Kapitel 6: Sei doch nicht so naiv - Pov Malia

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Ich lief hinaus auf den Flur, um mich mit meinen Freundinnen auf den Weg zur großen Halle zu machen. Doch dieser entwickelte sich schwieriger als gedacht.
„Du Mali, was wolltest du eigentlich vorhin von Nott?"
Fragte mich Ginny mit einem ungläubigen Unterton.
„Ach ich hatte sie nur gefragt, ob sie mit mir zu Mittag essen wollte. Aber sie wollte nicht, also alles halb so wild."
In diesem Moment fing Ginny spöttisch an zu lachen.
„Mali, was ist denn mit dir los? Seit wann willst du mit einer wie Nott zu Mittag essen ? Sie ist hinterlistig und wirklich komisch. Genauso wie ihre Slytherin Gang."
Und in diesem Moment wurde mir mal wieder bewusst, dass ich mit meiner Meinung ganz allein da stand. Luna hielt sich aus dieser Thematik meist heraus und Ginny ließ ihrem Ärger meist freien Lauf.
„Was ist daran so schlimm, jemanden aus dem Hause Slytherin zu fragen, ob er mit einem isst. Im besten Fall findet man neue Freunde und entwickelt mit diesen neue Erinnerungen. Doch mir war mal wieder klar, das dein Hass gegenüber allem was nur im geringsten mit diesem Haus zutun hat, übergreifend ist."
Und so wurde auch Ginny stetig wütender und ließ sich meine Antwort nicht gefallen.
„Oh du arme kleine Malia, bist du mal wieder zu naiv um zu verstehen, dass diese Welt nicht nur aus Schmetterlingen und guter Laune besteht. Wach bitte auf und sieh ein, dass deine neue Freundin schlecht für dich ist und du gefälligst die Finger von ihr und ihren Freunden lassen solltest. Sie würden sich nur über dich lustig machen, denn du bietest ihnen ja regelrecht eine Bühne für solch ein Verhalten. Dazu ist sie wirklich merkwürdig und nicht einmal die anderen Slytherin's wollen viel mit ihr zutun haben. Außer der Sohn von Du weißt schon wem und der ist der inbegriff des Bösen. Bitte verstehe mich nicht falsch Mali, aber ich möchte dich einfach nur vor solchen Wesen beschützen, auch wenn du das nicht sehen willst."
Nun war auch meine Grenze erreicht. Mein Leben lang wurde ich klein gehalten und mir wurde gesagt, wer meine Freunde sein sollten und wie ich mich richtig zu verhalten hatte. Sodass die Nachbarn nicht schlecht über die Familie Scamander reden konnten. Doch nun reichte es mir endgültig. Ich musste vor nichts und niemanden beschützt werden und wenn ich mich zum Hampelmann der gesamten Schule mache, war dies immer noch meine Entscheidung.
„Jetzt hör mir mal genau zu Weasley, ich muss vor nichts und niemanden beschützt werden. Hast du mich verstanden? Und nur zur Info, ich kann selbst entscheiden mit wem ich meine Zeit verbringen möchte und wenn ich Estelle frage, ob sie mit mir zu Mittag essen möchte, dann hast die verdammt nochmal deinen Mund zu halten. Dazu hast du eh eine viel zu aufgeblasenes Ego, denn keiner ist besser als unsere starke und unabhängige Ginny. Doch dabei liebt sie ihren Status als Nesthäkchen mehr als alles andere. Also urteile bitte nicht über andere und betitle bitte keinen Menschen als merkwürdig, ohne den Hintergrund von seinem Verhalten zu kennen."
Und mit diesen Worten lief ich wütend an Ginny vorbei und wollte einfach nur noch in mein Zimmer.
Um meine Meinung zu unterstützen, streifte meine Schulter ihre, denn ich hatte keine Lust mehr nach den Regeln der anderen zu Leben und meiner eigenen Meinung niemals die nötige Stimme zu verleihen.
Doch als ich in meinem Zimmer ankam spürte ich, dass es mich doch mehr traf, mich so mit meiner Freundin gestritten zu haben.
Mir war bewusst, dass ich voll und ganz Recht hatte mit meiner Aussage, doch diese Gefühl von Wut war nun verschwunden und das einzige was noch übrig blieb war die Trauer. Dennoch würde ich nicht klein bei geben und mich für mein Verhalten entschuldigen. Auch wenn ich mich so mies fühlte.

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und wollte am liebsten liegen bleiben. Ich hatte so gut wie kein Auge zu bekommen und mich hatte diese ganze Situation einfach viel zu sehr mitgenommen. Wahrscheinlich ging es Ginny da ganz anders und sie kümmerte es kein bisschen, das wir uns so zerstritten hatten. Schnell schob ich diesen Gedanken beiseite und sprang unter die Dusche. Ich liebte den Duft meines Zitronenshampoos und genoss es deshalb jedes Mal aufs Neue die Zeit für mich. Als ich grade aus dem Bad kam, klopfte es an meiner Türe. Ich zog mir schnell mein Kleidung über und öffnete die Tür.
„Hey"
Leicht verwirrt darüber, dass Ginny wieder vor meiner Tür stand, ließ ich sie eintreten.
„Warum bist du hergekommen?"
Unsicher blickte mir meine Freundin entgegen.
„Ich wollte mich bei dir entschuldigen, irgendwie hattest du schon recht mit deinen Dingen, die du gesagt hattest und ich fühl mich wirklich mies. Ich wollte dich nie bevormunden, aber ich mache mir doch einfach nur Sorgen. Schließlich bist du meine beste Freundin und ich möchte dich nicht verlieren."
Ich wusste, dass ich härter zu ihr hätte sein müssen. Doch meine Freude darüber, dass sich Ginny bei mir als erstes entschuldigte war größer.
„Komm her du Klugscheisser."
Ich zog sie in eine feste Umarmung mit dem Wissen, dass sie dies mehr hasste als alles andere auf dieser Welt.
„Ich verzeihe dir, aber absofort bestimme ich selber über mein Leben und keiner von euch sollte mich deshalb für dumm oder naiv halten. Denn das sind alles Dinge die ich selber herausfinden muss und meist endet doch eh alles gut also."
Und so musste auch Ginny eingestehen, dass ich mal wieder recht hatte.
Wir beide machten uns nach dem ich mich fertig zurechtgemacht hatte auf den Weg in die Große Halle.

You Never Belong to MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt