01.05.1998 ~ Part 1

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Fast ein Jahr lebten wir abgeschottet von allem. Unser Haus hatte sich verändert. Statt einem großem Raum gab es nun für das Schlafzimmer ein extra Zimmer, damit wir uns nicht gegenseitig weckten, ein Arbeitszimmer für Draco gab's auch. Irgendwas musste er ja machen so schlau wie er war.

Mit der normalen Welt verband uns einzig und allein das magische Radio, durch welches Lee Jordan alle auf Stand hielt. Der Tagesprophet kam schon lange nicht mehr, aus Angst sie könnten uns ausfindig machen. Ich hatte meine Eltern und meine Freunde ewig nicht mehr gesehen. Wir waren damals einfach weg. Ohne ein Wort, ohne eine Nachricht.

Im Gegensatz zu meinem blonden Prinzen saß ich aber nicht den ganzen Tag am langweiligen Schreibtisch, sondern meist im nächsten Dorf. Dort lernte ich wie man auf Muggel und Zauberer Art Frisuren machte, Fingernägel designte und Tattoos waren auch ganz cool.

Wenn ich normalerweise nach Hause kam strahlte alles von der Sonne und vor guter Laune, aber diesmal war es anders. Es stand auch kein fertiges Abendessen auf dem Tisch. Im Gegenteil. Die Stimmung war angespannt und gedrückt und noch während ich meine Jacke weg packte, sah ich die beiden. Draco stand mit verschränkten Armen vor dem Kamin und musterte einen schwarzhaarigen Mann vor sich, welcher am Tisch saß und einen Tee trank. Der Mann mit der Kapuze. Das Draco, dass alles missfiel musste ich wohl nicht extra betonen.

Die schwarzen Haare konnte man nur erkennen, weil sie ihm ins Gesicht fielen. Doch als ich den Raum betreten hatte, sah er direkt zu mir und endlich konnte ich sein Gesicht zuordnen. Regulus Arcturus Black. Aber Moment mal.

"Du kannst ihn sehen?"

"Ja natürlich seh ich den. Wie sollte ich einen daher gelaufenen Schlendrian übersehen?"

Er konnte ihn auch sehen! Bisher hatte ich immer geglaubt nur ich würde ihn sehen und hatte schon so langsam ab meinem Verstand gezweifelt, aber das änderte nun wirklich alles!

"Ja Ted. Ich bin echt. Ich wollte dich einfach nicht in Gefahr bringen, wenn du schon meine Aufgabe erledigst... Aber hätte ich dich nicht beschützt... Sirius hätte mich einen Kopf kürzer gemacht. Jetzt solltet ihr aber langsam wirklich los."

Es machte mich glücklich zu wissen, daß mein Onkel wirklich lebte. Jetzt konnte alles nur gut werden. Ich werde das Missverständnis aufklären, nachdem Regulus böse war und werde ihn und meinen Dad wieder als richtige Brüder vereinen. Doch, was meinte er mit los?

"Wohin sollen wir?"

Verwirrt wandte ich mich an Draco, welcher immernoch nicht einverstanden war mit der ganzen Situation. So hatte ich ihn lange nicht erlebt. Da kam ja wirklich ein richtiger Malfoy aus meinem Freund raus.

"Er meint... Der dunkle Lord greift in diesem Moment die Mauern von Hogwarts an. Mit hunderten seiner Gefolgsleute. Ein paar Riesen hat er im übrigen auch auf seiner Seite... Die Werwölfe auch... Also die die nicht Schmetterlinge jagen."

Schnell versuchte er das gesagte abzuwenden um mir kein schlechtes Gefühl zu geben, aber ich hatte es schon. Wir saßen hier und spielten Friede Freude während all meine Freunde, meine Familie um ihr Leben kämpften. Das konnte ich beim besten Willen nicht zulassen und ein paar Flüche hatte Draco mir in letzter Zeit auch beigebracht. Vorsicht war besser als Nachsicht.

"Vorschlag. Wir geben Hector seine Originalgröße zurück, hoffen das er auf unseren Namen hört und fliegen mit ihm sofort zurück."

"Gar keine schlechte Idee hat dein Freund da. Ich würde mich ebenfalls anbieten. Nachdem wir beide das Verschwindekabinett zerstört haben, weiß ich nicht wie man sonst nach Hogwarts kommen soll."

"Es gibt einen Geheimgang von der Heulenden Hütte nach Hogwarts, aber in Hogsmeade sind sicher überall Todesser. Kreacher."

Bei der Nennung meines Hauselfens tauchte schlenderte er von der Küche zu uns statt zu apparieren, aber dies war in Ordnung. Als er sich dann aber verbeugen wollte und seinen übliche Ansage machen wollte, blieb er mitten in der Bewegung wie erstarrt stehen und starrte seinen alten Meister an. Von welchem er seit Jahrzehnten glaubte er wäre tot. Sein einziger Meister der ihn wirklich mochte. Und ich glaube Kreachers Augen wurden wässrig.

Doch ehe mein Hauself etwas sagen konnte, war Regulus schon aufgestanden, hatte sich vor Kreacher gekniet und umarmte ihn.

"Hallo alter Freund... Ich bin sehr stolz auf dich... Du hast gut auf meinen Neffen aufgepasst..."

"Oh Meister Regulus... Kreacher ist so glücklich euch zu sehen... Kreacher hat eure Aufgabe erfüllt... Zusammen mit Kreachers jungen Herrn... So gut sie es konnten... Kreacher hofft Meister Regulus ist zufrieden... Oh... Kreacher hat seinen Meister vermisst... So viele Jahre... "

Kreacher. Kein armer alter Kreacher. Er war nicht mehr arm, er hatte die wichtigste Person in seinem Leben wieder. Auch wenn er schon einige Meister hatte, mein Onkel und er waren schon besonders.

"Ok.. Wir feiern das später... Kreacher du gehst zu Terry, John und Kyle erzählst ihnen, dass Hogwarts angegriffen wird. Danach wirst du die drei und alle die sie nennen nach Hogwarts bringen. Am besten in den Slytherin Gemeinschaftsraum. Draco du löst den Schrumpfzauber von Hector während ich versuche... "

"Warum opferst du dich immer mit den gefährlichen Biestern zu sympathisieren?"

"Weil ich ein halbes Biest bin, deshalb. Und dann fliegen wir nach Hogwarts."

Der Einspruch von Dracos Seite wurde abgelehnt und so gingen wir alle drei nach draußen, sobald Kreacher disappariert war. Mit einem Pfeifen holte ich Hector unseren kleinen Drachen zu uns und streichelte ihn. Kein Feuerball oder Ungarischer Hornschwanz, aber Drache war Drache. Hoffentlich halbwegs nett.

Mit einem kurzen Nicken meinerseits sprach Draco den Gegenzauber für den Schrumpfungszauber und während die anderen beiden auf Abstand gingen, ließ ich meine Hand bei meinem Drachen. Anfangs war seine Schnauze so groß wie meine Fingerkuppe, aber dann fing er an zu wachsen bis schließlich sein Kopf größer war als meine Hand.

Aus seinen Nüstern trat Rauch, aber sonst blieb er ganz ruhig, meine Hand lag immernoch auf  seinem Kopf und langsam Strich ich wieder über diesen. Vielleicht musste er sich auch erst an seine neue alte Größe gewöhnen.

"Fühlt sich komisch an oder?"

Wer als ich wusste wie komisch es war sich zu verwandeln, doch statt irgendwie zu reagieren... Faltete er seine Flügel auseinander... Und flog davon...

"Scheint als hättest du ihn verschreckt."



Uuund es geht weiter~

Teddy Black [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt