Kapitel 25: Die Drohung - Pov Estelle

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Den Brief, welchen ich auf meinem Bett fand, entsorgte ich schnell und schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Es war mir völlig egal, von wem der Brief nun war, ich wollte ihn einfach ignorieren. Nachdem Theodore vom Einkaufen wieder zurückgekehrt war, machten wir uns gemeinsam an die Arbeit und kochten das Abendessen. Es machte wirklich extrem viel Spaß und ich genoss die Zeit mit meinem Bruder sehr. Am Abend entschieden wir uns dann einen Film zugucken, da Malia mich schon auf den Geschmack gebracht hatte, jedoch wurde es keine langweilige Muggle Schnulze, sondern ein Horror Film. Da Theodore etwas zart besaiteter war, als ich, rannte er schon nach 20 Minuten aufs Klo und musste sich übergeben. Wir entschieden uns doch einen anderen Film zu schauen, doch diesen schien Theodore langweilig zu finden, denn er schlief mit seinem Kopf auf meiner Schulter ein. Ich musste schmunzeln, da es mich einfach glücklich machte, ihn an meiner Seite zu wissen. Ich war einfach nur froh, dass ich so einen tollen Bruder hatte, wie ihn und dass er immer für mich da war. Ich entschied mich den Fernseher auszuschalten und ins Bett zu gehen. Vorsichtig hob ich Theodore's Kopf an, um ihn entspannt auf unsere Couch zu legen. Ich guckte mich nach einer Decke um und fand auch schnell eine. Ich legte sie über ihn und deckte ihn zu. Ich gab ihm noch einen Kuss auf den Kopf. „Schlaf gut Theodore. Ich habe dich lieb" damit ließ ich meinen Bruder im Wohnzimmer weiterschlafen und ging hoch in mein Zimmer. Dort machte ich mich bettfertig und legte mich in mein Bett. Die Nacht verlief ohne große Vorkommnisse, doch ein Picken riss mich in den frühen Morgenstunden aus meinem Schlaf. Müde drehte ich mich zum Fenster und sah einen kleinen Waldkauz auf dem Fensterbrett sitzen. Mühselig stand ich auf und lief zum Fenster. Genervt öffnete ich es und sah, dass der kleine Waldkauz einen Brief an seinem Bein befestigt hatte. Widerwillig nahm ich diesen an mich. Dieses Mal war kein Siegel oder etwas in der Art drauf und misstrauisch öffnete ich ihn.
~ Liebe Estelle,
da du auf meinen letzten Brief nicht reagiert hast, möchte ich mich nun auf eine andere Art und Weise an dich richten. Dir wird es nicht entgangen sein, dass ich seit meiner Widergeburt daran arbeite, die Todesser wieder aufleben zulassen. Mir ist dies bereits sehr gut gelungen, doch mir fehlen noch einige Gesichter in meinen Reihen. Die Ignoranz, die du meiner ersten Einladung geschenkt hast, wird dich jetzt einiges kosten. Hiermit lade ich dich recht herzlich ins Malfoy Manor ein zu einem Treffen der Todesser. Solltest du diesem Treffen nicht nachkommen, werden meine Anhänger sich deinen Bruder Theodore vorknöpfen und ich bin mir sicher, dass du das nicht möchtest.
Ich erwarte dich Estelle Nott. Spiel keine Spiele mit mir.
Gezeichnet Lord Voldemort ~
Mit zitternden Händen hielt ich das Stück Pergament in meinen Händen und konnte nicht fassen, dass sich ausgerechnet Lord Voldemort an mich wenden würde. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich irgendwann in diese Situation geraten würde, doch jetzt konnte ich die Einladung nicht ausschlagen, denn Voldemort hatte Recht. Ich würde niemals zulassen, dass Theodore etwas passiert. Somit ging ich zu meinem Kleiderschrank und holte mir einige Sachen aus dem Schrank. Schnell zog ich mich um und verließ mein Zimmer. Ich wagte einen letzten Blick zu meinem Bruder und redete mir ein, dass ich meine nächste Aktion aus einem guten Grund mache. Ich verließ also das Anwesen und blickte mich um. Die Sonne ging gerade auf und die Sonnenstrahlen brachten den Schnee zum Glitzern. „Du musst die Tochter von Nott sein" erschrocken drehte ich mich um du zückte bereits meinen Zauberstab, um ihn auf die Person zu richten. „Immer langsam junge Dame. Du würdest sowieso den Kürzeren hier. Ich bin auch nicht hier, um zu kämpfen, sondern um dich zum dunklen Lord zu bringen" mit genervtem Gesichtsausdruck sah ich den Mann vor mir an und willigte ein. Ich legte meine Hand auf die Schulter des Mannes und gemeinsam apparierten wir. Als wir dann vor dem Malfoy Manor standen, bekam ich plötzlich ein komisches Gefühl. Was würde ich machen, wenn ich Draco über den Weg laufen würde oder noch viel schlimmer, wenn ich Mattheo sehen würde. Es macht mich fertig, doch für solche Gedanken blieb mir keine Zeit. Der Mann ging voraus und ich folgte ihm. Der gesamte Weg verlief kommentarlos, doch als ich vor der großen Tür des Salons stand, wurde mir ganz anders. „Den Rest musst du alleine gehen" damit ließ der Mann mich alleine und ich blieb wie angewurzelt vor der Tür stehen. Ich wollte diese Tür einfach nicht öffnen, doch ich wusste, was auf dem Spiel steht. „Komm ruhig rein meine Liebe" hörte ich eine tiefe Stimme, die sich wie Gift durch meine Adern zog. Direkt griff ich um den Türknauf und drückte ihn nach unten, um die Tür zu öffnen. Der lange Tisch lag vor mir und einige Personen saßen an ihm. Voldemort saß an der Front und sah mich mit einem Lächeln an. Es ließ mich kalt, doch als ich die Person neben ihm sah, rutschte mir mein Herz deutlich in die Hose. Es war Tom, welcher mich mit einem erschrockenen Blick ansah. Ich ignorierte es und richtete meine volle Aufmerksamkeit auf Voldemort. „Meine liebe Estelle, ich freue mich so dich hier im Manor begrüßen, doch dies kennst du ja aus Kindertagen noch besonders gut" vorsichtig nickte ich und sah mir dabei die anderen Leute am Tisch an. Auch Lucius, der Vater von Draco saß am Tisch, doch zeigte keinerlei Reaktion. „Du wirst dich bestimmt fragen, wieso ich dich hierherbestellt habe, aber dafür würde ich gerne unter vier Augen mit dir reden" er sah dabei seine Anhänger an und diese verstanden, dass es nun Zeit war zu gehen. Einer blieb jedoch bis zum bitteren Ende sitzen und bewegte sich keinen Millimeter. „Auch du musst jetzt leider gehen mein lieber Sohn. Das ist ein Gespräch nur zwischen Estelle und mir" widerwillig gab Tom nach, stand auf und lief in meine Richtung. Als er an mir vorbeilief, schaute er mich an. „Wir reden später" hörte ich plötzlich seine Stimme in meinem Kopf und konnte nur ein Nicken von mir geben. Tom verließ den Salon und schloss die Tür hinter sich. „Komm setz dich" wieder schaute ich zu Voldemort und blieb stehen. „Warum bin ich hier?" mit einem Mal begann Voldemort zu lachen und stand von seinem Stuhl auf, um zu mir zukommen. „Ich habe dich beobachtet und ich finde, dass du Potential hast" mit großen Augen sah ich ihn an. „Potential? Für was?" brachte ich hervor und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde immer breiter. „Hat denn euer lieber Vater denn gar nichts erwähnt?" aus Wut ballte ich meine Hände zusammen, denn ich konnte nur erahnen, was jetzt kommen würde. „Du würdest eine wirklich starke Todesserin abgeben, die ihren Vater endlich mit Stolz erfüllen kann" ein Stechen in meiner Brust verriet mir, dass Voldemort einen wunden Punkt getroffen hatte. „Nein, ich werde sicherlich keine Todesserin. Vergiss es" sprach ich wütend und schaute dabei direkt in die Augen von Voldemort. Sein Lächeln verschwand und er blickte mich ernst an. Dann drehte er sich von mir weg und lief durch den Salon. „Ich hatte befürchtet, dass es ein wenig Überredenskünste meinerseits braucht, um dich zu überzeugen. Lass es mich so erklären. Dein Bruder Theodore bedeutet dir doch eine ganze Menge und auch die kleine Hufflepuff liegt dir am Herzen. Es wäre doch unglaublich schade, wenn den beiden etwas passieren würde, findest du nicht?" voller Entsetzen riss ich meine Augen auf und ging einen Schritt nach vorne. „Wenn du Theodore oder Malia nur ein Haar krümmst, dann werde ich dich töten. Hast du verstanden?" ich sprach diese Worte mit einem bedingungslosen Hass aus, welchen ich bisher nur empfand, wenn ich mal wieder einen Brief von meinem Vater erhielt. Plötzlich schallte Voldemorts Lachen durch den gesamten Salon. „Estelle, Estelle, Estelle. Du spielst hier mit dem Feuer und wir wissen beide, dass du dich daran verbrennen wirst. Lass mich noch mehr ausholen. Solltest du dem Angebot, eine Todesserin zu werden, widersprechen, dann werde ich Theodore und die kleine Hufflepuff vor deinen Augen töten. Du wirst dabei zu sehen, wie der Lebenswillen die Augen der beiden verlässt und du wirst immer die Schuld an ihrem Tod tragen. Willst du wirklich ihr Blut an deinen Händen?" ich musste schlucken und ballte meine Hände abermals zu Fäusten. „Estelle, ich möchte dir doch nichts Böses. Ich biete dir eine Perspektive an, in der du dein volles Potential entfalten kannst. Ich möchte auch nicht, dass du dich gleich entscheidest. Ich erwarte dich nach Weihnachten wieder hier. Genieß die festlichen Tage Estelle" damit ließ er mich im Salon alleine zurück und wütend schaute ich auf meine Hände. Dieses Ultimatum war völliger Unsinn, denn ich hatte gar keine andere Wahl, als dieses Angebot anzunehmen, wenn ich die Leute beschützen wollte, die ich mehr liebte, als mich selbst. Ich drehte mich um und verließ den Salon, nur umzusehen, dass Tom vor ihm stand und auf mich wartete. „Estelle, wieso bist du hier? Was wollte mein Vater von mir?" ich sah mich um, um auszuschließen, dass wir alleine waren. „Ich habe die erste Einladung deines Vaters ignoriert und wenn er mir in der zweiten nicht gedroht hätte, Theodore etwas anzutun, wäre ich definitiv nicht hergekommen. Er möchte, dass ich eine Todesserin werde und ich habe leider keine andere Wahl, als dieses Angebot anzunehmen" Tom's Augen wurden immer größer, da er scheinbar von dem Plan seines Vaters nichts wusste. „Ist jetzt auch egal Tom, ich muss wieder los. Theodore soll nicht bemerken, dass ich weg war" mit einem Nicken bestätigte Tom meine Aussage. Ich lief gerade an ihm vorbei, als er mir hinterherkam. „Schau nicht so. Du kannst noch nicht apparieren und irgendwer muss dich ja nach Hause bringen" ich rollte mit meinen Augen, aber fand mich damit ab. Als wir draußen ankamen, legte ich meine Hand auf Tom's Schulter und wir apparierten. Vor meinem Zuhause angekommen schaute ich kurz zum Tom. „Danke fürs nach Hause bringen Tom" damit wollte ich mich eigentlich aus dem Staub machen, doch Tom hatte natürlich andere Pläne. Er hielt mich an meinem Handgelenk fest. „Mit was hat mein Vater dir gedroht?" für einen kurzen Moment senkte ich meinen Kopf. Dann hob ich ihn und schaute direkt in das Wohnzimmer, wo Theodore bereits am Küchentisch saß, doch als ich Malia neben ihm sah, wurde mir ganz anders. Ich schaute wieder zu Tom und zeigte mit meinem Finger in die Richtung von Theodore und Malia. „Wenn ich keine Todesserin werde, dann wird dein Vater diese zwei Menschen umbringen und du weißt so gut wie ich, dass er das völlig ernst meint. Ich habe keine Wahl, wenn ich die Beiden beschützen möchte, dann muss ich eine Todesserin werden, ob es mir passt oder nicht. Ich weiß, dass Malia dir alles bedeutet und du sie liebst, obwohl ich keine Ahnung habe, wie dein kaltes Riddle Herz überhaupt Liebe empfinden kann, aber du liebst meine beste Freundin und ich wünsche mir nichts mehr, als dass sie glücklich ist. Wenn ihr durch meine Entscheidung wenigstens eine Zukunft haben könnt, dann macht mich das glücklich" zum ersten Mal in meinem Leben begegnete ich Tom so und an seinem Blick konnte ich sehe, dass er mir jedes einzelne Wort glaubte. „Ich weiß, dass es egoistisch ist... aber ich danke dir..." Tom's Worte waren mehr ein Flüstern, doch ich konnte sie verstehen. „Mach sie glücklich Riddle und vor allem, mach dich selber glücklich. Ich muss jetzt rein und mir eine Ausrede überlegen, weswegen ich schon so früh verschwunden war. Wir sehen uns Tom" damit drehte ich ihm den Rücken zu und verschwand ins Haus, um Malia und meinen Bruder zu begrüßen.

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