Kapitel 42: Geburtstagsfeier mit Folgen - Pov Estelle

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Es waren bereits einige Tage von den Sommerferien vergangen und Theodore und ich, fanden unsere Ruhe bei uns Zuhause. Unser Vater war abermals nicht da, worüber ich sehr froh war, dennoch überlegte Theodore fieberhaft, was wohl der Grund für sein Fernbleiben ist. Ich schüttelte jegliche Gedanken zu meinem Vater schnell ab, da ich mich damit einfach nicht beschäftigen wollte. Heute stand Aufräumen an, denn seitdem wir keine Hauselfen mehr beschäftigen, kümmere ich mich meist um das Haus. Ich schnappte mir also das Putzzeug aus dem Schrank und legte los. Theodore war mit Blaise verabredet und sie verbrachten den Tag heute in London. Hieß für mich ich hatte Ruhe und konnte alles in Ruhe aufräumen. Nach gefühlten Stunden schmiss ich mich erschöpft auf den Küchenstuhl und atmete ersteinmal durch. Seitdem ich das Haus selbst aufräume, merke ich immer wieder, wie anstrengend es die Hauselfen teilweise hatten und wie froh ich bin, dass wir diese kleinen Wesen nicht mehr beschäftigen. Das Klicken der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte zum Türrahmen und sah meinem lächelnden Bruder, welcher geradewegs auf mich zukam. „Na Theo, du bist aner zeitig wieder zurück" er gab mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich zu mir. „Ich hatte auch eigentlich geplant länger zu bleiben, doch dann lief mir eine reizende Frau über den Weg und reichte mir kommentarlos einen Umschlag" mit diesen Worten legte er den Umschlag auf den Tisch und ich wusste anhand des Aussehens, wer diese reizende Frau gewesen sein muss. Ein Blick auf den Kalender rechts neben mir ließ mich seufzen, denn ich wusste nun endgültig, was kommen würde. „Ob sie es irgendwann einfach bleiben lässt?" lächelnd schüttelte Theodore seinen Kopf. „Niemals. Narzissa wird bis zu ihrem Tod unsere Geburtstage organisieren. Vor allem Tom seinen, da er laut ihrer Rede seinen faulen Arsch ja niemals hochbekommt" Narzissa hatte manchmal schon eine lustige Art sich auszudrücken, was mich jedes Mal wieder zum Schmunzeln brachte. „Dann werde ich wohl meinen Arsch ebenfalls nach oben schwingen und unter die Dusche gehen. Ich beeile mich und dann kannst du Schwesterherz" damit verließ Theodore die Küche und ich räumte die restlichen Sachen in den Schrank. Als Theodore fertig war, huschte ich schnell ins Bad, um mich ein wenig frisch zu machen und meine Haare zu waschen. Mit nassen Haaren stand ich dann vor dem Spiegel und versuchte sie mir zu kämen, jedoch hatten sich meine Haare während des Waschens verknotet. Ich hasste es so mit den langen Haaren, dass ich mir meinen Zauberstab nahm und ohne nachzudenken den Zauberspruch zum Haare schneiden nutzte. Die langen Strähnen fielen ins Waschbecken und erschrocken sah ich in den Spiegel. Wieso in Salazar's Namen war ich in meinem Handeln immer so schnell und wieso konnte ich nicht einfach warten. Meine Haare fielen mir nun leicht auf die Schulter und vorsichtig fuhr ich durch sie durch. Ich ließ einen lauten Seufzer raus, ehe ich meine Haare föhnte und mit dem Handtuch um meine Hüfte ins Zimmer ging. Dort stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich nun anziehen könnte. Mein Kleid richtete sich auf ein schwarzes langes Kleid, welches an den Ärmeln aus Seide bestand und kleine Feinheiten eingestickt waren. Es gefiel mir auf Anhieb, weswegen ich es gleich anzog. Der Blick in den Spiegel gefiel mir sehr, denn auch in Kombination mit meiner "neuen" Friseur sah das Kleid sehr gut aus. Mit dem Wink meines Zauberstabs zauberte ich mir noch ein leichtes Make-Up. Ein pfeifen tönte durch mein Zimmer und ich sah zur Tür. „Also ich habe deine langen Haare wirklich geliebt, aber die Frisur steht dir sehr gut Stelli" beschämt schaute ich zur Seite, doch freute mich jedes Mal über Komplimente, die mir entgegengebracht werden. Vor allem wenn sie von meinem Bruder, meiner besten Freundin oder von Draco kommen. Verlegen über meine eigenen Gedanken klatschte ich mir mit voller Wucht gegen die Stirn, ging vom Spiegel in Richtung meines Bettes und gleich darauf begann Theodore zu lachen. „Du solltest dein Gesicht sehen Estelle. Du bist knallrot. An wen du wohl gedacht hast. Er beginnt bestimmt mit D und endet mit raco. Habe ich Recht?" Ich schaute mitten in das selbstgefällige Gesicht meines Bruders und hätte ihn am liebsten geköpft, doch ich griff hinter mich und holte mit meinem Kopf aus, um es Theodore mit voller Wucht gegen sein Gesicht zu klatschen. Theodore wich gekonnt aus und sah mich an. „Ich spiele seit Jahren Quidditch und kann einfach allem ausweichen. Du solltest üben Ms. Nott" frech steckte ich ihm die Zunge entgegen und drehte ihm wütend meinen Rücken zu. Direkt bereute ich sowohl den Haarschnitt als auch die Auswahl meines Kleides. Die Schritte, welche ich nur so halb wahr nahm, kamen immer näher und als meine Hand plötzlich von einer anderen gegriffen wurde, drehte ich mich wieder um. Theodore ließ mir keine Möglichkeit zu protestieren, denn er zog mich einfach hinter sich her, bis zum Spiegel. Er stellte mich vor den Spiegel und sich selbst hinter mich. „Du bist mit Abstand das schönste Mädchen auf diesem Planeten und sage ich nicht, weil du meine Schwester bist und weil ich dich liebe, sondern weil du von innen ein ganz besonderer Mensch bist. Du bist immer für alle da und versuchst es immer jeden Recht zu machen und dabei vergisst du so oft dich selbst. Schau dich im Spiegel an. Deine Haare sind wunderschön. Das Kleid ist traumhaft. Du siehst einfach unglaublich gut aus und ich wollte dich mit meiner Aussage nicht in Verlegenheit bringen, denn es freut mich, dass meine Eisblock Schwester auch Gefühle hat und diese auch offen zeigt. Wenn auch nur mir, aber das reicht völlig. Du weißt ganz genau, dass egal was kommt...am Ende.." doch er konnte nicht weiterreden, denn ich beendete seinen Satz, obwohl ich bereits leichte Tränen in meinem Auge hatte. „am Ende sind wir es die übrig bleiben. Wir beide als Geschwister und da kann kommen wer will und gehen wer will. Wir bleiben immer zusammen" Theodore hinter mir nickte und drehte mich zu sich um. Liebevoll strich er mir eine Träne von der Wange und ich entschied mich, ihn zu umarmen, da ich genau das einfach brauchte. Für eine Weile blieben wir genauso stehen, ehe Theodore sich löste und gerade mein Zimmer verlassen wollte. Mit einem Mal überrannten mich die Schuldgefühle ihm gegenüber und ich wollte reinen Tisch machen. „Theodore" sprach ich und er drehte sich um. „Ja Estelle?" für einen kurzen Moment überlegte ich, wie ich es am besten sagen sollte, doch dann musste ich an den Wunsch meiner Mutter denken, welchen sie vor ihrem Tod geäußert hatte. Egal, was passieren wird, ich solle auf Theodore aufpassen und ihn beschützen...genau das tat ich jetzt auch. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich froh bin dich zu haben" mit einem Lächeln erwiderte Theodore meine Aussage und verschwand aus meinem Zimmer. Ich hielt mich auch nicht mehr länger in meinem Zimmer auf. Ich schnappte mir meine Handtasche, verließ mein Zimmer und ging die Treppen nach unten. Gemeinsam nutzten wir den Kamin in unserem Wohnzimmer, um zum Italiener zu reisen. In der Straße des Italieners angekommen, blickte ich mich kurz um, ehe ich mit Theodore weiter ging. Vor dem Lokal stand Tom bereits und neben ihm eine weitere Person, mit der ich in 100 Jahren nicht gerechnet hätte, mich jedoch sehr freute sie zu sehne. Als unsere Blicke sich trafen, sah ich in das Gesicht meiner Hufflepuff Freundin und anders als sonst, sah sie sehr nervös aus. Als sie jedoch mich sah, erhellte sich ihre Miene und sie kam auf mich zu gerannt, um mich stürmisch zu umarmen. „Ich bin so froh dich zu sehen Stelli. Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich zu sehen" die Freude war ebenso auf meiner Seite, was ich ihr auch deutlich zu verstehen gab, als ich sie noch fester an mich drückte. Als wir uns voneinander lösten, schaute ich mir meine beste Freundin noch einmal an und in ihren Gesichtszügen konnte ich die aufkommende Nervosität erkennen. „Du brauchst überhaupt nicht nervös sein Mali. Narzissa ist wirklich super lieb und auch Lucius kann sich zusammenreißen, wenn er möchte. Den Rest der Gäste kennst du bereits. Deswegen atmest du jetzt tief durch und entspannst dich. Tom ist bei dir und auch ich bin da" Theodore war unterdessen schon bei Tom und schien ihn zu beglückwünschen. „Was mache ich, wenn sie mich nicht mögen? Ich bin nicht in eurer Welt aufgewachsen und du kennst mich, wenn ich nervös bin, rede ich wie ein Wasserfall und kann kaum aufhören zu sprechen" noch ehe sie weitersprechen konnte, legte ich meine Hand auf ihren Mund. „Malia Rose Scamander. Ich bitte dich jetzt endlich mal Luft zu holen und einen Gang runterzuschalten. Deine Sorgen und Ängste in allen Ehren, aber du machst es nur noch schlimmer, wenn du dir diese Sache hier mit deinen Gedanken zerstörst. Ich werde jetzt meine Hand von deinem Mund nehmen, du wirst deinen zuckersüßen Mund halten und wir gehen gemeinsam zu deinem Freund und meinem Bruder. Haben wir uns verstanden?" Malia schien von meiner kleinen Rede etwas eingeschüchtert zu sein, weswegen sie mir nur zunickte. Auch nachdem ich meine Hand von ihrem Mund genommen hatte, sagte sie keinen Ton. Ich setzte ein Lächeln auf und griff nach ihrer Art, um sie hinter mehr herzuziehen, so wie es bei mir immer tat. „Los Riddle, nimm deine Freundin in den Arm oder gib ihr einen Kuss, völlig egal" Ich stieß sie leicht zu Tom und musste mir mein Lachen wirklich verkneifen. Im Anschluss daran wurde ich von Tom hoffnungsvoll angeschaut und ich wusste genau, was er von mir wollte. „Denk ja nicht, dass ich es dieses Jahr anders mache. Ich habe kein Geschenk für dich, meine Anwesenheit muss dir als Geschenk ausreichen Riddle. Dennoch wünsche ich dir einen schönen Geburtstag" ich machte einen Knicks und verbeugte mich leicht vor Tom, denn dies tat ich jedes Jahr, um ihn ein wenig zu ärgern. „Vielen Dank Nott, ich weiß deine Geste jedes Jahr aufs Neue zu schätzen, jedoch hätte ich mir den Tag heute definitiv anders vorgestellt" ich musste grinsen, denn Tom war derjenige, der es am aller meisten hasste, wenn Narzissa seinen Geburtstag plante, denn er würde diesem Tag kaum eine Bedeutung schenken. Durch Narzissa jedoch bekam auch sein Geburtstag eine gewisse Bedeutung, da wir alle zusammenkommen und gemeinsam essen gehen. Nun kamen auch schon die Malfoys und ich erblickte Draco. Dieser schenkte mir direkt ein Lächeln und wir begrüßten uns. Narzissa umarmte Tom wieder zu sehr, was er aber über sich ergehen ließ. Mit einem kritischen Blick beäugte ich die Begrüßung Malia gegenüber, doch dieser lief gut. Jetzt fehlte noch Mattheo, doch dieser ließ unüblicherweise auf sich warten, weswegen wir schon einmal reingingen und uns an unseren Tisch setzten. Wir suchten uns alle einen Platz, sodass ich am Ende neben Malia landete und den Platz rechts neben mir für Mattheo freihielt. Wir bestellten die erste Runde Getränke und ich begann mir Sorgen zu machen, denn Mattheo war sonst immer sehr pünktlich. Als der Kellner gerade die Getränke auf den Tisch stellte, hörte ich bereits die Stimme von Mattheo, doch sie klang anders als sonst. Schnell drehte ich mich um und sah, wie er leicht torkelnd zum Tisch kam. „Verzeiht mir mein Zuspätkommen" ohne eine weitere Erklärung, setzte er sich auf den freien Platz neben mir und bestellte einen Feuerwhiskey. Der stechende Geruch von Alkohol drang in meine Nase. Mattheo schien schon einiges getrunken zu haben und direkt machte ich mir Sorgen, was wohl geschehen ist. Ich spürte ein Augenpaar auf meiner Haut und ich drehte mich zu Draco, der mich fragend anschaute. Ich konnte nur mit meinen Schultern zucken, da ich es selbst nicht wusste. „Junger Mann, darüber reden wir am Ende des Tages" Narzissas Stimme unterbrach die Ruhe und Mattheo schien es zwar gehört zu haben, reagierte jedoch nicht darauf. Bevor unser Essen kam, bestellte Mattheo bestimmt 5 Feuerwhiskey und kippte sich diese mit einem Zug hinter. „Mattheo, was ist los... du trinkst doch sonst auch nicht so viel..." ich flüsterte leise, sodass die anderen nichts davon mitbekamen, da sie selbst sehr in Gespräche vertieft waren. „Was geht es dich schon was in meinem Leben los ist Estelle" es tat weh diese Worte von ihm zuhören, denn es erinnerte mich an die Situation mit Draco, bei der er genauso gefühlskalt mit mir gesprochen hatte. Vorsichtig wollte ich meine Hand auf seine legen, doch er zog seine Hand weg und stand wütend auf, sodass der Stuhl nach hinten kippte und auf den Boden fiel. „Ich habe dir gesagt, dass es dich nichts angeht, was in meinem Leben abgeht. Also lass mich einfach in Ruhe" nun stand auch Tom auf. „Jetzt schieb hier nicht so eine Welle Mattheo. Setz dich hin. Estelle hat sich ja nur Sorgen gemacht. Kein Grund sich so aufzuführen" ich wusste, dass Toms Worte nett gemeint waren, leider hatten sie bei Mattheo einen anderen Effekt. Er wurde dadurch nur noch wütender. „Ach halt's Maul Tom. Niemand hat mit dir geredet. Warum mischst du dich immer in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen?" Mattheos Tonfall klang nun wirklich verändert und jeder schien wohl erkannt zu haben, dass er sauer ist. „Du setzt dich jetzt sofort hin, haben wir uns verstanden?" nun wurde auch Tom energischer. „Was, wenn ich es nicht mache? Bringst du mich dann dazu?" nun reichte es auch Tom, denn dieser schlug wütend auf den Tisch. „Hör doch auf so eine gequirlte Scheiße zu reden. Setz dich hin und sei einfach ruhig. Du kannst nachdem Essen gerne gehen, denn auf deine schlechte Laune kann ich wirklich verzichten" Mattheo wollte gerade nach seinem Glas Feuerwhiskey greifen, als ich aufstand und ihn daran hinderte, weil ich ihn an der Hand festhielt. Dies schien ihn nur noch mehr zu provozieren, denn er schubste mich grob zur Seite, sodass ich hart auf den Boden fiel. Draco stand direkt auf und wollte zu mir eilen, doch Mattheo stoppte ihn. „Bleib ja wo du bist Malfoy. Glaub mir, ich habe dieses Spiel sowas von satt und mir geht es sowas von auf den Sack, wie du sie anschaust. Es geht mir auf die Nerven, dass du immer das bekommst, was du willst. Ob es nun in der Schule ist oder Estelle. DU bekommst immer Alles und es regt mich auf." wütend drehte Mattheo seinen Kopf zu mir „Und du, meine angebliche beste Freundin bist ein verlogenes Etwas. Denkst du nicht, dass eure Geheimniskrämerei nicht aufgefallen ist? Mein Vater hat mir heute erzählt, dass Wurmschwanz euch letztens zusammen gesehen hat. Seit ihr wirklich so dumm und glaubt, dass ihr unbemerkt bleibt" Mattheo griff nach seinem Feuerwhiskey Glas und schmiss es direkt neben mir auf den Boden, sodass sich die kleinen Splitter auf meinem Kleid verteilten. Kurz erschrak ich, doch ich kannte solche Situationen bereits von meinem Vater, doch Mattheo in dieser Rolle zu sehen war viel schlimmer. Nun standen auch alle anderen vom Tisch auf. Ich kämpfte mich ebenfalls zurück auf meine Beine und stand nun vor meinem besten Freund. „Soll ich dir sagen, warum ich zu spät gekommen bin? Ich habe es kaputt gemacht" zunächst schaute ich ihn an, doch dann begann mein Kopf zu arbeiten. „Sag mir nicht..." ich konnte nur diese Wortfetzen rausbringen, denn die Antwort darauf wollte ich gar nicht hören. „Doch, das habe ich. Euer verdammtes Raumschiff könnte ihr euch sonst wohin schieben. Es ist alles kaputt. Jede Erinnerung mit diesem Raum ist erlischt und du wirst nie wieder einen Fuß hineinsetzen" seine Worte trafen diesen einen wunden Punkt und bereits spürte ich das pulsierende Blut in meinen Adern. Es machte mich so unendlich wütend, dass er mir wieder einmal alles nahm, was mir etwas bedeutete. „Und weißt du was? Ich habe es genossen alles in diesem Raum kaputt zu machen, denn so konnte ich jegliche Erinnerungen zerstören, die du mit ihm gesammelt hast" er zeigte abfällig auf Draco und in meinem Kopf drehte sich alles. Meine Atmung wurde schneller und ich hatte so zu kämpfen mich zu beruhigen, doch ich konnte es nicht. Mit einem großen Schritt kam ich Mattheo näher, holte aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige, die durch das gesamte Lokal zuhören war. „Woher nimmst du dir das Recht so etwas zu tun und jetzt selbstgefällig vor mir zu stehen? Woher nimmst du dir das Recht mit meinen Gefühlen zu spielen und diese mit deinen Füßen zu zertreten?" meine Stimme triefte vor Wut und ich spuckte ihm jedes Wort ins Gesicht. „Weil du meine Gefühle auch nicht respektierst" mich überrannte meine Wut und ich griff nach seinem Kragen und zog ihn zu mir nach unten. „Jetzt pass mal auf. DU hast mich damals vor die Wahl gestellt. Entweder ich entscheide mich für die Freundschaft zwischen dir und mir und verliere dadurch Draco oder ich entscheide mich für Draco und verliere dich. Für was habe ich mich damals entschieden? Ja genau Arschloch, für dich und es war der größte Fehler, den ich jemals gemacht habe, denn ich habe meine eigenen Gefühle hintenangestellt, um dich glücklich zu machen. Aber ich sollte langsam auch anfangen so egoistisch zu sein, wie du. Du kommst hier her und zerstörst durch deine kindische Wut den Geburtsgag deines Bruders. Denkst du auch mal eine Sekunde an jemand anderen außer dich selbst? Nein, das tust du nicht Mattheo und ich war blind, dass ich das all die Jahre nicht gesehen habe. Du solltest jetzt freiwillig das Lokal verlassen, sonst befördere ich dich hier raus" Mattheo sah mich an und ich spürte, dass er seine Tat bereute, doch mir war es jetzt völlig egal, was er in diesem Moment fühlte. Viel wichtiger waren mir meine eigenen Gefühle. Mattheo senkte seinen Kopf und verließ ohne ein weiteres Wort das Restaurant. Ich selbst musste auf die Situation zunächst klarkommen. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und ich drehte mich zu meinem Bruder um. „Estelle, sollen wir vielleicht nach Hause...?" wortlos nickte ich und Theodore drehte sich zu Narzissa. „Meine Schwester und ich bedanken uns herzlich für die Einladung und entschuldigen uns für den Ausgang des Abends. Es tut uns leid, dass du so einen Geburtstag hast Tom... ich denke, das lag nicht in unserem Ermessen, doch wir sollten jetzt nach Hause gehen..." Tom nickte meinem Bruder zu und wir wollten gerade gehen, als Draco das Wort ergriff. „Wenn ihr alle gestattet würde ich die beiden begleiten?" er stellte diese Frage sporadisch in die Runde und alle schienen damit einverstanden zu sein. Wir verabschiedeten uns, doch ich konnte nur kommentarlos das Restaurant verlassen. Wir gingen die Straße entlang und nahmen wieder das Flohnetzwerk nach Hause. Im Wohnzimmer angekommen, standen wir nun alle 3 da. „Ich werde hochgehen und euch alleine lassen. Ihr solltet endlich Klartext miteinander reden. Werdet aber bitte später zur Versöhnung nicht zu laut. Mein Schlaf ist mir heilig" mein Bruder verabschiedetet sich mit diesen Worten und ich konnte nur ein leises Arschloch murmeln. „Das habe ich gehört. Ich liebe dich auch" hörte ich von oben und darauf folgte das Klicken seiner Tür. Ich setzte mich auf die Couch und fuhr mir angestrengt durch die Haare. „Er hat Recht. Wir sollten reden" ich schaute zu Draco und ich wusste, dass es nun wirklich an der Zeit war.

You Never Belong to MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt