Es ist ein düsterer Morgen, als Y/N beschließt, dass sie nicht länger in der Ferne bleiben kann. Sie ist von Charles fortgegangen, als alles in sich zusammenzufallen scheint. Die Schule, die er einst mit Stolz führt, liegt nun verlassen und kalt, und Charles selbst scheint in einen Abgrund gezogen worden zu sein, den sie nicht erreichen kann. Doch die Sehnsucht und Sorge lassen sie nicht los - sie liebt ihn immer noch.
Mit einem leisen Seufzen konzentriert sie sich und teleportiert sich direkt vor die Tür des Anwesens, das einmal so lebendig war. Sie spürt das vertraute Kribbeln der Magie, als sie in den verlassenen Flur tritt. Das Gebäude scheint in Träumen verloren, wie Charles selbst. Der Gedanke daran schnürt ihr die Kehle zu.
Sie zögert nicht lange und macht sich auf den Weg in sein Büro. Die schweren Türen stehen einen Spalt offen, und als sie vorsichtig hineinschleicht, stockt ihr der Atem. Charles sitzt am Fenster, die Augen auf die grauen Wolken gerichtet, die sich am Horizont drängen. Seine Haare sind länger, er trägt einen Bart, und seine Augen wirken müde, leer und verloren.
Er bemerkt sie zuerst nicht, und so tritt sie vorsichtig näher, räuspert sich leise. Er zuckt leicht zusammen und dreht sich langsam um.
„Y/N?" Seine Stimme klingt rau, als hätte er seit Tagen nicht gesprochen. „Was machst du hier?"
„Ich..." Sie zögert, fühlt, wie die Worte in ihrem Hals stecken bleiben. „Ich kann es nicht länger ertragen, dich so zu sehen. Charles, ich mache mir Sorgen um dich."
Ein bitteres Lächeln legt sich auf seine Lippen. „Das solltest du nicht. Ich bin nicht mehr der Mann, den du kennst."
„Charles..." Sie tritt näher, sieht ihm fest in die Augen. „Vielleicht hast du dich verändert, aber das heißt nicht, dass ich dir den Rücken kehren kann. Du hast mich weggestoßen, aber... ich kann dich nicht einfach aufgeben."
Er wendet sich ab, seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. „Es ist besser, wenn du gehst, Y/N. Ich habe nichts mehr, was ich dir bieten kann. Die Schule, die Schüler... ich habe alles verloren."
„Du hast nicht alles verloren", widerspricht sie und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich bin noch hier. Und ich werde nicht so einfach aufgeben."
Er sieht sie an, und für einen Moment blitzt ein Funken des alten Charles in seinen Augen auf. Doch seine Stimme bleibt kalt. „Warum? Warum solltest du bleiben? Ich bin ein gebrochener Mann."
„Weil ich dich liebe, Charles", entgegnet sie sanft, aber bestimmt. „Weil ich nie aufgehört habe dich zu lieben."
Die Worte lassen ihn innehalten, und plötzlich ist da etwas wie Verzweiflung in seinen Augen. „Y/N... ich..." Er schüttelt den Kopf, als wollte er etwas abschütteln, das ihn lange plagt. „Ich habe dich nicht verdient. Nicht so."
Sie schweigt, lässt ihn seine Gefühle herauslassen. Schließlich ergreift sie sanft sein Gesicht in ihren Händen, fährt mit den Daumen über seinen Bart. „Du musst das nicht alleine durchstehen. Ich bin hier und gehe nicht."
Langsam beugt sie sich zu ihm, spürt, wie seine Atmung schneller wird. Ein kurzer Moment der Unsicherheit ist in seinem Blick, doch dann überwiegt die Verzweiflung, das Bedürfnis nach Halt. Er erwidert ihren Kuss, zögerlich zuerst, dann leidenschaftlicher, als wolle er in diesem einen Moment vergessen, dass alles um ihn herum zerbrochen ist.
Als sie sich voneinander lösen, schließt sie ihn fest in die Arme und spürt, wie die Härte in ihm nachgibt, sich allmählich löst. Es ist der erste Schritt aus der Dunkelheit, und sie weiß, dass sie ihn nicht aufgeben wird - sie bleibt bei ihm.
„Du bist nicht alleine, Charles", flüstert sie ihm ins Ohr und legt ihren Kopf an seine Schulter. „Wir schaffen das zusammen."
Die Wolken draußen beginnen sich zu lichten, ein schwacher Lichtstrahl dringt durch das Fenster, und für einen Moment scheint es, als erwache auch in ihm ein neues Licht.
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One Shot's und Imagine (JamesMcavoy und MichaelFassbender) Deutsch
FanfictionHier schreibe ich über James Mcavoy, Michael Fassbender und über ihre Rollen wie Charles Xavier und Erik Lehnsherr sowie McFassy und Cherik. Ab und an auch über Logan