Kapitel 68: Das Bankett mit schwerwiegenden Folgen - Pov Estelle

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Nachdem Draco und ich die Einladungen verschickt hatten, verging die Zeit relativ schnell und schon stand das Bankett vor der Tür. Im Vorhinein hatte ich mir bereits ein schönes Kleid herausgesucht, damit dieser Abend wenigstens ein wenig erträglich war. Es war dunkelgrün, langärmlich und hatte feine Spitze an der Oberweite. Auch Draco fand das Kleid wunderschön, weswegen ich mich umso mehr freute, denn er war ja auch meine Begleitung für den heutigen Abend. Ich begann mich allmählich fertig zu machen. Ich richtete meine Haare, zog mein Kleid an und trug ein leichtes Make-Up auf. Ein Klopfen an meiner Tür ließ mich aufhorchen und ein platinblonder Haarschopf drückte sich durch meine Tür. „Estelle, bist du schon soweit? Einige Gäste sind bereits da und vielleicht können wir schon nach unten gehen?" mit einem Nicken stimmte ich ihm zu und verstaute meinen Zauberstab in dem Innenfutter des Kleides. Draco reichte mir seinen Arm und ich harkte mich ein. Zusammen machten wir uns auf den Weg nach unten und dort sah ich bereits Tom, welcher in einem schicken Anzug neben unserem Vater stand. „Guten Abend Vater, Guten Abend Tom" ich begrüßte die beiden und setzte mein freundlichstes Lächeln auf. In Toms Gesicht bildete sich ein Grinsen, denn er erkannte mein Schauspiel wahrscheinlich 10m gegen den Wind. „Guten Abend meine liebe Solea. Deine Erscheinung ist wirklich außerordentlich, genau wie es einer Riddle gebührt" nickend bestätigte ich ihn und ging zusammen mit Draco in den großen und geschmückten Salon. Mit Bewunderung musste ich feststellen, dass die Dekoration wirklich wundervoll aussah, doch als ich die Greengrass sah, verging mir wirklich alles. Als ich dann noch sah, wie Astoria Draco zuwinkte, hätte ich mich am liebsten vergessen. Draco hielt Salazar sei Dank meine Hand und hinderte mich daran, diese ganze Familie zum Teufel zu schicken. Als dann auch Tom und mein Vater in den Salon kamen, konnte die Feier wohl beginnen. „Ich begrüße euch alle recht herzlich. Heute ist ein großer Tag für meine Familie und mich..." doch ich hörte der Rede von Voldemort nicht weiter zu, denn drei weitere Personen betraten den Salon. Meine Augen wurden größer und mein Herz begann schneller zu schlagen. Theodore betrat gerade mit Pansy und Blaise den Salon und mein schlimmster Albtraum schien gerade wahr zu werden. „Was macht Theo hier...?" flüsterte ich leise, doch Draco neben mir vernahm dennoch meine Stimme. „Bitte werde nicht sauer, aber Voldemort hat auch die Notts eingeladen... ich habe es durch meinen Vater erfahren... ich habe nicht geglaubt, dass Theo kommt...Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe" für einen Moment war ich sauer, doch es änderte nichts, dass Theo gerade im Salon stand und sich wahrscheinlich in Lebensgefahr brachte. Als sich unsere Blicke trafen und ich in die Augen meines vermeintlichen Bruders blickte, musste ich den Blick einfach abwenden. Viel zu groß war der Schmerz und viel zu enttäuscht war ich von mir selber, als dass ich Theodore ins Gesicht schauen konnte. „Dann würde ich den Abend gerne mit einem Tanz beginnen" und damit ging Tom bereits mit Daphne auf die Tanzfläche, gefolgt von Narzissa und Lucius und einigen anderen. „Na los, geh zu Theo und tanzt. Vielleicht könnt ihr reden" ich blickte zu Draco und freute mich über seine Empathie. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und wollte ihm gerade einen Kuss auf die Wange geben, als er seinen Kopf drehte und sich unsere Lippen trafen. Ich genoss diesen Moment, weil er mir guttat und ich Astoria damit richtig eins reinwürgen konnte. Als wir uns voneinander lösten, schubste er mich leicht in die Richtung von Theo. Unsicher lief ich zu den 3 Personen und Pansy starrte mich ungewöhnlich an, doch ich ignorierte es. „Theodore, würdest du mit mir tanzen?" diese Worte glitten mir über die Lippen, doch man hörte deutlich meine Unsicherheit. Theodore sah mich auch eine Weile an, ehe er zustimmte. Zusammen gingen wir auch auf die Tanzfläche und begannen zu tanzen. Zu Beginn war es zwischen uns still, denn keiner traute sich etwas zu sagen, doch dann ergriff Theodore das Wort. „Wieso Estelle... Sag mir, wieso du nicht mit mir geredet hast...?" ich wusste genau, dass diese Frage kommen würde, doch ich hatte mir keine Antwort zurechtgelegt, denn ich hatte auch keine. „Theodore... ich wollte mit dir reden, doch ich wusste einfach nicht wie... Ich würde dir gerne alles sagen, doch heute ist definitiv nicht der richtige Ort und die richtige Zeit dafür" Theodore drehte mich im Rhythmus der Musik und als wir unser Tempo wieder verlangsamten, redete er weiter. „Ich will doch einfach nur wissen, wieso sich meine eigene Schwester von mir entfernt hat. Wir hatten immer ein unzertrennliches Band..." bei der Bezeichnung Schwester wurde mein Herz schwer, denn rein biologisch gesehen, war ich nicht seine Schwester. Wie sollte ich ihm das nur sagen, wenn ich nicht mal zu der anderen Thematik fähig bin. Plötzlich klirrte eine Glas und ich sah nach rechts. Pansy hatte ihr Getränk fallengelassen und versuchte panisch die Scherben aufzuwischen. Irgendetwas an dem Verhalten war komisch, denn Pansy würde niemals die Scherben selber aufwischen, denn dafür waren die Hauselfen zuständig. Als dann noch Blaise versuchte Pansy zu stoppen und in meine Richtung blickte, bekam ich einen kalten Schauer über den Rücken. Diese zwei Personen waren nicht Pansy und Blaise. Sie hatten nur deren Aussehen angenommen... Theodore hatte Malia und Mattheo mitgebracht... „Wieso hast du Malia mitgebracht?" meine Stimme klang ernst und ich blickte wütend zu ihm. Wie konnte Theodore nur dieses ungeheure Risiko eingehen, obwohl er genau wusste, dass Malia hier völlig fehl am Platz ist. Schulterzuckend blickte er mich an. „Malia verdient auch endlich Antworten. Genauso wie Mattheo und ich" die Musik stoppte und wir kamen zum Stehen. Die Paare lösten sich voneinander und mit meinen Lippen formte ich ein es tut mir leid. Ich ging wieder zu Draco und war sichtlich nervös. Er bemerkte dies sofort und nahm meine Hand in seine. „Was ist los?" doch bevor ich antworten konnte, schallte die Stimme von Voldemort wieder durch den Salon. „Es freut mich wirklich, dass dieser Abend einen so guten Start hatte. Besonders für meinen Sohn ist dieser Abend ein sehr besonderer, denn ich kann nun offiziell verkündigen, dass er den Bund der Ehe eingehen wird und das mit niemand anderen als Daphne Greengrass" nun war es raus und ich blickte direkt zu Pansy, die eigentlich Malia war. In ihren Kulleraugen sammelten sich Tränen und eine lief bereits über ihre Wange. Es zerbrach mir das Herz sie so zu sehen und am liebsten hätte ich sie vor alle dem beschützt, doch ich konnte es nicht. Ich hatte versagt. Sie ließ wieder ihr Glas fallen, doch diesmal kümmerte sich Theodore um die Scherben. Blaise nahm Pansy in seine Arme und zum Glück hatte mein Vater nichts davon bemerkt. „Sie sind alle hier oder? Mattheo und Malia auch?" Dracos Stimme drang an meine Ohren und ich konnte nur nicken. Er hielt meine Hand noch fester und ich hoffte einfach, dass dieser Abend ein gutes Ende nehmen würde. Voldemort bat uns nun zu Tisch zu gehen. Ich sollte ebenfalls bei ihm sitzen, weswegen ich mich kurzzeitig von Draco verabschieden musste. Das Essen verlief Salazar sei Dank unspektakulär, doch ich bekam keinen Bissen runter. Genauso erging es Malia in Gestalt von Pansy, denn auch sie stocherte nur in ihrem Essen herum. Das Abendessen wurde auch relativ schnell beendet und die Hauselfen räumten den Tisch ab. Gerade, als ich zu Theodore und den anderen gehen wollte, wurde ich daran gehindert. „Ich habe noch ein weiteres wichtiges Ereignis des heutigen Abends. Würdest du mir die Ehre erweisen?" Voldemort blickte zu mir und alle Augen waren auf mich gerichtet. Ich nickte und trat an seine Seite. „Wie ihr ja alle wisst, habe ich diese großartige Hexe neben mir zu meiner rechten Hand ernannt. Sie hat in den letzten Wochen und Monate gute Arbeit geleistet und mich mit sehr viel Stolz erfüllt, doch eine wichtige Aufgabe ist leider noch ausgeblieben. Sie musste sich noch nicht beweisen, doch heute ist der perfekte Abend dafür, meinst du nicht auch meine Liebe?" mit einem breiten Grinsen sah mein Vater mich an und ich wusste nun absolut nicht mehr, was jetzt geschehen würde. „Wurmschwanz, bring doch unseren Ehrengast hinein" Wurmschwanz eilte nach draußen und kam auch schnell wieder. Wen er jedoch dann reinbrachte, ließ alles in mir erzittern. Es war der Mann, der all die Jahre meine Vaterrolle eingenommen hatte. Er sah völlig fertig aus und schien neben sich zu stehen. Wurmschwanz brachte ihn zu uns, wo er sich direkt vor mir knien sollte. „Nun hast du ja unseren Ehrengast kennengelernt. Der gute alte Henry beehrt uns heute auch mit seiner Anwesenheit. Heißen wir ihn doch einfach willkommen" mein Blick war starr auf den Mann gerichtet, welcher vor mir kniete. Direkt spürte ich Mitleid, doch ich war in einer ungünstigen Situation, in der ich kein Mitleid fühlen sollte. „Ich möchte unser Publikum nicht länger warten lassen, denn es ist wohl an der Zeit. Beweis mir, dass du mir treu untergeben bist und töte Henry Nott" die Worte von Voldemort hallten durch meinen Kopf und immer wieder wiederholten sie sich. Meine Hand begann zu zittern und unsicher holte ich meinen Zauberstab aus dem Innenfutter meines Kleides. Ich hob ihn leicht an und richtete ihn auf meinen "Vater", doch ich brachte nicht über meine Lippen. „Vielleicht brauchst du ein wenig Motivation. Denk doch nur einmal daran, wie schlimm dich dieser Mensch behandelt hat. Er hat dich stets als eine Art Bürde gesehen und Theodore vorgezogen. Du warst nicht mehr, als der Dreck an seinen Schuhen. Du warst die Enttäuschung, die er tragen musste, weil seine Frau viel zu nett war und dich aufgenommen hat. Er hat dich im Keller eingesperrt und mehrere Stunden hungrig und durstig dort unten gelassen, während Theodore nichts davon wusste. Du hast all den Schmerz und all den Hass von ihm abbekommen, den er nur all zu deutlich in seinen Brief gezeigt hat, stimmt es nicht, was ich hier sage?" seine Stimme klang gehässig und er wusste genau, dass alles stimmt, was er sprach, doch ich brachte einfach nichts raus. „Crucio" ich spürte den Schmerz in meinem Körper und sackte auf meine Knie. Ich war nun auf Augenhöhe mit meinem einstigen Vater und dieser blickte mir direkt in die Augen. Ich konnte diesem Blick nicht standhalten, denn es schmerzte einfach viel zu sehr. „Estelle...es tut mir leid..." flüsterte er und nun hatte er mich komplett, denn mit einem Mal sah ich auch seine Schwäche nur all zu deutlich. Voldemort begann ein weiteres Mal zu sprechen und seine Stimme klang viel aggressiver, als noch zu Beginn.  „Ich wiederhole mich nur ungern, aber deine Aufgabe ist klar. Töte Henry" doch ich konnte nicht. Der Zauberstab, welcher in meiner Hand lag zitterte und ich wusste, dass ich es einfach nicht konnte. „Solea Riddle, du wirst jetzt Henry umbringen und dich an ihm rächen. Du bist meine Tochter und das sollst du endlich allen zeigen" ich zuckte zusammen. Nun war es raus und alle Beteiligten erfuhren die Wahrheit. Auch Theodore und die anderen hatten es mitgehört und der Schmerz in meiner Brust wurde immer schlimmer. „Avada Kedavra" diese zwei Worte schallten durch den ganzen Salon und als ein Kopf direkt auf meinen Schoß fiel, wusste ich, was nun passiert war. Ich blickte auf den leblosen Körper meines einstigen Vaters und konnte meine Gefühle kaum kontrollieren. Was hatte Voldemort jetzt schon wieder getan und wieso konnte ich mich keinen Millimeter bewegen. „Nein, Estelle" dieser Schrei zog durch meinen Körper und ich wusste genau, dass er von Malia kam. Ich drehte mich um und sah, wie Mattheo und sie sich wieder zurück verwandelten. Nun war das Schicksal wirklich besiegelt. Mit einem Ruck wurde ich auf meine gezogen und Henry fiel direkt auf den Boden. Er war tot und es war meine Schuld. „Nun Solea, du hast mich enttäuscht. Ich habe mehr von dir erwartet, doch ich habe gerade zwei Personen im Publikum erspähen können, die ich nur all zu gerne hier hätte. Wurmschwanz, Rockwood, bring mir Theodore und Malia hier her. Ich würde mich gerne mit ihnen unterhalten" es ging alles viel zu schnell. Ich sah nur, wie die beiden ebenfalls hiergeholt wurden. Tom wollte auch rebellieren, doch kam nicht weit, denn Bellatrix stoppte ihn. Mattheo wurde ebenfalls fixiert und ich fühlte mich so machtlos. „Ach dieser Abend ist wirklich sehr besonders, doch umso mehr freut es mich, dass ich euch beide hier begrüßen darf" Voldemorts Stimme klang gut gelaunt, doch ich wusste genau, dass er mich vor eine weitere Aufgabe stellte, die ich bewältigen musste. Er ging zu Malia und nahm ihr Kinn in seine Hand. „Ich kann verstehen, was mein Sohn an dir findet. Du bist wirklich eine sehr schöne Hexe, doch leider nicht gut genug von meinem Sohn" ich ballte meine Hand zu Fäusten. „Lass sie sofort los" brüllte ich und bekam damit seine volle Aufmerksamkeit. Grinsend blickte Voldemort mich an. „Da hat jemand wohl das Reden wieder gelernt. Das freut mich doch sehr. Dann kannst du ja auch endlich deine Aufgabe erfüllen mein liebes Kind. Ich verzeihe dir deinen ersten Missstand" er machte eine Pause, doch sprach dann weiter. „Du hast nun die Wahl Solea. Theodore oder Malia. Entscheide dich" mit weitaufgerissenen Augen schaute ich die beiden Personen vor mir an und begann zu zittern. „Das kannst du nicht machen Estelle. Hör auf, du kannst dich nicht entscheiden. Das geht nicht" Toms Stimme drang schwach an meine Ohren. Ich wusste, dass er Recht hatte, doch ich musste etwas machen. Es ging nicht anders. Ich musste eine Wahl treffen. Ich richtete also meinen Zauberstab zwischen meine beste Freundin und meinen einstigen Bruder. Ich schwenkte ihn rüber zu Theodore und dann wieder zu Malia. „Estelle, wag es dir. Nimm den Zauberstab runter" Toms Stimme klang nun deutlicher, doch ich richtete immer noch meinen Zauberstab auf Malia. Ich blickte meine beste Freundin in die Augen und schaute zu ihrem Bauch, welchen man deutlich erkennen konnte. Mit einem Mal überkam mich eine Idee. Schnell richtete ich den Zauberstab auf den großen Kronleuchter über uns und ich schoss einen Stupor, sodass der Kronleuchter nach unten fiel. Schnell packte ich mir Theodore und Malia und zog sie beiseite. Voldemort erschrak sich und wich ebenfalls zurück. Der Kronleuchter fiel zu Boden und Tom machte sich von Bellatrix frei. Der Mut durchfuhr meinen ganzen Körper und ich richtete meinen Zauberstab auf Voldemort. Tom eilte ebenfalls an meine Seite und gemeinsam begannen wir Zaubersprüche mit der gegenüberliegenden Seite auszutauschen. Wir schalteten einige Todesser aus und ein wilder Wechsel fand statt. Im Augenwinkel erkannte ich, wie Mattheo und Draco zu Theodore und Malia rannte. „Tom, nimm die anderen und verschwinde. Ich kümmere mich um alles weitere" ungläubig sah Tom mich an und machte keinen Anschein zu gehen. „Nun geh Riddle. Verschwindet von hier. Ich komme nach" er sah mich an und wartete kurz ab, doch dann rannte er zu den anderen und das Geräusch vom Apparieren schallte durch den Salon. Nun stand ich Voldemort direkt gegenüber und richtete meinen Zauberstab immer noch auf ihn. „Wie kannst du es wagen meine Obrigkeit so zu untergraben. Was bildest du dir eigentlich ein?" die Stimme von Voldemort klang wütend und rasend, doch ich hatte nun meine alte Stärke wieder. „Ich lehne mich endlich gegen diese ganze Sache auf und das hätte ich schon viel früher machen sollen" zwischen uns beiden begann ein erbitterter Kampf und wir tauschten viele Zaubersprüche, wo mich auch einige von trafen und dennoch blieb ich weiterhin standhaft. Als ich einen letzten Zauberspruch abfeuert und damit den Salon in Flammen setzte, nutzte ich die Möglichkeit und stellte mich direkt vor Voldemort. „Du hast es gewagt, meine Familie zu bedrohen und zu gefährden. Du hast mich benutzt und meine Schwächen ausgenutzt. Wie gerne würde ich dich hier und jetzt auf der Stelle töten und dich dafür büßen lassen, was du mir und meine Familie angetan hast. Du wirst dafür büßen, dass verspreche ich dir" ich entschied mich, keine Minuten länger hier zu bleiben, denn weitere Todesser wurden bereits alarmiert. Schnell drehte ich mich um, schnappte mir den leblosen Körper auf dem Boden und apparierte. Ein kalter Windzug ließ meine Haare im Wind wehen. Der leblose Körper meines einstigen Vaters lag neben mir und ich blickte nach vorne. Ich saß vor einem Grabstein, den ich in den letzten Jahren viel zu selten besucht hatte. Es war der meiner Mum. Ich blickte zu Henry und wusste, dass ich ihn genau hier beerdigen musste... so waren zumindest die beiden endlich vereint. Ich begann mit meiner letzten Kraft ein Loch zu zaubern und zog meinen Vater hinein. Anschließend bedeckte ich den Körper mit Erde und zauberte ebenfalls einen Grabstein. Erschöpft ließ ich mich vor den Grabsteinen nieder. Mein Kleid war völlig zerrissen und aus meinen Wunden tropfte vereinzelt Blut. Einiges war schon geronnen und getrocknet, doch ich ignorierte es. „Es tut mir leid, dass ich die anderen in Gefahr gebracht habe... Ich hatte die Situation einfach nicht mehr im Griff und das tut mir leid... ich wollte Theodore und die anderen niemals in Gefahr bringen...doch ich hätte ehrlich sein müssen, denn dann hätte ich sie beschützen können...Salazar sei Dank konnte Tom mit ihnen apparieren und sie haben das Schlimmste nicht mehr miterleben müssen... Mum, ich bin erschöpft... ich bin ausgelaugt...ich bin müde... Ich würde alles dafür geben, dass ich mich jetzt in deine Arme legen und einfach meine Augen schließen könnte... doch das wird nie wieder passieren..." ich blieb noch eine Weile vor den beiden Gräbern sitzen, ehe ich aufstand und mich von den Gräbern wegdrehte. „Es tut mir leid, dass ich zugelassen habe, dass Estelle stirbt..." mit diesen Worten apparierte ich und landete instinktiv vor einem riesigen Gebäude, in dem ich als Kind einige Male war. Meine Mimik versteinerte sich und mein Blick wurde kalt. Ich lief auf die Tür zu und öffnete sie, doch empfand keinerlei Gefühle...nicht für mich, nicht für die Menschen, die wahrscheinlich sehnlichst auf meine Ankunft warteten... doch sie warteten auf Estelle und die war ich nach den Ereignissen des heutigen Tages nicht mehr...

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