18. Das erste Gespräch.

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Tori's Sicht:

Meine Mutter fährt mich wieder in die Schule, diesmal bin ich aber nicht spät dran, sogar eine halbe Stunde zu früh.

Sehr vorbildlich, ok?

Sie fährt mich immer weil sie von dort aus auf die Arbeit fährt.

Ich steige aus und verabschiede mich von meiner Mutter bevor sie mir einen schönen Schultag wünscht. Sie fährt los und ich lasse meine Augen übers Schulvorhof gleiten. In der Luft liegt viel Nebel, wir haben ja auch September.

Ich laufe vor die Schule und drücke die Eingangs Tür, um sie zu öffnen.

Oh Gott Victoria, da steht doch fett gedruckt: Ziehen!

"Du musst ziehen." ,höre Ich plötzlich, eine Männlich raue Stimme, hinter mir.

Ich stelle fest, wie schon allein diese Stimme mir eine komplette Gänsehaut verpasst.

Verdammt, diese Stimme kommt mir ganz und garnicht fremd vor.

Ist das Luis seine Stimme?

Tori dreh dich bloß nicht um.

Ich stehe immer noch, wie benommen mit dem Kopf zur Eingangstür und meine Hände umklammern den Tür Griff fester.

"Hey.", sagt er und gluckst kurz. "Geh mal zur Seite." ,spricht er sanft und rau zugleich, die mehr als heiß klingt.

Omg.

Ich räuspere mich und gehorche ihm. Ich mache zwei Schritte nach links.

Er fasst die Eingangstür mit der rechten Hand am Griff und zieht sie. Er hält sie mir offen, ich schaue hoch zu ihm, in seine kalten Augen. Ich hab seine Augen wärmer in Erinnerung. Viel wärmer.

Mein Herz hämmert fest gegen meine Rippen und mich überkommt die Angst, das er mein Herzschlag hören könnte.

"Hast du noch vor rein zu laufen?", fragt er ausdruckslos. "Oder findest du mich grade zu interessant?" ,Er schaut mich kalt an und zieht fragend die Augenbrauen hoch.

Ich würde diesem voll Idioten ja gerne antworten: Viel interessanter ist, dass du mich nicht wieder erkennen kannst, du Arsch.

"Ich finde es eher Interessanter, dass du immer noch nicht gelernt hast, dass du deine Gedanken nicht laut aussprechen sollst.", "Damit würdest du dir selbst ein gefallen tun.", er zwinkert mich an bevor er den Kopf schüttelt und vor mir in die Schule rein läuft.

Ich halte die Tür grade noch so auf und versuche das erstmal zu verarbeiten was er gesagt hat.

Er hat mich garnicht vergessen. Er hat sich sowas gemerkt, also meine dumme Angewohnheit manchmal meine Gedanken laut auszusprechen? Ich muss unwillkürlich Lächeln.

Aber mein Lächeln verstirbt sofort, als ich registriere was er für eine Art an Sich in meiner Gegenwart hatte. Wie spricht er mit mir? Was soll sein kaltes Verhalten mir gegenüber?

Mein Körper läuft ihm automatisch hinterher.
Er ist den Gang entlang gelaufen und läuft grade um die Ecke Links.

"Hey!" Rufe ich ihm nach als ich ihn wieder sehen kann.

Ich bleibe stehen, als er nach hinten späht weil ich hoffe das er stehen bleibt. Aber er läuft einfach weiter. Er ignoriert mich, dieser Arsch ignoriert mich.

Ich jogge ihm hinter her und hole ihn doch noch ein bevor er die Treppen hoch laufen kann.

Ich stelle mich vor ihm hin und drücke instinktiv meine rechte Hand an seine Brust als Signal das er stehen bleiben soll.

Oh wie gut, er bleibt stehen. Ich bin nämlich voll aus der Puste.

Er sieht mir auf die Hand, meine Augen folgen seinem Blick. Ich ziehe abrupt meine vergessene Hand die ich gegen seine Brust gehalten habe, zurück und spüre schnell die Hitze in meinem Gesicht.

Er lächelt müde. "Joggen ist echt nicht so deins, was?"

Sein Lächeln. Fuck, wieso ist er so ein Traum?

Ich verschränke die Arme. "Würdest du stehen bleiben, dann müsste ich dir nicht nach laufen.",gebe ich schnippisch zurück.

"Was willst du?" ,Er runzelt fragend die Stirn.

Ich atme hörbar auf. Ich werde mich nicht über seine unhöfliche Frage aufregen, nein einfach nein. "Also was tust du hier?", frage ich ihn.

"Ich gehe hier zur Schule?" ,Er schaut mich irritiert an und zieht leicht seine Augenbrauen zusammen.

"Stimmt klar. In welche Klasse gehst du?"

"In die 11 Klasse."

"Hä was tust du in der 11 Klasse?"

"Ich mach hier noch mein Abitur dann möchte ich studieren. Du dachtest doch nicht ernsthaft das es hier nur eine Real Schule ist?"

"Deshalb sind hier auch soviele Schüler.", sinniere ich. "Also deshalb ist die Schule so groß?"

"Ja du Einstein." ,Er sieht mich an.

Gott weiß wie behindert ich jz in seine Augen schaue. Sein eindringlicher Blick verpasst mir erneut eine komplette Gänsehaut. "Wie alt bist du denn jz?"

"18.", antwortet er knapp.

"Was hast du im Sekretariat gemacht?"

"Kann dir egal sein?", seufzt er.

"Hast du mich erkannt als ich dich dann gesehen habe? Schließlich hast du auch kurz mit mir gesprochen.", Ich verlagere mein Gewicht auf meinem rechten Bein.

"Ich wollte die Sekretärin provozieren du Leuchte."

"Und.. Hast du mich erkannt?" ,Frage ich.

Er sieht mir über die Schulter und leckt sich über die Lippen bevor er sich mir wieder zuwendet. "Du verschwendest meine kostbare Zeit." ,Er schiebt mich bei Seite und läuft die Treppen hoch. Ich lasse niedergeschlagen die Arme sinken.

Soll ich ihm wieder hinter her laufen und weitere Fragen stellen? Aber ich habe ja meine wichtigen Antworten. Ich geb es auf.

Seine unhöfliches Verhalten mir gegenüber kann er sich sonst wohin schieben, das schreckt mich nicht ab. Aber trotzdem will ich ihm nicht auf den Zeiger gehen.

Ich marschiere hinter ihm die Treppen hoch und sehe das sein Klassenzimmer genau wie meins, im dritten Stock ist.

Ich laufe in mein geöffnetes Klassenzimmer rein, bevor ich ihm noch ein letztes Mal hinterherschaue. Gleich danach will ich mir selbst eine verpassen, wieso schau ich ihm nach Mann?

Keep meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt