Kapitel 50: Ich werde ihn umbringen

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Laute Geräusche störten meinen nächtlichen Schlaf und ich wachte auf. Ich drehte mich kurz zur Seite, doch Draco schlief tief und fest. Langsam versuchte ich aus dem Bett aufzustehen, um nachzusehen, von wo die lauten Geräusche herkamen. Leise öffnete ich die Tür und blickte um die Ecke. Die Geräusche kamen von Tom’s Zimmer und er schien alle möglichen Gegenstände durch das Zimmer zu schmeißen. Auch Mattheo kam aus seinem Zimmer und wir blickten uns beide kurz an. Fragend schaute ich ihn an und er kam auf mich zu. „Er hatte eine Auseinandersetzung mit Malia, mehr wollte er mir aber auch nicht sagen“ mit großen Augen sah ich Mattheo an. Ich bedankte mich und eilte aus den Slytherin Schlafräumen. Es war zwar bereits Sperrstunde, doch ich wusste genau, dass mich meine beste Freundin nun mehr den je brauchte. Ich schlich durch die Gänge und sprach das Passwort, um den Hufflepuff Gemeinschaftsraum zu betreten. Direkt lief ich zu Malia’s Zimmer und klopfte, doch ich bekam keine Antwort. Ich entschied mich dazu, die Tür einfach zu öffnen und da saß mein kleiner Dachs schon. Sie hatte sich ihren Platz auf ihrem Bett gesucht und ihre Beine an ihren Oberkörper gezogen. Deutlich konnte ich ihr Schlurchzen vernehmen und trat einen Schritt ins Zimmer, um die Tür hinter mir zu schließen. „Hey Malia, ist alles okay bei dir?“ doch sie antwortete nicht, sondern ignorierte mich. Ich hielt das nicht aus, weswegen ich zu ihrem Bett ging und mich vor sie kniete. „Es tut mir leid, dass ich Tom erzählt habe, dass es dir nicht so gut geht… ich hätte das nicht sagen dürfen…hey, schau mich an“ doch sie tat es nicht. „Geh bitte wieder in dein Zimmer… ich möchte alleine sein“ ihre Stimme klang weinerlich und es schmerzte mein Herz. Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich kann nicht gehen Malia. Ich weiß, dass du mich brauchst und ich kann dich jetzt nicht alleine lassen“ nun schellte ihr Kopf nach oben und ich sah die vielen Tränen, die sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten. „Doch, du kannst mich alleine lassen, denn das hast du nämlich schon einmal getan. Also bitte, geh jetzt“ doch ich wollte und konnte einfach nicht gehen, weswegen ich nach ihren Händen griff und diese festhielt. „Bitte Malia, du hast allen Grund sauer auf mich zu sein, doch bitte, schick mich nicht weg… ich bin hier und möchte gerne einfach für dich da sein…“ meine Worte schienen einen Punkt getroffen zu haben, denn ihre Augen füllten sich noch mehr mit Tränen. Schnell fiel sie mir um den Hals und krallte sich fest. „Estelle, ich kann das nicht mehr. Es ist so schlimm. Tom, das Baby… ich weiß einfach nicht mehr weiter“ ich nahm sie in meine Arme und hielt sie ganz nah bei mir. „Was ist geschehen Malia? Erzähl es mir“ und so setzte ich mich auf das Bett meiner besten Freundin und lauschte ihren Erzählungen. Oft musste sie eine Pause einlegen, da neue Tränen aufstiegen. Ich hielt jedoch die ganze Zeit ihre Hand, um ihr Sicherheit zugeben. Nachdem sie fertig war, wischte sie sich ihre Tränen weg und schaute auf ihre Hände. „Was, wenn Tom Recht hat? Was, wenn er mit allem Recht hat?“ schnell blickte ich zu ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände, um es in meine Richtung zu drehen. „Jetzt hör mir mal genau zu Malia Rose Scamander. Du bist ein wirklich wunderbarer Mensch und ich kann mich Tag für Tag glücklich schätzen, dass ich dich in meinem Leben haben darf, obwohl ich wirklich scheiße zu dir gewesen bin. Ich liebe dich mit jeder Facette meines Körpers und werde immer mein Bestes geben, um für dich da zu sein. Ich möchte nicht, dass du in Selbstzweifeln versinkst, denn du bist viel mehr als eine Hufflepuff oder Scamander. Du bist eine atemberaubende junge Frau und du kannst verdammt stolz auf dich sein. Natürlich waren Toms Worte hart und gemein, doch ich kann dir sagen, dass er es nicht so meint… du musst verstehen, dass wir anders aufgewachsen sind, als du. Viel weniger Liebe, Geborgenheit und Sicherheit…Wir kennen solche Dinge nur in geringem Ausmaß, weswegen es uns so schwerer fällt damit umzugehen, wenn es uns entgegengebracht wird. Wir haben Angst, dass uns auch diese Instanz wegbricht und wir am Ende wieder alleine dastehen. Ich weiß, dass du Tom niemals alleine lassen würdest, aber dieser sture Slytherin Arsch redet sich das selber ein. Er war schon damals so. Alles, was schön ist und ihm guttut, wird von ihm selber schlecht geredet. Er liebt dich Malia, das weiß ich, doch seine Dämonen sind derzeit einfach stärker…“ Malia hörte mir aufmerksam zu. „Wieso macht er aber auf meine Kosten… wieso sagt er mir nicht, dass er Angst hat?“ ich musste lächeln, doch es war kein fröhliches. „Wir sind alle so. Wir können nur sehr selten über unsere Gefühle reden und wenn wir reden, dann erzählen wir nicht alles. Wir selektieren meist aus, was wir verraten. Ich bin auch so und deswegen kann ich Tom nachvollziehen. Was ich jedoch nicht toleriere ist, dass es dir mit seinen Worten weggetan hat. Das geht überhaupt nicht“ Malia legte ihren Kopf auf meine Schulter. „Wie ist das bei dir und Draco? Es sieht so friedlich zwischen euch, als wärt ihr schon aufeinander abgestimmt“ ich musste grinsen. „Der Schein trügt Scamander. Auch bei Draco und mir gibt es manchmal Unstimmigkeiten. Nicht zu vergessen sind wir ja zwei sture Böcke… du hast ja nur einen“ damit hatte ich meinen kleinen Dachs wieder und wir mussten beide anfangen zu lachen. „Ich bin froh, dass du hartnäckig geblieben bist Stelli“ ich lehnte meinen Kopf ebenfalls gegen ihren. „Immer wieder gerne Malia. Wollen wir uns hinlegen? Morgen ist ein neuer Tag und dann schauen wir weiter“ Malia stimmte mir zu und gemeinsam legten wir uns in ihr Bett. Malia schlief schnell ein und ich tat es ihr gleich.

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