Kapitel 46: Das klärende Gespräch? - Pov Estelle

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Nachdem Malia gegangen war, ging ich wieder hoch in mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Draco wollte auch wieder zurück ins Manor, weswegen wir uns voneinander verabschiedeten. Er flüsterte mir zum Abschied noch ins Ohr, dass ich mich mit Mattheo treffen soll, um die Sache aus der Welt zu erschaffen und dass er hinter jeder Entscheidung steht, die ich treffe. Es freute mich sehr dies zuhören, denn ich wusste selbst noch nicht, wie ich mich entscheiden würde. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, schnappte ich mir die erstbesten Sachen aus dem Schrank und zog sie mir drüber. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und rief Theodore noch zu, dass ich jetzt gehen würde. Um kein Aufsehen zu erregen, nutzte ich das Flohnetzwerk, um nach Hogsmeade zu gelangen. Glücklicherweise führte mich das Flohnetzwerk zuerst in den Eberkopf. Als ich dort ankam, schaute ich mich kurz um, grüßte den freundlichen Mann an der Bar und verließ das Lokal auch gleich wieder. Ich schlenderte also die Straße entlang bis zu den Drei Besen und schaute durchs Fenster. Dort saß er. Mattheo war schon da und blickte sich nervös um. Noch hatte ich die Chance nicht in das Lokal zugehen und der Konfrontation mit Mattheo aus dem Weg zu gehen, doch ich schüttelte den Kopf. Es brachte einfach nichts zu flüchten, denn irgendwann würden sich unsere Wege sowieso kreuzen. Spätestens wenn die Ferien vorbei sind und deswegen wollte ich es bis dahin einfach aus der Welt geschafft haben. Ich ging zur Tür und öffnete sie langsam. Vorsichtig trat ich ein und tat so, als hätte ich Mattheo nicht gesehen. Dann sah ich mich um und sah direkt in das Gesicht von ihm, denn er starrte mich bereits an. Also ging ich zu dem Tisch und als ich ankam, stand Mattheo auf. „Du bist gekommen..." hörte ich seine Stimme und versuchte irgendwie zu lächeln. Ich nickte. „Sieht wohl ganz so aus" ich schob mir den Stuhl nach hinten, um mich besser hinsetzen zu können. „Du wolltest reden Mattheo... Möchtest du anfangen?" ich schaute ihm ins Gesicht und er senkte seinen Kopf, doch ich konnte deutlich sein Nicken sehen. „Ich wollte mich für mein Verhalten bei dir entschuldigen... es war völlig inakzeptabel, wie ich dich behandelt habe und dass ich den Geburtstag von meinem eigenen Bruder ruiniert habe, nur weil ich meinen kindischen Trieben gefolgt bin... Es war nicht meine Absicht und ich kann verstehen, dass du sauer auf mich bist" ich hörte ihm aufmerksam zu und versuchte ihm dabei ins Gesicht zu schauen. „Dein Verhalten war völlig unangebracht und noch dazu absolut übertrieben. Was hast du dir dabei gedacht, dich zu betrinken und dann auch noch diese Dinge zu tun und zu sagen..." ungläubig schaute ich ihn an. „Ich war so wütend. So wütend, weil ich Dracos Blicke gesehen habe und genau wusste, dass es dich freut. Das du glücklich bist, weil er dich so ansieht. Dann habe ich noch von Wurmschwanz erfahren, dass ihr zusammen wart und ich weiß nicht, ab da ist bei mir alles durchgedreht und ich habe nur noch rotgesehen. Ich habe meine Wut und meine Eifersucht katalysiert und sie rausgelassen... ich habe zuerst mein Zimmer verwüstet, doch das hat mir einfach nicht gereicht, weswegen ich dann in das Zimmer gegangen bin, was für dich und Draco so prägend war. Ich habe die ganzen Erinnerungen gefunden habe... Davon bin ich noch wütender geworden und dann habe ich dort alles zusammengeschlagen. Als ich mich dann im Alkohol verloren hatte, kam ich ins Restaurant und sah euch alle am Tisch sitzen. Ich sah dich und mein Herz schmerzte, weil ich wusste, was ich gemacht hatte. Ich war völlig verloren..." er stoppte mit dem Reden und spielte nervös an seinen Fingern herum. „Du weißt genau, dass Alkohol absolut keine Lösung ist. Das habe ich Theodore und dir schon so oft gesagt und trotzdem hast du es wieder getan" mit einem Mal schlug er auf den Tisch. „Verdammt, was würdest du denn machen, wenn der Mensch, den du liebst dich nicht liebt, sondern jemand anderen und du täglich daran erinnert wirst, dass du diesen Menschen niemals bekommen wirst, weil er nicht für dich bestimmt war. Richtig, dass kannst du nicht, weil du den Menschen hast, den du liebst... ich habe ihn nicht..." Mattheo erhob seine Stimme und man konnte deutlich seinen Ärger erkennen. Irgendetwas in mir sagte, dass diese Situation, so wie sie jetzt ist, keinen guten Ausgang mit sich bringen würde, weswegen ich aufstand und das Lokal verlassen wollte. „Bitte geh nicht..." hörte ich sein Flüstern und drehte mich zu ihm um. „Ich bin ein Arschloch. Bitte sag es. Schrei mich an. Von mir aus verpass mir noch eine Ohrfeige oder zwei, aber bitte... lass mich nicht alleine. Ich kann dich einfach nicht verlieren..." ich merkte, dass es Mattheo ernst war und die Worte, die aus seinem Mund kamen, nicht gelogen waren. Ich entschied mich, mich wieder zu setzen. „Du bist ein Arschloch und am liebsten würde ich dich auch ohrfeigen, doch das bringt absolut nichts... wir sollten über die Probleme reden und eine Lösung finden, denn nach den Sommerferien sehen wir uns wieder und bevor dann alles angespannt ist, möchte ich das jetzt lieber geklärt haben" vorsichtig nickte Mattheo. „Seid ihr jetzt zusammen... also du und Malfoy?" ich blickte zu ihm und bestätigte seine Frage. Schnell senkte er seinen Kopf und ich erkannte deutlich, dass er mit sich und seinen Emotionen kämpfte. „Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe und deine Liebe nicht erwidern kann Mattheo...aber du warst mein bester Freund und ich hätte wirklich alles stehen und liegen gelassen für dich, doch ich habe gemerkt, dass ich Draco in meinem Leben einfach brauche und das die Entscheidung, welche ich zu Weihnachten getroffen hatte, zutiefst bereut habe. Ich habe es versucht dir recht zu machen und dir ging es mit der Entscheidung auch gut, jedoch ging es mir von Tag zu Tag schlechter. Ich bin auch ehrlich zu dir. An dem Abend habe ich noch eine Eule an Draco geschickt und ihm sein Weihnachtsgeschenk übermittelt. Ab diesem Punkt wusste ich eigentlich schon, dass ich mein Versprechen niemals halten könnte... nicht, weil mir deine Gefühle egal waren, sondern weil meine eigenen mir wichtiger waren. Ich schätze dich immer noch sehr als Person und du bist mir nicht egal, aber ich weiß nicht, ob wir je wieder Freunde sein können, nach allem was passiert ist..." nun hatte ich die Worte endlich über meine Lippen gebracht und erschrocken schellte Mattheos Kopf nach oben, damit er mich direkt ansehen konnte. „Nein Stelli...bitte, das meinst du nicht ernst... ich bitte dich" sein fast schon weinerliches Flehen brach mir das Herz, doch ich wusste, dass es unmöglich war, diese Freundschaft aufrechtzuerhalten. Also stand ich von meinem Stuhl auf, ging zu Mattheo und gab ihm einen Kuss auf seine Wange. Er blieb wie versteinert am Tisch sitzen und bewegte sich keinen Millimeter. „Ich werde immer einen Platz in meinem Herzen für dich haben... du wirst mir nie egal sein... Ich liebe dich, doch nicht so, dass ich dir das geben könnte, was du brauchst. Ich liebe Draco und das weiß ich jetzt und deswegen kann diese Freundschaft einfach nicht funktionieren...erst, wenn wir beide mit den Umständen klarkommen, kann es einen Weg geben, aber derzeit sehe einfach keinen Erfolg... Es tut mir leid Mattheo, doch mir war es einfach wichtig, dir das persönlich zu sagen... Es ist kein Abschied für immer, doch für jetzt muss ich es einfach so machen... Lebwohl Mattheo..." er hörte mir zu und ich sah, wie eine einzelne Träne über sein Gesicht lief und auch ich musste mir allmählich eingestehen, dass es die richtige Entscheidung war, doch sie tat einfach viel zu sehr weh. Schnell rannte ich aus den Drei Besen, weil ich einfach den Anblick nicht mehr ertragen konnte... Ich verzichtete sogar auf das Flohnetzwerk und nutzte die Gestalt als Todesser, um mich fortzubewegen. Eigentlich wollte ich zum Manor und einfach bei Draco sein, doch irgendwie dachte ich auch, dass es falsch wäre, ihm wegen Mattheo die Augen voll zu heulen. Also apparierte ich an den einzigen Ort, der mir als Kind Schutz und Sicherheit geboten hatte. Ich hörte bereits die peitschenden Wellen, wie sie an die Steine aufschlugen und in alle Richtung spritzten. Dann sah ich das kleine Haus vor mir, was mir so vieles gab und mich glauben ließ, ich hätte ein richtiges Zuhause. Im Grunde genommen war es auch mein Zuhause, bis meine Mutter gestorben ist und wir nie wieder hergekommen sind. Ich stand also vor dem alten Ferienhaus und konnte keinen Schritt weiter gehen, denn die Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen und ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Es brach mir einfach das Herz, doch ich konnte den Verlauf des Ganzen einfach nicht verhindern. Mit Mattheo musste es so kommen, denn dies zeichnete sich einfach schon ab, weil ich seine Gefühle nicht erwidern konnte und dieser Fakt hätte uns früher oder später sowieso zugrunde gerichtet. Ein Ploppen war hinter mir zuhören, doch ich ignorierte es völlig. Als sich zwei starke Arme um mich schlangen, wusste ich jedoch, dass ich es nun nicht mehr ignorieren konnte. Ich drehte mich um und schmiss mich direkt in die Arme von der Person, der ich all den Mist eigentlich gar nicht erzählen wollte. Der Duft von Apfel, Minze und Mahagoni zog tief in meine Nase und ich wusste, dass ich mich nun völlig allem hingeben kann. Ich löste mich kurz, nur um meine Hände hinter seinen Hals zu legen und weiter zu weinen, während er mir beruhigend über den Rücken strich. Etliche Minuten vergingen, ehe ich mich beruhigte und mich langsam löste. Draco strich mit den übriggebliebenen Tränen aus dem Gesicht und ich schaute ihn an. „Woher wusstest du, wo ich bin?" flüsterte ich leise und Draco sah mich mit einem Lächeln an. „Ich würde dich über all auf dieser Welt finden... egal, wo du bist" glücklich schaute ich ihn an und war froh, dass ich meine Gefühle für ihn nun nicht mehr leugnen musste. „Jetzt ehrlich Draco... woher wusstest du es?" direkt erschien ein Grinsen auf seinem Gesicht. „Du musst mir aber versprechen, dass du nicht sauer wirst?" misstrauisch nickte ich. „Ich bin dir gefolgt. Keine Sorge, ich habe euer Gespräch nicht belauscht oder euch zugesehen. Ich habe lediglich in einer Ecke gewartet und dann habe ich dich aus den Drei Besen rennen sehen. Dann bist du appariert und du kannst von Glück reden, dass ich der Einzige war, der das gesehen hat. Dann überlegte ich kurz, ob du zum Manor kommst, doch dann war mir klar, dass das nicht geschehen würde, weil du mich damit nicht belasten wollen würdest. Dann gab es nur noch diesen einen Ort und er war hier..." ich schaute ihm genau ins Gesicht und natürlich war ich auch wenig wütend, dass er mir nachgestellt hat, doch viel wichtiger war es, dass er jetzt hier war und für mich da sein wollte. Wieder umarmte ich ihn. „Danke Draco. Für Alles" nun drückte er mich auch fester an sich und gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Ich muss mich bedanken. Ich habe doch jetzt alles, was ich je wollte und bin einfach sehr glücklich" so blieben wir noch eine Weile an diesem Ort, ehe wir auch die Heimreise antraten.

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