Kapitel 51: Wieso? - Pov Tom

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Die Situation mit Estelle ließ mich langsam aber sicher vollkommen verrückt werden. Erst lief ich langsamen Schrittes auf Hogwarts zu, doch dann fing ich an zu rennen. Ich rannte so lang, bis meine Lunge brannte. Immer wieder spielte mein Kopf mir Streiche und das lachende Gesicht von Malia erschien vor meinen Augen. Ihr wunderschönes und ehrliches Lächeln und bei jeder weiteren Erinnerung an sie fühlte ich mich noch schlechter. Warum hatte ich sie für unsere Tochter verantwortlich gemacht und was fiel mir ein, sie so zu behandeln. Ich liebte Malia doch mehr als alles andere auf diesem scheiss Planeten und all meine Kraft lag darin ihr wehzutun, nur um von meinen eigenen Ängsten abzulenken.
Wieder stellte ich mir dieses Lächeln vor, wie sie mich nach dem Aufstehen damit glücklich machte. Doch wie sollte ich das alles wieder gerade biegen? Sie hasste mich bestimmt nach diesen Worten.
Leise im Hinterkopf hörte ich eine Stimme, die mich komplett verrückt werden ließ. „Papa guck mal!"
„Papa komm schnell!" „Papa ich hab dich lieb!" Jedes dieser Worte war ein Stich in mein Herz und ich wusste genau warum. Ich bat den Menschen, der immer zu mir hielt dazu unsere Tochter umzubringen nur weil ich Angst vor der Zukunft hatte. Wie könnte ich jemals mit diesem Gedanken leben, dass ich Malia darum gebeten hatte oder sie mehr oder weniger dazu zwang. Meine Beine trugen mich in ihr Zimmer, doch leider war sie dort nicht anzutreffen. Schnell lief ich in die große Halle, um zu schauen, ob sie beim Frühstück Ablenkung suchte und da saß sie. Die Halle war so gut wie leer gefegt und Gedanken versunken stocherte Malia in ihrem Müsli herum.
„Ist hier noch frei?"
Die braunhaarige Hufflepuff hob nicht einmal mehr ihren Kopf an und reagierte auch schon garnicht mehr auf meine Worte.
„Malia ich..."
„Lass gut sein Tom. Ich möchte nichts mehr von dir hören. Du hast deinen Standpunkt klar gemacht und ich weiß, dass ich und das Baby nicht in deinem Leben erwünscht sind."
Augenblicklich schossen mir Tränen in die Augen, denn ich hatte dieses kleine Glücksbündel gebrochen. All der Glanz in ihren Augen war verschwunden und die kleine Euphorie Momente gehörten der Vergangenheit an.
„Ich, ich meinte das alles nicht so Malia. Verdammt, ich liebe dich und ich möchte, dass wir das zusammen durchstehen. Als eine kleine Familie."
Malia erhob sich und schaute mir direkt in die Augen.
„Es ist zu spät Tom. Deine Worte kannst du nicht mehr zurück nehmen."
Mit diesen Worte ließ sie mich zurück und bemerkte, was ich da grade verloren hatte. Das durfte nicht unser Ende sein...

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Malia POV:
Nachdem Tom mit mir sprach, fühlte ich mich so schlecht. Natürlich liebte ich diesen Menschen mehr als alles andere auf der Welt, doch er tat mir einfach zu sehr weh. Ich war gebrochen und das war ganz allein seine Schuld und so lief ich erneut in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. All die Strapazen die in den letzten 24h geschehen waren, waren in keiner Hinsicht für meine Tochter gut und deshalb entschied ich mich dafür einfach den Stress und die Ängste zu verschlafen. Also schloss ich meine Augen und ließ mich in das Land der Träume fliehen.

Im Traum:
„Mama, Mama schau mal was wir gefunden haben!"
Meine Tochter war voller Euphorie und zeigte mir eine kleine Muschel, die sie und Tom am Strand gefunden hatten.
„Die ist ja wunderschön mein Engel. Soll ich sie in deine kleine Schatzkiste legen?"
„Ja und dann kann ich sie heut Abend Tante Estelle zeigen. Die wird Augen machen!"
Und so rannte meine kleine Maus in die Arme ihres Vaters und gab ihm all die Liebe, die er sich so ersehnt hatte.
Ich schaute den beiden zu und Tom war meiner Meinung nach der beste Vater den sich unsere Tochter nur vorstellen konnte.
In diesem Moment gab sie ihm so viele Küsse auf das gesamte Gesicht, wie sie nur konnte und jeden kleinsten Bussi genoss dieser damalige Eisblock, denn er wusste, dass dieses kleine Wesen seine eigene kleine Welt war und er sie mit seinem Leben beschützen würde. Genauso wie ich.

„Malia Aufstehen!"
Waren die Worte, die mich aus meinem wundervollen Traum holten.
„Hey du Schlafmütze, aufstehen!"
Es war Estelle die mich wirklich sanft geweckt hatte.
„Estelle ich hab dich wirklich lieb, aber ich möchte einfach weiter schlafen."
„Schlafen kannst du noch wenn du Tod bist...
Also aufstehen und mitkommen!"
Egal, wie ich es drehen und wenden würde, Estelle hätte sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen und so richtete ich mich zumindest ein wenig auf.
„Ich habe grade einen so wunderschönen Traum geträumt weißt du das eigentlich und du hast mich da raus geholt. Das war nicht nett von dir!"
Sofort fingen wir beide an zu lachen und auch ich konnte mich in dieser Situation nicht ernst nehmen.
„Auch wenn du es nicht glauben wirst, möchte ich das wir beide zu der Feier am Schwarzen See gehen. Dort wird der letzte Sommertag noch einmal richtig zelebriert und es bringt dich auf andere Gedanken. Was hältst du davon?"
Vollkommen irritiert, dass ausgerechnet Estelle mir diese Frage stellte, blieb ich mit offenem Mund da stehen.
„Wer bist du und wie gut funktioniert bitte dein Vielsafttrank? Du hörst dich wirklich an wie Estelle, das ist bemerkenswert!"
Sofort fing Estelle an laut loszulachen.
„Ich bin es wirklich!"
„Beweis es!"
Estelle überlegte einen kurzen Moment bis sie eine Sache sagte die wirklich nur Estelle wissen konnte.
„Dein Kuscheltier Mr. Hasi liegt unter deinem rechten Kissen und dir ist es unfassbar peinlich, wenn jemand wüsste, dass du diesen Lumpen von Kuscheltier zum einschlafen benötigst."
„Okay, okay das kannst wirklich nur du wissen."
Erneut lachten wir und es fühlte sich so leicht und echt an, sodass ich die vorherige Situation schon fast vergessen hatte.
„Also komm schon zieh dich um und wir machen uns auf den Weg!"
„Ich fühl mich aber so unwohl. Ich sehe grausam und verheult aus! Außerdem wird bestimmt Tom da auch sein und das kann und will ich mir einfach nicht antun."
Ich ärgerte mich weiterhin darüber, dass alles so mies lief und das einzige was Estelle interessierte war der Inhalt meines Kleiderschranks in dem sie tatkräftig rum wühlte.
„Sag mal, kannst du bitte mindestens so tun als würde dich mein Gejammer interessieren?"
„Oh sorry, warte. Oh arme Malia, Buhu alles ist so blöd."
Gespielt eingeschnappt verschränkte ich meine Srme vor der Brust.
„Du bist gemein!"
„Und du eine Drama Queen. Zieh das rote Kleid an und vorher gehst du duschen und machst dich zurecht!"
„Aber..."
Sofort packte mich Estelle an den Schultern drehte mich um und schob mich in mein Bad und schloss die Türe hinter mir.
„Nichts aber!"
Nachdem ich noch gefühlt tausendmal unter der Dusche geflucht habe wie blöd ich die Situation fand, nahm ich mein Schicksal so an.
Nachdem ich mich in mein rotes Sommerkleid geschmissen hatte, zog ich meine Lieblingssneaker an und richtete meine Locken mit ein paar gekonnten Griffen im Spiegel.
„Du siehst toll aus Malia. Aber vergiss deine Jeans Jacke nicht. Schließlich soll es frisch werden."
Eines konnte meine beste Freundin wohl nie sein lassen. Ihr ewiges bemuttern, aber das liebte ich einfach an ihr.
„Danke Estelle, manchmal brauche ich einfach mal so einen Arschtritt."
„Ach das sagst du nach den Ganzen bösen Worten die ich gehörte habe, als du unter der Dusche warst!"
Sofort wurde ich knallrot und wir beide verfiele in schallendes Gelächter.
„Komm wir sind so schon mega spät dran, lass und endlich los laufen."
Ich atmete noch ein letztes Mal tief durch, ehe wir mein Zimmer verließen und wir den Weg zum schwarzen See auf uns nahmen. Doch auf dem Weg dorthin wurde Estelle immer leiser und sprach so gut wie kein Wort mit mir.
„Estelle ist alles inordnung?"
„Ja alles in bester Ordnung."
Dies kaufte ich ihr nicht ab aber, als wir um die Ecken bogen sah ich schon das einige Lichter dort brannten ,aber keine anderen Schüler zu sehen waren.
„Hä sind wir zu spät? Du hast doch gesagt das wir..."
Und weg war nun auch meine beste Freundin.
Was sollte dieses ganze Versteckspiel nur. Dennoch lief ich einfach auf den Platz zu der mit mit vielen kleinen Lichtern bestückt war sowie mit einer Picknick Decke. Als ich dort ankam erblickte ich einen kleinen Zettel.
„Dreh dich um."
Und so drehte ich mich um und sah Tom, der im schicken Anzug auf mich zu kam. Mein erster Gedanke war reiß aus zu nehmen doch mein Herz wollte bleiben. Vollkommen egal ob mein Verstand etwas anderes sagte.
„Was, was machst du hier ?"
Tom lief auf mich zu und schaute mir tief in die Augen.
„Schön, dass du gekommen bist."
Grade wollte ich ansetzen, um den wahren Grund meines Daseins zu erklären, doch es fühlte sich nicht richtig an.
„Warum sind wir hier?"
„Weil ich es verbockt habe Malia. Deshalb sind wir hier und ich möchte es wieder gut machen.
Malia ich weiß, dass keines meiner Worte in Vergessenheit geraten werden, aber ich möchte dir sagen, dass ich sie nur sagte aus der puren Angst dich zu verlieren. All die Gedanken an dich und unsere Tochter ließen mich noch mehr Angst entwickeln. Angst das Ich dich verlieren könnte und Angst davor, dass dir und unserem Baby etwas Schlimmes geschehen könnte. Was ich sagen will ist, dass mir durch eine sagen wir mal nicht ganz normale Methode bewusst wurde, dass ich nie wieder so sein will wie ich vor dir war. Du bist das Beste, was mir je geschehen ist und das möchte ich unter keinen Umständen verlieren, denn ohne dich kann und will ich nicht leben."
In meinen Augen sammelten sich Tränen, denn ich hatte es mir so sehr gewünscht ihn wieder in meinem Armen halten zu dürfen.
Ich rannte regelrecht in seine Arme und hörte im Hintergrund eine mir sehr bekannte Stimme:
„Können wir jetzt gratulieren??"
„Nein du Idiot!"
Es waren Estelle und Theo die sich hinter der Mauer versteckten. Sofort mussten Tom und ich schmunzeln und so sah ich Tom verwundert an.
„Warum gratulieren...?"
„Malia Rose Scamander ich weiß, dass ich nicht einfach bin, aber durch dich bin ich ein besserer Mensch geworden. Ich liebe dich mehr als jeden anderen Menschen und deshalb frage ich dich..."
Mit diesen Worten kniete sich Tom vor mich hin und nun wusste ich, warum sich alle so komisch verhielten.
„Willst du meine Frau werden ?"
Sofort fing ich vor Freude an zu weinen und sprang Tom mit den Worten: „aber natürlich,JA!"
In die Arme die anderen kamen aus ihrem Versteck hervor und ich war übermannt von meinen Gefühlen, sodass ich nicht wusste wohin damit.
Alles war einfach mehr als perfekt.

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