30.06.1996

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Anders als letztes Mal fuhr ich wieder mit dem Hogwarts Express nach Hause und teilte mir ein Abteil mit Paddy, Claire und Hannah. So wie früher. Irgendwann kamen Draco und Jylie dazu. Irgendwie hatte es etwas ganz normales an sich, obwohl wir alle eigentlich gar nicht zusammen passten.

Eine Muggelstämmige, ein Halbblut, ein Professorenneffe, ein Werwolf, zwei Todessersöhne und John. John war irgendwie einfach zu gut für diese Welt und doch war er in Slytherin. Er war Schulsprecher, Jäger im Quidditch Team, hatte alle UTZs mit Ohnegleichen abgeschlossen, half Madam Pomfrey im Krankenflügel und gab Nachhilfe. Ich schaff nicht mal eine Sache davon.

"Als er nach Hogwarts kam hat er jedes Mädchen aufgerissen das ihm vor die Füße kam. Und danach war es ihm absolut egal wie es ihr geht, Hauptsache er hat ne große Sammlung"

"Musst du das ständig erzählen Kyle?"

John verdrehte seine Augen doch sein Freund zuckte nur grinsend die Schultern und erzählte gut gelaunt weiter. Die Narben auf seiner Hand waren kaum noch zu sehen, John hatte irgendeine Creme gemacht die wahre Wunder bewirkt.

"Noch bevor die Prüfungen angefangen hatten, hat er seine Bewerbung ans Sankt Mungo geschickt. Die nehmen ihn jetzt sicher mit Kusshand, meinen Überflieger und wenn nicht, sitz ich immernoch im Ministerium und kann paar Rädchen drehen"

"Kyle... Wenn ich den Job bekomme, dann weil ich gut bin, nicht weil mein Schwiegervater Abteilungsleiter im Ministerium ist und mein Freund mega aussieht"

Sofort lachten wir alle. So ging es die ganze Zeit und es war echt entspannend. Irgendwann kam der Servierwagen vorbei und ich kaufte fast alles leer, so zum Abschied.

Zusammen verließen wir dann auch den Zug und traten auf das Gleis 9¾. Dracos Mutter erkannte man schon von weitem, sein Vater war nicht da, schließlich sitzt er in Askaban. Ein kleiner blonder Zwerg lief an uns vorbei und sprang seiner Mutter sofort in die Arme. Er erzählte von Maxie und ihren Abenteuern, wie toll Hogwarts ist und so weiter. Wie es eben ist nach einem Jahr. Narzissa Malfoy lächelte uns zu und disapparierte dann mit ihrem Jüngsten.

Jylie verabschiedete sich mit einem einfachen man sieht sich von uns und trat durch die Wand. Paddy umarmte mich nochmal und gab mir ein Päckchen, danach folgte er Claire zu ihren Eltern. Draco blieb neben mir stehen und wartete.

Wir wollten es meinen Eltern sagen. Seine Eltern wussten ja so oder so Bescheid. Dank Alec. Doch als nach zehn Minuten immer noch keiner von beiden erschienen war, gingen wir mit unseren Koffern ebenfalls durch die Mauer aufs Muggelgleis.

Gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie der Orden die Dursleys zusammenfaltete. Also mit Worten, nicht in Wirklichkeit.

"Den Dicken kenn ich"

"Ist Dudley. Haben wir am Anfang des Jahres auf dem Spielplatz gesehen"

Mein Begleiter nickte etwas und als ich zu ihm sah, sah ich wie seine Nase schon wieder höher ging. Oh Draco.
Harry verließ den Bahnhof, gefolgt von den Dursleys. Ich hatte sie als Kind öfter mal gesehen.

Die Aufmerksamkeit, die vorher Harry galt, lag jetzt auf uns. Moody musterte meinen Freund, als wäre dieser eine Bombe, welche Moody entschärfen müsste. Gutes Beispiel nicht wahr?

"Was macht ein Malfoy in einem Muggelbahnhof?"

"Mit einem Schlumpf Händchen halten."

Etwas verwirrt sah ich zu Draco, welcher so wie er gesagt hatte, meine Hand mit seiner umschloss, und diese dann hoch hielt. Sie starrten uns alle an. Naja außer meine Väter. Diese zuckten nur ihre Schultern.

"Wir hatten lange genug Zeit uns an den Gedanken zu gewöhnen. Immerhin wolltest du ihn schon mit zehn Jahren heiraten"

"Auch wenn ich dachte mit Cedric wäre das erledigt..."

"Aber immerhin spielt er Quidditch und sieht nicht so schlecht aus wie sein Vater."

"Sirius."

"Was denn? Guck ihn dir mal an, Teddy trägt sogar ein Hemd mit perfekter Krawatte, dass kann nur von einem Malfoy kommen."

Mein Paps schüttelte seinen Kopf und zusammen disapparierten wir. Nicht in den Grimmauldsplace. Nicht mit Draco. Sondern in unser altes Zuhause, meine Väter, Draco und ich. Wir wohnten ja eh nicht mehr hier, also konnte Draco es ruhig sehen.
Ich zeigte ihm alles, bis Paps uns zum Essen rief.

"Warum macht das nicht euer Hauself?"

"Kreacher mag keinen Salat"

"Aber er ist ein Hauself, er muss machen was du sagst"

"In erster Linie ist er ein Freund."

Draco verstand mich nicht, das konnte ich sehen. Aber mir egal. Es gab Salat und Paps Spezialpasteten. Dad schenkte uns Butterbier ein, doch Draco tauschte mein Glas sofort gegen Traubensaft.

"Wir haben deinen Rucksack gepackt, mit dem Zelt und allem was du brauchst."

"Im Zelt ist genug Proviant für ein ganzes Quidditch Team"

Dad lachte und küsste seinen Mann auf die Wange. Nach dem Essen verschwand ich mit Draco in mein altes Kinderzimmer. Mit der Hufflepuffwand, dem Dachs und den Sternen an der Decke.

"Ich hab auch noch was für dich"

Mein Blondie setzte sich zu mir aufs Bett und hielt mir ein Stück Pergament hin. Ganz vorsichtig faltete ich es auseinander und zum Vorschein kam eine Karte von ganz Großbritannien. Überall blitzten kleine goldene Punkte und ein kleines blaues Männchen.

"Also die goldenen Punkte sind Zaubererdörfer. Da findest du jederzeit Unterschlupf und wenn du auf einen Punkt tippst... Genau. Dann ist auf der Rückseite genau der Kartenausschnitt in groß. Und der blaue.."

"Der bin ich. Ich bin der Schlumpf"

Schmunzelnd sah ich zu meinen Freund, welcher ebenfalls etwas grinste. Ich werde ihn vermissen. Ganz gewiss.

Ich hatte jetzt schon ein schlechtes Gewissen, immerhin dachten alle ich seh mir die Welt an, dabei gehe ich auf Jagd nach Voldemorts Seelenteilen.

"Willst du das nicht lieber nächstes Jahr machen? Du darfst ja noch nicht mal zaubern."

"Kreacher kommt mit, der kann eh viel besser zaubern als ich."

Was Hauselfen angeht, hatte er echt null Ahnung wie sie wirklich sind oder was sie wollen. Dabei sind sie eigentlich mega nett, sobald man sich mit ihnen angefreundet hat. Auch wenn sie geboren werden, um uns zu dienen.

"Aber wenn er dich nicht heile nach Hause bringt, dann gibt's richtig Ärger"

"Jaja. Jetzt komm kuscheln"

Teddy Black [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt