Kapitel 35: Wie war deine Kindheit? - Pov Malia

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Viel Zeit war vergangen und meine Beziehung zu Tom war perfekt. Er schlief jede Nacht bei mir und wir unternahmen viel miteinander. Leider auch soviel, dass ich meine anderen Freunde deshalb sehr vernachlässigte, am meisten fiel es mir bei meiner besten Freundin auf. Estelle verbrachte viel Zeit damit in der Bücherei zu sitzen und in irgendwelchen alten Schinken rum zu blättern.
Ich wusste auch, dass ihr dies Freude bereitete, doch immer, wenn ich sie fragte, ob wir etwas unternehmen würden, hatte sie keine Zeit oder musste sich um andere Dinge kümmern.
Tom sagte dann meist, dass sie einfach viel um die Ohren hätte und ich ihr die Zeit und den Raum geben muss. Aber nach einer gewissen Zeit konnte ich diese Floskel nicht mehr hören.
Am heutigen Morgen entschied ich mich dazu, sie beim Frühstück abzufangen.
Doch grade als ich mich aus dem Bett bewegen wollte, griff mich Tom an meiner Hüfte zurück.
„Du bleibst hier."
Ich konnte einfach nicht fassen das ich in Tom Riddle den Schrecken aller Schüler in Hogwarts meine große Liebe fand und dieser bei mir so liebevoll und zärtlich war wie zu sonst keinem.
„Ich möchte aber frühstücken und mit Stelli reden, du kannst mich nicht auf ewig für dich behalten Mr, Riddle."
Gespielt enttäuscht ließ sich mein Freund zurück in mein Bett fallen und drückte sich das Kissen ins Gesicht.
„Jetzt mach dich fertig, sonst kommen wir zu spät!"
„Na schön, aber dafür stehst du tief in meiner Schuld meine Liebe."
„Du solltest froh sein, dass du nicht zu spät zum Unterricht kommst und schon wieder verschläfst, deshalb erwarte ich nun ein Danke von dir."
Doch ich hatte nicht wirklich darüber nachgedacht und schon stand Tom Oberkörperfrei vor mir und legte seine Hände an meine Wangen.
„Oh ich bedanke mich doch liebend gern bei dir."
Mein Freund küsste mich und meine Arme legte ich um seinen muskulösen Nacken. Ich fühlte mich wie in Trance wenn Tom seine Lippen auf meine legte und jedesmal merkte ich, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch nur mehr wurden.
„Malia lass uns doch einfach an diesem verregneten Tag im Bett bleiben?"
Nachdem ich mich wieder gefangen hatte und bei vollem Verstand war, sammelte ich mich und machte kurzen Prozess.
„Du machst dich jetzt endlich fertig und kommst nach und ich flitze schnell zu Stelli."
Ohne auf seine Wiederworte zu warten machte ich mich auf den Weg in die große Halle und sah meine Freundin allein am Slytherin Tisch sitzen, Luna wie auch Ginny riefen mich schon wieder zu sich, doch heute wollte ich meiner Stelli mal wieder auf die Nerven gehen.
„Halli hallo meine wunderschöne Stelli, wie geht es dir den heute?"
Doch Estelle verhielt sich anders als sonst. Ich war das gespielte Augenrollen gewohnt, doch heute stocherte sie einfach weiter in ihrem Essen herum und beachtete mich garnicht.
„Hallo Erde an Estelle Nott, ist alles okay mit dir?"
Und genau in diesem Moment sprudelte es nur so aus Estelle heraus.
Sie schmiss ihre Gabel auf den Teller und erhob sich von ihrem Platz.
„Man Scamander, geh mir doch einmal nicht mit deiner überfreundlichen Art auf die Nerven man. Keiner braucht deine piepsige Stimme schon am frühen Morgen, also wenn du so freundlich wärst nerv Tom oder einen deiner anderen Freunde mit deiner Anwesenheit, aber verschone mich bitte einfach."
In mir brach eine Welt zusammen und ich wusste nicht, was ich sagen oder hätte tun können. Estelle war so kühl und kaltherzig zu mir, sodass sie mir wirklich Angst machte. Aber ich wollte standhalten, denn es musste ja einen Grund geben für ihr Verhalten. Mir war bewusst das alles Augen nach dieser Aktion auf uns gerichtet waren aber das war mir herzlich egal.
„Estelle ich weiß, das# du dass nicht so meinst, komm wir gehen nach draußen und du erzählst mir einfach in Ruhe warum du so aufbrausend bist."
Doch der Nott Zwilling fing nur an hämisch zu lachen.
„Oh Malia pass auf, nicht dasa du gleich anfängst zu weinen und dann wieder Tom kommen muss, um deine Fantasiewelt aufrecht zu erhalten. Du bist erbärmlich Scamander, du bist es nicht einmal wert die gleiche Luft wie ich zu atmen und jetzt geh mir aus der Sonne."
Ich stand weinend vor ihr und wusste, dass meine beste Freundin mich grade so schlimm verletzt hatte wie zuvor noch niemand.
Doch das ließ ich nicht auf mir sitzen.
„Tut mir ja wirklich leid, dass du so verkorkst bist und deine Traumata an andere auslassen musst die dir nur helfen wollen. Aber die Freundschaft zwischen uns hat sich erledigt hörst du, du bist für mich gestorben Estelle Nott."
„Was ist denn hier los?"
Tom kam auf mich zu und schob mich zur Seite.
„Oh Malia schau mal da ist ja dein Beschützer, nun zieht endlich Leine und lasst mich in Ruhe bevor ich mich hier noch vergesse."
Tom nahm mich an der Hand und zog mich regelrecht aus der Halle heraus, sodass ich Estelle nicht mal was nachrufen konnte.
„Lass mich los Tom, ich will dieses Miststück auseinander nehmen!"
Doch Tom zog mich immer weiter, bis ich so stark protestierte, days er mich über seine Schulter schmiss.
„Tom Marvolo Riddle, du lässt mich jetzt sofort runter!"
Doch dieser sagte einfach nichts und schleppte mich in sein Zimmer.
„Sag mal, spinnt ihr jetzt alle komplett erst Estelle, dann du?"
„Es hätte sowieso nichts gebracht es dir zu erklären, denn du wärst zurück in die große Halle gestürmt und hättest nur was angestellt, was du später bereut hättest."
Ich wusste, dass er Recht hatte, doch diese Genugtuung gönnte ich ihm nicht.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und drehte mich weg.
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Tom POV:
„Estelle verhält sich so nicht ohne Grund Malia, das ist es was ich dir damit sagen will."
„Ach, aber mich anzumeckern und bloßzustellen ist dann inordnung. Du hast mir ja nicht einmal geholfen, ganz im Gegenteil. Du hast meine Integrität untergraben!"
Ich liebte dieses kleine Wut Elfe wirklich, doch genauso hasste ich es wenn sie mir nicht zuhörte.
„Und dann, dann hast du mich einfach..."
„Malia zuhören jetzt!"
Mit ihren großen brauen Augen schaute sie mich so an, als würde sie gleich vor Wut platzen doch an diesem Punkt waren wir schon einige Male.
„Ich kenne Estelle schon seitdem sie auf der Welt ist. Wir teilten unsere Kindheit miteinander und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, kenne ich sie wirklich gut. Estelle ist damals durch das Haus der Notts gerannt und hatte dabei eine große Vase umgerannt, da war sie vielleicht 7 Jahre alt und es sah wirklich übel aus ,denn einige Splitter steckten in ihrem Fuß. Ich kann mich so genau daran erinnern, weil wir an diesem Tag mit Theo und Mattheo Fangen spielten. Die Mutter der beiden war ein wahrlicher Engel. Sie hatte solch eine Liebe für die beiden übrig und das ganze Haus war mit ihrer Gutmütigkeit gefüllt. Doch ihr Vater war da ganz anders, als Estelles Mutter sich den Fuß genauer ansah schaute er nur verächtlich hinüber und hatte keinerlei Mitleid. Ganz im Gegenteil am späteren Abend schlug er Estelle mit dem Lappen den sie zum aufwischen nutzte. Diese Striemen zieren ihren Hals bis heute noch und dies war eine Kleinigkeit zu den Dingen die Estelle nach dem Tod ihrer Mutter über sich ergehen lassen musste."
Malias hielt sich die Hände vors Gesicht und hatte Tränen in den Augen.
„Aber wieso tat er so etwas?"
„Warum tuen Eltern so etwas, ich weiß es nicht Malia. Mein Vater tötete meine Mutter vor meinen Augen nur um zu demonstrieren das Gefühle schwach machen und das ich niemals schwäche zeigen dürfe. Erst sackte sie vor mir und Mattheo zusammen und danach richtete er einen Cruciatus Fluch nach dem anderen auf sie. Sie krümmte sich vor Schmerzen bis sie nur noch bewusstlos auf dem Boden lag. Ich schnappte mir Mattheo und rannte in mein Kinderzimmer, um ihn dort zu verstecken, doch als Vater mich dann zu packen bekam, zierte er meinem Arm mit dem dunklen Mal. Seine nächsten Worte waren Ansammlungen und Gründe mir klar zu machen das ich stärker sein müsse, stärker als jeder andere auf dieser Welt und so wurde das Aushalten von Folter mein täglicher Begleiter."
Meine Freundin weinte und weinte, sie hörte garnicht mehr auf doch mich ließ die Vergangenheit kalt denn sie machte mich zu dem starken Menschen, der ich nunmal war.
„Tom du musst nie wieder so sein, das verspreche ich dir!"
„Aber das ist doch garnicht der Punkt Malia. Wir sind anders groß geworden als du oder andere Schüler das heißt aber nicht, dass wir deswegen schwächer sind, ganz im Gegenteil wir sind soviel Stärker, als man denkt und das rechne ich meinem Vater hoch an. Denn wir können unsere Gefühle innerhalb kürzester Zeit abschalten, um den nötigen Abstand zu gewinnen und genau das macht Estelle grade. Sie hat ihre Mauern errichtet und das muss einen Grund haben."
Den restlichen Abend unterhielt ich mich mit Malia über die Kindheit die uns so prägte und was eigentlich aus mir werden würde.
Ich war froh das sie nicht sonderlich viel über die Todesser wusste und dabei beließ ich es auch. Doch ich konnte ihr die Angst vor vielen Dingen nehmen, indem ich Sachen weniger schlimm darstellte, als sie in Wirklichkeit waren. Denn das war nie mein Ziel.
Nach einer gewissen Zeit schlief Malia dann selig in meinem Bett ein und ich machte mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, um nach den Jungs zu sehen. Doch als ich grade an Estelles Zimmer vorbei lief hörte ich ein lautes Schluchzen und musste einfach diese Türe öffnen.

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