So kurz davor

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Michi's Sicht
Diese bescheuerte Warten machte mich noch wahnsinnig! Ich bin von Naturaus ein ziemlich hibbeliger Mensch, weshalb es nun umso schlimmer für mich war die ganze Nacht einfach nur ruhig im Auto zu sitzen. Schlafen konnte ich auch nicht, dafür war ich viel zu aufgewühlt... und bewegen konnte ich mich ebenfalls nicht weil Emely auf meiner Schulter lag und friedlich schlief. Fast jede halbe Stunde wechselte sie die Schulter zwischen meiner und Smudo's Schulter und jetzt war ich wieder dran. Ich hatte das Gefühl, ich war der einzige, der in diesem Auto wach war. Selbst der Akku meinen IPhones hatte mich verlassen. Ich starrte einfach die ganze Zeit nach draußen... bis ich SIE sah.
Finja ging aus ihrem Haus. Aber wieso um diese Uhrzeit? Es war ungefähr 3 Uhr und draußen war es stockfinster und kalt. Ich kniff meine Augen zusammen um sie in der Dunkelheit verfolgen zu können. Sie hatte einen Teller oder sowas in der Art und eine Wasserflasche in der Hand. Ich nahm an auf dem Teller lag ein Brot oder so... aber was wollte sie damit um diese Uhrzeit? Sie guckte sich kurz um und dann verschwand sie hinter ihrem Haus. Es war einfach nur merkwürdig... aber ich wusste nicht ob ich jemanden deshalb wecken sollte, am Ende hatte es eh nichts damit auf Sicht oder ich bildete mir das ganze hier nur ein. Immerhin hatte ich seit fast 2 Tagen nicht mehr geschlafen, da kann man schonmal halluzinieren. Doch als sie nach 3 Minuten zurückkam hatte sie weder Teller noch Flasche in der Hand. Ich war viel zu müde darüber nachzudenken, weshalb meine Augenlieder immer schwächer wurden. Irgendwann konnte ich nicht mehr stand halt und schlief komplett ein.

Emely's Sicht
„AUFWACHEN! Emely!! Wach auf" hörte ich leise in meinem Ohr klingen während an mir gerüttelt wurde. Es war Smudo der mich mit einem Grinsen anguckte. „Na gut geschlafen?" ich rieb mir die Augen und war verwirrt. „Ja... wieso so gut gelaunt?" „darf ich das nicht? Wir können gleich los, Finja muss in 10 Minuten zur Arbeit" grinste er mich an. „Dann sollten wir die anderen vielleicht auch mal wecken" meinte ich und guckte mich um. Es sah so putzig aus wie sie alle aneinander gequetscht waren und schliefen. Wir konnten gar nicht anders und musst ein Video von allen machen. Sogar Michi hatte seinen schlafen nach vielen Tagen endlich wiedergefunden. Eigentlich wollte ich ihn ungern wecken, da er schon seit einer Woche Schlafstörungen hatte aber Smudo grölte einfach das ganze Auto zusammen, sodass auch er aufschreckte. Als alle wach waren fing das gestartet auf das Haus von Finja an. Jeder wartete darauf, dass sie endlich aus dieser Tür kommt doch diese 10 Minuten fühlten sich an wie Stunden.
„Da!! Sie kommt" rief Osmo von hinten und zeigte mit dem Finger hin. „Leute ihr müsst euch abducken! Am Ende sieht sie uns" befahl uns Riku und direkt verschwanden unsere Köpfe nach unten. Riku selbst hob manchmal seinen Kopf um zu sehen ob sie schon weg war aber sie schien ewig im Auto zu sitzen. Doch irgendwann fuhr sie endlich los und Riku gab uns „grünes Licht".
Wir warteten noch ein paar Minuten und dann stiegen wir auch schon aus und schlichen zum Haus rüber. „Leute wir umgehen jetzt das Haus okay? Und suchen nach Kellerfenstern oder sonstigem. Vielleicht ist auch irgendwo ein offenes Fenster wodurch wir in die Wohnung kommen können, Sucht gründlich wir schaffen das!" sagte Smudo und teilte uns in Gruppen ein. „Riku und Raul, Osmo und Sami... Emely und Michi ihr beide kommt mit mir" dann schickte er die anderen los und auch wir machten uns auf die Suche. Als wir hinterm Haus standen suchten wir die ganze Zeit an der Hauswand oder an allen möglichen Stellen aber was uns nicht auffiel, war ein kleines Gartenhäuschen ungefähr 20m entfernt vom Haus.  „Da muss sie hingegangen sein" murmelte Michi, Smudo und ich guckte ihn fragend an. Dann erklärte er uns alles, alles was er die Nacht gesehen hatte. Aufeinmal kam es mir wie ein Geistesblitz und ich rannte los. Die beiden folgten mir schnell bis wir vor den Gartenhaus standen. Keine Fenster... keine Öffnungen... nur eine Tür die abgeschlossen war. „Wir müssen die Tür aufbrechen!" „und was wenn das ein normales Gartenhaus ist? Dann sind wir fällig Emely" „nein Smudo ich weiß es! Ich spüre es einfach! Kennst du das wenn du einem Menschen geistlich so nahe bist, dass du es einfach in dir spürst wenn er sich in deiner Nähe befindet? Ich hab das bei niemandem außer bei Samu. So war es bei The voice, so war es als er mich zu meinem Geburtstag überrascht hat und so ist es auch jetzt! Ich könnte meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er sich hier befindet" „wenn du dir da so sicher bist..." Michi stellte sich kurz an die Tür und schnüffelte an der Türspalte. „Also tot ist er nicht, falls Samu da drin sein sollte" „bitte was?" „du weißt doch, dass Leichen einen unangenehmen Geruch ausströmen" verstört guckte ich ihn an und wendete mich wieder der Tür zu. Ich sah mir das Schloss genau an und es war ein einfaches Sperrfeder Schloss. „Hat irgendwer ne Büroklammer oder so?" beide durchwühlten ihre Taschen doch vergebens... ich guckte mich um und sah wir Riku und die anderen auf uns zu kamen und uns fragten ob wir was gefunden hätten. „Büroklammer!" waren meine einzigen Worte und tatsächlich hatte Raul eine in seiner Jackentasche. Ich nahm sie und begann das Schloss zu knacken. Dadurch, dass mein Cousin mir damals immer Zaubertricks beibrachte, erlernte ich auch das knacken von Schlössern bei ihm. Für mich ist es manchmal das schönste Geräusch wenn man das knacken des Schlosses hört und genau dieses Geräusch kam mir einige Sekunden später in die Ohren. Schnell warf ich es weg und wir gingen in die Tür rein. Die Büroklammer steckte ich in meine Hosentasche. In dem Raum wo wir standen war alles verstaubt und eklig aber am Boden befand sich eine Bodenklappe. Sie war etwas schwerer weshalb Smudo und Osmo beide anpackten und diese zu öffnen. Hinunter führte eine steile Treppe. Michi wagte sich als erster hinunter und ich ging ihm direkt hinterher. Die Treppe war ziemlich lang aber am Ende trafen wir auf eine Tür mit einem nächsten Schloss. Auch dieses knackte ich erneut und bevor wir die Tür öffneten guckten Michi und ich uns an. Was würde uns dahinter erwarten? Ich hatte Angst... große Angst! Als wir die Tür langsam öffneten traute ich meinen Augen nicht...

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