94. Belästigung.

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Tori's Sicht:

Wir halten in einer dunklen Ecke des Parkplatzes, und Luis weigert sich, meine Hand loszulassen, bis wir durch einen Kellerfenster des Schulkellers klettern.

Wir haben kaum den Flur betreten, da dringt auch schon das Gebrüll der Menge an unsere Ohren aus der Halle.

Ich erblicke ein Meer von Gesichtern, jeder hält eine Bierflasche in der Hand, aber die Personen der Eastern Schule sind leicht zu erkennen. Sie schwanken bereits mit halb geschlossenen Augen.

"Bleib dicht bei Kevin ,Baby." ,Raunt Luis hinter mir.

Lucy ist heute Abend nicht dabei, weil sie umbedingt für die Prüfung schon vorher anfangen will zu lernen. Wie üblich hatte ich meiner Mutter als Ausrede erzählt das ich mit Lucy heute Abend lernen werde.

Das Kellergebäude bzw. die Halle ist das größte der Schulgebäuden, deshalb nutzt Collin es gerne für diesen Kampf, wenn er mit viele Zuschauern rechnet, hat mir Luis mal kurz erklärt gehabt.

Collin kommt auf uns zu und versucht nicht mal seine Missbildung zu verbergen. "Ich hab dir gesagt das du dein Mädchen nicht mehr zu den Kämpfen mitbringen sollst, Luis. Wegen ihr willst du immer den Kampf schnell beenden und es wird irgendwann nicht unterhaltsam für die Zuschauer wenn du den Kampf nicht lange anhältst."

"Hörst du diese Stimme die sagt das es niemanden interessiert?", Gibt Luis amüsiert und Scherzhaft zurück. Er schlägt auf Collin sein Rücken, "Keine Angst ich sorge dafür das es unterhaltsam wird und konzertiere mich auf dem Kampf."

Collin nickt streng und schaut dann in die Menge. Aus der großen Tür drängen noch immer mehr Leute dazu, obwohl die Halle schon überfüllt ist. "Wir haben heute Abend einen irren Monster als dein Gegner, Luis. Sein Name ist Adam, er war scharf drauf gegen dich zu kämpfen, und ich hab viel Geld drauf gesetzt. Also keine Spielchen, okay?"

Collin dreht sich um und steigt mit dem Megafon auf einen Stuhl. Luis zieht mich an sich, während Collin die Leute begrüßt und noch mal die Regeln erklärt.

"Du schaffst das Liebling.", sage ich und berühre seine Arme, ich bin nie nervös gewesen, wenn ich bei seinen kämpfen zugesehen hatte, außer damals bei seinem ersten Kampf.

Aber irgendwie kann ich das unheilvolle Gefühl nicht loswerden, das sich in meinem Körper, seid dem wir das Keller betreten haben, wie ein Virus verbreitet.

Irgendwas wird passieren, und Luis spürt es auch.

Er packt mich an den Hüften und drückt mir ein Kuss auf die Lippen. Er löst sich von mir."Ich liebe dich."

"Ich dich auch.", rufe ich zurück bevor er in der Menschen Masse verschwindet.

Kevin zieht mich neben Collin an die Wand. Es wird heftig gedrängelt und geschubst, und ich muss an den ersten Abend denken, an dem ich Luis kämpfen gesehen hatte, aber die Stimmung ist irgendwie anders, und einige der Schüler benehmen sich schon regelrecht feindselig.

Die Eastern jubeln und Pfiffen als Luis den Ring betritt, die Zuschauer von Luis' Gegner Adam buhen abwechselnd Luis aus und Feuern Adam an.

Ich habe einen perfekten platz, um Adam mit Luis zu sehen, die ungeduldig auf das Startsignal warten.

Luis trägt wie immer ein leichtes grinsen im Gesicht und scheint von dem Wahnsinn, der ihn umgibt, völlig ungerührt.

Als Collin den Kampf eröffnet, lässt Luis Adam absichtlich den ersten Schlag landen.

Ich staune ,wie heftig sein Kopf zur Seite gestoßen wird, Adam ist ganz offensichtlich Ein Monster.

Luis lächelt, seine Zähne sind leuchtend rot, und danach konzertiert er sich darauf, jeden Schlag von Adam zu gehorchen.

"Warum lässt er sich so oft treffen?" ,Frage ich Kevin.

"Keine Sorge Tori.", murmelt Kevin. "Er wird einen Zahn zu legen."

Nach zehn Minuten ist Adam erschöpft, schafft es aber immer noch, Luis heftig Schläge gegen den Kiefer und die Seiten zu verpassen.

Luis fängt seinen Fuß auf, als Adam versucht, ihn zu treten,schlägt ihm mit heftiger Wucht auf die Nase und reist dann Adams Bein nach oben sodass dieser das Gleichgewicht verliert.

Die Menge explodiert, als Adam zu Boden geht.

Er rappelt sich jedoch gleich wieder auf, Blut läuft ihm aus der Nase, er scheint nicht klar zu sehen aber im nächsten Moment landet er plötzlich zwei Treffer in Luis' Gesicht.

Aus einem Riss über Luis' Augenbraue, läuft Blut, das ihm auf die Wange tropft.

Ich schließe die Augen, trete einen Schritt zu Seite und wende mich ab. Wenn nur Luis den Kampf bald beenden würde.

Ehe ich mich versehe, werde ich von Kevin fortgedrängt, die bewegte Menge drückt mich gegen die Wand.

Der nächste Ausgang befindet sich auf der anderen Seite des Raums, genauso weit entfernt wie das Fenster, durch das wir reingeklettert sind.

Ich knalle mit dem Rücken gegen die Betonwand, das mir fast die Luft weg bleibt. "Shit.", fluche ich und reibe meinen Rücken. "Kevin!", Brülle ich winkend.

Aber der Kampf hat jetzt seinen Höhepunkt erreicht und niemand hört mich.

Ein Typ verliert das Gleichgewicht, und hält sich an meinem Shirt fest, um sich wieder Gerade hin zu stellen, dabei schüttet er mich vom Hals bis zur Taille mit Bier voll.

Danach braucht er eine Ewigkeit bis er endlich mein Shirt los lässt und zurück in die Menge drängt.

"Hey! Ich kenne dich!", Brüllt mir da ein anderer ins Ohr.

Ich erkenne ihn sofort. Es ist David, der Typ mit dem ich zusammen auf der Tanzfläche in der Haus Party getanzt habe, bis Luis es unterbrochen hatte an dem Abend.

Ich reagiere nicht sondern halte nach einer Lücke in der Menge Ausschau, während ich mein Shirt, zurecht ziehe.

"Was für eine schicke Kette.", sagt er, streicht mit seiner Hand über Meinen Schlüsselbein und umschließt mit der anderen Hand mein Handgelenk.

"Hey!" ,Warne ich ihn,und stoße ihn weg.

Er reibt schwankend und grinsend über mein Arm, "Als ich das letzte Mal mit dir getanzt habe, da wurden wir von dem scheißer da, der im Ring kämpft, unterbrochen.","Du tanzt echt geil.",Lallt er.

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und sehe, wie Luis zwei Treffer in Adams Gesicht landet. Zwischen den Schlägen gleitet sein Blick über die Menge.

Er scheint mich zu suchen, anstatt sich auf den Kampf zu konzentrieren. Ich muss schnell an meinem alten Platz zurück, bevor er zu abgelenkt ist.

Aber ich habe mich kaum nach vorne ins Gewühl gestürzt, da merke ich wie David die Finger in den Bund meiner Jeans schiebt. Ich knalle wieder gegen die Wand.

"Meine Unterhaltung mit dir war noch nicht zu Ende.",sagt David und lässt den Blick über mein nasses weises Shirt gleiten.

Ich reise seine Hand aus meiner Hose und bohre ihm dabei meine Fingernägel ins Fleisch. "Lass! Los!", Brülle ich.

David lacht und zieht mich an sich."Ich will aber nicht los lassen."

Ich suche die menge nach einem vertrauten Gesicht ab und bemühe mich gleichzeitig David wegzustoßen. Seine Arme sind schwer, sein Griff stark.

In meiner Panik kann ich nicht mehr unterscheiden wer zu den Eastern Schüler gehört. Niemand scheint meine Rangelei mit David zu bemerken und es ist so laut das niemand mein geschrei hört.

Keep meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt