Kapitel 61: Unsere Zukunft gehörte nie uns - Pov Tom

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Ich konnte nicht fassen, was ich da grade gehört hatte. Estelle war meine Schwester und ich hatte keinerlei Ahnung davon. Oftmals wunderte ich mich darüber, wie ähnlich wir uns in manchen Dingen waren, auch wenn ich es nie zugeben wollte. Aber das dies nun der Wahrheit entsprach, ließ mich komplett durchdrehen. Ich saß immer noch wie angewurzelt auf meinen Stuhl und konnte nicht glauben, was gerade geschehen war.
„Tom Marvolo Riddle, komme bitte wieder zu dir. Wir müssen uns um durchaus wichtigere Dinge kümmern, als um das Verhältnis zu Solea. Also höre mir jetzt genau zu..."
Meine Augen weiteten sich, denn was ich daraufhin gehört hatte, ließ mich vollkommen den Glauben an das Glück verlieren.
„Ich weiß, dass du dich auf dieses Schlammblut eingelassen hast Tom. Mir ist auch mitgeteilt worden, dass sie dein Kind in sich trägt und dass du so etwas wie Gefühle für dieses einfältige und nutzlose Wesen hegst, deshalb kam ich nun auch zu dem Entschluss, dass ich sie töten werde!"
Sofort sprang ich auf, die Angst um Malia und Kaia stand mit ins Gesicht geschrieben und dies nutzte Vater in all Zügen aus.
„Nein, bitte verschone die Beiden. Vater, ich bitte dich, das kannst du nicht machen. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst, nur lass bitte Malia und unser Kind am Leben. Bitte Vater, bitte!"
Ich bettelte ihn an und in seinen Augen konnte ich die Verachtung sehen.
„Was ist nur aus dir geworden Tom, du bist so schwach und verletzlich geworden. Wo ist der Kämpfer und Anführer, den ich mir über Jahre herangezogen habe und auf dem all die Hoffnung meines Erbes lag. Du hast dich von deinen Gefühlen leiten lassen und willst dein Leben nun riskieren für solch ein naives kleines Dummchen. Tom sie wird all die Dinge zerstören, die wir uns all die Jahre aufgebaut haben. Verstehe doch das ich dass alles nur zu deinem Wohl tue. Sie muss aus deinem Leben verschwinden und das so schnell wie möglich, da wäre der Tod für sie und euer Kind die logischste Weise das Problem zu beseitigen."
In meinen Augen stiegen die Tränen und ich wusste, dass seine Entscheidung endgültig war. Malia würde sterben oder war wahrscheinlich schon Tod, denn wenn mein Vater sich eines fest vorgenommen hatte, so ließ er sich nie überreden. Egal wie sehr ich es auch versuchen würde.
Langsam legte er auf meine Reaktion seine Hand auf meine Schulter und ich weinte einfach weiter. Wie sollte ich mit dem Tod von Malia jemals leben können. Es war alles meine Schuld, niemals hätte ich mich auf sie einlassen dürfen und sie in solch eine Gefahr bringen dürfen. Sie war all dem ausgesetzt und das aus dem simplen Grund, weil ich Idiot mich in sie verlieben musste. In mir stieg die Wut und ich fand keinen anderen Ausweg als alles wieder in mich herein zu fressen.
„Wenn sie dir soviel bedeutet mein Sohn, dann werde ich mal nicht so sein!"
Mein Kopf schnellte hoch und ich konnte dem Gehörten fast keinen Glauben schenken. War dies grade wirklich geschehen?
„Ja das tut sie. Bitte Vater verschone sie!"
„Na schön, aber nur unter einer Bedinnung!
Du wirst einer arrangierten Ehe mit Daphne Greengras zustimmen und wirst sie zu deiner Ehefrau machen! Aber Malia wie auch eure Tochter wirst du nie wieder treffen oder gar zu Gesicht bekommen. Das ist meine Anforderung an dich, sonst musst du mit den Konsequenzen deines Handelns leben!"
Sofort stimmte ich zu und mein Vater war auch mit dem Deal einverstanden. Ich hätte alles getan, nur damit meine Malia ihr Leben weiter genießen könnte.
Natürlich brach es mir das Herz zu wissen, dass ich sie nie wieder in meinen Armen halten würde oder gar Kaia sehen würde, wenn sie auf die Welt kommt. Doch damit musste ich zurechtkommen, ihre Sicherheit war das wichtigste für mich und wenn ich Daphne dafür heiraten müsste und mein Leben lang unglücklich sein würde, dann nahm ich dies gerne in Kauf, denn ich wusste, dass die Zeit, die ich mit ihr hatte mehr wert war als alles was noch kommen sollte.
„So und nun geh, ich werde dafür sorgen, dass du meine Stärke wieder zurück erlangst und deine Gefühlsduselei ein Ende hat."
Sichtlich gebrochen verließ ich das Zimmer und vor der Türe kam mir Draco schon entgegen gerannt.
„Tom, wo ist Estelle, seitdem ihr euer komisches Gespräch hattet ist sie nirgendwo aufzufinden?"
„Ach Draco suchst du etwa meine Schwester Solea,hm da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen!"
Genervt drehte ich mich von Draco weg und wollte grade gehen, als dieser mich daran hinderte.
„Tom was redest du da für einen Quatsch?"
In mir stieg die Wut auf alles ich hatte mich wie früher von der Dunkelheit übermannen lassen und so war Estelle nun mein rotes Tuch. Ich projizierte alle meine negativen Gedanken auf sie und die gesamte Situation in der wir grade gefangen waren.
„Oh Draco, Estelle ist gar nicht Estelle, sie heißt Solea Riddle und ist die Tochter von Voldemort. Aber das wird sie dir bestimmt noch selber sagen wollen!"
Mit einem sarkastischem Lächeln lief ich davon und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, doch ehe ich es öffnen konnte hörte ich schon eine mir bekannte Stimme.
„Du darfst die Dunkelheit nicht über dich herrschen lassen Tom."
Ich drehte mich um und sah in das Gesicht der Frau die, die Mutterrolle all die Jahre für mich und meinen Bruder eingenommen hatte.
„Narzissa, du verstehst das alles nicht!"
„Ich verstehe sehr wohl. All der Schmerz und das Leid, was du als Kind ertragen musstest, hat dich zu dem gemacht der du vor Malia warst. Doch dieser traurige und jähzornige Mensch existiert nicht mehr. Du bist soviel mehr, als das Projekt deines Vaters und der jahrelangen Qualen. Du bist Tom Marvolo Riddle. Der Junge, der alles für seine Liebsten aufgeben würde, ganz egal, was für Konsequenz er dafür ertragen muss."
Doch genau in diesem Moment kam die Dunkelheit in mir zum Vorschein. Ich spürte, wie jedes Gefühl von der Kälte in mir verschlungen wurde und ich nicht einen kleinsten Funken Empathie für Narzissas Aussagen empfand.
„Es tut mir wirklich leid. Aber du irrst dich Narzissa denn ich bin kein Deut besser als mein Vater. Ich interessiere mich nicht für dich oder deine Familie oder gar für andere Wesen. Sie sind mir schlicht weg egal. Also um deinen eigenen Schutz zu gewährleisten, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du dich einfach von mir fern hälst!"
In ihren Augen bildeten sich Tränen, doch das rührte mich keines Wegs.
„Tom..."
„Geh jetzt bitte!"
„Bitte verzeihe dir selber und komm zu uns zurück!"
Mit diesen Worten legte sie mir noch vorsichtig die Hand auf meine Wange und verabschiedete sich.

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