31.10.1981

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Pov. Sirius

"Du kannst Teddy doch nicht als Werwolf verkleiden..."

"Ich verkleide ihn nicht... Ich halte ihm seinen Plüschwolf vors Gesicht und er lässt sich selbst Ohren und Fell wachsen... Das ist lustig... Jetzt lach schon..."

Mein Mann sah mich an als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank... Die hatte ich wohl wirklich nicht... Wer hält seinem Kind schon Tiere vors Gesicht und wartet bis es die Gestalt von denen an nimmt... Ja ich mach das.

"Ich muss zum Glück zur Arbeit... Mach Teddy noch einen Tee und dann schlafen... Und pass auf ihn auf, diese Drachenpocken sind gefährlicher als sie aussehen..."

"Ja Mama."

Meine Augen verdrehend stand ich auf und drückte meinem Mann einen Kuss auf die Lippen, bevor er disapparieren konnte. Nachdem er dies dann trotzdem tat, wandte ich mich wieder unserem Junior zu.

Teddy lag auf unserem Bett und spielte mit seinem Plüschwolf... Ok... Sein ganzer Körper war voll mit Drachenpocken... Ein paar Tage dann ist es weg, hatte der Arzt im St. Mungo gesagt. Jetzt waren es drei Tage und es sah nicht besser aus. Und das schlimmste war...

"Jetzt hätte ich zum ersten Mal mit dir zu Halloween gehen können und du machst einen auf krank... Hast wohl Angst das mein Kostüm dich erschreckt... Ha. Ich wäre als Vampir gegangen... Das ist heiß..."

Teddy sah mich mit großen Augen an. Ob er verstanden hat was ich gesagt hab? Ich hoffe nicht... Zumindest nicht den letzten Teil...
Er kicherte und hob seine Arme.

"Wauwi!"

Mit einem schmunzeln verwandelte ich mich in meinen Animagus und sprang zu meinem Sohn aufs Bett.
Seine Augen funkelten vor Begeisterung und kurz nachdem ich über seine Wange leckte... Umarmte er mich auch. Ach Baby...

"Teddy ... Wauwi lieb..."

Wauwi hat dich auch lieb kleiner Teddy... Vorsichtig legte ich mich zu ihm und wartete bis er auf meinen Rücken geklettert war, doch bevor er sich auch nur richtig Hinlegen konnte, war er auch schon eingeschlafen. Ich war gefangen unter meinem schlafendem Kind. Sicherer als Askaban war das bestimmt.

Eine Weile blieb ich wach und hörte den Geräuschen des Hauses und des umliegenden Waldes zu. Mein Gehör als Hund war so gut... Ich hörte so vieles gleichzeitig... Obwohl es so weit weg war. Doch schließlich schlief ich auch ein.

Draußen wurde es dunkler und Dämmerung setzte ein. Das letzte Sonnenlicht traf in das Zimmer, als ich von einem Knall geweckt wurde. Es war weit weg, aber dennoch war es hier gut zu hören, so laut muss es gewesen sein. Teddy neben mir schreckte auf und fing an zu weinen.

Sofort verwandelte ich mich in meine Menschengestalt und nahm ihn auf den Arm. Ich wiegte meinen Sohn etwas und gab ihm sein Wölfchen. Dabei ging ich nach draußen um zu sehen von wo der Knall gekommen war. Wie ein Schuss aus dem Wald hatte es sich nicht angehört, und die Tiere waren alle ruhig an ihrem Platz.

Hatte ich mir das nur eingebildet? Nein... Teddy hatte es auch gehört.
Langsam ging ich um unser Häuschen rum und sah Richtung Dorf. Eine Rauchsäule trat in den Himmel... Der Knall kam aus Godrics Hollow. Neben uns poofte es und Remus stand neben mir, sein Gesicht war angespannt und in seinen Augen funkelte Panik...

"Du-weißt-schon-wer.... Er hat Lily und James... Irgendwer hat sie verraten... Sag mir das du und Teddy die ganze Zeit hier wart"

"Ja klar... Wir haben geschlafen... Warte.... Was?!"

Ich starrte meinen Freund an, Tränen liefen über sein Gesicht. Voldemort war bei Lily und James... Die Explosion... Kam von ihnen...

"Was ist mit James? Mit Harry??"

Remus sah mich an... Er wusste es nicht. Ich gab ihm Teddy und apparierte mich ins Dorf. Lilys und James Haus war zu erkennen... Kein Schutzzauber lag mehr auf ihm... Die Wände waren zerfetzt... Das Dach halb weg...

Ein Gefühl der Leere breitete sich in mir aus... James... Mein bester Freund... Mein Bruder... Der Mann der mir seit der 1. Klasse die Familie war die ich immer wollte. Er war meine andere Hälfte...

Langsam trat ich in das Gebäude, alles war zerstört. Auf dem Boden lag ein Bilderrahmen, das Glas war gesprungen... Wir sechs waren auf dem Bild... Oben hörte ich Schritte.

Sofort hielt ich meinen Zauberstab in der Hand und ging die Treppe hoch. Hier war noch jemand. Der Staub fiel von der Decke... Überall lagen Sachen um... Holzsplitter... Scherben... Meine Schritte trugen mich nicht weiter...

Vor mir lag ein Mann. Zur Hälfte aus dem Kinderzimmer raus... Zögernd trat ich näher... Es war James.
Für eine Sekunde blieb mein Herz stehen, er starrte an die Decke, sein Gesicht verzerrt vor Wut. Ich kniete mich auf den Boden und schloss die Augen meines besten Freundes.

"Der dunkle Lord ist vernichtet... Black. Du musst dich um deinen Patensohn kümmern."

Diese Stimme... Früher hatte ich mit diese Stimme Scherze und Prangs verbunden... Jetzt... Ich sah zu Sniffelus hoch. Seine Augen waren gerötet. Er hatte geweint. Severus Snape. Hinter ihm erkannte ich die Leiche von Lily... Ihre Augen waren geschlossen... Ein Kind schrie.

"Er hat sie getötet. Nur bei Harry konnte er es nicht... Er hat wirklich ihre Augen... Das Ministerium wird bald hier sein. Sie werden ihn in ein Waisenhaus für Muggel stecken. Lily.... Sagte einmal du bist sein Patenonkel. Kümmer dich um ihn. Du bist der letzte dem ich ein Kind anvertrauen würde, aber Remus ist ein guter Vater."

Damit disapparierte Snape und ich und Harry blieben alleine, ich nahm ihn aus seinem Bett und verließ das Haus. Unten auf der Straße traf ich auf Hagrid, sein Blick war verängstigt und sah zum Haus, dann hoch zu dem Dunklen Mal am Himmel.

"Dumbledore... Sagte ich soll Harry holen... Der kleine Junge... Ich soll ihn zu Tante und Onkel bringen... Muggel... Wer denkt denn sowas.... Die armen Potters... Wer konnte sie nur verraten..."

Ich schwieg und hielt ihm Harry hin. Dumbledore wird wissen was das beste ist... Hagrid sah mich an, sein Blick war anklagend. Doch er nahm Harry.

"Ich war nicht der Geheimniswahrer. Mein Sohn liegt mit Drachenpocken zuhause. Ich war den ganzen Tag da, um auf ihn aufzupassen. Ich hätte soetwas niemals getan. Mein letzter Zauber war die Verwandlung von Wasser in Milch und nicht der Todesfluch!"

Er grummelte, nickte dann und sah es ein. Die Leute vom Ministerium pooften auf und ich disapparierte nach Hause. Immerhin hatte ich einen aufgelösten Mann zu trösten.

Teddy Black [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt