Nach den überraschenden Neuigkeiten von Malia versuchte ich meine freie Zeit ausschließlich für sie freizuhalten, um für sie da zu sein. Meist musste sich dann auch Draco alleine um das Verschwindekabinett kümmern, doch heute unternahm Malia etwas mit Ginny und den anderen, was so viel hieß, dass ich Draco helfen konnte. Auch Tom gesellte sich heute zu uns, war uns aber nicht wirklich eine große Hilfe. „Ich werde verrückt. Dieses Verschwindekabinett funktioniert einfach nicht. Egal, was ich mache, es reicht nicht aus“ wütend warf Draco seinen Zauberstab durch den Raum der Wünsche. Ich wollte gerade zu ihm gehen, als Tom das Wort ergriff. „So wird die Reparatur nichts, wenn du deinen Zauberstab durch die Gegend wirfst. Ihr wisst genau, was auf dem Spiel steht, wenn ihr diesen Auftrag verkackt“ wütend schaute ich zu Tom, denn sein Timing war wirklich sehr ungünstig. Auch Draco schien böse zu sein, weswegen er auf Tom zuging. Bevor er jedoch vor ihn stand, ging ich zwischen den beiden. „Hey, wir beruhigen uns jetzt alle und versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren, denn alles andere bringt uns auch nicht weiter“ ich nahm die Hand von Draco. „Und du hörst nicht auf den Griesgram hinter mir. Komm wir schauen uns dieses Verschwindekabinett noch einmal an“ damit gab sich Draco zumindest fürs erste zufrieden und wir gingen zusammen zum Verschwindekabinett. Wir verbrachten nun zwei Stunden und wir kamen immer noch nicht weiter. „Denkt euch schonmal eine Ausrede für meinen Vater aus. Sie sollte dennoch sehr überzeugend sein“ nun reichte es mir komplett und wütend stampfte ich zu Tom. „Weißt du was? Statt große Reden zu schwingen, könntest du uns ja auch einfach helfen, aber auch der große Tom Marvollo Riddle hat keine Ahnung wie wir dieses Drecksding wieder zum Laufen bringen sollen. Habe ich Recht?“ Toms Blick wurde starr, doch ich hielt meine Augen ebenfalls auf ich gerichtet. „Estelle Nott, reiz mich nicht“ ich verlor nun jegliche Beherrschung. „Weißt du was Tom? Statt hier den Wachmann zu spielen, solltest du lieber zu deiner Freundin gehen und für sie da sein, denn da bist du ihr schuldig“ ich wollte mich gerade wegdrehen, als Tom mich am Oberarm packte. „Was ist mit Malia?“ sein Griff wurde energisch und ich versuchte mich loszureißen, doch es ging nicht. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da war Draco schon an meiner Seite und sorgte dafür, dass Tom mich loslässt. „Ich habe schon einmal zugesehen, wie ein Riddle meiner Freundin wehtut, noch einmal lasse ich das nicht zu“ ich schaute zu Draco und anschließend zu Tom, dem bewusst geworden ist, dass sein Handeln ein wenig übertrieben war. „Es tut mir leid Estelle… Was ist mit Malia…?“ ich holte tief Luft. „Das solltest du definitiv mit ihr alleine besprechen… ich glaube, dass ich nicht das Recht dazu habe…“ Tom nickte mir zu und verließ den Raum der Wünsche. Verwundert blickte Draco zu mir, doch ich schüttelte nur meinen Kopf und ging wieder zum Verschwindekabinett. Wir setzten uns gemeinsam davor und probierten wieder einige Dinge. Ich merkte bereits, wie mich die ganze Sache müde machte und mir meine Augen sehr oft zufielen. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und lehnte mich leicht nach hinten. Bevor ich jedoch hart auf den Boden aufprallen konnte, hielt Draco mich fest und legte mich behutsam auf den Boden ab. Erschrocken guckte ich kurz zu ihm, doch er lächelte. „Schlaf ein wenig meine Schöne“ und schon fielen mir die Augen zu und ich driftete in einen traumlosen Schlaf. Dieser hielt jedoch nicht lange an, denn ich wurde von einem lauten Geräusch geweckt. Verschlafen öffnete ich meine Augen und blickte mich um. Ich sah, wie Draco alle möglichen Gegenstände durch die Gegend warf und seine Wut herausließ. Ich richtete mich auf und da flog schon wieder ein weiterer Gegenstand auf den Boden. „So ein verfluchter Scheiß“ und wieder flog wieder etwas auf den Boden. „Draco, was ist los…?“ doch er ignorierte es völlig. Schnell stand ich auf und ging zu ihm, doch seine Augen waren komplett leer und es wirkte fast so, als wäre er weggetreten. Hastig packte ich ihn an den Schultern und hielt ihn fest, um ihn daran zu hindern, noch mehr Dinge kaputt zu machen. „Hey sieh mich an“ doch er drehte seinen Kopf in allen Richtungen und der Schweiß glitzerte bereits auf seiner Stirn. „Ich muss diesen Schrank zum laufen bringen. Er wird uns sonst alle töten. Uns alle töten“ es tat mir weh ihn so verzweifelt zu sehen und noch viel schlimmer war es, dass ich nicht wusste, wie ich ihm helfen sollte. Ich griff nach seinem Gesicht und hielt es fest, sodass er mich direkt ansehen musste. „Niemand wird sterben Draco. Niemand. Das verspreche ich dir“ doch er ließ sich absolut nicht beruhigen. Er riss sich los von mir und lief wieder durch den Raum. „Er wird uns töten. Er wird uns umbringen. Dich, meine Eltern, Theodore und alle… wir sind alle dran“ Draco steigerte sich so hinein, dass ich wirklich langsam Angst bekam und meine Hilflosigkeit immer größer wurde. Völlig überhastet rannte ich auf ihn los und krallte mich an seinem Rücken fest. „Es wird alles gut Draco. Du bist nicht alleine. Nur bitte hör auf, du musst dich beruhigen“ mit einem Mal drehte er sich um und packte mich grob an den Oberarmen. „Estelle, wach auf. Wenn wir dieses Scheißding nicht wieder funktionsfähig machen, dann sind wird tot… ich… ich kann nicht versagen, das geht einfach nicht“ er ließ mich los und verzog sich in die hinterste Ecke des Raumes. Ich spürte den leichten Druckschmerz an meinen Oberarmen, den ich aber gekonnt ignorierte. Ich musste jetzt erst einmal verdauen, was gerade passiert ist. Ich setzte mich an das Verschwindekabinett und lehnte meinen Kopf an. Draco war überfordert und absolut emotionsüberlastet. Er wollte mir nichts Böses, seine Nerven lagen einfach blank. Ich drehte mich zum Verschwindekabinett um und überlegte fieberhaft, was wir noch ausprobieren könnten. Dabei probierte ich einige Zaubersprüche aus, doch leider hatten alle keinen Erfolg. Irgendwann gab ich es auch wieder auf. „Können wir reden?“ Dracos Stimme ertönte hinter mir und schnell drehte ich mich um. Ich nickte ihm zu. „Ich wollte mich für mein Verhalten vorhin entschuldigen… es war nicht in Ordnung dich so grob anzufassen… ich hoffe kannst du mir verzeihen… meine Nerven sind einfach am Ende und ich weiß nicht mehr weiter…“ er senkte seinen Kopf und ich stand auf, um ihn in den Arm zu nehmen. „Alles gut Draco. Ich weiß, dass das alles nicht einfach ist, doch wir müssen weiterhin zusammenhalten, sonst kriegen wir das blöde Teil gar nicht mehr zum Laufen“ zustimmend nickte er. „Du hast Recht. Wird nicht mehr vorkommen“ ich musste lächeln, da es mich jedes Mal aufs Neue faszinierte wie gut Draco doch seine Gefühle kommunizieren konnte, obwohl er dies genauso wie ich, nie gelernt hatte. Ich spürte eine Hand an meiner Wange und ein Finger, welcher mit einer losen Haarsträhne spielte. „Über was denkt meine wunderschöne Freundin nach?“ ich schaute ihn an und irgendwie war es immer noch sehr komisch diese Worte zuhören. Seine Freundin. Verdammt surreal. „Ich denke bloß darüber nach, wie gut du deine Gefühle und Emotionen benennen kannst, obwohl das ja auch in deiner Familie nicht üblich war“ immer noch spielte Draco mit meiner Haarsträhne, als er mich lächelnd ansah. „Das kann ich auch nur bei dir, weil ich weiß, dass meine Gefühle bei dir sicher sind“ seine Worte waren so wundervoll und gleichzeitig auch so liebevoll. Es wärmte mein Herz und es war ein unglaublich schönes Gefühl. Ich kam Draco ein Stück näher, um ihm einen Kuss auf die Wange zugeben, doch er drehte seinen Kopf, sodass sich unsere Lippen trafen. Erschrocken blickte ich ihn an, ließ diesen Moment dennoch einfach geschehen. Aus diesem schüchternen Kuss wurde ein fordernder Kuss, den ich ebenfalls erwiderte. Draco griff an meine Kniekehlen und hob mich hoch. Ich klammerte meine Beine um ihn und er drückte mich gegen das Verschwindekabinett. Wir küssten uns weiter, doch Draco löste sich von meinen Lippen und liebkostete stattdessen meinen Hals. Ich gab mich diesem Gefühl völlig hin und genoss jede seiner Berührungen. Seine Lippen auf meiner Haut erzeugten ein Feuerwerk der Gefühle in meinem Bauch und ein leichtes Stöhnen entfuhr meiner Kehle. Draco löste sich nun von meinem Hals und sah mich mit einem breiten Grinsen an. „Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es in mein Zimmer, ohne, dass uns jemand sieht? Ist das ein Plan?“ eifrig nickte ich und Draco ließ nicht lange auf sich warten. Schnell ließ er mich runter, packte wieder meine Kniekehlen und rannte im Brautstyle aus dem Raum der Wünsche. Panisch klammerte ich mich an ihm fest und hatte schon Angst, dass er mich fallenlassen würde, doch sein Griff war fest. Draco rannte mit mir durch die Gänge und die Treppen nach unten in die Kerker. Dort murmelte er schnell das Passwort und stahl sich noch einen weiteren innigen Kuss von mir. Als wir dann unseren Weg zum Zimmer bahnen wollten, wurden wir leider durch die anderen Slytherins daran gehindert. „Ich habe es doch gewusst“ hörte ich die lachende Stimme meines Bruders und fuhr erschrocken von Draco zurück. Dieser bemerkte ebenfalls die Situation und ließ mich runter. Auch Mattheo saß auf der Couch und unsere Blicke trafen sich für einen Moment. Er versuchte zu lächeln, doch die Situation war seit unserem Gespräch wirklich sehr unpassend gewesen. Draco griff nach meiner Hand und verließ den Gemeinschaftsraum. „Kümmert euch um eure eigene Scheiße“ rief er den anderen zu, ehe er mit mir in sein Zimmer ging. Vorbei war dieser gefühlvolle Moment und auch Draco schien dies zu bemerken. Langsam kam er auf mich zu und nahm mein Kinn in seine Hand. „Glaub ja nicht, dass du so einfach davon kommst Ms. Nott. Schlafen wirst du aber dennoch bei mir, da gibt es keine Wiederworte“ zufrieden nickte ich und dann verschwand ich schon im Bad, um mich fertig zu machen, da der Tag wirklich einiges an Energie gekostet hatte. Nachdem ich fertig war, ging auch Draco ins Bad und kam mit seiner Boxershorts wieder nach draußen. Ich schaute zur Seite, denn ich spürte genau, dass mich dieser Anblick nervös machte. Draco schien dies auch bemerkt zu haben, weswegen er nach meiner Hand griff, um mich zu sich zu drehen. „Würdest du mir einen Tanz schenken?“ ungläubig schaute ich Draco an, doch nickte ihm dann zu. Mit einem kurzen Blick auf den Boden, zauberte er einen kleinen Plattenspieler hin und ließ langsame Musik laufen. Er zog mich ein Stück näher an sich und ich legte meine Hand auf seine Schulter. „Seit wann kannst du den stablose Magie?“ ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er sah mich stolz an. „Ich bin ein Reinblut. Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt“ augenrollend kommentierte ich seine Aussage und Draco drehte mich eine Runde im Kreis. „Nein Spaß, ich habe viel geübt“ stolz sah ich ihn an, da zauberstablose Magie wirklich nur von starken Zauberern und Hexen gemeistert werden konnte. „Ich habe eine Frage an dich Estelle und du musst sie mir ehrlich beantworten“ ich schaute ihn an und während wir tanzten, nickte ich ihm zu. „Würdest du mir eines Tages die Ehre erweisen mich zu heiraten?“ mit großen Augen sah ich ihn an und ließ seine Worte mehrmals durch den Kopf gehen. Er spielte mit dem Gedanken mich irgendwann zu heiraten? „Du…du willst mich heiraten?“ Draco stoppte mit dem tanzen und schaute mir tief in die Augen. „Wenn ich dich nicht heirate, dann heirate ich niemanden“ nun musste ich grinsen und legte meinen Kopf an seine Brust. „Natürlich kann ich mir das irgendwann vorstellen Draco“ da ich meinen Kopf auf seiner Brust hatte, spürte ich deutlich seinen erhöhten Herzschlag und dann bekam ich einen Kuss auf den Kopf. Ich schaute nach oben und blickte direkt in die sturmgrauen Augen, in die ich mich so sehr verliebt hatte. „Wir sollten langsam schlafen gehen, findest du nicht?“ ich stimmte ihm zu und gemeinsam legten wir uns in Dracos Bett. Durch die Anstrengung des Tages schliefen wir auch recht schnell Arm in Arm ein.
DU LIEST GERADE
You Never Belong to Me
Fanfic~ Der Mensch, der Dich an Deine Grenzen bringt und triggert, ist derselbe, der Dir geschickt wurde, um Dich von Deinen alten Mustern zu lösen ~ Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden in der Zaubererwelt zueinander und freund...