Nachdem Malia mir über die Situation bei ihr zu Hause erzählt hat, bekam ich ein schlechtes Gewissen, sie dorthin wieder zurückkehren zulassen. Ich rang zwar mit mir, doch dann dachte ich an meine Mutter, die zu 100% den nächsten Schritt gewagt hätte. Also lud ich Malia ein, nicht nur an Weihnachten bei uns zu sein, sondern auch die gesamten Weihnachtsferien hier zuverbringen. Freudestrahlend fiel mir meine Hufflepuff Freundin um den Hals und war überglücklich über meine Einladung. Auch ich war froh, dass ich diese Entscheidung getroffen hatte, denn nun würden die Ferien und dieses Weihnachten komplett anders verlaufen. Heute war der Tag vor Weihnachten und ich war völlig vertieft in die Vorbereitung für den morgigen Tag. Theodore schickte ich mit einer langen Liste einkaufen, sodass ich die Zeit zum dekorieren nutzen konnte. Malia war ebenfalls außer Haus, denn sie wollte sich mit Luna und Ginny in Hogsmeade treffen. Also war ich ganz alleine im Haus. Beim dekorieren ließ ich den Weihnachtsbaum jedoch aus, denn diesen würde ich gemeinsam mit Theodore schmücken, so wie wir es jedes Jahr machen. Ich hing also Lichterketten im Wohnzimmer auf, stellte die Kerzen an verschiedenen Stellen und holte mal wieder die alten Bilder der Familie aus dem Keller. Besonders ein Bild fand ich traumhaft. Es war das letzte Weihnachten mit unserer Mutter und wir saßen unter dem Weihnachtsbaum auf dem Schoß von ihr. Theodore hatte seine Arme um ihren Hals gelegt, während ich mich in ihre Armbeuge kuschelte. Jedes Mal, wenn ich mir dieses Bild ansah, schwelgte ich in alten Erinnerungen und spürte, wie sehr ich sie doch manchmal vermisste. Auch das Bild von Mattheo und mir stellte ich auf. Es wurde letztes Weihnachten gemacht und mit einem schüchternen Lächeln schaute ich es mir an. Wieder merkte ich, wie sehr ich ihn doch vermisste und mir nichts Sehnlicheres wünschen würde, als ihn hier zu haben. Jedoch war dies eine Wunschvorstellung, die niemals wieder eintreten wird. Nachdem ich alle Bilder aufgestellt habe, setzte ich mich an den Küchentisch und mit einem Mal kam mir eine Idee. Ich wollte meiner Hufflepuff Chaotin eine kleine Freude machen, weswegen ich mir das Pergament und eine Feder aus der Schublade holte. Ich begann den Brief zu schreiben. Kurz bevor ich fertig war, kam mein Bruder mit 4 Einkaufstaschen in die Küche und stellte diese erschöpft ab. „Ich werde niemals mehr für dich einkaufen gehen und schon gar nicht für Weihnachten" geschafft ließ Theodore sich auf den Stuhl neben mich fallen. Ich musste grinsen und schrieb die letzten Zeilen des Briefes zu Ende, doch bevor ich diesen zusammenfalten konnte, nahm mein Bruder mir ihn aus der Hand. Ich versuchte gar nicht erst ihm diesen aus der Hand zu reißen, da es sowieso hoffnungslos gewesen wäre. „Du willst ihn also zu uns einladen?" zustimmend nickte ich. Grinsend gab mir Theodore den Brief wieder. „Hätte mir vor ein paar Wochen noch jemand gesagt, dass meine Schwester sich mit jemanden anfreundet, der nicht Mattheo heißt, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt und dann ist es auch noch eine Hufflepuff. Und dann lädst du auch noch den Menschen ein, den du eigentlich am wenigen leiden kannst, seitdem wir Kinder sind. Malia hat wirklich einen krassen Einfluss auf dich" ich musste auch kurz lachen, ehe ich den Brief zusammenfaltete und ans Fenster ging. Es dauerte keine 2 Sekunden, da saß eine kleine schwarze Eule auf dem Fensterbrett. Schnell band ich ihr den Brief an ihr Bein und sie flog los. Ich widmete mich nun dem Einräumen der Lebensmittel, bei der ich teilweise einige Sachen draußen stehen ließ, da ich diese noch vorbereiten wollte. Nach etlichen Stunden, wischte ich mir die Schweißerlen von der Stirn, da ich alles geschafft hatte, was ich schaffen wollte. Erschöpft schleppte ich mich die Treppe nach oben direkt zu meinem Zimmer. Theodore hatte nochmal kurz das Haus verlassen, da er noch nicht alle Weihnachtsgeschenke hatte. Außerdem schickte mir Malia eine Eule, um mir Bescheid zu geben, dass sie heute bei Ginny bleiben würde, sie aber morgen pünktlich zurück sein würde. Schmunzelnd legte ich mich in mein Bett und dachte nach. Was macht Mattheo gerade wohl und denkt er auch an mich oder verschwendet er gar keinen Gedanken mehr an mich? Aus voller Erschöpfung schloss ich meine Augen und schlief ein.
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Am nächsten Morgen stand ich mit dem Sonnenaufgang auf und streckte mich. Ein Blick zum Fenster ließ mich wieder erstrahlen, denn es hatte über Nacht noch einmal geschneit. Voller Freude sprang ich aus dem Bett und aktivierte somit die Energie des ganzen Jahres. Schnell lief ich die Treppen nach unten ins Wohnzimmer und sah, dass bereits Geschenke unter dem Weihnachtsbaum lagen. Theodore hatte scheinbar gestern auch schon seine drunter gelegt. Mit einem Lächeln auf meinen Lippen machte ich mich nun an die Vorbereitung für das Weihnachtsessen heute Abend. Nach einigen Stunden kam auch mein Bruder die Treppen nach unten und stellte sich hinter mich. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und sah mir beim Kochen zu. „Guten Morgen Estelle. Ich wünsche dir frohe Weihnachten" lächelnd drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. „Guten Morgen Theo, ich wünsche dir auch frohe Weihnachten" danach widmete ich mich wieder meinem Essen und war verdammt auf meinen derzeitigen Stand. Theodore saß derweil auf der Couch und las ein wenig im Tagespropheten. „Solltest du dich nicht langsam fertig machen? Malia wird doch bestimmt auch bald zurück sein von Ginny" geschockt blickte ich auf die Tür und musste feststellen, dass Malia bereits in 10 Minuten kommen würde. Also sprintete ich die Treppen nach oben und holte mir ein Kleid aus dem Schrank, welches ich mir vor zwei Jahren aus den Sachen meiner Mutter genommen hatte. Es war dunkelgrün und ging mir bis zu den Knien. Die Ärmel waren lang und es sah wirklich schön aus. Meine rötlichen Haare zauberte ich mir mit einem Wink meines Zauberstabs lockig und steckte die vordere Partie mit einer Haarspange an meinen Hinterkopf. Ich ging ins Bad und wollte mir mein Gesicht waschen, als ich mich dann doch gegen Schminke entschied. Lediglich einen dezenten Lippenstift trug ich auf und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ich verließ das Bad und sah, dass Theodore bereits im Türrahmen stand. Er trug einen dunkelblauen Rollkragenpullover und eine schwarze Hose. Seine Haare waren leicht gelockt und fielen im in die Stirn. Ich musste schon zugeben, dass ich einen wirklich gutaussehenden Bruder hatte. Mit einem breiten Grinsen schaute er mich an. „Du siehst wunderschön aus Estelle. Mutter würde sich freuen, wenn sie dich sehen könnte" plötzlich bekam ich eine kleine Träne ins Auge, doch ich wischte sie mir schnell weg. Schnell lief ich auf Theodore zu und umarmte ihn. Auch er nahm mich in seine Arme und für einen Moment blieben wir so im Türrahmen stehen. „Danke, dass du immer für mich da bist Theodore. Du bist wirklich der beste Bruder, den ich mir je wünschen könnte" Theodore nahm mich noch fester in seine Arme, doch wir konnten es nicht lange genießen, dass es an der Tür klingelte. Ich löste mich also von Theodore und lief die Treppen nach unten, um meiner besten Freundin die Tür zu öffnen. „Frohe Weihnachten Stelli" hörte ich bereits ihre quirlige Stimme und wurde von ihr umarmt. „Ich wünsche dir auch frohe Weihnachten Malia. Schön, dass du da bist" nachdem wir uns umarmt hatten, bat ich sie hinein und auch Theodore begrüßte sie. Schnell ging ich in die Küche und holte 3 Tassen Kakao. „Wollen wir uns ein wenig auf das Sofa setzen?" mit einem Nicken bestätigten Malia und Theodore meine Frage und gemeinsam nahmen wir Platz. Malia nahm den ersten Schluck vom Kakao und sah mich mit großen Augen an. „Ohgott Stelli, dieser Kakao ist der beste Kakao, den ich jemals getrunken habe" mit einem Lächeln sah ich zuerst sie an, ehe ich zu meinem Bruder blickte. „Unsere Mutter hat diesen Kakao immer gemacht. Meist zu Weihnachten, aber auch, als wir bedrückt waren, war das immer ihr Wundertrank" hörte ich Theodore sprechen und bestätigte dies mit einem Nicken. Ich schaute zu Malia und erst jetzt fiel mir ihr Outfit auf. Sie hatte eine braune karierte Hose und einen hellbraunen Pullover an. Es sah wirklich niedlich aus, doch ihre Kuschelsocken waren natürlich der absolute Klassiker. Sie waren eben durch und durch eine kleine Hufflepuff. Ein weiteres Klingeln störte die bereits angenehme Stimmung und grinsend sah ich zu Theodore. Malia jedoch schaute sich verwirrt um. „Erwartet ihr noch jemanden?" stumm nickte ich und lief zur Tür. Als ich diese öffnete, war ich nicht im Geringsten darauf vorbereitet, was nun geschehen würde. Ich blickte direkt in das Gesicht von Tom und tatsächlich hatte auch er ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Hallo Estelle. Ich wünsche dir frohe Weihnachten" lächelnd schaute ich Tom an, doch dann sah ich eine weitere Silhouette hinter ihm. Mit großen Augen blickte ich an Tom vorbei und sah meinen besten Freund Mattheo. Auch er schaute mich kurz an, doch wendete dann seinen Blick von mir ab. Tom wagte den ersten Schritt ins Haus und lief an mir vorbei, als er mir gerade etwas ins Ohr flüsterte. „Krieg das wieder hin mit ihm. Er ist unausstehlich, wenn er so drauf ist. Außerdem schulde ich dir sowieso noch etwas" damit lief er an mir vorbei und meine beste Freundin sprang freudig vom Sofa. Sie lief direkt auf ihren Freund zu und fiel ihm in die Arme. Schmunzelnd beobachtete ich das Szenarium, ehe ich meinen Blick wieder zu Mattheo lenkte. Dieser stand immer noch vor der Tür und machte nicht die Anstalten, als würde er hineinkommen wollen. „Hallo.... Mattheo....ich.....ich freue mich, dass du auch hier bist....komm....komm doch bitte rein..." ich stammelte diese Worte vor mich her und schämte mich schon für mich selbst" Mattheo nahm einen tiefen Atemzug und kam dann doch in das Haus. „Glaub ja nicht, dass ich freiwillig hier bin" mit diesen Worten kam er ins Haus und hing seine Jacke an den Haken. Er gesellte sich zu den anderen ins Wohnzimmer und ich konnte ihm nur traurig hinterherschauen. Ich ging in die Küche und holte zwei weitere Tassen Kakao und brachte sie Tom und Mattheo. Ich setzte mich ebenfalls und lauschte abwesend den Gesprächen meiner Freunde. Malia lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter und ich schaute zu ihr. „Stelli, geht's dir gut?" flüsterte sie, sodass es niemand mitbekam. Ich setzte ein falsches Lächeln auf. „Natürlich Malia" sprach ich und hoffte einfach, dass sie es fürs erste darauf belassen würde. „Ich werde jetzt in die Küche gehen und das Abendessen vorbereiten" ich stand auf und ging in die Küche, um noch die letzten Handgriffe des Abendessens zu tätigen. Vom Wohnzimmer hörte ich ebenfalls Geräusche. „Estelle, Tom, Malia und ich gehen raus in den Garten und holen Holz. Nur, dass du bescheid weißt" ich ging kurz aus der Küche, um nach ihnen zu schauen. Im Augenwinkel sah ich, wie Tom Mattheo einen Schlag auf den Hinterkopf gab und ein leises "Idiot" flüsterte, ehe er auch das Wohnzimmer mit Malia verließ. Nun waren Mattheo und ich alleine. Sollte ich jetzt mit ihm reden oder sollte ich es einfach dabei belassen? Ich entschied mich dagegen und machte mich wieder in die Küche. Das Essen köchelte schon vor sich her, sodass ich mich dem Tisch decken widmete. Zuerst stellte ich die Teller hin und legte das Besteck dazu. Dann ging ich wieder zum Schrank und wollte gerade die Gläser herausholen, als eine Hand an meinem Kopf vorbeiglitt und ein Glas aus dem Schrank holte. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um, nur um in die schokobraunen Augen von Mattheo zu schauen. „Kann...Kann ich dir helfen...?" sprach er leise. Schnell nickte ich und Mattheo nahm die anderen Gläser aus dem Schrank. Als die erledigt war, rührte ich ein wenig in der Soße herum. „Es war gelogen" ich drehte mich um und sah wieder zu Mattheo. „Was meinst du?" glitt über meine Lippen. Mattheo schaute mich direkt an. „Das, was ich vorhin an der Tür zu dir gesagt habe. Ich bin freiwillig hier, weil ich hier sein möchte...Du fehlst mir und auch wenn mir das alles sehr schwerfällt, dann muss ich mir einfach eingestehen, dass ich nicht ohne dich kann..." mit großen Augen sah ich Mattheo an und fühlte genauso wie er. „Mattheo mir geht es doch genauso. Ich habe dich unendlich vermisst. Du bist mein bester Freund und das wirst du immer bleiben" ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er kam einige Schritte auf mich zu und öffnete seine Arme. Schnell lief ich in sie hinein und krallte mich an seinen Rücken. Auch Mattheo legte seine Arme um mich und umarmend blieben wir in der Küche stehen. „Stelli, ich muss dich um etwas bitten" hellhörig hob ich meinen Kopf und sah zu Mattheo. „Alles Mattheo" es herrschte kurz Stille, ehe er weiterredete. „Wenn, das zwischen uns funktionieren soll, dann geht das nur, wenn du dich von Draco fernhältst... Ich ertrage es nicht, wenn ich dich in seiner Nähe sehe, weil ich immer an den Tag zurückerinnert werde" zu Beginn war ich geschockt über die Bitte von Mattheo, doch die Freundschaft zwischen ihm und mir war mir so wichtig, dass ich fast jeder Bitte nachkommen würde. Also nickte ich und sah in das glückliche Gesicht von Mattheo. Auch ich war glücklich, doch tief in mir drin wusste ich, dass ich einen hohen Preis hierfür gezahlt habe. Ein Blick aus dem Fenster ließ mich schmunzeln. Malia und Tom verbrachten gerade ihre Zeit im Schnee und tollten wie zwei kleine Kinder herum. Ich konnte mir ein Lächeln daher nicht verkneifen und auch Mattheo schien dies bemerkt zu haben. „Ich habe meinen Bruder lange nicht so glücklich und unbeschwert gesehen. Malia scheint ihm echt gutzutun" freudig nickte ich. Nun war es jedoch an der Zeit, die anderen zum Essen zurufen. Ich ging also zum Fenster, öffnete es und rief. „Theodore, Malia, Tom. Das Essen ist fertig" schnell kamen die 3 ins Haus und setzten sich. Mattheo suchte sich ebenfalls einen Platz und ich stellte Stück für Stück alle Leckereien auf den Tisch. Es gab einen leckeren Braten, mit Kartoffeln und Blaukraut. Zur Vorspeise zauberte ich eine leckere Nudelsuppe mit Gemüse. Als Nachtisch gab es verschiedene Dinge. Plätzchen, Pudding, kleine Mandelküchlein und zum krönenden Abschluss den leckeren Apfelkuchen unserer Mutter. „Wow Stelli, das hast du alles gemacht? Das sieht so atemberaubend aus und total lecker. Vielen Dank für diese tollen Speisen" mit einem Lächeln setzte ich mich ebenfalls an den Tisch und sah zu meinem Bruder. Ich schloss meine Augen. „Mutter, es ist jetzt bereits 11 Jahre her, als du uns verlassen hast und es vergeht kein Tag, an dem Theodore und ich nicht an dich. Gerade heute, an deinem Todestag ist es besonders schwer für uns, doch durch die Zusammenkunft mit unseren Freunden, ist es deutlich leichter und es ist fast so, als wärst du bei uns. Vielen Dank Mutter, dass du diesen Tag zu etwas Besonderen machst und immer an unserer Seite bist. Wir werden dich niemals vergessen" nachdem ich diese Worte gesprochen hatte, merkte ich erst, dass Tom und Malia von dem Tod unserer Mutter noch nichts wussten, doch das war in diesem Moment völlig egal, da ich den beiden vertraute. Ich schaute zu Malia, welche Tränen in den Augen hatte, doch ich konnte nicht anders als zu lächeln und meine Hand auf ihre zulegen. „Hey nicht weinen, meine Mutter würde Tränen am Tisch niemals dulden" schnell wischte sich die kleine Hufflepuff ihre Tränen weg und wir begannen mit dem Essen.
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You Never Belong to Me
Fanfiction~ Der Mensch, der Dich an Deine Grenzen bringt und triggert, ist derselbe, der Dir geschickt wurde, um Dich von Deinen alten Mustern zu lösen ~ Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden in der Zaubererwelt zueinander und freund...