Kapitel 75: Ein Bauch voller Liebe - Pov Malia

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In mir staute sich die Angst meine Eltern nach einer gefühlten Ewigkeit einen Besuch abzustatten. Doch es war an der Zeit auch ihnen zu sagen oder viel mehr zu zeigen, dass sie die Großeltern unserer kleinen Kaia werden. Ich sah mich noch ein letztes Mal im Spiegel an, ehe mich zwei starke Arme von hinten umarmten.
„Und du bist dir sicher, dass du das allein durchstehen möchtest?"
Tom wollte mich keinesfalls im Stich lassen, schließlich war er nach seiner Aussage genauso an der Entstehung von unserer Tochter beteiligt wie ich. „Glaube mir, es ist besser, wenn du sie nicht so kennenlernst. Außerdem bin ich ja nicht allein. Kaia ist bei mir."
Mit einem kleinen gestohlenen Kuss auf die Wange verabschiedete sich mein Verlobter von mir. Er und Theo gingen einigen Hinweisen nach die sehr vielversprechend klangen und so richtete ich ein letztes Mal meine Haare, ehe ich mich auf den Weg zu meinen Eltern machte.
Als ich vor dem Haus meiner Eltern stand wurde mir ganz anders. Wie sollte ich erklären, dass ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr in Hogwarts war und dazu war ich hochschwanger mit dem Kind von Voldemorts Nachfolger. Wenn ich mir diese Fakten vor Augen hielt, konnte ich nicht glauben, in welche andere Richtung sich mein Leben gewendet hatte.
Ich atmete noch ein letztes Mal tief durch, bis ich meinen gesamten Mut zusammen nahm und auf die Haustüre zulief. Ich klopfte dreimal.
„Entschuldigung aber wir kaufen... Malia!"
Vollkommen erschrocken blickte mir meine Mutter entgegen. „Hi Mum."
Unsicher lächelte ich ihr entgegen, doch sie bekam kein Wort heraus. Vielmehr beäugte sie mich und ihr Blick fiel sofort auf meinen großen Babybauch. „Darf ich rein kommen?"
Mehr als ein Nicken erhielt ich nicht und so trat ich in mein damaliges Zuhause ein. Dieser Ort war einst mein Zufluchtsort und heute war es nichts mehr als eine wage Erinnerung an das, was schon lang vergangen war.
„Liebling, wer war denn an der Türe?"
Da kam auch schon mein Vater um die Ecke und sah mich. Sofort schmiss er die Kochschürze die seinen Körper umgab zur Seite und zog mich in eine Umarmung.
„Mein Bienchen, ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich habe mir solche Sorgen gemacht..."
Ich vermisste seinen Duft, seine Umarmungen und seine Stimme, die mir das Gefühl von vollkommener Sicherheit.
„Dad ich hab dich so vermisst!"
„Aber anscheinend nicht genug um uns in Kenntnis zu setzen, dass du noch am Leben bist. Weißt du was wir uns für Sorgen gemacht haben, dazu möchte ich sofort wissen, warum dein Bauch derartig groß ist und wehe es ist das was ich denke!" In jedem Wort hörte ich die Enttäuschung meiner Mutter über meinen derzeitigen Zustand. Doch dies war noch nicht alles. Mein Vater schob mich von sich, um zu sehen, wovon meine Mutter sprach und auch sein Gesichtsausdruck war sagen wir, weniger erfreut.
„Mom ich kann alles erklären, es sind einige Dinge vorgefallen von denen ihr wahrscheinlich schon mitbekommen habt und deshalb bin ich hier. Dazu müsst ihr wissen, dass es stimmt was ihr sehen könnt. Ja ich bin schwanger. Tom und ich werden in einem Monat Eltern einer kleinen Tochter und ihr Name ist Kaia."

„Malia Rose Scamander, du sagst mir jetzt das dass nicht stimmt. So habe ich dich nicht erzogen, um den erst besten Slytherin um den Hals zu fallen und sich von diesem auch noch ein Kind unterjubeln zu lassen. Bei Merlins Bart wie soll das denn funktionieren Malia, dieses Kind hat doch keinerlei Chancen, schließlich ist sein Vater der zukünftige Anführer der Todesser!
Verdammt, Ich dachte wirklich das du über die Beziehung mit Tom nochmal genauer nachgedacht hast und feststellst, dass es ein riesen Fehler war mit diesen ganzen Slytherin's zu verkehren. Du hattest doch vernünftige Freunde und du lässt sie alle auf der Strecke, nur damit du mit dem Nott Mädchen deine Zeit vergeuden kannst. Ich kann es einfach nicht glauben!" Wie konnte sie nur so zu mir sein, ich dachte wirklich das meine Mutter meine Lage verstehen würde, doch da lag ich wohl vollkommen falsch. „Mom weißt du was, wenn ich so eine Schande für euch alle bin dann hast du bestimmt kein Problem damit mich heute das letzte Mal gesehen zu haben. Dazu wollte ich keine Standpauke von dir erhalten und das nur aus dem Grund, weil ich meine eigenen Entscheidungen treffe! Der einzige Grund warum ich her kommen wollte war euch Bescheid zu geben, dass ich euch gern bei meiner Hochzeit dabei hätte, doch ich habe mich grade umentschieden!" Verächtlich schnaubte meine Mutter. „Frank jetzt wird unsere Tochter auch noch eine Riddle, also ich glaube ich war noch nie so enttäuscht von dir Malia!"
„Es reicht jetzt, ihr hört jetzt beide sofort auf zu streiten. Das ist ja nicht auszuhalten, wo ist das Dream Team Alice und Malia hin. Seitdem Malia ihren eigenen Weg geht, drehst du wirklich durch Alice, ich habe das Gefühl, dass du all deine schlechten Erfahrungen auf unsere Tochter projizierst und ihr nie die Chance gibst ihre eigenes Leben zu bestimmen!"
Selbstgerecht schaute ich zu meiner Mutter, doch da wurde ich schnell eines besseren belehrt.
„Malia, du brauchst gar nicht denken, dass du besser davon kommst. Du meldest dich monatelang nicht, bist wie von der Bildfläche verschwunden und stellst uns vor vollendete Tatsachen. Das ist genauso unfair uns gegenüber, aber das ist auch garnicht der Punkt auf den ich hinaus möchte. Ihr sollt endlich verstehen das ihr beide falsch liegt mit eurer festgefahrenen Meinung. Denn nur zusammen seid ihr vollkommen. Keine von euch ist glücklich, wenn sie von der anderen getrennt ist und jetzt verlange ich das ihr euch verdammt nochmal vertragt und füreinander da seid!"
So hatte ich meine Vater noch nie gehört und mit jedem seiner Worte wurde mir mehr bewusst, dass er recht hatte. Ich brauchte meine Mutter und egal wie groß ich auch werden würde, ohne sie wäre alles unvollständig. Ich schaute in das Gesicht meiner Mom und auch in ihren Augen bildeten sich die Tränen.
„Komm endlich her mein Mäuschen!"
Und so lag ich weinend in den Armen meiner Mutter und fühlte mich wieder wie dieses kleine Mädchen, welches ich einst war. All die dunklen Erfahrungen,  die ich in der letzten Zeit erfahren habe erschienen so unwirklich und meine Welt war wieder inordnung. Am liebsten wäre ich auf ewig so mit ihr verweilt. Sie lehnte ihren Kopf auf meinen und legte mir einen Kuss auf meinen Scheitel. „Ich will dich doch nur beschützen mein Schatz. So wie du Kaia beschützen möchtest, denn egal was geschieht, ich werde immer deine Mama bleiben und an meiner Liebe zu dir wird sich nie was ändern!"
Sofort drückte ich sie noch fester an mich und ich wusste einfach, dass dies mein Ort der Sicherheit war. In den Armen meiner Mutter.
„Mom ich wollte dich nie enttäuschen und vorallem musst du wissen, dass ich dich in jeder Sekunde höllisch vermisst habe, denn egal wie alt ich sein werde, in deinen Armen bin ich wieder die kleine Mali die nicht ohne eine zu Bettgeschichte einschlafen kann."
Wir weinten beide bitterlichst und es war okay, denn keine von uns musste mehr die Fassade der Trauer aufrecht erhalten. Mit leisen Schritten kam mein Dad dazu und und legte die Arme um uns. Nach dieser emotionalen Auseinandersetzung waren alle Streitigkeiten vergessen und ich verbrachte den gesamten Tag noch bei ihnen. Meine Mutter fragte mich über Kaia und Tom regelrecht aus und ich fühlte mich endlich wieder angekommen. Auch mein Vater setzte sich sofort in den Garten und plante schon ein Erdbeer Feld anzupflanzen, damit er mit Kaia dort den gesamten Tag drin sitzen könnte und sie sich kugelrund futtern würden. So wie wir es getan haben als ich noch ein Kind war. All diese Freude und Leichtigkeit die ich langezeit nicht mehr gespürt hatte, war wieder da und es ließ meine Batterien aufladen. Nie wieder würde ich so lang von meinen Eltern fern bleiben und nie wieder würde ich sie derartig anlügen denn das war es einfach nicht wert.
Als ich dann am späten Abend endlich wieder im Riddle Manor ankam, saß Tom schon auf der Terasse und erwartete mich.
„Halli Hallo Mr. Riddle was verschafft mir die Ehre das sie hier auf mich warten?"
Mit einem Lächeln auf den Lippen kam mein Verlobter auf mich zu und zog mich in eine Umarmung.
„Ich habe dich vermisst. Deshalb stehe ich hier."
„Okay, wer bist du und was hast du mit Tom gemacht!"
So gefühlsduselig kannte ich ihn wirklich nur in den seltensten Fällen und dennoch liebte ich diese Seite an ihm.
„So kitschig bin ich selten ich weiß, doch bei dir da kann ich einfach nicht anders."
Sofort fingen wir beide an zu lachen und Tom legte seine Hand an meine Wange.
„Wie lief es? Waren sie sehr empört?"
„Am Anfang war es sehr schwer für mich, doch wir haben uns ausgesprochen und nun möchten sie dich unbedingt kennenlernen! Dazu bist du herzlichst eingeladen bei meinem Vater und seinen Freunden beim Feuerwhisky Abend beizuwohnen."
Sofort veränderte sich die Mimik von Tom und ich musste wieder lachen.
„Aber Malia, dein Vater... Ich weiß doch garnicht wie ich mich da verhalten sollte."
„Oh doch er wird dich lieben weil du genau so perfekt bist wie du bist."
Und so verweilten wir noch eine Weile draußen auf der Terassen und ich erzählte ihm alles vom heutigen Tag.

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