Kapitel 2: Allein mit meinen Gedanken - Pov Malia

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„Malia Rose Scamander, ich warte!"
hörte ich meinen Bruder Rudolf über den Bahnhof brüllen, denn ich stand noch bei meinen Eltern, die ich einfach nicht gehen lassen konnte.
„Geh schon Mäuschen, du verpasst ja noch den Zug."
Ich löste mich aus der Umarmung meiner Mutter und wanderte zu meinem Vater hinüber.
„So Mali und denk daran. Du bist meine kleine fleißige Biene. Zeig ihnen was du so kannst."
Die Verbindung zu meiner Familie war sehr innig und liebevoll, sodass es immer wieder schwierig war, mich von ihnen zu lösen.
„Ich habe euch beide so lieb."
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von meinen Eltern und lief meinem älteren Bruder hinterher.
„Man Malia, du musst auch mal erwachsen werden."
„Halt die Klappe Rudolf, letztes Jahr warst du derjenige, der Mom eine Eule zu kommen lassen hat, nur weil sein Kuscheltier nicht in seinem Koffer war."
Und mit diesen Worten ging ich schmunzelnd an meinem Bruder vorbei und suchte meine Freunde.
Gerade als ich mich umschaute, spürte ich zwei Hände die meine Augen verdeckten.
„Kuck kuck." es war meine Freundin Luna Lovegood, die ich sofort stürmisch umarmte.
„Und ich werde hier vergessen?"
„Ginny komm her." sagte ich auch zu Ginny Weasley, die unsere Truppe erst komplett machte. Die beiden waren von Anfang an meine besten Freundinnen und wir verstanden uns auf Anhieb gut. Und das obwohl wir alle in unterschiedliche Häuser zugeordnet wurden. Schnell machten wir uns auf den Weg in eines der Abteile, um uns dort von den Geschehnissen des Sommers zu berichten. Es war einfach schön zu wissen, dass wir für einander jederzeit da sein würden.
„Und Ginny, was hat George so im Sommer getrieben ?" Ich stellte die Frage so desinteressiert wie ich nur konnte, damit Ginny keinen Verdacht schöpfte, dass ich seit einiger Zeit für ihren Bruder schwärmte. Doch leider konnte ich meine Gefühle so gut wie nie für mich behalten. „Ich habe nur darauf gewartet das diese Frage gestellt wird."
Luna konnte sich ein kleines Kichern nicht verkneifen. „Und, bekomme ich darauf auch eine Antwort?"
„Hm, also ich habe ihn nicht so oft zuhause angetroffen weißt du, er war wirklich viel unterwegs."
Und wieder machte sich dieses komische Gefühl in mir breit. Die Angst, dass ich seine Blicke wie unsere Unterhaltungen falsch deutete und ich auf ewig nur die Freundin seiner kleinen Schwester bleiben würde.
„Aber er hatte mich gefragt, ob ich von dir schon was gehört hätte."
Und in Windeseile wechselte sich mein Gesichtsausdruck zu einem strahlendem Lächeln.
„Wirklich?"
Ginny und Luna konnte sich das Lachen nicht verkneifen, genauso wenig wie ich.
Nach einiger Zeit waren wir nun endlich am Bahnhof angekommen. Das Gefühl nach dem ewigen Sitzen, endlich aufzustehen war ein Segen.
Doch als ich grade den Zug verlassen wollte, rannte eine andere Schülerin in mich hinein, sodass meine Tasche mit den Schulbüchern zu Boden fiel. Die Bücher lagen überall verteilt und das Mädchen verschwand in der Menschenmenge.
Doch ihre dunkelroten Haare blieben mir im Gedächtnis.
„Du siehst so aus, als würdest du Hilfe benötigen."
Sprach mein Lieblings Weasley Zwilling.
„Ähm, ja da hast du wohl recht."
George kniete sich zu mir hinunter und wir beide sammelten meine Schulbücher ein, bis sich unsere Hände auf einem Buch trafen. Ich hob rasch meinen Kopf an und sah, dass auch er mich anblickte.
Seine wunderschönen braunen Augen, ließen mich alles um uns herum vergessen und mein Herz schlug wie verrückt.
„Ich kann dir auch gerne ein Bild von mir schenken, wenn du mir so gerne in die Augen schaust."
Sofort lief mein Gesicht rot an und ich wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken.
Dabei richtete ich mein Gesicht zu Boden und stotterte undeutlich Worte vor mich her.
„Ja, ähm, nein, weißt du ich , ähm..."
George legte seine Hand auf meine Wange, sodass ich ihn direkt anblicken musste.
„Hey, wer sagt, dass ich nicht einfach nur ein Bild von dir im Gegenzug besitzen möchte."
Und so stand er auf und machte sich auf den Weg zu den Kutschen. Doch mich ließ er vollkommen überfordert zurück.
„Erde an Miss Scamander, können wir dann auch mal?"
Hörte ich Ginny rufen und sofort lief ich zu ihr.
Nachdem ich die Kutschfahrt gut überstanden hatte, machten wir uns alle auf den Weg in die Große Halle, um dort die große Zeremonie für die Neuankömmlinge mitzuerleben. Ich liebte es, wenn neue Schüler an unsere Schule kamen, denn ich fand es einfach wunderbar ihnen, als eine Art große Schwester helfen zu können.
Doch als ich so da saß, schwand mein Interesse an der Rede unseres Schulleiters. Ich erblickte erneut die dunkel roten Haare ,die in der Menschenmasse verschwanden und überlegte was der Grund für solch ein fluchtartiges Verhalten hätte sein können. Doch meine Gedanken wurden durch den Applause für Professor Dumbledore unterbrochen.
„Also ich weiß ja nicht was ihr jetzt noch machen wollte, aber ich möchte einfach nur noch in mein Bett."
Diese Worte aus dem Mund unserer Luna zu hören war mehr als bekannt, denn sie lebte meist in ihrer eigenen Welt, die sie am liebsten in ihren Träumen besuchte.
Und so machten wir uns alle auf den Weg in unsere Zimmer und ich war erneut froh, ein komplettes Zimmer für mich allein im Hause Hufflepuff zu besitzen, denn es gab mir die gewisse Ruhe vor all den anderen Schülern. Auch wenn ich ein sehr offner und lauter Mensch war, liebte ich es Zeit für mich zu haben und einfach die Ruhe um mich herum zu genießen.

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