09.03.1997

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Es war merkwürdig wieder einen strukturierten Tag zu haben. Normalerweise machte ich was ich wann wollte, aber jetzt. Aufstehen, Frühstück, Doppelstunde Verwandlung, Einzelstunde Zauberkunst, Mittagessen, Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe, Doppelstunde Geschichte der Zauberei.

Während alle anderen jetzt Schluss hatten, musste ich aus dem Turm runter in die Kerker. Zaubertränke Wiederholung. Meine leichteste Übung, abgesehen von Geschichte der Zauberei.
Dadurch, dass ich die letzten Meter rannte, war ich sogar fast pünktlich.

"Bin da Se..."

Ich war verwirrt und genauso sah ich wohl auch aus. Denn vor mir stand nicht mein Patenonkel, sondern ein dickerer, älterer Mann mit Schnauzbart. Sah aus wie der typische Opa von nebenan. Er grinste mich an, während ich langsam die Tür schloss.

"Mr Black. Es ist mir eine Freude! Severus sagte mir sie haben außerordentliches Talent für Zaubertränke. Aber bei ihrer Familie kein Wunder. Alles meine Lieblinge und stets Jahresbeste."

"Wovon reden Sie?"

Der Mann ging in einen Nebenraum, der irgendwie aussah wie ein überdimensionales Wohnzimmer. An der Wand hingen etliche Bilder von Schülern und Schülerinnen, mal allein, mal in Gruppen und immer stand der Opa mit einem Grinsen daneben.

"Sie waren alle im Slug Club. Dein Vater Remus, ein sehr talentierter junger Mann, in allen Gebieten ein Ohnegleichen nur immer ein wenig kränklich. Ich hoffe es geht ihm gut. Deine Patentante Lily. Jahresbeste in allen Fächern, trotz ihrer Muggeleltern, wusste mehr über Zauberei als wir alle zusammen. Dein Pate Severus. Du kennst ihn, ein Meister seines Faches. Deine Tanten Narzissa und Bellatrix, sowie Lucius. Dein Onkel, Regulus. Stand immer im Schatten seines Bruders Sirius, dabei war er viel talentierter. Sirius hingegen... "

"War ein mega Typ, allein schon weil er mein Dad ist. Meinetwegen bin ich in Ihrem SlugClub Aber nur wenn da auch coole Leute sind."

"Nun ja. Wer könnte für dich cool sein... Blaise Zabini... Neville Longbottom... Hermine Granger, Ginny Weasley... Cormac McLaggen... "

Er zählte noch einige auf, doch jedes Mal schüttelte ich meinen Kopf. Niemand klang interessant genug, dass ich meine wenige Freizeit auch noch mit einem Lehrer verbrachte.

"Du dürftest auch eine Schülerin deiner Wahl mitbringen."

"Ich steh nicht so auf Frauen. Können wir jetzt was lernen ich muss noch zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich hab viel aufzuholen und keine Zeit für irgendwelche Clubs. Ausserdem bin ich ein Black, wenn einer einen eigenen Club haben sollte, dann ich. Ein Black Club."

Professor Slughorn sagte nichts mehr zu seinem Schnecken Club, sondern widmete sich beleidigt seinen Aufgaben. Sobald ich meinen ersten Trank gleich perfekt hinbekam, war er wieder hell auf begeistert.

"Wenn ich einen heißen Jungen mit nehmen darf, komm ich vielleicht doch auf diese Slug Treffen"

Augenblicklich willigte er ein und füllte etwas von meinem Trank ab um ihn zu testen, anschließend lief ich die Stufen wieder hoch zum Raum für Verteidigung.

Von außen hörte ich schon Stimmen, doch als ich eintrat verstummten diese und ich sah wie Draco seinen Ärmel über seinen Unterarm zog und Sev ziemlich sauer aussah.

Draco war mega durch den Wind und rannte einfach an mir vorbei, ohne mich überhaupt zu erkennen. Weshalb ich ihm kurzerhand ein Bein stellte, wodurch mein Freund stolperte, sich aber noch rechtzeitig fing um nicht den Boden zu umarmen.

Ich sah wie wütend er darüber war, er wollte mich gerade für meine Aktion zur Schnecke machen, da sah er mir endlich mal ins Gesicht. Er verstummte, lächelte und umarmte mich sofort.

Es fühlte sich so leicht an, als würden wir schweben... Zumindest bis Sev uns auf den Boden der Tatsachen zurück holte.

"Wäre Mr Malfoy ein Feind, was würdest du jetzt tun?"

Ich musterte meinen Freund und als er anfing zu grinsen, tat ich es auch.

"Mit ihm ins Bett gehen?"

Aus dem Augenwinkel sah ich wie unser Pate sich an den Kopf fasste und seinen Kopf schüttelte.

"Jetzt weiß ich warum du letztes Jahr fast durch gefallen bist..."

"Weil unsere Professorin eine homophobe, rassistische, durchgeknallte pinke Kröte war. Ich kann genug Flüche um mich zu verteidigen Severus."

"Ach ja? Was tust du wenn du einem Werwolf begegnest?"

"Verwandel ich mich in einen Werwolf, um ihm Angst zu machen."

"Bei einem Troll?"

"Verwandel ich mich in einen Wolf und renne weg."

"Und bei einer Acromantula?"

Ich löste mich von Draco und sah zu Sev, dieser schmunzelte etwas, als hätte er endlich etwas, worauf ich keine Antwort wusste.
Naja.

"Die einzige Population von Acromantulas in England befindet sich hier im Verbotenen Wald. Ich bin als Werwolf sehr bekannt mit Aragog, demnach wird mich jede Spinne meiden. Ansonsten... Kreacher!"

Mit einem Ploppen erschien mein Hauself vor mir, verbeugte sich und nahm meine Hand bereit zum disapparieren. Sev schüttelte nur wieder den Kopf, während ich mit meiner freien Hand, die meines Freundes nahm.

"Slytherin Schlafsaal, vorletztes Zimmer"

Wir drehten uns und standen direkt vor Dracos Bett, nur war es eben nicht leer.

"Danke Kreacher"

"Kreacher tut alles für den jungen Black.... Armer alter Kreacher muss in der Küche arbeiten... Kreacher wünscht sich, der junge Black wäre im Zelt wohnen geblieben... Oh ja oh ja... Armer Kreacher..."

Er verschwand durch die Tür. Ich sah zu meinem Freund, dann wieder zum Bett, ehe wir uns zeitgleich, jeder von einer Seite, neben den blonden Jungen setzten. Erst blieb er still, dann nahm er sein Märchenbuch runter und sah aufgebracht zu uns.

"Mein Maxie trifft sich mit anderen zum Quidditch. Ohne mich. Das geht nicht, der ist mein Maxie, der muss was mit mir machen..."

"Und was... machst du jetzt hier?"

"Ich bin krank, mein Draco muss sich darum kümmern sonst sag ich das Papa, weil der will das mein Draco dafür sorgt, dass es mir in Hogwarts gut geht, aber mir geht es absolut überhaupt nicht gut! Und meinen Maxie interessiert das nicht mal!"

"Moment mal..."

Wir wandten uns Draco zu, während dieser seinen Bruder genau musterte.

"Seit wann ist das dein Maxie? Dir können nicht zwei Menschen gehören, du hast schon mich."

"Man wächst mit seinen Aufgaben Draco Malfoy und du als mein Draco solltest das wissen, immerhin hast du auch eine mega wichtige Aufgabe vom dunklen Lord und daran..."

Der Kleine verstummte, da sein Bruder ihm sofort den Mund zu hielt. Eine Aufgabe vom dunklen Lord also..

"Wir gehen jetzt in dein Zimmer und ich les dir was vor. Meinetwegen auch dieses komische Märchen da."

Damit verschwanden die beiden mit dem Märchenbuch.

Eine Aufgabe vom dunklen Lord an Draco... Solange es nichts mit meinem Tod zutun hatte, konnte es mir egal sein... Draco weiß schon was er tut.

Teddy Black [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt