Völlig sprachlos fiel ich auf meine Knie und blickte mit tränen gefüllten Augen geradeaus auf meinen Freund, der geschwächt und völlig verschmutzt auf der versifften Matratze lag. Ich fing an zu weinen und stand auf um zu ihm zu gehen. Meine Beine waren wacklig und mit jedem Schritt, dem ich mich ihm näherte, fing mein Herz immer härter an zu pochen. Als Samu auch endlich seine Augen öffnete glaubte er seinen Augen kaum. "Du... du bist hier... emely" sprach er mit einer zitternden und gebrochenen Stimme. Ich nickte mit einem leichten Lächeln und wischte mir die Tränen unter meinen Augen weg. Langsam stand Samu auf und kam auf mich zu. Wie als hätte mich auf einmal der Blitz getroffen, fiel ich ihm um den Hals und fing an noch mehr zu weinen... vor Glück. "Wir haben dich endlich gefunden..." schluchzte ich und drückte mein Gesicht in seine Brust. Samu hielt mich immer fester und strich mir über den Rücken. "Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen... fuck ich dachte du hättest mich mit Michi betrogen und ich hätte eine neue Freundin... mein Leben ergab keinen Sinn mehr. Ich habe keine Ahnung wie lange ich hier unten eingesperrt war, aber das waren mit Abstand die schlimmsten Tage.. Wochen... oder sogar Monate meines Lebens! Emely du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe... gerade in diesen Tagen ist mir bewusst geworden, dass ich dich mehr als alles andere brauche.." auch Samu fing an zu weinen... und genau sowas passiert bei ihm eher selten. Ich klammerte mich immer fester an seinen Rücken und hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. Aber alle schönen Momente müssen auch eimal enden und so tippte mir Michi nach ein paar Minuten auf die Schulter. Als ich von Samu abließ wurde er sofort von Michi in eine Umarmung gezogen. Auch die anderen begrüßten ihn mit Erleichterungen Freuden Tränen, als wir aus dem Schuppen raus waren. Es dauerte nicht lange, da stand auch schon die Polizei vor uns und fragte Samu über jedes kleinste Detail aus. „ können wir bitte von hier weg?" Fragte Samu mit zerbrechlichen Stimme und guckte zitternd zu dem gegenüber stehenden Polizisten. „ wir haben nur noch ein paar letzte Fragen an sie Herr Haber, dann können Sie gehen. Aber sie sind sich hoffentlich bewusst, dass wir dazu verpflichtet Sind Ihnen Personenschutz zu geben. Deshalb werden Sie in den nächsten drei Wochen von einigen unserer Leute bewacht, selbst wenn wir die Täterin schön gefasst haben"
Samu Nickte leicht und blickte bemitleidenswert zu mir. Ich griff nach seiner Hand und Strich mit meinem Daumen leicht über seine Handoberfläche um ihm das Gefühl von Sicherheit zu geben. Er wurde durch meine Berührungen etwas ruhiger und konnte die Fragen der Polizisten gelassener beantworten als vorher.
Als sie endlich mit der Befragung durch waren, gingen wir zurück zu unserem Auto und stiegen ein. Samu und ich setzen uns gemeinsam auf die Rückbank. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen, während ich mich an ihn schmiegte. „ ich dachte ich würde nie wieder einen Schritt in die Außenwelt setzen können..." flüsterte er und vor drückte sich eine Träne. Ich blickte zu ihm hoch und legte meine Hand auf seine Wange. „ es ist vorbei... Und so etwas wird nie wieder geschehen." er lächelte mich an und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn. Während der restlichen Autofahrt blieb es im Auto still. Keiner sagte etwas und gab nicht mal einen Ton von sich. Ich selbst hatte Samu so viel zu erzählen... Ich wollte ihm alles erzählen was mir momentan auf dem Herzen liegt, alles was ich in den letzten Tagen gedacht habe und was alles in der Zeit passiert ist, in der er in Gefangenschaft war. Aber vielleicht war es jetzt erst mal besser für ihn etwas runter zu kommen... Seine Gedanken zu sammeln und sich vielleicht auch etwas zu entspannen. Ich wollte nur das Beste für ihn, selbst wenn ich ihm erst mal etwas Zeit geben musste.
Als wir nach einer Weile endlich vor seinem Haus ankamen hielt Michi das Auto an und drehte sich nach hinten. „ sollen wir mit reinkommen oder schafft ihr zwei das alleine?" Samu blickte zu mir und lächelte leicht. „ ich denke wir können auf uns aufpassen" sagte er und bekam auch ein Lächeln von mir zurück. Wir stiegen gemeinsam aus dem Auto aus und verabschiedeten uns von Michi und Smudo. Als ich mich zu Samu drehte , Um seine Hand zu nehmen, zitterte am ganzen Körper. „ alles gut?" fragte ich geschockt. „ lass uns einfach schnell reingehen okay?" ich nickte ruckartig, hakte mich bei ihm ein und ging zusammen mit Samu ins Haus. „ Emely ich weiß du wirst mich wahrscheinlich schrecklich vermisst haben genauso sehr wie ich dich vermisst habe. Aber bitte verstehe mich, wenn ich jetzt erst mal etwas Zeit für mich brauche. Ich brauche eine heiße Dusche... etwas Schlaf und einfach nur meine Ruhe. Ich bin fertig und kann nicht mehr mehr klar denken. Ich kann mich nicht mehr mehr daran erinnern wie er mich dort rausgeholt habt... Aber ich bin froh, dass er es getan habt." „ natürlich verstehe ich das... Hör zu, du gehst jetzt unter die Dusche... Lass dir so viel Zeit wie du willst und ich mach uns in der Zeit einen Tee. Wenn du willst kann ich dir auch etwas zu essen machen, du musst es nur sagen" er fing an zu lächeln und legte seine Hände an meiner Hüfte. „ ich habe seit gefühlten drei Jahren nichts richtiges mehr gegessen... Weißt du was ich mir mehr als alles andere Wünsche?"
Fragend guckte ich ihn an doch wurde wenige Sekunden später schon wieder aufgeklärt. „ nudeln" „ich hätte es mir denken können" lachte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „ du gehst jetzt duschen und sobald du fertig bist, steht alles auf dem Tisch."
Er lächelte mich an, gab mir einen sanften Kuss und verschwand die Treppe nach oben. Ich ging in die Küche und versuchte mir erst mal einen groben Überblick über seine angebliche Küchenordnung zu verschaffen.
Nach einer Weile kam Samu aus der Dusche raus und legte sich direkt ins Bett. Ich brachte ihm sein gewünschtes mal an die Bettkante und bekam ein breites grinsen als Dankeschön von ihm zurück. Er fing an Das Essen in sich rein zu stopfen, als hätte er Angst dass man ihm etwas weg essen könnte.
Als er fertig war nahm er den Teller, stellte ihn neben seinem Bett ab und legte seine Arme um mich. „ Danke für alles" flüsterte er, gab mir einen letzten Kuss auf die Wange und schloss seine Augen. Auch ich kuschelte mich an ihn ran und konzentrierte mich auf sein regelmäßig schlagendes Herz. Aber auch nicht nur auf das pochen seines Herzens... Ich konzentrierte mich auf jede einzelne Berührung seines Körpers. Es fühlte sich so gut an wieder in seinen Armen zu liegen. Ich konnte gar nicht beschreiben wie ich mich in diesem Moment fühlte. Von dem Moment an, in dem man kurz davor ist eine wichtige Person zu verlieren... Kommt einem alles umso wichtiger vor. Jeder Augenblick... Jede Minute... Jede einzelne Sekunde. Egal was in der Zukunft passieren wird... Eins wusste ich... ich würde niemals von seiner Seite weichen.
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I Want You
FanfictionEmely, ein 16 Jähriges Mädchen fährt mit ihrer klasse nach Berlin auf „Klassenfahrt". Dies ist jedoch keine normale Klassenfahrt. Während der Zeit in Berlin lernt sie viele neue Leute kennen, die ihr in kürzester Zeit ziemlich schnell ans Herz wach...