Kapitel 32: Der Beginn, eines langen Wegs - Pov Estelle

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Die Weihnachtsferien waren vorüber und somit begann der ganz normale Alltag. Es ging also wieder nach Hogwarts, doch ich war noch viel nachdenklicher, als zuvor. Gemeinsam mit Malia setzten wir uns an den Hufflepuff Tisch und wollten gerade das Essen beginnen, als der Weasley Zwilling kam und mit Malia flirtete. Ich musste mich wirklich zusammenreißen nichts verkehrtes zu sagen, doch bevor ich noch länger in der Situation verweilen konnte, wurde ich von Tom an den Slytherin Tisch gerufen. Ich schaute kurz zu ihm rüber, ehe ich mich mit wehmütigem Blick zu meiner besten Freundin sah. Es machte sie fertig, dass Tom sich so komisch verhielt und im Inneren gab ich mir dafür die Schuld, denn alles hat mit meiner Entscheidung angefangen. Ich verabschiedete mich von Malia und ging rüber zu den anderen, doch anstatt mich zu setzen, packte ich den älteren der Riddle Zwillinge am Kragen und schleppte ihn mit meiner gesamten Kraft aus der Großen Halle. Die Blicke, die ich für diese Aktion erntete, interessierten mich nicht. Ich wollte ihm einfach gehörig die Meinung geigen, damit er nicht das einzig Gute in seinem Leben verbockt. Es ging alles sehr schnell. Sodass Tom sich nicht wehrte. Vor der Tür angekommen, riss Tom sich los und sah mich mit seinem eiskalten Blick an, doch dieser machte mir absolut nichts aus, denn auch ich konnte so schauen. „Estelle, sag mal geht’s noch? Was ist denn dein Problem?“ meine Augen wurden zu Schlitzen und ich sah meinen Gegenüber ernst an. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn mit nach draußen, damit wir ungestört miteinander reden konnten. „Tom, jetzt hör mir mal zu. Du bist hier derjenige, der völlig den Verstand verloren hat. Wie kannst du nur so eiskalt sein und Malia behandeln, als wäre sie nichts, obwohl du ganz genau weißt, wie viel sie dir bedeutet. Hättest du ihr ansonsten den Ring von eurer Mutter gegeben, wenn sie dir egal wäre?“ mit großen Augen sah er mich an und ich konnte nicht anders, als noch eine Schippe draufzusetzen. „Weißt du, ich habe meine Zukunft auch für dich aufgegeben, da du meine beste Freundin glücklich machst und da sollst du bitte weiterhin. Ich habe doch nicht alles riskiert, damit du sie jetzt wieder fallenlassen kannst, wie eine heiße Kartoffel. Reiß dich jetzt einfach mal zusammen und spring über deinen Schatten. Ich kenne dich sehr gut und du kennst mich. All die furchtbaren Dinge, die uns widerfahren sind und uns immer noch widerfahren, liegt weit über Malia’s Vorstellungskraft, aber sie liebt dich und das macht sie sogar, wenn du dich wie ein absolutes Arschloch behandelst. Jetzt verhalte dich bitte einfach wieder normal ihr gegenüber… ich weiß nämlich nicht, wie lange ich noch an ihrer Seite sein kann, denn irgendwann wird es auch einen Auftrag für mich geben und dann muss ich mich darauf konzentrieren“ den letzten Teil sprach ich etwas leiser, weil einige Schüler nach draußen gekommen sind. Tom brachte keinen Ton heraus, doch ich wusste, dass ich ihn mit meinen Worten getroffen habe. Ich atmete aus und ging einen Schritt auf ihn zu, sodass ich direkt vor ihm stand. Ich griff nach seiner Hand und hielt sie fest. „Tom, ich möchte doch nichts Böses… ich möchte nur, dass Malia eine Konstante in ihrem Leben hat, weil ich weiß, dass ich diese Rolle nicht einnehmen kann. Du kannst das aber schon, nur dafür musst du dich weniger arschig verhalten und mehr den Tom von Weihnachten herauslassen. Da konntest du ja schließlich auch deine Hände nicht von ihr lassen“ mit einem Schmunzeln schaute Tom mir in die Augen. Ich ließ seine Hand los. „Ich habe einfach Angst ihr wehzutun, denn das möchte ich nicht… dafür liebe ich sie einfach zu sehr“ mein Gesichtsausdruck wurde weicher und ich setzte auch ein Lächeln auf. „Dann sei für sie da und sei ihr ein guter Freund, denn genau das braucht sie. Am besten du gehst gleich zu ihr und machst deine Dummheit wieder gut“ mit einem Nicken bestätigte Tom und ich wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er mich am Oberarm festhielt. „Warte kurz. Vater hat mir vorhin einen Brief zukommen lassen. Ich sollte ihn dir geben“ er nahm diesen Brief aus seiner Tasche und übergab ihn mir. Er verabschiedete sich von mir und ich entschied mich, mich an den Schwarzen See zusetzen, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, von jemanden erwischt zu werden. Ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen und ließ mich nieder. Leicht nervös öffnete ich den Brief und begann die Zeilen zu lesen. Mit großen Augen ließ ich den Brief auf meinen Schoß fallen und starrte auf den Schwarzen See. Es ging um eine Prophezeiung, die sich im Zaubereiministerium befinden sollte. Ich hatte den Auftrag, diese zu finden und zu Voldemort zu bringen, doch genaueres hatte ich leider nicht erfahren. „Mein Vater hat ebenfalls den Auftrag bekommen“ erschrocken drehte ich mich um, da ich die Stimme bereits erkannte und wahrscheinlich in einer großen Menschenmenge immer wieder erkennen würde. „Draco…“ flüsterte ich leise, doch so deutlich, dass er es definitiv verstanden hatte. „Ich habe gehört, wie du lautstark mit Tom gesprochen hast und dann sah ich dich zum Schwarzen See gehen und Tom meinte, ich soll nach dir schauen“ ich hatte immer noch großen Augen und konnte kaum fassen, was Tom da arrangiert hat. Ein schwaches Lächeln erschien auf meinem Gesicht, doch ich konnte ihn einfach nicht weiter anschauen. Zu sehr schmerzte es in mir, wie ich ihn behandelt habe und er trotzdem hier ist. „Frag mich bitte nicht, warum ich auf Tom’s Bitte eingegangen bin, aber ich konnte mir schon denken, dass du deswegen bei uns im Manor warst… Du bist jetzt eine von ihnen, nicht wahr?“ ich hielt für einen Moment die Luft an, doch dann nickte ich Draco zu. „Ja, ich bin eine Todesserin, aber ich denke, dass du meine Gründe dafür nicht hören möchtest…“ dann tat Draco etwas Ungewöhnliches. Er setzte sich zu mir und blickte ebenfalls auf den Schwarzen See. „Ich werde nach diesem Schuljahr einer von ihnen. Mein Vater möchte es so“ wieder weiteten sich meine Augen und am liebsten hätte ich alles getan, um das zu verhindern, doch ich wusste genau, dass ich es nicht verhindern kann. Ich schaute auf meine Hände und entschied mich, meine Gründe zu offenbaren. „Voldemort hat mit gedroht, dass er Theodore und Malia etwas antun wird. Erst hielt ich es für leere Drohungen, doch auch mir wurde die Wahrheit bewusst… dann machte er mir diesen Vorschlag, wir haben das sogar mit dem unbrechbaren Schwur besiegelt… Die Beiden sind mir wirklich sehr wichtig und ich… ich kann einfach nicht zulassen, dass den beiden etwas passiert. Malia hat doch gerade erst zu Tom gefunden und auch für ihn wäre es furchtbar, wenn Malia etwas passieren würde. Deswegen habe ich es gemacht. Deswegen trage ich jetzt das Dunkle Mal auf meiner Haut“ Draco hörte mir aufmerksam zu. Ich fühlte mich wegen der Sache von Weihnachten und danach immer noch schuldig, weswegen ich mich entschuldigen wollte. „Draco, ich wollte…“ doch soweit kam ich nicht, da Draco mir ins Wort fiel. „Estelle, entschuldige dich jetzt nicht, denn ich habe es akzeptiert und komme damit gut klar. Nichtsdestotrotz bist du mir nicht egal und deswegen bin ich auch hier. Ich sollte nur langsam wieder reingehen, nicht, dass wir hier erwischt werden und Mattheo dir die Hölle heiß macht“ erschrocken fuhr ich mit meinem Kopf zu ihm und Draco stand grinsend auf. Danach legte er seine Hand auf meinen Kopf und wuschelte leicht durch mein Haar. „Ich warte auf das Leben, in dem du mir gehörst und nicht ihm“ mit diesen Worten ließ er mich alleine am See zurück und ich wusste gar nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und ihm hinterher, doch ich wusste genau, dass es wieder Aufsehen erregen würde, wenn ich eine Szene machen würde. Ich ließ mir Draco’s Satz noch einmal durch den Kopf und mit einem Lächeln stellte ich fest, dass auch ich die Vorstellung schön finden würde…

You Never Belong to MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt