euch! Ich liebe euch beide so sehr, das wisst ihr und es fällt mir wirklich schwer euch zu verabschieden" „uns auch Emely..." seufzte Michi. Als sich Samu hinter mir räusperte ließ ich von den beiden ab und ging rückwärts aus dem Zimmer raus. Noch ein letztes „wir lieben dich" von den beiden und schon viel die Tür zu.
Samu nahm mich noch vor der Tür in den Arm. „Ich weiß es ist schwer für dich, aber sieh es positiv... das Wiedersehen wird umso schöner" da hatte Samu recht. Momentan tat es zwar noch sehr weh wenn ich daran dachte alle drei für eine Zeit nicht zu sehen aber wenn ich über das Wiedersehen nachdachte freute ich mich schon wieder drauf.
Wir gingen noch einmal kurz bei Mark und Yvonne vorbei, damit ich mich auch von den beiden verabschieden konnte. Die beiden sind mir in dieser Zeit auch sehr ans Herz gewachsen obwohl ich selten etwas mit Yvonne gemacht habe.
Danach gingen Samu und ich hoch in unser Zimmer und ich stellte meine Koffer schon vor die Tür. Jetzt hatten wir noch 10 Minuten für den Abschied und den verbrachten wir einfach nur arm in arm. Wir standen 10 Minuten an ein und derselben Stelle und hielten uns einfach nur in den Armen. Ich genoss diesen Moment und seine Nähe. „Es wird Zeit..." flüsterte er mir zu. Ich ließ von ihm ab und blickte ihm in die Augen. „Emely, es wird keine Sekunde vergehen in der ich nicht an dich denken werde! Ich werde dich zu jedem einzelnen Zeitpunkt vermissen, das tue ich übrigens jetzt schon. Ich kann mir ehrlichgesagt nicht vorstellen jeden kommenden morgen bis wir uns wieder sehen ohne dich aufzuwachen. Ich kann es und will es mir einfach nicht vorstellen!" seine Augen waren schon rot und er versuchte stark seine Tränen zu unterdrücken. „Du bist das erste Mädchen bei der ich beim Abschied weine..." schmunzelte er und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Mir geht es nicht anders... man Samu wie soll ich das bitte schaffen ohne dich? Die Schule, generell den ganzen Tag!" „ich verspreche dir, in jeder freien Minute die ich haben werde, rufe ich dich an. Wir machen FaceTime in der Nacht und es wird kein Tag vergehen an dem wir nicht in Kontakt sind okay?" „jeden Tag! Wir werden jeden Tag telefonieren" „I promise Babe!" Samu beugte sich leicht zu mir runter und küsste mich. Der Kuss hielt vielleicht 5 Sekunden an, doch dann brach ich in Tränen aus. Viele Leute würde sagen es sei etwas übertrieben, aber das hier war der Abschied von IHM! Meine Liebe des Lebens, die ich vielleicht erst in ein paar Monaten wieder sehen werde. Also hätte ich jedes Recht dazu so emotional zu sein. Samu drückte mich an sich und kurze Zeit später gaben wir uns den letzten Kuss. Unsere Hände ließen voneinander los und ich öffnete die Zimmertür. „Ich liebe dich" waren seine letzten Worte zu mir. „Ich liebe dich auch!" sagte ich während ich ihn anguckte und meine Koffer in die Hand nahm.

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