Nach der Bekanntgabe der Hochzeit versuchte Estelle gefühlt in jeder Sekunde mit mir das Gespräch zu suchen, doch ich hatte kein Interesse mir ihre verräterischen Absichten für ihr Verhalten anzutun. Sie lebte das Leben der verschollenen Tochter des Oberhauptes der Todesser voll und ganz aus und in dieser Rolle fühlte sich meine „Schwester" anscheinend auch sehr wohl. Doch was sie dabei außer Acht ließ waren ihre Freunde, die alles für sie geben würden. Ich konnte nicht glauben, dass ich mich so sehr in einen Menschen täuschen konnte. Estelle war doch der Inbegriff von der selbstlosen Liebe für die Menschen, die ihr am Herzen lagen. Doch sie hatte sich positioniert und so musste ich auch meinen Platz in diesem Chaoskonstrukt einnehmen. Auch wenn dies bedeutete, dass ich an der Seite von Daphne mein Leben bestreiten musste, aber ich hätte alles für Malia und Kaia in Kauf genommen, nur damit sie in Sicherheit waren. Mit diesen Gedanken machte ich mich auf den Weg in das Bad, um dort unter der Dusche einen Moment für mich zu besitzen. So drehte ich den Wasserhahn auf und ließ die kalten Tropfen auf meine Haut nieder regnen. Ich fühlte mich dabei lebendig und hatte das Gefühl nach einer Ewigkeit endlich atmen zu können. Das kalte Wasser bescherte mir für einen kleinen Augenblick Ruhe vor dem Krieg, der die sonstige Zeit in meinem Kopf herrschte. Ich dachte an das wunderschöne Lächeln meiner besseren Hälfte und wie verliebt sie mich immer wieder anblickte. Sie zeigte mir, dass diese Welt soviel mehr zu bieten hatte, als dieses kranke Hirngespinst meines Vaters. Malia war der Wendepunkt in meinem Leben und ich wusste, dasy ich sie nie wieder in meinen Armen halten könnte, denn auch ich verübte an ihr einen Verrat und das nur um sie vor den schlimmen Dingen dieser Welt zu schützen. Doch dann schlich sich ein anderer Gedanke in meinen Kopf, denn wie würde ihre Zukunft ohne mich aussehen? Der Traum von vergangener Nacht kam wieder in mein Gedächtnis und die Wut in mir verfestigte sich wieder. In diesem Moment schwang meine Laune in kürzester Zeit um, sodass kein Platz mehr für die weiche und verletzliche Seite von mir war. Ich trat aus dem Wasserstrahl heraus und drehte den Wasserhahn zu. Danach trocknete ich meine Körper Stück für Stück ab und schwang mir ein Handtuch um die Hüfte. Grade als ich den Blick in den Spiegel richten wollte, wurde meine Aufmerksamkeit von einer mir bekannten Stimme auf sich gezogen. „Ich könnte dir und deinem Astralkörper stundenlang beim Duschen zusehen."
Es war Daphne, die mit einem Mantel bekleidet auf meiner Bettkante saß und mich mit ihrem Blick regelrecht auszog.
„Daphne, ich habe kein Interesse an dir, wie oft soll ich es dir denn noch sagen."
Daphne richtete sich auf und kam auf mich zu. Mein Blick war starr auf ihre Augen gerichtet und auch sie ließ ihren nicht von mir. „Tom, sei doch vernünftig. Ich bin es die dich glücklich machen kann. Alles was ich nur von dir verlange ist, dass du endlich dieses kleine Mädchen aus deinem Kopf wirfst und Platz für eine Frau schaffst, die dir und deinem Status als mächtigster Todesser gerecht wird. Ich werde all deine Bedürfnisse und Wünsche von deinen Lippen lesen."
Ihre Stimme war sehr lasziv und bewusst gewählt. Ich musste mir eingestehen, dass sie eine wirklich schöne Dame war und ich wahrscheinlich vor
Malia keine Sekunde gezögert hätte, in ihr mein neues Spielzeug zu finden.
„Vielleicht kann dich ja das hier ein wenig umstimmen und meinen Standpunkt bestärken." Sie öffnete ihren Mantel und zum Vorschein kam ihr sehr ansehnlicher Körper, der in Slytherin grünen Dessous gehüllt war. Daphne wusste wie sie der Männerwelt den Kopf verdrehte und jeder ihrer Bewegungen waren mehr als überlegt. „Daphne, ich sagte, dass ich kein Interesse habe und nun bitte ich dich zu gehen!"
Unbeeindruckt wendete ich mich mit diesen Worten von ihr ab und machte mich auf den Weg zum Schrank, um mir dort nun endlich etwas anzuziehen.
„Wie kannst du es wagen mich abzulehnen. Willst du mir etwa sagen, dass diese kleine Hufflepuff Schlampe mehr zu bieten hat als ich ?" In mir stieg die Wut erneut. Was erlaubte sich dieses kleine Flittchen so über meine Verlobte zu sprechen. Schnellen Schrittes lief ich auf sie zu und zeigte ihr, wo die Grenzen dieser Unterhaltung waren. „Wenn ich du wäre, würde ich aufpassen, was du über Malia sagst sonst kann es nämlich sein das du nicht mehr lang unter uns weilst ist das klar!" Doch sie lachte mich nur an und in ihrem Gesicht war die reinste Provokation zu erkennen. „Du wirst mich heiraten und das alles hier wird mir gehören, ob du willst oder nicht. Denn sonst kannst du dich von deiner kleinen süssen Malia und deinem Kind verabschieden!"
Ich griff ihr instinktiv an die Kehle und zog sie voller Wut nach oben, sie strampelte und rang nach Luft, doch das war für mich eine Genugtuung.
„Sprich nie wieder so mit mir!"
Ich schmiss sie auf mein Bett und richtete meinen Blick auf sie, als meine Zimmertüre ruckartig aufgerissen wurde und Estelle in diesem Moment herein platzte. Ich schaute in ihr Gesicht und sah, dass ein schneller Wechsel der Gefühle in ihr entstand.
Mit gezücktem Zauberstab kam sie auf mich zugelaufen.
„Du elendiger Verräter, wie kannst du dieses primitive etwas vögeln, wenn Malia und Kaia auf deine Rückkehr warten. Du widerst mich an Riddle."Ich schaute in die Richtung von Daphne und ihr selbstgefälliges Grinsen trieb mich nur noch mehr in den Wahnsinn. Doch das Estelle so von mir dachte ließ mich erschüttern, aber ich ließ es mir nicht anmerken. Nicht einmal, als sie mir ihren Zauberstab direkt an den Hals hielt. „Lass es mich dir erklären Estelle"
,,Glaube mir, das was ich hier sehe reicht mir. Eigentlich sollte ich dich für dein Verhalten umbringen, aber an dir werde ich mir nicht die Hände schmutzig machen." Mit diesen Worten ließ sie den Zauberstab von mir ab und verschwand rasch aus meinem Zimmer, doch ich konnte diese Situation nicht so stehenlassen und so rannte ich ihr nach.
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You Never Belong to Me
Fanfiction~ Der Mensch, der Dich an Deine Grenzen bringt und triggert, ist derselbe, der Dir geschickt wurde, um Dich von Deinen alten Mustern zu lösen ~ Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden in der Zaubererwelt zueinander und freund...