Kapitel 39: Freunde? - Pov Malia

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„Malia es ist Samstag."
„Ja und ich möchte halt gerne früh aufstehen, um noch einige Sachen zu erledigen. Du darfst aber gerne noch weiter schlafen."
Tom ärgerte sich noch ein bisschen, bis auch er verstand, dass mich nichts mehr dazu brachte in mein Bett zu kriechen.
„Darf ich mir eigentlich deinen grünen Pullover von gestern ausleihen?"
„Ausleihen, du meinst wohl eher klauen."
Sofort musste ich anfangen zu lachen, denn Tom kannte mich nunmal zu gut.
„Ja nimm ihn ruhig. Aber denk daran, dass ich ihn auch gerne wieder haben würde."
„Hmmm... Neh der steht mir eh besser als dir."
Ich zog mir noch schnell meine Leggins über und krabbelte zu Tom, damit ich ihm einen Abschiedskuss geben konnte.
Doch dieser wollte mich aus der Umarmung, die sich daraus ergab garnicht gehen lassen.
„Ich muss jetzt los Tom, ich treffe mich mit Ginny in der großen Halle.“
„Na gut aber denk daran wen du hier liegen lässt für eine Weasley.“
Augenverdrehend lief ich aus meiner Zimmer und schloss schmunzelnd die Türe.
„Hat er etwa schon wieder bei dir geschlafen?“
Das waren die Worte meines Bruders, der sich grade mit seinen Freunden unterhielt und mich seit neustem im Auge behielt.
„Geht dich nichts an Rudolf.“
„Und ob mich das was angeht, schließlich bist du meine kleine Schwester!“
Doch heute war mir nicht danach mit ihm zu diskutieren, er wusste gefühlt nichts über mein Leben oder meine Freunde und das war auch gut so.
„Wir sehen uns Brüderchen.“
„Malia…!“
Und schon war ich weg, ach wie wundervoll dieser Tag einfach nur war. Meine Laune war wie das Wetter mit Sonnenstrahlen geflutet und der Frühling begrüßte langsam aber sicher den Sommer. Ach ich liebte es einfach und tanzte einfach durch die Gänge mit einem Song auf den Lippen.
Als ich die große Halle betrat, sah ich schon von weiten meine Freunde. Ginny, Luna und die anderen sahen sehr nachdenklich aus, aber das tat meiner Stimmung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, Fred kam auf mich zu und bemerkte sofort meine gute Laune.
„Man Mali warum strahlst du denn heute so?“
„Es kommt endlich der Sommer, das heißt raus aus den Pullovern und rein in die Sommer Shorts.“
Den Weasley Zwilling steckte ich schnell mit meiner Euphorie an und so hielt er mir seinen Arm zum einhacken hin, damit wir mit guter Laune zum Tisch stolzierten.
„Hey Leute, was zieht ihr denn hier so für Gesichter. Der Sommer kommt und wir müssen noch planen, was wir alles machen wollen. Also ich wäre für ein tolles Picknick mit Erdbeeren und Schokolade.“
Luna schaute mich an und sofort fing auch sie an zu Lachen.
„Ach Mali.“
„Malia Entschuldigung, aber grade sind wir an anderen Dingen interessiert als an deiner Freude über den Sommer.“
Diese Worte knallte mir Harry Potter höchstpersönlich um die Ohren und dies ließ ich mir bestimmt nicht gefallen.
„Was ist dir denn passiert, dass du so schlechte Laune hast?“
Doch anstatt, dass er auch nur ein Wort darauf antworten, konnte zog Ginny mich neben sich auf den Platz und blickte mich mit einem ersten Blick an.
„Man Malia, Harry hat gestern seinen Patenonkel verloren und das alles nur, weil die Anhänger von Voldemort, Harry tot sehen wollen.“
Ich fühlte mich wirklich schlecht und wollte mich deshalb sofort bei Harry entschuldigen doch dieser ließ mich nicht einmal ausreden.
„Ginny warum redest du überhaupt mit ihr, sie gehört schließlich zu den Verrätern und ist sogar mit dem Sohn des Mörders meiner Eltern zusammen .Also wenn du mich fragst, sollten wir uns alle mal fragen, warum die Todesser uns immer einen Schritt voraus sind?“
Ich hatte das Gefühl, den Halt unter meinen Füßen zu verlieren. Dachten sie wirklich so über mich.
„Ich habe damit nichts zutun und außerdem ist Tom in keiner Hinsicht wie sein Vater. Wenn ihr ihm nur eine Chance geben würdet, dann hättet ihr gemerkt das er der ehrlichste und liebevollste Mensch ist, den ich mir nur wünschen kann. Er hat damit nichts zutun, genauso wenig wie ich.“
Die Mienen am Tisch wurden ernster und so wirklich nahm mich keiner ernst.
„Hört ihr, er ist so lieb und nett, das ich nicht lache.
Ich glaube ja immernoch das du unter dem Imperius Fluch stehst, denn so einen Schwachsinn kannst du nicht ernst meinen.“
Diese Worte aus dem Mund von Ron Weasley zu hören, ließ mich nur noch wütender werden.
„Sag mal gehts noch. Was fällt dir ein so mit mir zu sprechen!“
„Aber es ist wahr Malia, all deine neuen Freunde gehören Voldemort an und auch wenn du es nicht wahr haben willst, ist Estelle auch eine von ihnen.“
In diesem Moment konnte ich nicht anders als lauthals los zu lachen.
„Ich habe ja schon gedacht, dass ihr euch viel ausdenkt, aber jetzt auch noch Lügen über Estelle zu verbreiten, ist echt frech. Es reicht ja das ihr meine Entscheidung nicht verstehen könnt aber so einen Unfug zu erfinden ist echt nicht in Ordnung.“
„Malia ich würde dich niemals anlügen, es ist die Wahrheit. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, sie gehört den Todessern an.“
Ich richtete mich auf und wollte den Tisch verlassen, als Ginny meine Hand ergriff.
„Wohin willst du Mali?“
„Ich brauche keine Freunde, die mich nur für dumm verkaufen wollen und denken, daas sie mich manipulieren könnten. Es ist das eine, mich immer wieder dumm dastehen zu lassen, aber dass ich mir von allen Seite sagen lassen muss, wie meine Freunde sind und wie schlimm Tom ist, das ist einfach zu viel.“
„Schön wenn du uns nicht glauben willst dann finde es doch selbst heraus. Aber komm bloß nicht angerannt, wenn du die Wahrheit herausgefunden hast.“
Mit wütenden Schritten stapfte ich davon.
„Und das werde ich nicht Weasley. Verlass dich drauf.“
Ich war so wütend und traurig zugleich, sodass mich meine Beine zum schwarzen See trugen, wo ich einfach bitterlich anfing zu weinen.
Nun hatte ich keine Freunde mehr. Keiner von meinen Freunden wollte etwas mit mir zutun haben und vor allem nicht Estelle. Ach wie konnte das nur alles aus dem Ruder geraten.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte einfach weiter vor mich hin.
„Hey ist hier noch ein Platz frei?“
Diese Stimme erkannte ich sofort.
Ich schaute nach oben und sah in das Gesicht von Estelle Nott.
Ich nickte ihr nur vorsichtig zu und ließ meinen Blick im nächsten Moment über den schwarzen See gleiten.
Auch Estelle schaute einfach nur durch die Gegend und wirkte sichtlich angespannt.
„Nur zu, du kannst gerne deine Hasstirade vom letzten Mal weiterführen, schließlich habe ich es ja anscheinend verdient.“
Ich lag eh schon am Boden, also wieso sollte sie nicht auch noch nachtreten dürfen, jeder war doch heute irgendwie mal am Zug.
„Malia, ich bin hier, um mich bei dir zu entschuldigen.“
Ich schaute Estelle nicht einmal an, denn ich stand wieder kurz davor zu weinen und das wollte ich einfach nicht.
„Es tut mir leid, dass ich so unfassbar gemein zu dir war und ich dir diese fiesen Dinge an Kopf geworfen habe. Weißt du, ich habe einen weiteren Brief meines Vaters erhalten und da sind mir einfach die Sicherungen durchgebrannt.“
Ich wollte ihr verzeihen, doch genau jetzt in diesem Moment war ich einfach nur wütend.
„Weißt du was Estelle, nein du hast es nicht verdient, dass ich dir vezeihe. Du hast mich so schlimm verletzt und das vor der gesamten Schule. Dazu verkrache ich mich mit meinen anderen Freunden, weil ich für dich immer wieder Partei ergreife und im Endeffekt stehe ich dort allein und hilflos da. Weißt du, wie erbärmlich ich mich gefühlt habe als…“
Doch Estelle entschied sich einfach für den richtigen Weg. Sie kannte mich besser als jede andere und so zog sie mich in eine Umarmung, aus der ich mich anfangs winden wollte, doch dann verfestigte ich meinen Griff und ließ all die Trauer, die sich in der letzten Zeit angestaut hatte heraus.
„Mali es tut mir so leid,wirklich.“
Ich konnte garnicht aufhören zu weinen, deshalb ließ ich mich einfach von meiner besten Freundin halten. So wie sie es immer Tat.
„Versprich mir, dass du bleibst okay? Versprich mir, dass du mich nicht mehr verlässt und ehrlich zu mir bist.“
„Ja das verspreche ich dir Malia. Glaube mir, ich hab alles an dir vermisst, sogar deine Heulkrämpfe.“
Sofort mussten wir beide lachen und verbrachten gemeinsam den Rest des Tages am See.

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