Mit einer gewissen Nervosität krallte ich mich regelrecht an den Arm von George, denn dieser war der einzige Grund, warum ich noch nicht durchgedreht war.
„Hey Mali ich will ja nichts sagen, aber so still kenne ich dich garnicht."
Vollkommen in Gedanken reagierte ich garnicht auf die Worte meines besten Freundes. Denn wir trafen grade im Gemeinschaftsraum der Slytherin's ein.
Alles war in grünem Licht gehüllt und die Feier war schon in vollem Gange. Alle hatten Spaß und auch mich packte die gute Laune der anderen Schüler. Diese ausgelassene Stimmung ließ mich meine Unsicherheiten für einen Abend vergessen und zu diesem willkommenen Gefühl würde ich niemals Nein sagen.
Ich blickte durch die Menge und erspähte meine rothaarige Freundin. Estelle trug ein wunderschönes schwarzes Kleid, welches all ihre weiblichen Reize perfekt in Szene setzte. Mir war nicht klar, dass sie sich so rausputzen würde und deshalb war ich nicht mehr als positiv geschockt.
„Stelli, du siehst so heiß aus. Autsch, da muss ich ja aufpassen dass ich mich nicht an dir verbrenne."
Ich zog meine beste Freundin direkt in eine Umarmung, doch die Slytherin Schülerin verhielt sich diesmal anders als sonst. Sie war sichtlich verwirrt über meine Reaktion.
„Äh, ja danke Malia. Dein Kleid ist auch ganz nett."
Dieser Spruch hörte sich aus ihrem Mund wirklich merkwürdig an. War sie sauer auf mich oder hatte ich mir ihr gegenüber falsch verhalten?
„Stelli ist alles okay? Habe ich etwas falsch gemacht? Ich meine sonst bist du doch auch nicht so komisch zu mir?"
„Nein, es tut mir Leid Malia. Ich bin einfach nur sehr angespannt weißt du. Aber ich freue mich wirklich dass du gekommen bist."
Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab und meine beste Freundin tat es mir gleich.
„Sag mal hast du Tom schon hier irgendwo rumlaufen sehen?"
„Ich glaube er ist grade mit Violet nach draußen verschwunden. Aber wer kann es ihm auch verübeln, sie sieht in ihrem Kleid mehr als nur gut aus."
In mir stieg die Wut über die Aussage von Estelle und am liebsten wäre ich auf der Stelle verschwunden, doch diesen Triumph wollte ich ihm nicht gönnen. Schließlich sollte er wissen was für ein Mädchen er niemals bekommen würde. Erst recht nachdem er mit Violet sonst was angestellt hatte.
„Lasst uns doch endlich auf die Tanzfläche gehen und den Abend geniessen."
Die Worte von Mattheo waren wie ein Startschuss für mich und so zog ich George an seiner Hand auf die Tanzfläche.
Estelle und Mattheo gesellten sich dazu, doch irgendwie waren die beiden mehr als verhalten.
Der braunhaarige Riddle versuchte immer wieder den Kontakt zu meiner besten Freundin aufzubauen und überschüttete sie regelrecht mit Komplimenten, dennoch war ihr die gesamte Situation mehr als unangenehm.
„Du Mattheo, sollen wir beide mal zur Bar huschen und unseren Begleitungen was zutrinken besorgen?"
Mattheo stimmte mir mit einem Nicken zu und so griff ich nach seinen Arm und wir bahnten uns den Weg durch die Menschenmassen.
„Mattheo jetzt mal ganz ehrlich, was ist das zwischen dir und Estelle?"
Leicht ertappt schaute der Slytherin junge mir entgegen.
„Ist das so auffällig?"
„Also es würde selbst ein Blinder mitbekommen."
„Naja Ich mag sie wirklich, doch ich denke das Stelli einfach nicht das gleiche für mich empfindet. Sie weiß nicht einmal was für eine Wirkung sie auf andere hat und welch eine Schönheit sie innen und äußerlich mit sich bringt."
Ich spürte das Mattheo wirklich tiefe Gefühle für Estelle empfand und so wollte ich die ganze Sache ein wenig ins Rollen bringen. Schließlich hatte Stelli mir bei George ja auch geholfen.
„Hör zu Mattheo, ich glaube Stelli ist garnicht mal abgeneigt von der Idee mehr zwischen euch zu entwickeln. Weil ich bitte dich, schau dich an du bist ein wunderschöner Junge und jetzt schmeiß dich ran."
Ein verschmitztes Lächeln bildete sich auf seine Lippen und sofort musste ich an Tom denken der das gleiche Lächeln aufsetzte wenn ich ihm ein Kompliment machte. Doch ich versuchte den Gedanken an seinen Bruder sofort beseite zu schieben. Leider wurde ich aber genau in diesem Moment daran gehindert.
„Na Miss Scamander, genießt du die Party?"
Tom stand nun hinter mir und seine Stimme schnürte mir regelrecht die Luft zu Atmen ab.
„Ja natürlich mit George und deinem Bruder habe ich ja mehr als gute Gesellschaft, doch jetzt muss ich leider wieder los."
Und so drehte ich mich nicht einmal um. Denn ich wollte garnicht das Gesicht eines Verräters sehen, der sich vorhin noch mit dem Slytherin Flittchen vergnügt hatte.
Ich lief wieder auf die Tanzfläche und überreichte George seinen Feuerwhiskey.
„Mali warum so ein starkes Zeug? Sonst bleibst du doch immer bei Elfenwein."
„Mir war einfach danach."
Und so kippte ich in einem Zug das im Hals brennende Zeug herunter. Denn alles was ich wollte war vergessen das es Tom Riddle überhaupt gab.
Wir tanzten alle weiterhin ausgelassen und George war wirklich eine tolle Begleitung denn er war die gesamte Zeit mit mir beschäftigt und es schien so als würde er auch nichts daran ändern wollen. Derweil verschwanden Estelle und Mattheo um sich ein wenig zu unterhalten.
„Mali du bist einfach der Wahnsinn, weißt du das eigentlich?"
Mit diesen Worten legte der Weasley Zwilling seine Hand an meinen Rücken und wir beide waren uns so nah wie seid Langem nicht mehr.
Doch diese intensive Situation, wurde durch keine geringeren als Draco Malfoy höchstpersönlich gestört.
„Hey Weasley, dein Bruder sucht dich."
Und so signalisierte ich George mit meinem Nicken, dass er sich auf die Suche nach Fred machen sollte.
Es hatte wahrscheinlich seine Gründe, wenn sogar Malfoy ihn schon ansprach.
Mit einem charmanten Lächeln drehte sich Draco zu mir.
„Es gibt da jemanden, der gerne mit dir tanzen würde, sich aber nicht traut."
Er schaute direkt in die Richtung von Tom und verschwand in der Menge.
Ich war mehr als überfordert mit dieser Aussage und sah mich unsicher um. Dennoch tanzte ich weiter, offensichtlich aber auch mit ihm, denn Tom kam direkt auf mich zu.
Jede seiner Berührungen war wie ein Feuerwerk, das durch meinen gesamten Körper explodierte.
„Malia wärst du so freundlich und würdest mit mir kommen?."
Da war es wieder, dieses unbeschreibliche Gefühl, welches nur er mir geben konnte. Auch wenn ich es mehr hasste als alles andere, das er dieser Mensch war.
„Oh, hat Violet etwa kein Interesse mehr daran mit dir intensiv Zeit zu verbringen?"
Ich war wütend, oder nein enttäuscht traf es eher, denn ich dachte, dass er mich als etwas besonderes sehen würde. Doch ich war nur die kleine naive Hufflepuff Schülerin die er rufen konnte wenn ihm danach war.
Doch nicht mit mir, ich würde eisern bleiben und zeigen wie stark und selbstbewusst ich sein konnte.
Deshalb drehte ich mich weg und wollte mich grade auf den Weg zum Bad machen, als Tom meine Hand ergriff und mich zu sich zog. Ich schaute in seine wunderschönen dunklen Augen und wir waren uns so nah. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, denn seine Anwesenheit erzeugte das reinste Chaos in meinem Kopf.
„Auch wenn du es nicht zu glauben vermagst, ich präferiere eher gelb anstatt grün."
Was sollte ich mit dieser Information anfangen.
„Tom ich, ich kann das alles nicht..."
„Komm mit mir und ich werde versuchen dir alles zu erklären."
Ich wollte standhaft bleiben, ich wollte ihm zeigen das er mich nicht so behandeln konnte. Doch mein Kopf war betäubt, deshalb Sprach nur noch mein Herz.
„Inordnung."
Ich legte meine Hand in seine und wir liefen aus dem Slytherin Gemeinschaftraum heraus in Richtung Astronomieturm.
Wir sprachen kein Wort miteinander und dennoch fühlte ich mich keineswegs unwohl.
Oben angekommen konnte ich meine Augen nicht trauen. Dieser Ausblick über die Länderein in der Nacht war atemberaubend. Ich war noch nie zuvor um diese Zeit hier oben und ich wusste das dies nicht dass letzte Mal sein würde.
„Gefällt dir die Aussicht?"
„Es ist der Wahnsinn, wie kommt es das du solch wundervollen Orte kennst?"
Ich stellte mich an das Geländer, um mir den Himmel und die Sterne genauer anzusehen, denn auch wenn ich mich gleichzeitig für mehr als verrückt hielt hier oben mit Tom Riddle Zeit zu verbringen, empfand ich diesen Ort als Magisch.
„Ich kenne einige Ecken in Hogwarts die einen gewissen Charme hegen."
Tom gesellte sich zu mir und so standen wir beide nun dort und begutachteten die Sterne.
„Schau mal da drüben sieht man das Sternbild des Einhorns."
Ich schaute genauer hin doch wirklich etwas erkennen konnte ich nicht.
„Das Einhorn befindet sich zwischen den beiden Wintersternbildern Großer Hund und Kleiner Hund, zwischen deren Hauptsternen Sirius und Prokyon. An der rechten Seite siehst du ein weiteres auffälliges Wintersternbild, den Orion."
Ich war begeistert davon, dass Tom sich anscheinend für die Astronomie der Sterne interessierte.
„siehst du es?"
„Ja, klar und deutlich."
Wir blickten beide weiter in den Himmel hinauf.
„Das Einhorn gilt als das edelste aller Fabeltiere und steht als Symbol für das Gute."
„Ich bin begeistert Mister Riddle."
Ein leichtes Schmunzeln war auf seinen Lippen zu erkennen und auch ich konnte mich davon nicht frei sprechen.
„Ich finde dieses Sternbild spiegelt dich sehr gut wieder."
Und schon hatte er mich wieder da wo er mich haben wollte. Ich fühlte mich so unsicher und einfach machtlos.
Vorsichtig legte Tom seine Hand auf meine und ich würde lügen wenn ich gesagt hätte ich hätte es nicht gewollt.
„Malia ich..."
„tue das nicht. Wenn du mich wirklich magst, dann spielst du nicht mit meinen Gefühlen. Ich weiß das ich für dich nicht mehr bin als ein provokations Mittel für Estelle. Doch das ist inordnung, weißt du ich war einfach zu naiv zu denken das jemand wie du etwas Besonderes in mir sehen konnte. Oder gar etwas für mich empfinden würde. Doch es ist okay, wirklich."
Tom schaute mir in mein Gesicht und sein Lächeln war verschwunden. Seine Mimik wurde schlagartig härter und ich wusste, dass ich mit meiner Aussage Recht hatte.
„Danke für diesen schönen Abend Tom."
Und so wollte ich grade den Astronomieturm verlassen, als Tom sich zu mir drehte.
„Was wenn, ... was wenn das alles kein Spiel mehr ist?"
„Tom..."
„Nein Malia, du denkst ich bin ein kaltherziges Monster welches sein Umfeld manipuliert. Und ja ich denke du hast dabei nicht unrecht. Doch bei dir, bei dir ist das anders. Wenn ich in deine Augen sehe, spüre ich nichts anderes als reinste Liebe. Am Anfang warst du tatsächlich nur Mittel zum Zweck doch, dann durfte ich deine gutmütige und liebevolle Art kennenlernen. Verdammt ich weiß selbst nicht einmal was ich gegen dieses Gefühl in mir machen soll Malia."
Entgeistert blickte ich in das Gesicht eines Menschen der mir Einblick in sein tiefstes Inneres bot. Doch was sollte ich machen.
„Malia auch wenn du es nicht glauben wirst. Möchte ich dir einfach sagen, das ich in deiner Nähe keinen klaren Gedanken fassen kann geschweige an was anderes denke könnte."
Ich lief auf Tom zu und sah ihm tief in die Augen.
„Versprich mir das du mir nicht wehtun wirst."
Vorsichtig legte er seine Hand an meine Wange und schaute auch mir tief in die Augen.
„Niemals, Malia ich verspreche es dir."
Und so flossen bei mir in diesem Moment einige kleine Tränen aus dem Augenwinkel. Denn mein innerer Kampf hatte nun endlich Frieden gefunden. Tom kam mir näher und schloss nun endgültig den Abstand zwischen unseren Lippen. Dieses Gefühl war unbeschreiblich denn dieser Kuss war das ,was ich mir all die Jahre ersehnt hatte.
Dieser Kuss war so wie ich es mir immer vorgestellt hatte, mit soviel Liebe und Leidenschaft.
Als wir uns voneinander lösten, legte ich meine Kopf an seine Brust und ich genoss diesen Moment. Mit all meinen Sinnen.
„Und Miss Scamander, ich möchte das du dich nie wieder in Frage stellst."
Darauf folgte ein Kuss auf meinen Kopf und ich war der glücklichste Mensch auf Erden.
Wir verbrachten den restlichen Abend auf dem Astronomieturm und hatten ewig lange Gespräche.
„Mist die Sonne geht schon auf, Estelle macht sich bestimmt schon sorgen wir müssen schnell runter."
Und so stand ich auf und rannte regelrecht die Treppen hinunter bis in den Kerker. Die Türe des Gemeinschaftsraums stand immer noch offen und so sprintete ich in das Zimmer meiner Besten Freundin.
„Estelle es tut mir so leid, ich war den ganzen Abend unterwegs und..."
Doch als ich die Türe aufmachte sah ich etwas unerwartetes.
Draco und Estelle lagen kuschelnd in ihrem Bett und schliefen dabei selig. Naja auf alle Fälle bis ich die beiden geweckt hatte.
„Mali raus, sofort!"
Doch da kam auch schon Tom hinter mir her und stand wie angewurzelt im Türrahmen.
„Mali warum rennst du denn...,
Okay also das verwundert mich jetzt irgendwie nicht."
„Alle raus sofort...!"
Ich wollte mich grade auf den Rückmarsch machen.
„Komm Tom wir gehen in dein Zimmer."
Ich schob Tom aus dem Zimmer der sein arrogantes Grinsen über das grade Gesehene nicht mal versuchte zu verstecken.
Doch genau in diesem Moment kam ein weiteres Problem angelaufen.
„Hi Malia danke nochmal für gestern, ist Stelli schon wach?"
Doch diese Antwort übernahm Tom schon für mich.
„Brüderchen sie ist sogar mehr als nur wach."
Mattheo schaute seine Bruder verwirrt entgegen. Als Reaktion auf diesen Blöden Kommentar boxte ich ihn gegen seinen Oberarm.
Doch ich konnte Mattheo nicht mehr daran hindern die Türe zu öffnen und so sah ich mit an wie er regelrecht in diesem Moment zerbrach.
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You Never Belong to Me
Fanfiction~ Der Mensch, der Dich an Deine Grenzen bringt und triggert, ist derselbe, der Dir geschickt wurde, um Dich von Deinen alten Mustern zu lösen ~ Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden in der Zaubererwelt zueinander und freund...