Teddy Black [abgeschlossen]

10.05.1998

Eine Woche war die Schlacht um Hogwarts jetzt her. Alles war wie früher und doch ganz anders. Zwar gab es Voldemort und seine Anhänger nicht mehr, aber viele Freunde und Familienmitglieder waren ebenfalls fort.

Das Ministerium lief endlich mal richtig, also wie Jahrzehnte nicht mehr. Viele Menschen wurden angeklagt wegen ihrer Zusammenarbeit mit der dunklen Seite. Unter anderem Kyle, Zabini und Goyle, aber auch Alec und Draco und etliche andere Schüler. Aber auch ehemalige Mitarbeiter im Ministerium und Todesser aus der Schlacht. Regulus ließ sich nicht wieder als lebend registrieren. Denn dann wurde er ebenfalls angeklagt und er war sich sicher, dass er dann nach Askaban kam.

Viel musste erklärt werden. Aufgeräumt. Repariert. Und dann gab es Dinge die man nicht mehr reparieren konnte. Severus verließ Hogwarts. McGonagall übernahm wieder die Stelle der Schulleitung. Viele wollten das Jahr wiederholen. Ich überlegte noch. Hogwarts... Das hieß Verlust, aber auch Familie und Freunde. Mir fehlte über ein Jahr, als wenn ich da die UTZs schaffe. Ganz ohne Vitamin Sev.

Bis sich alles beruhigte und wirklich sicher war, zogen wir in den Grimmauldplace. Wir waren Dad, Paps, Regulus, Draco und ich. Alec hatten wir es auch angeboten, aber er wollte ins Malfoy Manor. Ich war dagegen ihn alleine zu lassen, weil ich ganz genau wusste wie sich sowas anfühlte, aber Alec war nicht ich.

"Ich bin ja das Manor gewöhnt, aber euer Haus ist irgendwie..."

"Düster?"

"Ich wollte magisch sagen. Aber düster passt auch."

Mein Blondie schmunzelte und sah sich die verschiedenen Räume an. Es war toll ihn endlich mit hier her nehmen zu können. Mit nach Hause. Regulus saß seit Stunden in seinem Zimmer und musste wohl ziemlich viel reflektieren. Oder er versteckte sich vor Dad.

Wir kamen in den Raum mit dem Wandteppich vom Black Stammbaum und Draco fuhr mit seinen Fingern die Äste entlang bis er seinen Namen fand. Anschließend betrachtete er alles um sich rum. Alec war auch da. Sirius war raus gebrannt.

Andromeda und Nymphadora waren ebenfalls raus gebrannt. Scheinbar meine Mutter und Großmutter. Aber ich würde sie vermutlich nicht mehr kennen lernen. Nymphadora.. Oder eher Tonks hatte die Schlacht um Hogwarts nicht überlebt. Ihr Vater Ted war von Greifern ermordet worden. Vielleicht hatte ich eine Chance Andromeda kennen zu lernen. Auch wenn sie meine Grandma niemals ersetzen kann.

"Warum sind sie rausgebrannt?"

"Weil sie als Schande der Familie gelten. Aber wisst ihr... Der Herr des Hauses..."

Regulus war zu uns getreten und Strich langsam über die verbrannten Stellen über Dads Namen. Und sobald seine Finger den Stoff berührten, schien es als würden die Fäden wieder an Farbe gewinnen und sich selbst zusammen knüpfen. Das Haus war magisch. Aber nur so magisch wie die Menschen die in ihm lebten.

"Sie tauchen ständig aus dem Nichts auf Mr Black. Ist Ihnen noch nicht in den Sinn gekommen, dass das leicht gruselig wirkt?"

"Verzeihung Mr Malfoy, dass ich ihnen Angst mache."

Draco sah den schwarzhaarigen Mann komisch an, schüttelte dann den Kopf und verließ den Raum. Er passte gut in unsere Familie. Absolut Crazy und mega toll. So wie wir alle eben.

"Reizend dein Mann."

"Wir sind nicht verheiratet."

"Ich dachte ich bin der einzige in der Familie, der nicht mit siebzehn verheiratet ist.. Und das nur weil ich offiziell tot war.. Vermutlich hatte meine Mutter die Heirat schon längst geplant und die perfekte Partnerin."

Er lachte kurz und es klang für einen Moment wie Dad. Nur lachte Dad viel mehr und lauter. Aber Regulus musste das ja auch erst üben. So unbeschwert und glücklich zu sein wie sein Bruder. Doch bevor ich etwas dazu sagen konnte, hörte ich meinen Namen rufen. Obwohl ich seit fast einem Jahr volljährig war, würde ich immer das Baby meiner Eltern bleiben. Und draco. Der gehörte jetzt dazu und wurde von meinen Eltern einfach genauso genommen wie er war.

So folgte ich dem Rufen runter ins Wohnzimmer und... Egal wie mies das vielleicht klang, aber unser Haus nur für uns zu haben, fühlte sich schon richtig gut an. Im Wohnzimmer standen meine Eltern und eine Frau mit langen braunen lockigen Haaren. Dann drehte sie sich zu mir um und ich wusste sofort wer sie war. Andromeda Tonks. Sie lächelte sofort und umarmte mich, während ich nur überfordert da stand. War ich jetzt ihre einzige lebende Verwandtschaft? Nein. Sie war doch die Cousine von Dad. Aber das war vermutlich etwas anderes.

Es dauerte eine ganze Weile bis ich auftaute, aber bevor es nach dem gemeinsamen Mittagessen noch komischer wurde, disapparierte ich mit Draco. Das musste ich noch irgendwo lernen. Apparieren war wirklich enorm wichtig. Wir wollten in unser altes Zuhause. Also das wo ich aufgewachsen war. Aber als wir auf der Wiese vor unserem Haus standen...

Stand statt unser Haus nur noch die Ruine eines Hauses. Die Wände waren mit Ruß belegt wie nach einem Brand, das Dach war eingestürzt und ebenfalls abgebrannt. Vorsichtig gingen wir durch ein Loch in der Wand rein. Aber das war nicht mehr mein Zuhause. Es war ein einziger Scherbenhaufen. Nichts sah mehr aus wie früher. Nichts war mehr heile. Mein Zimmer... Davon gab es nichts mehr. Wir standen in einem Raum, welcher vermutlich mal unsere Küche war. Bis auf die Grundmauern war alles abgebrannt.

Statt was zu sagen, zog mich Draco zu sich und nahm mich einfach in den Arm. Meinen Kopf legte ich auf seine Schulter und musste wirklich tief durch atmen um nicht zu weinen. Gar nicht so einfach, wenn alles voll Ruß war. Mein bisheriges Leben war futsch. Alle Erinnerungen...

"Zum Glück seit ihr im Grimmauldplace eingezogen.. Mit all euren wichtigen Sachen... Oh man.. Das war echt schön hier... Lass uns nach hause."

Nach Hause. Ich hatte so viele Zuhause. Hier, Grimmauldplace, Hogwarts, die Wohnung in Hogsmeade und das Haus am Meer. Vielleicht meinte Draco das. Ich spürte seine Finger in meinen Haaren und kurz darauf wie seine Lippen über meinen Hals strichen. Bis sie endlich einen Kuss platzierten und mir ein Seufzen entlockten.

"Nach Hause."

Wir disapparierten. Doch ich behielt meine Augen geschlossen. Ich spürte wie seine Finger langsam meinen Rücken runter wanderten bis zum Saum meines Pullovers. Es roch nach Meer. Damit wusste ich wo wir waren. Einen Moment löste ich mich von Draco, aber nur um mir meinen Pullover auszuziehen.

Sein Hemd knöpfte sich wie von selbst auf und glitt von seinen Schultern auf den Boden. Wir trugen beide noch unsere Narben vom Kampf davon. Aber die Zeit heilt alle Wunden. Es dauerte nicht lang, da waren alle unsere Sachen auf dem Boden verteilt und wir, fertig aber grinsend, auf der Couch. Das war die Ablenkung die ich gebraucht hatte.

Am Ende ist immer alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.