Kapitel 69: Engel können auch sterben - Pov Malia

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Ruckartig und harsch landeten ich auf meinen Knien. Mein Blick war starr auf den kalten Steinboden gerichtet der mich umgab. Doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Dinge, die sich noch vor wenigen Sekunden vor meinen Augen abspielten, ließen mich verrückt werden. In all der Zeit konnte ich nie verstehen, in welcher einer Dunkelheit meine Freunde lebten und groß wurden und dennoch machte es mir eine heiden Angst. Allein die Vorstellung noch ein einziges Mal in den Fängen dieses niederträchtigen Mannes zu sein, ließ mein Blut regelrecht gefrieren. All das was geschehen war, wirkte auf mich in jeglicher Hinsicht surreal und so blieb ich am Boden bis mich eine mir bekannte Stimme aufrichtete. „Malia geht es dir gut ?" Ich schaute in die Augen meines Verlobten und empfand nichts anderes als Angst und Wut. Er hatte mich verraten, nein viel mehr hatte er uns verraten. Er war bereit dazu sein Leben als Todesser voll und ganz auszukosten und dies mit seiner wunderschönen Frau Daphne. Ich musste mir eingestehen, dass diese Frau alles hatte was er bräuchte, um der zukünftige Nachfolger der Anhänger seines Vaters zu sein und dazu war sie nunmal wirklich mehr als ansehnlich. „Fass mich nicht an!" Ich schlug seine Hand beiseite und richtete mich auf. Sofort fiel mein Blick auf die anderen. Ich rannte zu Theodore und wir schauten uns tief in die Augen, ehe auch wir uns dazu entschieden, einander zu stützen, indem wir in eine tiefe und vertraute Umarmung fiel. Wir weinten. Jede Tränen, die wir weinten ließ uns wieder an den grausamen Moment zurück erinnern, der uns hätte unser Leben kosten können. „Estelle, Estelle hat uns gerettet." Dies waren die Worte, die Theo unter Tränen heraus bekam. „Ja unsere Stelli wird uns niemals im Stich lassen. Sie gehört doch zu uns!"
Ein unsicheres Lachen entstand zwischen uns, aber danach hielten wir uns wieder fest in den Armen. „Ich möchte euren Moment ja nicht stören, aber wo ist Estelle wenn ich fragen darf?"
Mattheo hatte recht, Estelle war in all dem Chaos zurück geblieben und sofort lösten wir uns voneinander und schauten uns um, aber von meiner Besten Freundin war nichts zu sehen.
„Wir müssen zurück sofort, wir können Stelli da nicht allein zurück lassen." Hastig rannte ich durch das Anwesen der Riddles und suchte nach Dingen, die uns in irgendeiner Weise zurück bringen könnten. Doch da fiel es mir ein. Tom konnte doch apparieren genauso wie Draco, der immer noch wie angewurzelt da stand. „Draco, wir müssen zurück, sofort los. Lass uns bitte so schnell es geht apparieren!" „Das werden wir nicht tun!" Diese Worte sprach der ältere Riddle Bruder mir so bestimmend entgegen, sodass ich ihn einfach ignorierte und Draco am Kragen packte, bis dieser mir endlich das gab was ich wollte. „Draco jetzt sag was und lass uns endlich Estelle retten. Ich dachte, dass du sie liebst oder war das alles auch nur wieder eines deiner Theater Nummern!" „Estelle, Estelle wollte das nicht. Sie wollte das alles nie! Sie wollte doch nur glücklich sein, glücklich mit mir!" Draco war vollkommen neben der Spur und nicht ansprechbar. „Na super! Dann muss ich einen anderen Weg finden, um sie zu retten wenn mir hier keiner Hilft! Mattheo hol die Besen und Theo mach dich bereit wir fliegen zum Malfoy Manor!" Doch da hatte Tom wohl andere Pläne.
„Mattheo du bleibst hier genauso wie jeder von uns. Estelle weiß, dass wir hierher geflüchtet sind und sie wird so schnell sie kann hierher kommen." In mir sammelte sich jegliche Wut und diese konnte ich nun endlich entladen. Ich lief schnurstracks auf Tom zu und und holte mit meiner Hand aus um ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Doch auch diese Plan vereitelte er mit seinen blitzschnellen Reflexen. „Malia ich würde so langsam aufpassen, wie du dich mir gegenüber verhältst schließlich bin ich immer noch der Vater unserer Tochter und dein Partner."
Hasserfüllt blickte ich ihm entgegen und zog meine Hand aus seinem engen Griff.
„Und glaube mir ich bereue es jeden Tag aufs Neue Riddle!" Jegliche Sorgen für mich entwich aus seinem Gesicht und auch seine Miene wurde hart und eiskalt. Ich drehte ihm den Rücken entgegen und lief die Treppen hinauf, die mich in das Zimmer von Tom brachten. All die Erinnerungen kamen wieder zurück an den so Sommer der Leichtigkeit nur so strotze, doch nun war alles anders. Wir waren nunmal alle keine Kinder mehr und dies musste ich mir eingestehen. Meine rosarote Brille war vor einer Ewigkeit existent und dieser trauerte ich immer noch nach. Ich entschied mich zu duschen, damit ich mich von all den Strapazen für einen kurzen Moment erholen konnte die uns grade umgaben. Als ich das Wasser andrehte stellte ich mich direkt unter den Strahl der Dusche und genoss das Gefühl auf der Haut, es gab mir die Bestätigung, dass ich noch am Leben war. Soweit man diesen Albtraum Leben nennen konnte. Mein Blick richtete sich auf das Kirschblüten Shampoo, welches ich letzten Sommer hier vergessen hatte und der Duft beförderte mich an all die schönen Orte, die ich mit Tom erkundet habe und holte die Erinnerungen hervor die ich mit ihm gebildet hatte. Tränen stiegen in meine Augen auf und so wusch ich schnell meine Haare und trocknete mich danach schnell wieder ab. Doch als ich in den Spiegel blickte, sah ich leider nicht mehr Mali die kleine Hufflepuff Schülerin die von ihrem Papa Bienchen genannt wurde, nein. Ich sah Malia die all ihre eigenen Ideale und Vorhaben über Board warf und das aus dem Grund, weil sie einen Jungen liebt, der sich nicht einmal für sie interessierte und bei der nächsten Gelegenheit einer anderen einen Antrag machte. Ich fühlte mich so verraten und naiv, sodass mir wieder die Tränen in die Augen stiegen. Schnell zog ich mich wieder an und wischte mir die Tränen weg damit keiner sah das ich so darunter litt. Doch als ich das Bad verließ sah ich Tom der auf dem Bett saß und auf mich wartete. „Malia wir müssen reden!" „Nein!" Schnellen Schrittes lief ich auf die Türe zu, doch Tom war schnelle und schlug diese vor meiner Nase zu. „Doch wir müssen dringend miteinander sprechen! Schließlich bist du mehr als sauer auf mich!"
„Sauer, das ich nicht lache. Ich bin schon lang nicht mehr nur sauer Tom. Du hast mich verraten und jetzt lass mich endlich in Ruhe."
Mit diesen Worten riss ich die Türe auf und lief wieder in das große Wohnzimmer wo alle saßen. Das Feuer knisterte und wir alle warteten nur auf die Rückkehr von Estelle. „Mali Rose Scamander, du bleibst gefälligst stehen, wenn ich mit dir rede!" Nun platzte mir endgültig der Kragen was fiel diesem aufgeblasenen Proleten sich so zu Verhalten. „Jetzt hör mir mal zu Riddle, du hast mich und Kaia verraten. Ich habe dich jeden Tag vermisst und gehofft, dass es dir gut geht, habe dir den Mord an Dumbledore verziehen, weil ich denke, dass das seine Gründe hatte und du hattest nichts besseres zutun als Daphne Greengras einen Antrag zu machen und sie anstatt mich zu heiraten! Also hiermit bitte ich dich, lass mich einfach in Frieden und such dir eine andere naive Frau, die sowas mit sich machen lässt, denn alles was du gemacht hast war mich zu manipulieren und zu belügen!"
Tom wurde wütend sogar sehr wütend. „So denkst du also von mir, gut zu wissen. Denn ich habe das alles für dich getan , für dich und Kaia damit ihr in Sicherheit leben konntet und dafür werde ich mich nicht entschuldigen, denn alles was ich dir sagen würde, würdest du eh niemals verstehen oder mir gar glauben!" In diesem Moment unterbrach ein großer Knall den Streit zwischen mir und Tom. Denn zum Vorschein kam Estelle, die vollkommen auf den Boden fiel und vor uns kniete. „Estelle du bist hier!"
Sofort rannten alle auf sie zu und halfen ihr auf. Doch sie wirkte anders. Schnell rannte ich auf sie zu und nahm sie in den Arm, doch sie umarmte mich nicht zurück. Ganz im Gegenteil sie schob mich beiseite und schaute mir in die Augen und diese waren leer oder sollte ich sagen Tot. „Malia, Tom hat nichts falsch gemacht, also lass ihn bitte in Ruhe mit diesen Anschuldigungen die nicht einmal berechtigt sind." Tom packte mich an der Schulter und zog mich zurück zu sich und schaute dabei Estelle die ganze Zeit an. „Estelle was ist geschehen?"Fragte nun auch Theo, doch dieser bekam auch keinerlei Antwort und so lief Estelle vollkommen emotionslos in das Gästezimmer und schloss die Türe hinter sich.
Keinerlei Reaktion von ihr war mehr zu erwarten und so wollte ich ihr hinterher, doch Tom ließ mich nicht. „Malia ich glaube nicht, dass das die Estelle ist, die du kennst. Sie ist grade an einem Punkt, der mehr als gefährlich für uns alle sein könnte also bitte lasst sie fürs erste in Ruhe. Sie wird auf euch zukommen, wenn sie sich danach fühlt." Und mit diesen Worten blieben wir alle in großer Sorge zurück. Doch Draco traf es am härtesten, denn er wachte erst auf, als Estelle vor uns stand und dann sah er, dass dies nicht seine Freundin war die da vor ihm stand, sondern nur noch die Hülle ihrer selbst.

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