Michi's Sicht
Nachdem Thomas aufgelegt hatte, setzte sich Smudo wieder an mein Bett. Trotz der starken Schmerzen versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Es war nicht einfach, aber ich wollte stark wirken. Doch es war unmöglich, die aufgeladene Atmosphäre im Raum zu ignorieren, und Smudos Wut war fast greifbar. „Smudo, was ist los?", fragte ich, als ich seinen zornigen Blick bemerkte. „Warum bist du so sauer? Immer noch wegen Samu oder wie" Smudo sah mich an, seine Augen funkelten immer noch vor Wut. „Er hat den Unfall nicht mitbekommen und kam erst nach sechs Stunden hierher. Wie kann man sowas nicht raffen?" „Ja, das hast du gesagt", antwortete ich, während ich mich vorsichtig aufrichtete. „Aber warum bist du deshalb so auf 180? Klar, er hätte früher hier sein sollen, aber ihn jetzt so runterzumachen bringt auch nichts. Er ist selbst fertig wegen seinen Schuldgefühlen. Außerdem jucken dich doch die anderen sonst auch nicht" Smudo seufzte schwer und sah kurz zur Seite. „Es ist nicht nur das. Er hat mehrmals gezeigt, dass er nicht für Emely da sein kann, wenn sie ihn braucht. Es geht hier nicht um ihn... es geht um Emely. Sie hat wen besseres verdient, aber sie selbst könnte sowas niemals zugeben... dazu liebt sie ihn zu sehr "„Was meinst du damit...? er hat es mehrmals gezeigt? ich glaube du weißt schon wieder mehr als ich", fragte ich und versuchte, seine Andeutungen zu verstehen. „Smudo ich meine wir alle machen Fehler, und Samu ist auch nur ein Mensch." „Ja, aber...", Smudo brach ab und schüttelte den Kopf. „Lass uns das Thema wechseln. Du solltest dich ausruhen." „Nein, Smudo, erzähl mir, was du weißt", beharrte ich. „Es muss etwas sein, das ich nicht weiß. Oder redest du von der Sache mit dem Schlagen damals?" Er sah mich einen Moment lang an, dann seufzte er wieder und schüttelte mit dem Kopf. „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, Michi. Du bist verletzt und musst dich erholen. Ich werde später wiederkommen." „Smudo, warte!", rief ich ihm nach, aber er drehte sich um und verließ den Raum, bevor ich ihn weiter befragen konnte.
Ich blieb alleine zurück, den Kopf voller Fragen und Sorgen. Was konnte Smudo wissen, das so schlimm war, dass er es mir nicht sagen wollte? Meine Gedanken drehten sich um all die Möglichkeiten, während die Schmerzen in meinem Körper und die Erschöpfung mich langsam überwältigten. Schließlich konnte ich die Augen nicht mehr offen halten und fiel in einen unruhigen Schlaf. In meinen Träumen vermischten sich die Bilder des Unfalls mit den Sorgen um Emely und den ungelösten Aussagen von Smudo. Es war ein unruhiger Schlaf, aus dem ich immer wieder hochschreckte, nur um festzustellen, dass ich immer noch im Krankenhaus war, und die Realität keinen Deut angenehmer war als meine Alpträume.
Die Zeit verstrich quälend langsam. Als ich schließlich aufwachte, fühlte ich mich nicht erholter, sondern noch erschöpfter. Irgendwann kehrte Smudo zurück, doch seine Miene war immer noch verschlossen wie vorher. Ich sah ihn an und versuchte, die Spannung zu durchbrechen. „Smudo, bitte. Ich muss wissen, was los ist. Warum bist du so wütend auf Samu?" Er setzte sich schwerfällig hin und sah mich lange an, bevor er antwortete. „Ich habe etwas gesehen, Michi. Etwas, das ich nicht..." Er brach ab und schüttelte den Kopf, als wolle er die Gedanken vertreiben. „Nein, das ist jetzt nicht wichtig. Du musst dich ausruhen." „Alter, Smudo, willst du mich verarschen? du kannst nicht so etwas andeuten und es dann einfach stehen lassen", drängte ich. „Was hast du gesehen? Was hat Samu getan?" Smudo zögerte, seine Hand fuhr nervös durch seine Haare. „Es ist kompliziert, Michi. Und es ist nichts, womit du dich jetzt beschäftigen solltest." „Kompliziert?", fragte ich ungläubig. „Smudo, ich liege hier, halb im Eimer, und Emely kämpft um ihr Leben. Du kannst mir nicht sagen, dass es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist." „Ich..." Smudo sah aus, als wolle er etwas sagen, hielt aber im letzten Moment inne. „Verdammt, Michi, es ist nicht so einfach." „jaja es könnt alles so einfach sein, ist es aber nicht wa? aber jetzt mach keinen Scheiß und sag es! sonst erzählst du doch auch wie ein Wasserfall", sagte ich. Smudo starrte mich einfach nur noch an. „Alter Smu, ich verdiene es zu wissen! Wenn du es nicht sagst, dann schützt du Samu doch einfach nur" „Er..." Smudo hielt inne, seine Augen schienen nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich habe ihn bei etwas gesehen, was ich nicht ignorieren kann. Etwas, das..." „Was?", drängte ich. „Was hast du gesehen?" „Michi lass gut sein... ich schütze hier nicht Samu, sondern Emely. Es ist besser, wenn sie die erste ist, die davon erfährt.", sagte Smudo schließlich, seine Stimme härter. "Ich muss gehen..." „Smudo, verdammt! Du bringst mich auf die Palme!", rief ich, aber er stand bereits auf. „Ruh dich aus, Michi. Dein Puls ist schon wieder viel zu hoch" "Ja diggah wegen wem wohl?!" doch Smudo sagte nichts mehr und verließ den Raum erneut, ohne mir eine Chance zu geben, weiter nachzufragen. Zurück blieb ich, allein mit meinen Gedanken und den immer drängenderen Fragen. Was hatte Smudo gesehen? Was war so schlimm, dass er es mir nicht sagen konnte? Und warum hatte er diese Sache mit Emely und Samu wieder aufgebracht? Die Fragen kreisten unaufhörlich in meinem Kopf, und ich versuchte, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Was könnte Samu getan haben, das Smudo so auf die Palme brachte und ihn dazu veranlasste, mir nichts zu verraten? Ich dachte an die Möglichkeit, dass Samu vielleicht fremdgegangen war. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand in einer Beziehung so etwas tut... vor allem in einer Fernbeziehung. Aber Emely und Samu waren glücklich zusammen, deshalb machte das eigentlich keinen Sinn. Andererseits wurde Andy auch von seiner Ex-Frau betrogen, obwohl bei den beiden alles blendend lief. Aber vielleicht war Samu auch in illegale Aktivitäten verwickelt. Drogen oder so... Vielleicht hatte er heimlich mit Drogen gehandelt oder war selbst abhängig geworden. Das würde erklären, warum er nicht in der Lage war, sich richtig um Emely zu kümmern, wenn sie ihn brauchte. Aber Samu und Drogen? Machte auch irgendwie keinen Sinn. Doch es musste etwas Schwerwiegenderes sein. Etwas, das Emelys Herz brechen würde, wenn sie es herausfand. Was könnte so schlimm sein, dass Smudo es mir nicht sagen wollte? Vielleicht hatte Samu sich wirklich auf eine Affäre eingelassen und war von Smudo dabei erwischt worden. Aber nein, das klang nicht richtig. Es musste etwas sein, das Samu wirklich verbergen wollte, etwas, das seine Beziehung zu Emely nachhaltig zerstören würde. Während ich so nachdachte, fiel mir eine weitere Möglichkeit ein. Vielleicht hatte Samu etwas Illegales getan, um seiner Karriere einen Schub zu geben. Vielleicht hatte er sich heimlich mit jemandem getroffen, der ihm einen fragwürdigen Deal angeboten hatte, um seine Karriere voranzutreiben. Aber da hätte Smudo nicht so einen Wirbel drum gemacht... Die Gedanken quälten mich, während ich versuchte, mich auf eines dieser Szenarien festzulegen. Jede Möglichkeit war schlimmer als die andere, und ich konnte mich nicht entscheiden, welches davon am ehesten zutraf. Es war klar, dass Smudo etwas gesehen hatte, das seine Wut entfachte, aber was genau es war, konnte ich nicht sagen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto verzweifelter wurde ich. Ich musste es herausfinden, aber Smudo hatte mir keine Hinweise gegeben, und ich konnte nur spekulieren. Die Ungewissheit fraß an mir, und ich fühlte mich machtlos, während ich hier im Bett lag, unfähig, etwas zu tun. Schließlich war die Erschöpfung stärker als meine Gedanken, und ich glitt wieder in einen unruhigen Schlaf. Doch die Fragen ließen mich auch in meinen Träumen nicht los. Was hatte Samu getan, das so schlimm war, dass er es verheimlichen musste? Und wie würde Emely reagieren, wenn sie es herausfand?
Was denkt ihr hat Samu getan? Stellt mal ein paar Vermutungen auf ;)
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I Want You
FanfictionEmely, ein 16 Jähriges Mädchen fährt mit ihrer klasse nach Berlin auf „Klassenfahrt". Dies ist jedoch keine normale Klassenfahrt. Während der Zeit in Berlin lernt sie viele neue Leute kennen, die ihr in kürzester Zeit ziemlich schnell ans Herz wach...