01.09.2017

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"Hey Cedric, ich weiß nicht ob du es weißt, aber ich bin ab diesem Jahr Hauslehrer von Hufflepuff. Erst wusste ich nicht so recht, ob ich dafür gemacht bin. Ziemlich viel Verantwortung, aber dann kam Draco und meinte... Das interessiert dich vermutlich nicht so ganz. Aber ich denke ich versuche es. Muss ja irgendwer aufpassen und ihnen zeigen was es heißt ein Huffi zu sein."

"Teddy kommst du? Wir verpassen den Zug."

"Tschau Cedric. Wir sehen uns jetzt erstmal nicht mehr, aber das heißt nicht, dass ich dich vergesse."

Damit stand ich auf, nicht aber ohne nochmal liebevoll über den Grabstein vor mir zu streichen. Cedric. Ich würde ihn vermutlich nie vergessen. Das wäre unmöglich. Bevor ich noch mehr Zeit bei ihm verbrachte, ging ich zu meinem Mann, nahm seine Hand und disapparierte uns an den Bahnhof Kings Cross.

Wie lange waren wir nicht mehr hier? Es sah beinahe aus wie früher. Wir waren zu spät wie immer. Warum sollte sich das auch ändern? Vermutlich würde ich ständig zu spät zu meinem eigenen Unterricht kommen und mir Entschuldigungen für die Schüler ausdenken. Ob ich das konnte? Es war schon sehr spontan.

Aber bevor ich einen Rückzieher machen konnte, zog er mich schon durch die Mauer auf das Gleis 9¾. So viel Magie lag in der Luft. Der Dampf der Lock, die vielen Zauberer und Hexen mit ihren Kindern. Ob man es glaubt oder nicht, aber ich hatte sogar ein Patenkind. Ich. Teddy verantwortungslos Black. So zog ich Draco auch sofort in die Richtung der kleinen Menschenansammlung, als ich diese entdeckte.

"James!"

Noch ohne überhaupt seine Eltern zu begrüßen, kam mein Patenkind grinsend zu mir und schlug bei mir ein. Ein cooleren Onkel als mich gab es wohl kaum. Hatte mir ein ziemliches Beispiel an Dad genommen. Zusammen gingen wir zu seiner Familie zurück und auf dem Weg konnte ich mir schon so einiges von ihm anhören. Oh ja wir werden wieder viel Spaß haben. Manchmal ertappte ich mich sogar dabei wie ich ihm Punkte gab, statt sie für Unfug zu nehmen.

"Hey Teddy. Harry und Albus sind gerade nochmal weg. Aber sie kommen gleich wieder."

Begrüßte mich Ginny mit einem Lächeln. Wobei ich, wenn ich ehrlich war, immer gedacht hatte sie und Luna... Aber gut.. Ich konnte auch mal falsch liegen. Lily Luna. Da war Luna auf jeden Fall noch wichtig. Und das kleine Mädchen ließ sich noch von ihrem was auch immer ich war umarmen. Für die Jungs viel zu peinlich. Aus der Umarmung heraus hob ich sie hoch und setzte sie auf meine Schultern.

"Falls du da oben einen redhead siehst der kein Weasley ist Schrei bitte."

Anschließend wandte ich mich wieder an die anderen. Hermine versuchte die Haare ihres Sohnes zu richten, während ihr schmunzeln eigentlich nur mir galt. Für einen Moment brachte mich das sogar aus dem Konzept.

"Mal sehen wie du Hogwarts ohne uns Langweiler überleben wirst."

"Er fragt sicher am dritten Tag schon an, ob du seine Tests kontrollieren kannst Mine."

Ha ha ha. Ok ich lachte mit. Hermine hatte mir damals im Unterricht echt geholfen, aber das brauchte ich nicht mehr. Ich konnte fließend lesen und schreiben und den Rest konnte ich ohnehin. Der Hogwarts Express pfiff zur Abfahrt und schnell setzte ich Lily auf den Boden ehe wir uns verabschiedeten und mit den anderen in den Zug stiegen. Ich hatte darauf bestanden. Wie das erste Jahr meines Dads. Er war auch mit dem Hogwarts Express nach Hogwarts gefahren. Ich fand es eine schöne Idee. Auch wenn Draco dagegen war.

Pad und Claire hatten wir nicht mehr gesehen. Vielleicht war ihre kleine aber auch noch nicht alt genug, so sicher war ich mir da nicht. Wir setzten uns in eines der speziellen Abteile ganz vorne im Zug und genossen die Fahrt. Ich zumindest. Draco fing irgendwann an irgendwelche Tests zu korrigieren. Genau wie zuvor gesagt wurde. Zaubertränke. Die Stelle hatte er sich sicherlich nur besorgt, weil ich jetzt in Hogwarts wohnen musste. Ich würde es ihm zutrauen.

In den Neunzehn Jahren konnte sich in Hogwarts so einiges verändert haben. Seit dem Tag des Krieges hatte ich Hogwarts nicht mehr betreten. Draco hatte noch ein Jahr dort gemacht für seine UTZs, aber ich nicht. Umso überraschender war das Stellenangebot, welches ich mitten im Sommer im Kasten gehabt hatte. Hogwarts entschied eben selbst was es tat und wen es wollte. Das war die Magie dahinter. Jeder war willkommen.

Auch der kleine Blonde der sich die Nase an der Scheibe unserer Tür platt drückte. Nur weil er nicht wusste ob er rein kommen durfte oder nicht.

"Komm rein Cad."

"Hallo Onkel Teddy, hallo Onkel Draco. Ich wusste nicht, ob ich rein kommen darf, weil ihr ja jetzt meine Lehrer seid, aber Dad hat gesagt ich soll euch hallo sagen, wenn ich euch sehe."

"Cadmus. Wir sind Familie. Du darfst immer zu uns kommen egal was ist."

Draco lächelte den Sohn seines Bruders an und winkte ihn zu uns ins Abteil. Er erinnerte mich wirklich an den kleinen Alec von damals, nur war er wesentlich offener und sozialer. Wie der andere Part dazu.
Alec war, wie sollte es bei seinem Talent anders sein, wirklich Quidditch Star geworden. Wer hätte das gedacht. Auch wenn sich die aktive Karriere langsam dem Ende neigte.

Hogwarts war zuhause. Ich spürte es. Nach so vielen Jahren fühlte es sich an wie nach Hause kommen. Auch wenn wir mittlerweile Mitte Ende dreißig waren. Ich mich immernoch kleidete wie früher, was Draco manchmal schon peinlich war, und er mittlerweile keine Lust mehr auf Stöckchen werfen hatte. Aber so war das Leben. Man konnte ja schwer die Zeit zurück drehen und alles nochmal erleben. Einige Dinge würde ich dann schon ändern, aber im großen und Ganzen war es gut wie es war.

Nein wir hatten keine Kinder. Aus der Schnapsidee die Draco während meiner Verfolgung hatte, mich als seine Freundin auszugeben, war nie etwas geworden. Das wäre auch schrecklich für mich gewesen. Wir planten aber auch keine. In Hogwarts hatten wir genug Kinder zu bändigen und wenn wir zuhause mal Lust drauf hatten gab es immernoch genügend Kinder zum ausleihen. Ganz vorne Cadmus und James. Gefolgt von Lily und Albus, Lysander und Lorcan, Honey und Terenc. Harrys, Lunas und die Kinder meiner besten Freunde Pad und Claire.

Ich aber würde wohl auf ewig der letzte Black bleiben. Auch wenn ich nicht mehr durch meinen Dad, sondern meine Mum blutsverwandt war, war ich trotzdem immernoch einer. Der letzte eben. Außer aus irgendeiner Kiste sprang noch irgendein unbekanntes Kind. Das wäre lustig und würde nach Jahren wieder Drama ins Geschehen bringen.

So langsam könnte ich das nämlich wieder ab. Zumindest eine Prise. Sonst würde ich noch irgendwann als Spießer enden. Dad wäre enttäuscht. Meine neue Herausforderung galt der Pflege magischer Geschöpfe. Dafür hatte ich ein Händchen und da Professor Sprout in den Ruhestand gegangen ist... Musste schnell Ersatz her. Ich war der einzige ehemalige Hufflepuff, der eine Professorenstelle hatte und damit fiel die Auswahl wohl oder übel auf mich. Ich war Professor. Paps ewiger Traum. Hoffentlich versaute ich das nicht.

Ich musste ja praktisch nur nachsehen, dass die Partys auch richtig gefeiert wurden, mein Team beim Quidditch anfeuern und mit Tieren kuscheln. Alles wie früher. Nur mit der Ausnahme, dass meine Haare seit Haaren dunkelbraun waren und nur noch ein paar blaue Strähnen aufwies.

Man musste ja nicht ganz erwachsen werden.

Oder?

Vermutlich kennt ihr mein Leben jetzt besser als ich selbst, daher hoffe ich es hat euch minimal interessiert und nicht nur Zeit gestohlen.

Schön das ihr dabei wart.

xx euer Teddy

PS: Denkt dran. Mit Schokolade ist alles besser.

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Immer her damit!

Teddy Black [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt