Der Streit mit Malia ging mir sehr nah und ich dachte fast jede Minute daran. Durch meine eigene Impulsivität, habe ich die ganze Situation nur noch mehr eskalieren lassen. Seit diesem Vorfall hatten wir nicht mehr miteinander geredet und liefen einfach aneinander vorbei. Es machte mich fertig, weil ich einfach handlungsunfähig war, da ich nicht wusste, was ich machen sollte. Mal wieder saß ich in meinem Zimmer und starrte an die Decke. Malia fehlte mir und auch wenn es vielleicht für andere ungläubig ist, hatte ich sie gerne in meiner Nähe. Ich wendete meinen Blick von der Decke ab und schaute zu der Kiste mit den Briefen meines Vaters. Ich überlegte eine Weile, doch dann kam mir eine Idee, die vielleicht ein wenig untypisch war. Malia hatte sich bereits am Anfang sehr geöffnet und mir viele Dinge preisgegeben. Ich jedoch hielt mich zurück und erzählte nur das nötigste. Das sollte jetzt ein Ende haben. Schnell lief ich aus meinem Zimmer und überlegte, wo Malia jetzt sein könnte. Als ich dann meine kleine Hufflepuff Freundin den Gang entlang schlendern sah, musste ich einfach lächeln. Ich rannte auf sie zu, griff nach ihrem Handgelenk und zog sie hinter mir her. "Hey Estelle, lass mein Handgelenk los" sprach sie an meinen Rücken gewandt, doch ich dachte nicht einmal daran. Ich zog sie weiter bis zum Kerker und wollte gerade das Passwort sprechen, als Malia sich losriss. "Du sollst mich loslassen. Was ist denn in dich gefahren. Du hast tagelang nicht mit mir gesprochen und jetzt ziehst du so eine Show ab" vernahm ich ihre wütende Stimme und drehte mich zu ihr um. Traurig senkte ich meinen Kopf. "Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe und dass ich dich behandelt habe, wie ein kleines Kind...aber ich möchte dir gerne etwas zeigen, damit du mein Handeln ein wenig besser verstehen kannst" vorsichtig streckte ich ihr meine Hand entgegen und wartete auf ihre Antwort. "Bitte" flüsterte ich leise, doch so deutlich, dass Malia es verstand. Ich wusste, dass auch Malia mit sich kämpfte, doch dann legte sie ihre Hand in meine. Ich sah auf und blickte direkt in ihr Gesicht. Sie nickte mir zu und ich nahm sie mit in mein Zimmer. Dort angekommen, bat ich Malia sich zu setzen. Ich verzauberte die Tür, sodass es zu keinen unangenehmen Störungen kommen sollte. Mit wackligen Beinen, ging ich zu meinem Bett und holte die Kiste hervor, die ich eigentlich versuchte zu meiden. "Es gibt nur eine einzige Person, die diese Kiste zu Gesicht bekommen hat. Ich möchte sie dir gerne geben und dir zeigen, wieso ich manchmal so bin, wie ich bin und warum ich dich beschützen möchte... Ich weiß nicht, ob du es verstehen kannst, aber hier bitte" vorsichtig überreichte ich Malia die Kiste mit den Briefen. Sie nahm sie an und sah mich mit großen Augen an. "Ließ dir die Briefe in Ruhe durch. Sie sind von meinem Vater" damit setzte ich mich auf mein Bett und beobachtete Malia.
Pov Malia:
Ich hatte Estelle in den letzten Tagen wirklich sehr vermisst, doch wusste einfach nicht, wie ich mit ihr sprechen sollte. Dann zog sie mich hinter sich her und führte mich in ihr Zimmer. Ich spürte deutlich, dass Estelle anders war als sonst und vor allem ernster war. Als sie mir dann eine Kiste überreichte wusste ich, dass sie mich nun endlich mit in ihre Welt nehmen würde. Vorsichtig öffnete ich den Deckel der Kiste und begann die Briefe ihres Vaters zu lesen. Bei jedem Brief, den ich las, kamen mit neue Tränen in die Augen und ich verstand nicht, wie ein Vater seinem Kind nur soetwas antun kann. Dann nahm ich einen Brief von ganz unten. "Das ist der mit Abstand schlimmste Brief meines Vaters" hörte ich. Estelles Stimme und sah sie an. Auch in ihren Augen glitzerten Tränen, doch sie hielt diese zurück. Ich begann den Brief für mich zu lesen. "Es ist immer wieder dasselbe mit dir. Wie oft habe ich dir gesagt, dass du Respekt haben sollst. Was musste ich da heute vom lieben Tom hören? Du würdest die Werte der Reinblüter nicht achten und sie sogar verabscheuen? Diese Werte haben dich und deinen Bruder jahrelang großgezogen und du wirst sie verdammt nochmal in die Welt hinaustragen und stolz sein. Wie kann man nur so undankbar sein und auch seinen eigenen Bruder mit ins Verderben ziehen? Du hast seit deiner Existenz nichts als Schande über diese Familie und den Namen Nott gebracht, doch du hast das bis zum heutigen Tag immer noch nicht verstanden. Und Theodore, mein lieber Junge, ist auch noch so leichtgläubig und verteidigt dich jedes Mal, obwohl man dich für deine Worte und dein Verhalten züchtigen müsste. Das Leben besteht nicht aus deiner Wunschvorstellung, sondern der bitteren Realität und da solltest du endlich ankommen. Ich kann dir nicht sagen, wie enttäuscht ich von dir bin und wie sehr es mir im Herzen weh tut, dass du meine Tochter bist. Es ist eine Schande. Du bist eine Schande. Höre ich noch einmal jegliche Beschwerden über dich, dann kannst du Salazar anbeten, dass er dich verschont, denn alles weitere wird dann Voldemort mit dir besprechen.
Wage es ja nicht, meine Gutmütigkeit auszunutzen und so leichtfertig damit umzugehen. Ich mache keine Witze Estelle Nott.
Gezeichnet Nott Senior" mit jedem Wort, welches ich lesen musste, liefen die Tränen meinen Wangen entlang und ich schniefte. Als ich am Ende des Briefes angekommen war, sah ich zu Estelle. Diese hatte ihren Kopf gesenkt und schaute mich nicht an. Ich packte die Briefe in die Kiste, stand auf und lief auf Estelle zu. Ich kniete mich vor sie und nahm ihre Hände in meine Hände. "Es tut mir leid, dass du so viel durchmachen musstest und niemand da war, der dir dabei unter die Arme greifen kann. Diese Briefe sind verdammt grauenvoll und ich will nicht wissen, wie viel Schmerzen sie dir gegeben haben... Vielen Dank, dass du mir das anvertraut hast..." beim Reden schaute ich die ganze Zeit zu Estelle und bemerkte, dass auch ihr die Tränen über die Wange laufen. "Du bist meine beste und einzige Freundin Malia. Ich möchte dich nicht verlieren, nur weil ich nicht über meine Emotionen und Gefühle rede... Ich habe dir diese Briefe gezeigt, weil sie mich gebrochen haben. Ich habe mir die Worte meines Vaters so zu Herzen genommen und sie manifestiert... sodass ich manchmal selber daran glaube... Ich habe auch Theodore noch nichts von diesen Briefen erzählt, weil er unseren Vater über alles liebt und ich möchte ihm nichts kaputt machen" immernoch hielt ich Estelles Hände fest und hörte ihr aufmerksam zu. "Es tut mir leid, dass ich dich im Bezug auf Tom immer so bevormundet habe, aber ich kenne Tom schon seit meiner Kindheit und ich weiß, wie er drauf sein kann... Das hat aber nicht zu bedeuten, dass du dich nicht selbst davon überzeugen kannst... Ich möchte einfach nur, dass du aufpasst bzw. wollte ich dich vor ihm beschützen... Ich habe aber verstanden, dass ich übertrieben habe und mein Verhalten falsch war... Ich möchte dich trotzdem warnen, denn Tom ist nicht der Mensch, der er vorgibt zu sein scheint... Ich möchte nicht, dass er dich ausnutzt und mit dir spielt, denn das hast du nicht verdient.." je mehr Estelle redete, desto mehr Tränen liefen ihr über die Wange. Ich reagierte schnell, ließ ihre Hände los und nahm sie stürmisch in den Arm. Ich drückte dabei ihren Kopf an meinen Oberkörper und hielt sie ganz fest bei mir. Auch Estelle krallte sich an mir fest und weinte stumm an meiner Brust. Dieser gemeinsame Moment war so unglaublich wichtig für unsere Freundschaft, weswegen ich jede Minute davon genoss. Als Estelle sich ein wenig beruhigt hatte, entfernte sie sich von mir und sah mich an. "Danke Malia..." Mit einem Lächeln auf meinen Lippen nickte ich ihr zu. "Natürlich Estelle, wir sind Freunde. Das ist selbstverständlich" nun musste auch Estelle grinsen. "Ich habe dich vermisst Hufflepuff" nun musste auch ich grinsen. "Ich habe dich auch vermisst Slytherin" wir fingen beide an zu lachen und genossen die gemeinsame Zeit. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich mit Ginny und Luna in der Großen Halle zum Essen treffen wollte. "Estelle, sei mir nicht böse, aber ich muss jetzt los..Ginny und Luna warten bestimmt schon auf mich..komm doch einfach mit?" vorsichtig schüttelte Estelle ihren Kopf. "Lieben Dank Mali, aber geh du Mal. Ich muss noch eine Sache erledigen" ich akzeptierte ihre Entscheidung und verabschiedete mich von ihr. Ich verließ ihr Zimmer und wollte auch gerade die Gemächer der Slytherins verlassen, doch ich wurde am Handgelenk festgehalten. "Hey Mali, was machst du denn hier? Hast du etwa Sehnsucht nach mir?" Ich drehte mich um und sah direkt in das Gesicht von Tom. Er lächelte mich an und ich erinnerte mich wieder an das Gespräch mit Estelle. "Hallo Tom, nein. Ich war gerade bei Estelle" bei ihrem Namen änderte sich Toms Gesichtsausdruck und er sah mich ernst an. "Na, was hat die kleine Hexe nun schon wieder von sich gegeben? Ich bin der Böse und habe nur Schlimmes mit dir vor. Ich würde dich ausnutzen etc. Sie ist so verkorkst und lebt in einer Welt, wo alle Menschen ihr gehorchen müssen" nachdem, was ich gerade erfahren habe wusste ich, dass Estelle vielleicht eine komische Art hatte zu zeigen, wie wichtig ihr Menschen sind, aber ich wusste es jetzt, dass ich ihr wichtig bin, weswegen ich Tom jetzt einfach abblitzen lassen musste. "Tut mir leid Tom, aber du liegst falsch was Estelle betrifft. Sie ist meine beste Freundin und sie möchte, dass ich glücklich bin. Ich muss jetzt auch los. Man sieht sich" damit ließ ich Tom stehen und machte mich auf den Weg zur Großen Halle.
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You Never Belong to Me
Fanfiction~ Der Mensch, der Dich an Deine Grenzen bringt und triggert, ist derselbe, der Dir geschickt wurde, um Dich von Deinen alten Mustern zu lösen ~ Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden in der Zaubererwelt zueinander und freund...